Übungen für Spiel gegen Konter-, Block-, Schuss-Spieler - speziell auf Kreisebene

[Chris21272]

Ich habe diesen Thread - „Leere“ Bälle betreffend - mal wieder hochgeholt, weil ich mit diesen immer noch Probleme habe. Ich habe gestern ein Pokalspiel gegen eine Klasse niedriger gespielt (der Gegner hatte zwei vor) und das zweite Einzel hauptsächlich wieder wegen des fehlerhaften Angriffs der leeren Bälle verloren. Ich kann gut gegen Unterschnitt anziehen, auch auf Block klappt es einigermaßen aber wenn der Ball nur rübergehoben wird und keine Dynamik hat, gehen Topspin und auch Schuss oft über den Tisch.

Es ist grundsätzlich nicht so, dass ich den Schnitt falsch einschätze. Ich kann den Ball auch ganz gut zurück schupfen so dass wieder etwas Schnitt drin ist aber dann wird mir der nächste rübergehoben - gerade wenn der Gegner merkt, dass ich diese Bälle schlecht anziehen kann. Und es ärgert mich natürlich, dass ich diesen Ball eigentlich angreifen MUSS - und wenn ich es dann mache gehts meist daneben….

Gibts hier noch ein paar Tipps für mich? Sowohl für Schuss als auch für Topspin?

[michelfeu]

Bei einer meiner teureren Trainer-Stunden spielte mir der Trainer die ganze Zeit leere Bälle als Aufschläge zu, um tatsächlich das von affemitmuetze beschriebene Problem zu lösen.
Dies - mein Problem - , so sagte er mir, zeige sich bereits beim Einkontern. Statt dem Ball einen Beschleunigungsimpuls frontal mitzugeben, schlüge ich mit Bewegung "nach oben" (kurvenartig), um etwas auszugleichen, was wohl mit intuitiver Physik zu tun haben könnte, sprich: ich vertraue meinem Belag nicht, dass er den Ball über das Netz bringen kann, wenn ich ihn frontal schlage, sondern glaube (inuitive Annahme), dass der Ball bei frontalem Schlag das Netz nicht überwinden kann. Deshalb verändere ich mein Schlägerblattwinkel vor Balltreffpunkt und ziehe nach oben.

Um diese Fehlkonzeption zu verändern, hat er die ganze Zeit leer aufgeschlagen bzw. zugespielt.

Eine Übung war: leerer AS mit unterschiedlicher Platzierung in RH - Flip (bei mir RH, weil ich mit der im Spiel größere Probleme habe als mit der VH), was er als Mausefalle bezeichnete, weil das Handgelenk wie eine Mausefalle umklappt.

Eine zweite Übung war, dass ich mich ca. einen Meter weit weg vom Tisch in neutraler Position stellen und mich nicht nach vorne bewegen sollte (ich sollte eine bestimmte Hallenfußbodenmarkierung nicht übertreten). Er spielte mir lang und leer zu und sagte: abwarten, bis der Ball zu mir kommt , dann aus der neutralen Position (Ellbogen bereits vorne) die RH-Schlagachse sauber nach vorne ausführen.

Wichtig dabei: bereits so weit vorne stehen, dass fast der Kipppunkt erreicht ist (Mentale Technik: Übertreiben, also Du denkst, Du stehst tief, übertreibst aber noch einmal, um tatsächlich tief zu stehen).

Bei dieser Übung zeigte sich, wie oft ich den Impuls nach oben hatte, sodass diese Übung wesentlich für mich ist, um die bisher gelernte Variante zu "überschreiben" und die neue Variante zu automatisieren.

[Chris21272]

Vielen Dank für dein Feedback. Das ist sehr interessant, weil ich tatsächlich auch beim Einkontern mit der VH oft Probleme habe - gerade wenn mein Einspielpartner „drucklos“ spielt. Mir wurde da von einer guten Trainerin aus Grenzau mal gesagt, dass ich den Schläger weiter öffnen muss, da ich im Rückhandgriff spiele. Ich konnte / kann das aber tatsächlich nicht so gut umsetzen, da mir auch das intuitive Vertrauen fehlt (geglaubt habe ich ihr natürlich schon).

Dann muss ich mir wohl auch jemanden schnappen und mal gezielt üben und auch drauf achten, dass ich nicht zu sehr nach oben spiele.