Bundesweite Einführung von Vierermannschaften und Werner-Scheffler-System!

[Vollblutprofi]

Bei Turnieren kann ich das akzeptieren, weil man da meist eh nur für sich selbst spielt. Bei Mannschaftsspielen aber geht das nicht. Wo soll denn da der Mannschaftsgedanke bleiben?

[A.F]

Stimmt es, dass nach jahrelangem Flickenteppich nun tatsächlich ab der Saison 2026/2027 bundesweit in allen Herren-, Damen- und Jugendklassen einheitlich auf Vierermannschaften und Werner-Scheffler-System umgestellt wird, was schon vor Jahren angeregt wurde?

Das wird eines der großen Projekte sein, die der neue CEO des DTTB mit den Landesverbänden umsetzen muss. Aber ich denke eine Initiative vom DTTB einheitlich für alle Landesverbände, aber natürlich auch für die Bundesspielklassen, war lange überfällig.

Zitat von Uwe Hermann

So wie es aussieht, wird es aus unserer Region einen offiziellen Antrag geben, dass bundesweit in allen Spielklassen von Sechsermannschaften auf Vierermannschaften umgestellt wird.

Die Verantwortlichen sehen große Chancen, dass es beim Verbandstag und Bundestag eine Stimmenmehrheit gibt. Bereits jetzt gibt es schon Regionen in Deutschland, die diesen sinnvollen Schritt vorgemacht haben.

Statt dem Bundessystem (das in nachfolgendem Raster spätestens nach dem Spiel 10 beendet wäre), wird aber wohl das Werner-Scheffler-System bevorzugt, das ich nachfolgend aufzeige:

Spiel 1 - Doppel: DA1 - DB1
Spiel 2 - Doppel: DA2 - DB2

Spiel 3 - Einzel: A1 - B2
Spiel 4 - Einzel: A2 - B1
Spiel 5 - Einzel: A3 - B4
Spiel 6 - Einzel: A4 - B3

Spiel 7 - Einzel: A1 - B1
Spiel 8 - Einzel: A2 - B2
Spiel 9 - Einzel: A3 - B3
Spiel 10 - Einzel: A4 - B4

Spiel 11 - Einzel: A3 - B1
Spiel 12 - Einzel: A1 - B3
Spiel 13 - Einzel: A2 - B4
Spiel 14 - Einzel: A4 - B2

Das Spielende ist da, sobald eine Mannschaft 8 Punkte erreicht hat oder das Spiel mit einem 7:7 Unentschieden endet.

Durch dieses Spielsystem kann jeder der vier Spieler bis zu drei Einzel und ein Doppel spielen. Also viel mehr Spielpraxis.

Großer Vorteil der Reduzierung von Sechsermannschaften auf Vierermannschaften ist, dass man zukünftig nur noch einen PKW für Auswärtsspiele benötigt und dadurch auch Fahrtkosten spart.

Gegenargumente für das Bundessystem gibt es wenige. Ein häufig gehörtes Gegenargument, dass man durch Vierermannschaften mehr Hallenzeiten benötigt, kann man großteils schnell ausräumen, wie ich es auch schon einmal bei diesem Einwand getan habe:

Aus 2 Sechserteams kann man 3 Viererteams machen. Oder wenn man sogar günstiger und vereinfacht rechnet, dass man statt einem Sechserteam zwei Viererteams ins Rennen schickt, dann benötigen beide Fälle die selbe Hallenzeit.

Für ein unberechenbares Spiel von Sechserteams musst man 4.5 Stunden einplanen. I.d.R. dauert es 3 bis 3.5 Stunden, es kann aber auch mal in 2.5 bis 3 Stunden vorbei sein, aber auch mal 4 bis 4.5 Stunden dauern.
Und da ist noch nicht mal die Zeit für das Einspielen vor Spielbeginn dabei.

Für ein etwas berechenbareres Spiel von Viererteams muss man 2 Stunden einplanen. I.d.R. dauert es 1.5 Stunden, es ist kaum möglich, dass es kürzer als 1 Stunde dauert, aber länger als 2 Stunden dauert so ein Spiel normalerweise auch nicht (ich habe noch nie ein Spiel im Bundessystem miterlebt, das länger als 120 Minuten dauert).
Dann kann man sogar noch 30 Minuten Pufferzeit einrechnen und dann das zweite Spiel der anderen Vierermannschaft im Anschluss ansetzen. Dann hat man auch 4.5 Stunden Hallenzeit benötigt.

Außerdem mit Zeitbegrenzung ist das ja noch alles viel berechenbarer.

Bei Vierermannschaften im Bundessystem laufen immer parallel:

1. Runde: 2 Doppel
2. Runde: 2 Einzel vorderes Paarkreuz
3. Runde: 2 Einzel hinteres Paarkreuz
4. Runde: 2 Einzel vorderes Paarkreuz
5. Runde: 2 Einzel hinteres Paarkreuz
-----
5 Runden a 24 Minuten = 120 Minuten

Das sind planbare 2 Stunden. Wenn man jetzt noch in den 4 Pausen zwischen den 5 Runden jeweils weitere 2-5 Minuten dazu rechnet, dann sind das nochmal 8-20 Minuten insgesamt, sagen wir einfach mal eine Viertelstunde. Dann sind das 2 1/4 Stunden pro Spiel.
Damit wären wir auch wieder bei den 4.5 Stunden Hallenzeit für zwei Spiele hintereinander mit Vierermannschaften.

Bei Sechserermannschaften im 6-er Paarkreuzsystem laufen immer parallel:

1. Runde: 2 Doppel (1+2)
2. Runde: 1 Doppel (3)
3. Runde: 2 Einzel vorderes Paarkreuz
4. Runde: 2 Einzel mittleres Paarkreuz
5. Runde: 2 Einzel hinteres Paarkreuz
6. Runde: 2 Einzel vorderes Paarkreuz
7. Runde: 2 Einzel mittleres Paarkreuz
8. Runde: 2 Einzel hinteres Paarkreuz
9. Runde: 1 Doppel (Schlussdoppel)
-----
9 Runden a 24 Minuten = 216 Minuten

Plus jeweils 2-5 Minuten in den 8 Pause zwischen den 9 Runden = 16-40 Minuten dazu. Sagen wir einfach eine halbe Stunde. Dann sind auch das genau diese 4.5 Stunden Hallenzeit für ein Spiel mit einem Sechserteam.

Ich sehe aber in der Tat Probleme auf manche Vereine zukommen, wenn statt dem Bundessystem das Werner-Scheffler-System zum Einsatz kommt, denn das dauert ähnlich lange wie das 6-er Paarkreuzsystem.

Ich befürworte eine Umstellung von Sechsermannschaften auf Vierermannschaften, aber auch wenn die Spieler durch das Werner-Scheffler-System am meisten von einem Punktspiel hätten, wäre sicherlich das Bundessystem im Hinblick auf die Hallenzeiten sinnvoller und der bestmögliche Kompromiss.

Die Umstellung würde dann frühestens zur Saison 2018/2019 kommen, eher aber zur Saison 2019/2020.

Wichtig wäre meiner Meinung nach auch, dass die TTBL von ihrem nur wenig geliebten Spielsystem mit den Dreiermannschaften auf einem Tisch abrückt und es bundesweit ein einheitliches Spielsystem gibt - ein Schritt der überfällig ist. Das steigert auch die Identifikation mit der 1. Liga, wenn "die da oben" dasselbe Spielsystem spielen, wie wir alle anderen auch.

Es hätte viele Jahre länger gedauert und leider hat man aktuell in der Saison 2024/2025 noch einen Flickenteppich mit teilweise Sechsermannschaften, teilweise Vierermannschaften und bei diesen dann auch noch unterschiedliche Spielsysteme und Regelungen hinsichtlich Siegpunkten und Ausspielen. Aber ich begrüße es außerordentlich, wenn es dann ab 2026/2027 tatsächlich einheitlich bundesweit auf allen Ebenen und in allen Spielklassen der Herren, Damen und Jugend ein einheitliches Spielsystem mit Vierermannschaften gibt.

Das wird nicht allen passen, besonders den Befürwortern von Sechsermannschaften, aber ich denke das werden mittlerweile die meisten festgestellt haben, dass Sechsermannschaften nicht mehr zeitgemäß sind.
Und eine Vereinheitlichung macht alles nachvollziehbarer und professioneller. Natürlich wird die TTBL weiterhin mit Dreiermannschaften spielen, aber wenn das die einzige Ausnahme ist, kann man damit gut leben.

[1600i]

Verdammt nochmal, das funktioniert bei uns in Hamburg nicht!!!!! Hier gibt es nicht genug Hallenzeiten!
Die Rechnung in dem von die zitierten Beitrag ist lächerlich und praxisfremd! Soll dann "die zweite Schicht" ihre Punktspiele um 22:30 Uhr starten??
Lasst uns endlich in Ruhe mit euren Scheiß-Vierermannschaften!

[derTTT]

Bei uns hat man sich diese Saison entschlossen, beides parallel anzubieten für Kreisliga B+C. Bei der Umfrage war eine knappe Mehrheit für 4er Mannschaften, im richtigen Leben haben dann aber doch wesentlich mehr eine 6er Mannschaft gemeldet. So viel zum Wert der Umfrage...

Ich hoffe, dass uns die 6er Mannschaften noch lange erhalten bleiben.

[mithardemb]

Zitat von A.F

Und eine Vereinheitlichung macht alles nachvollziehbarer und professioneller. Natürlich wird die TTBL weiterhin mit Dreiermannschaften spielen, aber wenn das die einzige Ausnahme ist, kann man damit gut leben.

Wenn man durch eine Vereinheitlichung tatsächlich professioneller werden möchte, dann sollte man doch am ehesten im Profisport beginnen und nicht tief in den Amateurklassen.

International erlebt man allerdings das Gegenteil. Das WTT ist sehr experimentierfreudig.

[Hansi Blocker]

Wenn es zu einem einheitlichen System (4er-Mannschaften) kommen würde, würde ich das Bundessystem begrüßen. Werner-Scheffler-System wäre für mich keine Verbesserung zum 6er-Mannschaftssystem.

[UKausD]

Ich denke, es ist sinnvoll sich mal anzuschauen, wie es in den Kreisen/Bezirken/Staffeln aussieht, in denen - teilw. schon vor vielen Jahren - wahlweise 4er- und 6er Teams angeboten wurden. Nach meinen Beobachtungen gibt es da ein paar eindeutige Gemeinsamkeiten und Tendenzen.

Zum Anfang war die Resonanz bei den 4er-Teams verhalten. Mit der Zeit änderte sich das komplett. Diese Entwicklung konnte man bei jeder weiteren Klasse sehen, bei der man 4er-Teams anbot. In vielen Bezirken des WTTV gibt es nur noch in den zwei, drei höchsten Klassen 6er-Teams.

Die Anzahl der Mannschaften erhöht sich nicht oder nur für kurze Zeit. Das ist völlig nachvollziehbar, denn warum sollten die Vereine 4er-Teams wollen, wenn 6er-Teams funktionieren? Die größte Motivation für die Meldung eines 4er-Teams statt eines 6er-Teams ist die Verkleinerung von Personalnot.

Wenn man in diesen Staffeln nicht auf 4er-Teams gewechselt wäre, würde es in vielen Fällen wahrscheinlich viel weniger Mannschaften und damit Probleme mit dem Spielbetrieb geben. Ich denke, dass 4er-Teams so etwas wie eine Notbremse sind, um (aktuell nur in den unteren Klassen) keinen zu großen Reiseaufwand für die Spiele zu haben. Lange Wege zu den Spielen wären IMHO sicher ein Sargnagel für Tischtennis als "Breiten-Teamsport".

Ich glaube nicht, dass das Scheffler-System große Begeisterung hervorrufen würde. Von sehr vielen Spielern wird die kurze Spielzeit beim Bundessystem sehr positiv gesehen. Vereine finden wg. der Hallenzeiten die Planbarkeit der Spiellänge sehr gut.

Ganz klar ein negativer Punkt ist aber der Verlust des Gefühls eines Mannschaftswettkampfes. Ich fürchte, dass der allgemeine Zeitgeist - alles muss kurz und kompakt sein, zunehmende Individualisierung, ... - dafür sorgen, dass immer weniger Spieler das so empfinden.

Gruß
Uli

[HansWurst123]

Zitat von UKausD

Ich denke, es ist sinnvoll sich mal anzuschauen, wie es in den Kreisen/Bezirken/Staffeln aussieht, in denen - teilw. schon vor vielen Jahren - wahlweise 4er- und 6er Teams angeboten wurden. Nach meinen Beobachtungen gibt es da ein paar eindeutige Gemeinsamkeiten und Tendenzen.

Zum Anfang war die Resonanz bei den 4er-Teams verhalten. Mit der Zeit änderte sich das komplett. Diese Entwicklung konnte man bei jeder weiteren Klasse sehen, bei der man 4er-Teams anbot. In vielen Bezirken des WTTV gibt es nur noch in den zwei, drei höchsten Klassen 6er-Teams.

Die Anzahl der Mannschaften erhöht sich nicht oder nur für kurze Zeit. Das ist völlig nachvollziehbar, denn warum sollten die Vereine 4er-Teams wollen, wenn 6er-Teams funktionieren? Die größte Motivation für die Meldung eines 4er-Teams statt eines 6er-Teams ist die Verkleinerung von Personalnot.

Wenn man in diesen Staffeln nicht auf 4er-Teams gewechselt wäre, würde es in vielen Fällen wahrscheinlich viel weniger Mannschaften und damit Probleme mit dem Spielbetrieb geben. Ich denke, dass 4er-Teams so etwas wie eine Notbremse sind, um (aktuell nur in den unteren Klassen) keinen zu großen Reiseaufwand für die Spiele zu haben. Lange Wege zu den Spielen wären IMHO sicher ein Sargnagel für Tischtennis als "Breiten-Teamsport".

Ich glaube nicht, dass das Scheffler-System große Begeisterung hervorrufen würde. Von sehr vielen Spielern wird die kurze Spielzeit beim Bundessystem sehr positiv gesehen. Vereine finden wg. der Hallenzeiten die Planbarkeit der Spiellänge sehr gut.

Ganz klar ein negativer Punkt ist aber der Verlust des Gefühls eines Mannschaftswettkampfes. Ich fürchte, dass der allgemeine Zeitgeist - alles muss kurz und kompakt sein, zunehmende Individualisierung, ... - dafür sorgen, dass immer weniger Spieler das so empfinden.

Gruß
Uli

Unser Landkreis ist halb so groß wie Malta und man fährt zu einem Auswärtsspiel locker einfache Fahrt 60 min.. eine Klasse höher auch einmal 1-2 h einfache Fahrt pro Spiel..das Argument mit dem Reiseweg ist also lächerlich...

[stopspin]

Zitat von A.F

Stimmt es, dass ... ab der Saison 2026/2027 bundesweit in allen Herren-, Damen- und Jugendklassen einheitlich auf Vierermannschaften und Werner-Scheffler-System umgestellt wird ...?

Nein, das stimmt nicht. Wozu also die erneute Diskussion dazu?

[Matousek]

Zitat von stopspin

Nein, das stimmt nicht. Wozu also die erneute Diskussion dazu?

Der DTTB hat das seine getan. Jetzt sind die Landesverbände dran. Einige haben es schon durchgezogen, z.B. der ByTTV, u. kein TT-Spieler er ist bisher daran gestorben. Andere Landesverbände folgen.