Butterfly Dignics 80

[Noppen Rocken]

So, habe den Dignics 80 jetzt ca. 10 Spielstunden getestet und werde mal meine Eindrücke wiedergeben. Gespielt wurde er in 2,1 mm auf der VH von einem Joo Se Hyuk. Da ich auch viel drehe und eine halbwegs passable RH habe, wurde er auch dort sicher 2 von 10h gespielt.
Falls das noch ne Rolle spielt, ich spiele eine Mischung aus Störspiel und moderner Abwehr, VH-Lastig, TTR knapp 1900.
Vergleichen werde ich ihn in erster Linie mit dem Tenergy 05, den ich seit vielen Jahren auf der VH spiele. Und auch mit einigen anderen BTY-Belägen, die ich länger getestet habe.

Erster Eindruck: Der Belag macht Dignics-typisch einen hochwertigen Eindruck. Obergummi sehr griffig, auch nach 10h keine Abnutzungserscheinungen. Die hat man dem Tenergy definitiv schon angesehen.
Schwamm etwas härter, europäische Skala 50-51°. Dafür ist das Obergummi etwas weicher, wodurch der Belag nicht wirklich viel härter als ein T05 erscheint.

Konter: Direkt nach den ersten Schlägen war ich über das gehobene Tempo,auch bedingt durch den Katapult, verwundert. Der D80 spielt sich um ein vielfaches lebendiger als der D09c oder D05. Für mich auch katapultiger als der T05, aber alles im Rahmen. Die Kontrolle ist gut, der Absprung flach.

Topspin: Ging im Vergleich zu den anderen Dignics-Belägen einfach und sehr gut von der Hand. Der Belag benötigt deutlich weniger Krafteinsatz als D05 oder 09c um "aktiviert" zu werden. Sowohl am Tisch als auch aus der Halbdistanz kann super Druck gemacht werden. Gegentopspin für mich minimal besser als mit den Tenergy 05, weil der Belag besser greift. Flugkurve dabei etwas flacher als beim T05, aber nicht so krass wie beim T05 Hard. Der D80 fühlt sich in der Halbdistanz gut an und ich kann besser Druck machen, als mit den Vorgenannten.
Egal ob langsam mit viel Rotation oder straffes Nachgehen, Platzierung und Spin sind auf einem hervorragenden Level. Schneller als der T05, Spin auf einem minimal besserem Niveau. Aber nicht ganz auf dem von D05 oder gar D09c, die bei gut getroffenen Bällen die Nase vorn haben.

Trotzdem bleibt hier festzuhalten, dass ein gutes Stellungsspiel und saubere Technik absolut von Nöten sind. Der T05 fühlt sich dagegen wie ein Leichtspielbelag an, dafür kommt aber auch etwas weniger raus. Außerdem greift der D80 mehr als die Tenergys, was anfangs eine leichte Veränderung des Schlagansatzes benötigt hat. Aber nach spätestens 30min war ich drin.

Block: Ging überraschend gut. Das Obergummi nimmt natürlich etwas mehr Spin an, als beim T05. Dank des flachen Absprungs gleicht sich das aber wieder aus. Durch das relativ hohe Tempo kommen die Blocks dafür aber deutlich giftiger, während die Platzierung stabil und genau bleibt.

Kurz-Kurz: Macht er eine gute Figur. Der Katapult setzt hier zum Glück kaum bis garnicht ein, sodass man super ablegen kann. Schnitt dank des griffigen Gummis dabei auch ordentlich, Absprung flach. Um Welten besser als der T05 (der m.M.n. aber auch ein schlechter Belag für diesen Bereich ist), sicher aber nicht stärker als der D09c oder D05, die durch ihr katapultarmes Wesen für mich noch besser sind.

Aufschlag-Rückschlag: Rotation zu erzeugen fällt mir vom T05 kommend deutlich leichter, jedoch kamen die ersten Aufschläge etwas zu lang. Wenn man sich dran gewöhnt hat, stellt aber auch das kein Problem dar. Rückschlag ging auch sicher von der Hand. Ablagen waren platziert und sicher, Eröffnungen problemlos und besonders qualitativ spielbar. Der Dignics 80 nimmt nicht so viel Rotation an, wie 09c oder 05, wodurch die Kontrolle gut ist. Jedoch geht das mit den Tenergys noch leichter von der Hand, besonders wenn man nicht optimal steht.

Fazit: Für mich läuft der Dignics 80 etwas zu sehr unter dem Radar. Der D09c und der D05 waren mir persönlich viel zu anspruchsvoll, man musste immer gut stehen, satten Armzug bringen usw....all das ist beim 80ziger nicht der Fall. Der Belag erscheint mir viel mehr wie ein Tenergy 05, der unter Spannung steht und ein besseres Obergummi hat. Da dieses auch nicht so hart ist, spielt er sich deutlich gefühlvoller und lebendiger als D05 und 09c.
Dadurch eignet er sich für eine viel breiteres Spektrum an Spielern aller Leistungsklassen, auch wenn saubere Technik und gutes Stellungsspiel Grundvoraussetzung bleiben. Die Tenergys lassen sich trotzdem leichter handhaben, sprich wer dort schon Probleme hat, kann von der ganzen Dignics-Serie die Finger lassen.
Klar, der hohe Preis schreckt erstmal ab. Aber bisher scheint er deutlich länger durchzuhalten, als mein Tenergy 05, der sich in letzter Zeit bei mir nach 30-40 Spielstunden verabschiedet hat. Und er bringt etwas mehr Leistung, besonders im Tempo. Somit bleibt er bei mir erstmal drauf und ich bin gespannt, was die nächsten Wochen für Erfahrungen mit sich bringen.