TTR-Unterhaltung-aus Statistik-Thread

[Der springende Punkt]

Zitat von wabe

Was "Verbände" anbelangt, da ist NICHT gemeint, dass jeder Verband sein eigenes, sonder alle Verbände gemeinsam EIN System unterhalten. Nicht vorstellbar?

Genau das wird doch bei der neuen JOOLA-Rangliste gemacht. Die Verbände (hier: die zehn click-TT-Verbände mit 80% aller deutschen TT-Vereine) waren sich schon länger einig, dass sie "irgendeine" einheitliche Rangliste mit allen ihren Spielern haben wollen. Als sich dann im Jahre 2008 abzeichnete, dass sich das mit Hilfe von myTischtennis realisieren lassen könnte, haben die Verbände (nicht: myTischtennis) aus ihren Reihen eine Ranglisten-Arbeitsgruppe gebildet, die sich zunächst auf die Grundsätze (auf ein ELO-ähnliches System) geeinigt hat und dann später auf die Details. Dass die Verbände mit der Umsetzung (der Programmierung) genau die Firma beauftragt haben, die auch ihre Ligen- und Verbandsverwaltung zur Zufriedenheit des Kunden (der Verbände) entwickelt hat (nu GmbH), war naheliegend.

Dadurch hat man jetzt die Situation, dass die Verbände für ihre Ligen- und Verbandsverwaltung, für die Turnierabbildung und für die Ranglistenberechnung die Systeme aus einem Haus verwendet, was zu großen Synergieeffekten führt. Die Verbände haben - zusammen mit dem DTTB - nach wie vor die volle Hoheit über die Steuerung der Rangliste, also über die Grundsätze, Detailabbildungen und Parametrisierungen.

Insofern unterhalten alle Verbände gemeinsam ein System (click-TT), welches mittlerweile neben dem Mannschaftsspielbetrieb auch den Turnierspielbetrieb und die Berechnung einer Rangliste umfasst, in der alle Ergebnisse aus den beiden erstgenannten Bereichen berücksichtigt werden. Einzig die Darstellung dieser Rangliste erfolgt nicht über click-TT selbst, sondern über myTischtennis. Aber auch das geschieht auf Wunsch der Verbände so.

[wabe]

"mytischtennis GmbH" und "nu Datenautomaten GmbH" sind dieselbe Firma? Warum macht man dann diese Trennung der Systeme und integriert nicht das eine einfach in das bestehende Click-TT? Was für in Aufwand für so ein bisschen Statistik.

[Variatio]

Zitat von wabe

Versteht mich nicht falsch.

Keine Angst, das ist IMHO klar!

Zumindest konnte mir noch niemand erklären, wie solche Probleme gelöst werden (sollen).

Genau dazu ist es ja wichtig, das System zu untersuchen und zu kucken, was es prinzipiell kann, und was es nicht kann. Das wenig-Spiele-Problem ist dabei grundsaetzlich schwierig.

Aber vielleicht kann mir ja einer erklären, warum eine Einstufung, basierend auf 3 Jahre alter Einschätzung (und nebenbei auch noch in einem anderen "Rechts"System gemacht) sinnvoll weitergetragen werden soll?

Das ist ein iterativer Prozess - grundsaetzlich basiert der Wert, der durch das heutige Spiel geaendert wird, auf dem Wert von gestern. Und der auf dem Wert zuvor. Und so weiter.
Der Wert vor 3 Jahren ist da schon nicht mehr relevant, aber man findet eine Kette an Werten und Spielen, die zur heutigen Einstufung fuehren. Daher ist er trotzdem als EIN Zwischenwert wichtig.

Der IMHO einzig sinnvolle alternative Weg zu dem derzeitigen Vorgehen ist es, Spielern, die 2-3 Jahre inaktiv waren, den TTR-Wert zu entziehen und bei einem erneuten Einsatz neu zu initialisieren. Doch wer soll das machen - Vereine oder der Verband? Welche Kriterien gelten?

Oder ist es nicht doch einfacher und hinreichend genau, den um entsprechend verringerten Wert von vor 3 Jahren zu waehlen?

[Variatio]

Zitat von wabe

Warum macht man dann diese Trennung der Systeme und integriert nicht das eine einfach in das bestehende Click-TT? Was für in Aufwand für so ein bisschen Statistik.

Ich finde das durchaus plausibel - so hat man zwei getrennte Systeme, die unterschiedlichen Anforderungen genuegen und getrennten Aufgaben besitzen. Modularisierung ist was feines, und wartungsfreundlich sowieso!

clicktt als Datenbasis und mytt als Statistik- und Ranglistenseite finde ich daher vernuenftig.

[Schnitzellover]

Irgendwie hab ich das Gefühl, dass ihr bei euerem "Spieler spielt in 6 Jahren 6 Einzel" - Beispiel in der Theorie zwar durchaus recht habt, aber das in der Praxis kaum eine Rolle spielt. Weil wie oft kommt dieser Spieler denn zum Einsatz ? Genau: Einmal pro Jahr. Dementsprechend ist es für den Verein höchstens für das Setzen der Mannschaften interessant ob betreffender Spieler einen zu hohen TTR Wert hat, da dieser in der Praxis sowieso seltenst zum Einsatz kommt.

Und sollte sich dieser Spieler nun doch dazu entscheiden wieder aktiv zu spielen, dann regeln seine Spielverluste, bedingt durch die lange Absenz von irgendwelchen Wettkämpfen/Training (Spielstärkeverlust), sowieso seinen TTR Wert binnen einer oder zwei Saisons auf ein Maß herunter, wo er in der Realität auch steht.

Gruß

[Vektor]

Besonders problematisch bezüglich einer Einstufung sind natürlich diejenigen, die im gesamten Zeitraum nicht viele Spiele bestritten haben - und daher sind diese in der Rangliste auch bewusst markiert.
Der Stern sagt ja inhaltlich etwa "TTR-Wert nicht aussagekräftig" - und das sollte sich sinnvollerweise auch in den Regelungen der Verbände widerspiegeln.

Wer früher gezeigt hat, dass er seinen TTR-Wert verdient hatte, wird im Normalfall keinen absolut extremen Verlust an Spielstärke erleiden. Im Einzelfall kann die Abstufungshöhe natürlich danebenliegen, da kein Datenmaterial vorhanden ist. Das ist unvermeidlich.

@Variatio: Eine fließendere Regel bzgl. Inaktivitätsabzug klingt sicher vernünftig, so dass man sich nicht mit einem Spiel pro Jahr "durchschummeln" kann.
Dies kann aber auch sehr schnell auf Kosten der Durchschaubarkeit gehen.
Vorschläge, einer nicht zu komplizierten konkreten Umsetzung, wären durchaus interessant.

[wabe]

Das Problem bei dem Beispiel ist, dass dieser Spieler inzwischen sein auswärtiges Studium beendet hat und eventuell ja ganz gerne wieder spielen würde. Aber spielstärkegerecht in der vierten Mannschaft, unterste Klasse. Das geht aber nicht, er muss ja immer noch dort spielen, wo er minimal aufgestellt werden muss. Oder müsste, er wird dann vermutlich eher aufhören.

Dito der andere Fall. Der will einfach nur hin und wieder aus Freundschaft aushelfen. Und da er seit Jahren nicht mehr trainiert, eben in der untersten Klasse. Und nicht in der Bezirksklasse, wo er einfach nicht mehr hingehört. Auch hier, er wird dann eher aufhören als sich das anzutun.

Auf solche Fälle MUSS ein neues System eine Antwort haben. Sooo selten sind die nämlich nicht.

Die Antwort in den oben genannten Fällen könnte eine Flut von Strohmännern sein. Um solche Spieler dann künstlich in die Mannschaft runterzurücken, in die sie sollten (und wollen).

[wabe]

Vektor, Überschneidung.

Mein Vorschlag diesbezüglich wäre eine parallele Alterung der Basispunkte auf Grund der ersten Einstufung. Macht ein Spieler weniger als die mindestens geforderte Zahl um als Stammspieler zu gelten, dann wird die Basispunkteinstufung entsprechend verringert. Eventuell per Faktor, denkbar wäre aber auch der Basiswert der Spielklasse, in die er normalerweise im alten System zurückgestuft würde. Oder ein Zwischending aus beiden Werten.

[Vektor]

Es gibt da auch noch den Sperrvermerk ...

[wabe]

Das ist ein Notbehelf, keine Lösung. Und wir wollen doch gerade solchen Fällen möglichst VIEL Spielmöglichkeiten anbieten um sie wieder ins Geschehen zurückzuholen, und nicht möglichst wenig.

Aber Sperrvermerk ist ja auch so ein Thema. Sperrvermerke gibt es nur am Anfang einer Saison, Zwangsmannschaftsumstellungen aber auch zur Rückrunde. Ich finde, im Zuge einer Neuordnung sollte das angepasst werden.