Schlägerwechsel zum Spiel

[Kriegela]

Ich denke da zeigt sich ganz gut, dass unser Regelwerk sehr auf den professionellen Sport zugeschnitten ist. Es wird sicher davon ausgegangen das immer ein Betreuer/Trainer dabei ist der den Ersatzschläger in die Box reichen kann.

Verlassen der Box (damals als es noch kein TTR gab) im Turnierfinale bis 2. Kreisklasse zog übrigens die einzige gelbe Karte nach sich die ich in 25 Jahren TT erhalten habe. Hatte mein Trinken vergessen und bin so ca. 20 Meter zur Tribüne und als ich zurück kam, gab's gelb vom Oberschiedsrichter der das Finale selbst gezählt hatte (keine Ahnung ob er das überhaupt darf). Also immer freundlich fragen bevor ihr die Box verlasst um den Ersatzschläger zu holen. Ob das verweigert werden kann weis ich nicht. Kann ich mir tatsächlich in der Praxis nicht vorstellen, dass sowas je vorkommen könnte. Der Fall ist so selten und die meisten Schiedsrichter die ich so kenne sind sehr umgänglich und haben viel Fingerspitzengefühl im Sinne des Sports zu entscheiden.

[Kriegela]

Zitat von KL13

Keppi, dass ist gar nicht mal sooooo richtig. Denn die Regel besagt hier ganz klar "absichtlich KAPUTT MACHT" ....dies kann man sicherlich daraus schließen, wenn man ihn über dem Knie oder mit den Händen zerbricht.

Aber das Pure "absichtliche" auf den Boden bzw. gegen die Wand schmeißen oder aber wenn man ihn auf den Tisch kloppt, belegt keinesfalls die nachweisbare Absicht, dass man ihn auch kaputt machen wollte. Regelentsprechend, sollte der Schläger dabei defekt gehen, ist ein Tausch möglich. Wenn der Spieler bei der Aktion nicht lauthals brüllt "geh kaputt du **** Teil" kannst du ihm die Zerstörungsabsicht nicht nachweisen und musst den Wechsel zulassen als Schiedsrichter.

Muss es denn nachweisbare Absicht sein das man ihn kaputt machen wollte oder ist das nicht viel mehr auch eine von vielen Tatsachenentscheidungen die ein Schiedsrichter treffen kann/muss?

[Chris21272]

Ich glaube es geht mehr darum, dass man bei einem Wegschleudern oder Schläger auf den Boden knallen als Schiri eben nicht sagen kann, dass der Spieler damit ja logischerweise eine Zerstörung des Schlägers zumindest in Kauf genommen hat. Die Absicht dahinter ist nämlich eher Frustabbau und meist eben nicht die Zerstörung des Schlägers. Nur wenn ganz deutlich erkennbar ist, dass der Schläger mit voller Absicht zerstört wird, darf der Spieler den Schläger nicht wechseln und muss das Spiel abbrechen. Sanktionieren darf mal solche Ausraster aber sicherlich anderweitig.

[KL13]

Zitat von Kriegela

Muss es denn nachweisbare Absicht sein das man ihn kaputt machen wollte oder ist das nicht viel mehr auch eine von vielen Tatsachenentscheidungen die ein Schiedsrichter treffen kann/muss?

Ja, da im Regelwerk wortwörtlich von einer *unbeabsichtlichen* Beschädigung die Rede ist, muss der Vorsatz zwingend nachgewiesen werden, bevor ein SR dem Spieler einen Wechsel verwehren kann. Der Wurf oder auch der Tischschlag ist damit nicht gleichzusetzen.


Beste Lösung im Punktspiel ohne OSR, bevor Streit eskaliert: Spiel weiterspielen und als Protest im Spielbereicht vermerken.

Dümmste Lösung: sich weigern gegen den Spieler mit dem "unbeabsichtlich" defektem Schläger weiterzuspielen. Denn das Spiel geht dir dann auf jeden Fall verloren