Jugendarbeit in euren Vereinen (Erfahrungen, Berichte etc.)

[appelgrenfan]

Zitat von Alisko

Kenne einige Kinder von meinen Verbandsgruppen in denen kein Fester Betreuer war und das Jugendtraining von allen aktiven im Wechsel gemacht wurde. So hatte man zweimal im Jahr dann den selben Trainer/in.

Ich hatte unseren Trainer/Betreuer ein paar Mal vertreten, wenn der beruflich bedingt nicht konnte. Das war, selbst als ich die Kids (eigentlich schon Jugendliche) bereits kannte, für alle Beteiligten blöd, weil man merkte, dass ihnen die Bezugsperson fehlt. Deshalb halte ich eine feste Bezugsperson für wichtig. (Und es sollte auch die Bereitschaft der Aktiven erhöhen als Trainer zu fungieren, wenn sie wissen, dass sie mit der Rasselbande nicht alleine sind.)

Gibt es für diese ja eher organisatorischen Fragestellungen eigentlich Konzepte bei den Verbänden?

[Alisko]

vom Verband würde ich mir da nichts erhoffen. Die haben schon Probleme Leute für ihre Leistungsgruppen zu bekommen oder auch für die Bereiche der Organisation. Die Umstrukturierung, Zusammenlegung, Vergütung etc. ruft nicht gerade viele Bewerber auf den Plan. Oft hilft man sich auch mit BFDlern aus. Nicht falsch verstehen, zum Glück gibt es die!
Es gibt aber für ein paar Euronen gute Trainingshefte oder auch auf Youtube gute Trainingsvideos. Da lassen sich einige Übungen und Trainingseinheiten zusammenstellen, die von den Aktiven ohne große Planungszeit einfach übernommen werden können. Vielleicht hilft das bei einigen mit der Hemmschwelle.

[alba]

Ich selbst bin dieses Jahr Bufdi in meinem eigenen Verein, nachdem ich im September in Rente ging. 24 Wochenstunden im Dienst des Vereins. Ich leite 5 Schul-AG´s, kann den C-Trainerschein auf Kosten des dttb erwerben. Sollte jeder mal drüber nachdenken, wie er als Rentner noch sinnvoll seine Zeit füllen kann. Mit Kindern sollte man natürlich schon umgehen können, auch mit den nicht ganz so einfachen.

[Tenis Stolowy]

Ich habe im vergangenen Jahr einen BFD gemacht und als Teil dessen auch meinen C-Trainerschein absolviert. Nach Abschluss des Freiwilligendienstes bin ich zu meinem Heimatverein "zurückgekehrt" und auch Jugendtrainer geworden. In der Zwischenzeit (ein halbes Jahr) konnten wir die Anzahl der regelmäßig trainierenden Jugendlichen fast verdoppeln. Meiner Einschätzung nach waren/sind folgende Punkte entscheidend:

1. Training mit Konzept/System:
Die Kinder müssen während des Trainings Spaß haben (Warmmach-Spiele, Abschluss-Spiele etc.), aber auch etwas gefordert werden (Erlernen neuer Schläger, Veranschaulichen von Aufschlagvarianten etc.). Das Training muss auch abwechslungsreich sein, damit es für die Kinder nicht langweilig. Das Integrieren neuer Spiele und Übungen ist extrem wichtig. Dann ist zumindest bei unseren Kindern das Interesse und die Motivation am Sport deutlich gestiegen. Dann greift auch die Mund-zu-Mund Propaganda. Ein Kind hat Spaß am Sport und erzählt einem Freund/Klassenkamerad davon, der dann auch mal zum Schnuppern kommt.

2. Verlässlichkeit für die Eltern
Die Eltern müssen sich sicher sein, dass der Trainer gut mit den Kindern umgeht und "gute Arbeit" leistet. Das beginnt damit, dass der Trainer immer pünktlich beim Training/den Spielen ist. Dazu noch eine regelmäßige Kommunikation vor/nach dem Training und über Whats-App.

3. Veranstalten von Aktionen
Neben dem regulären Trainings- und Spielbetrieb sind Aktionen aller Art motivierend für die Jugendlichen. Das können Vereinsmeisterschaften, Jahresabschluss, Eltern-Kind Turniere oder Besuchen eines Bundesliga-Spiels sein. Vor allem das Schauen der Profis war für die Jugendlichen nochmal ein Motivationsschub. Eltern-Kind Turniere kann ich nur empfehlen, da so die Eltern so auch mehr an den Verein "herangeführt" werden.

4. Leistungsentwicklung und mögliche Erfolge
Wenn dank der oben gennanten Punkte die Kinder regelmäßig (am besten zweimal wöchentlich) zum Training kommen und sich verbessern wollen, stellen sich logischerweise Verbesserungen der Leistungen ein. Wenn das Kind diese wahrnimmt, ist es umso mehr motivierend weiter zu trainieren/sich zu verbessern. Die Motivation wird natürlich durch mögliche Erfolge bei Meisterschafts/Testspielen natürlich weiter vergrößert.

[maninblack]

Gestern haben wir wieder gesehen, dass die Mädchenliga "über den TT-Sport" hinaus geht.

Mehrere Vereine kamen mit 5 Spielerinnen, so dass nur Einsatz theoretisch nur im Doppel erfolgte.

Wollten aber unbedingt mit, freut die Initiatoren der ML.

Da wir mit acht 2er Teams erstmals eine kleinere Halle (28x14m) im Odenwald, an 4 Spiel-Tischen in Boxen nutzten, konnten alle Anwesenden sehen:

"Es gibt keine Ausreden mehr, Halle zu klein".

Die Organisation war mMn. leichter, da "übersichtlicher" (kompakt).

Somit sollte die Anzahl potentieller Ausrichter steigen - warten wir die neue Spielzeit ab.


Nachteil diese Blockspieltagen und das darf nicht verschwiegen werden, ein Team musste mir 3 kranken Girls am Sonntag morgen kurzfristig absagen, wurde aber mit den Spielerinnen anderer Vereine kompensiert, so dass die Mannschaften alle spielen könnten.

Wir hatten sogar den Luxus von einem weiteren Tisch (Eltern-Geschwister) und einem Mini Table.

Mit der Verköstigung (Lasagne mit Salat, Hotdog's zum "selber bauen", Crepe, Kuchen, Muffins und auch Obst), wurde ein Familientag "gezaubert".

Erfreulich, erstmals kam die Frage von Eltern, warum es so etwas nicht auch für Jungen gibt.

Bei solchen Veranstaltungen bekommen auch Verwandte hautnah mit, was und wie Tischtennis funktionieren kann.

Mein Highlight, dass wieder zusatzliche Mädchen am Spieltag teilgenommen haben, war "Abseits des Sport", dass Abbauen des Equipments

- 5 TT-Tische
- 26 Banden
- 4 SR Tischen
- 13 Tischen
- 60 Stühlen

in der Halle innerhalb von knapp 5min erfolgte (viele Hände und Füße).
Das Küchenteam hatte, durch die Speisenvielfalt, noch etwas länger zu tun.

Das miteinander funktioniert, da es sich erneut nicht um unsere Heimhalle handelte, hatte ich von T.B.'s Heimatverein freie Hand (Danke dafür).

Zur Erklärung warum wir ausgewichen sind:
Ein Betreuer ist auf einen Rollstuhl angewiesen, somit Barrierefreiheit und entsprechendes WC erforderlich, dass ist leider, nicht nur in meinem Verein, oft nicht vorhanden.


Auch in der Pressearbeit gibt es neuen Schwung, so wurde der Spieltag, aber auch andere Veranstaltungen, genutzt um Videomaterial (gemäß den Vorgaben Datenschutz Grundverordnung) für die Gewinnung von Mädchen/Jungen zum TT zu machen.

Die beteiligten Vereine sollten für andere ein Ansporn sein, dass Jugendarbeit Spaß macht!