VH-Griff/RH-Griff - Umgreifen sinnvoll?

[jcd]

Zitat von M3rlin

Ähm: Das ändern der Fingerposition "ist" das Umgreifen.
Es geht um den optimalen Druckpunkt für Daumen (RH) und Zeigefinger (VH) in Verbindung mit dem Handgelenk...

Ok, ich hab das nie als Umgreifen eingeordnet. Es gab da Leute die haben tatsächlich den Schläger inder Hand gedreht.
Außerdem geht's beim tatsächlichen Umgreifen ja weniger ums Schließen des Blattes. Eher darum einen Griff zu haben um mit dem Handgelenk besser die Blattrichtung auch seitwärts (VH/RH Richtung) zu ändern.

[Dragonspin]

VH-Griff bedeutet, dass das Schlägerblatt etwas Richtung Daumen kippt.
Der Schläger ist so bei den VH-Schlägen weiter geschlossen, so dass man mit VH besser über den Ball gehen kann. Außerdem kann man so besser mit VH parallel ziehen.
Umgekehrt ist es so natürlich schwieriger bei RH über den Ball zu gehen. Dafür kann man so bei RH beim Schupf oder in der Abwehr besser unter den Ball, weshalb tatsächlich einige Abwehrspieler VH-Griff spielen, wenn sie verteidigen (z.B. Gionis).

RH-Griff bedeutet, dass das Schlägerblatt etwas in Richtung Zeigefinger kippt. So kann man leichter RH-Topspin oder Flip spielen. Gerade über dem Tisch wird oft mit diesem Griff gespielt.

Mit dem Daumen oder Zeigefinger Druck aufzubauen ist ebenfalls je nach Schlag sinnvoll, das ist aber nicht zwangsläufig in Verbindung mit VH- oder RH-Griff nötig. Man spricht hier vom "Druckpunkt".

Alle guten Spieler arbeiten etwas mit der Schlägerhaltung und dem Druck der Finger. Hier gibt es sehr individuelle Lösungen und Varianten. Wichtig ist, dass man den Schläger nicht zu verkrampft hält.

Es gibt auch Spieler, die tendenziell immer eine Griffhaltung bevorzugen. Jörgen Person hatte z.B. immer einen sehr ausgeprägten VH-Griff, weshalb er mit der RH auch diese harten Schüsse spielen konnte.

[jcd]

So kannte ich das auch von früher. Besagter Nationaltrainer hat mir aber gesagt dass es eher nicht so sehr um die Neigung zum Daumen oder Finger geht sondern hauptsächlich um die Neigung Diagonal/Parallel. Wenn mal das probiert ist das auch das einzige was Sinn ergibt. Damit hat man mehr Freiheit bei der VH im Handgelenk und kann die Richtung leichter beeinflussen.

[Dragonspin]

Wieso sollte das das einzige sein, was Sinn ergibt? Ich habe doch dargestellt, welche Vor- und Nachteile sich durch die entsprechende Neigung des Schlägerblattwinkels ergeben.

Mit dem VH-Griff kannst du VH leichter parallel spielen. Mit RH-Griff spielst du VH eher diagonal und eher mit Seitschnitt.

[Zigeuner]

Danke für die genauen Erklärungen.

Wenn man die Zusammenhänge kennt, kann man die Griffhaltung des Gegners auch gut taktisch zum eigenen Vorteil Nutzen (zb Vorhand kann nur Diagonal kommen oder Rückhand ist eingeschränkt bei der Eröffnung etc).

[Dragonspin]

Exakt!

[jcd]

Zitat von Dragonspin

Wieso sollte das das einzige sein, was Sinn ergibt? Ich habe doch dargestellt, welche Vor- und Nachteile sich durch die entsprechende Neigung des Schlägerblattwinkels ergeben.

Weil der Schlägerwinkel horizontal problemlos über den (Unter)arm geändert werden kann, ohne ein verkrampfte Armhaltung zu haben. Mit kleiner Ausnahme über dem Tisch mit der VH.

Zitat von Dragonspin

Mit dem VH-Griff kannst du VH leichter parallel spielen. Mit RH-Griff spielst du VH eher diagonal und eher mit Seitschnitt.

Das war der Punkt den ich auch gemeint habe. Das ist mit Körper/Armstellung schwieriger zu erreichen.

[Dragonspin]

Zitat von jcd

Weil der Schlägerwinkel horizontal problemlos über den (Unter)arm geändert werden kann, ohne ein verkrampfte Armhaltung zu haben. Mit kleiner Ausnahme über dem Tisch mit der VH.

Ich verstehe deinen Punkt immer noch nicht. Erkläre mir das bitte noch einmal.

Grundsätzlich sollte man nie mit verkrampfter Haltung spielen, da kann nix Gutes bei rauskommen. Weder VH- noch RH-Griff sollten dazu führen, dass der Schläger verkrampft in der Hand liegt. Wenn doch, machst du was falsch.

Und ja, den Schlägerblattwinkel kann man gut über Pronation und Supination, also Drehung des Unterarms einstellen. Allerdings gibt es da anatomische Grenzen der Beweglichkeit und durch die entsprechende Griffhaltung wird die Tendenz zu einer Position verstärkt bzw. vereinfacht.