Drei Gewinnsätze - Fluch oder Chance ?

[User 765]

Also ich halte von einer Verkürzung generell überhaupt gar nix. Ich spiele nämlich gerne Tischtennis und es geht mir nicht darum, möglichst früh fertig zu sein, sondern darum, möglichst lange meinem Hobby nachgehen zu können!

Durch die Sätze bis 11 haben wir schon mehr Verkürzung als ich für sinnvoll halte, jetzt sollte man mal die Kirche im Dorf lassen.

[Ino]

Je nach Spielsystem müssen einzelne Spieler lange warten, bis sie zum Einsatz kommen, dass finde ich nicht gut. Deswegen jetzt aber die einzelnen Spiele zu verkürzen ist sicherlich nicht der richtige Weg. Ich trauere auch den 6-Mannschaften hinterher. Wir spielen zur Zeit wieder in der alleruntersten Klasse, da gibt es die Möglichkeit 4-er oder 6-er Mannschaften zu spielen. Die meisten Vereine haben nur 4-er gemeldet, so daß keine 6-er Staffel zustande kommt.

Zur Umsetzung der neuen Regeln: warum denn nicht schon nach den neuen Regeln spielen? Die meisten Turniere werden doch auch schon durch alle Klassen mit den großen Bällen gespielt. Ist doch auch erst ab der neuen Saison "erlaubt". Nur so kann man doch richtig den Kampf bis 11 trainieren für die Meisterschaftsrunde. Ich bin dafür!

[Plattenmeister]

Hab's ausprobiert - hier mein Erlebnisbericht:
1.Satz:
- Kämpfe mit 40 mm Geschoss, das einfach eher runterfällt als mir das passt. => dadurch höhere Fehlerquote 0:2
- Habe glatt vergessen, dass ja nach dem 2.Aufschlag schon wieder gewechselt wird - da tut ein Fehlaufschlag doppelt weh. 1:3
- Oh verdammt, der Gegner verdeckt seinen Aufschlag gut - 2x daneben gelangt 1:5 - der Satz ist ja schon halb vorbei
- Hektik bricht aus - muss ja auch mal Punkte machen - Mist 2x drüber gehauen 1:7
- Der Gegner variiert schon wieder den Aufschlag 1:9 - Jetzt wird's eng
- Voll konzentriert in den nächsten Ballwechsel; dann auch noch Pech: 1x Netz, 1x Kante 1:11 -futsch der Satz

Fazit nach dem 1.Satz:
Irgendwie nicht richtig rein gekommen - aber es bleiben ja noch genug Sätze.
Früher wurde ich ja beim Stand von 1:11 richtig warm und hab mich gefreut den Gegner bei 19 abzufangen.

Frohgemut in den 2.Satz:
- Besser auf den Aufschlag des Gegners eingestellt
- Locker angegriffen - Trefferquote aber mangels Training immer noch nicht die Beste. Früher konnte ich mir das während des Spiels erarbeiten
- und wie ich so unkonzentriert siniere ist der Satz schon wieder weg 5:11 und der Rhythmus unterbrochen.

3.Satz
- Der 3. wird's schon richten -aber dann muss es auch klappen
- Leicht verkrampft - aber gut auf den gegnerischen Aufschlag eingestellt - nehm ich den Kampf wieder auf - 's wird schon laufen.
- Ich halte gut mit, der Topspin kommt, der Schuss kracht wie immer- wenn auch knapper an der Platte vorbei und ich bin dabei 9:9
- Aber jedes Mal wenn ich wieder in meinem Spielsystem drin bin, ist schon wieder Aufschlagwechsel und ich harre der Aufschläge die da kommen.
- Ooops, wieder einen nicht gesehen 9:10 (Blöde verdeckten Aufschläge) - Matchball
- Und noch ein Topspin an die Decke das war's 9:11 - Shakehands.

Was bleibt:
- der Gegner war eindeutig besser
- ich zu unkonzentriert
- das Spiel zu schnell vorbei - nicht warm geworden
- und irgendwie das ungute Gefühl, wenn das Spiel länger gelaufen wäre, hätte ich ihn doch weich gekocht und geknackt - so wie bisher fast immer

Fazit:
- Verhältnis Spieldauer (2 Einzel + 2 Doppel) zu Fahrzeit mittlerweile: 0,5 Std / 2 Std.
- die Punktsspiele werden jetzt eher aus sein
- bin jetzt schneller beim Duschen
- in der Wirtschaft gibt's jetzt auch noch was zu essen und nicht bloß noch Getränke (Wobei 2 Stunden Fahrzeit unter der Woche nur für 1x SchniPo's ganz schön heavy ist.)
- schau mich bereits nach sportlichen Alternativen um - Bridge soll ja auch olympisch werden

[kls1812]

@Plattenmeister

Hallo, so wie Dir wird es uns oft ergehen, wenn wir Schwierigkeiten haben, uns auf einen Gegner einzustellen.
3:0 Sätze sind ja ungefähr Mitte des zweiten Satzes bei Zählweise bis 21.
Ich habe schon öfter Spiele im zweiten Satz gedreht, nachdem ich den ersten haushoch verloren habe.
Deshalb habe ich auch für vier Gewinner gestimmt.
Ich hoffe, das nach ein oder zwei Saisons sich die Vernunft wieder durchsetzt und auf vier Gewinner oder bis 21 gepielt wird.

Gerade in den unteren Klassen wird bei uns in der Woche gespielt und wenn man einen langen Arbeitstag hinter sich hat ist das auch mit der Konzentration so ne Sache.
Also im Training habe ich jetzt schon oft Klatschen gekriegt,
mal schauen, ob sich das ändert.

Grüße

Klaus

[Plattenmeister]

@kls1812
Richtig man, was war'n das doch für Schlachten,
als man technisch wesentlich beschlagenere und höherklassige Leute mit Power-Konter und Block niederingen konnte.
Das war der Reiz des Spiels, das hat versaute Arbeitstage und lange Anfahrtszeiten wieder erträglich gemacht.

Wenn 3 Gewinnsätze + Satzende bei 11, Werbung für mehr und kürzere Punktspiele unter der Woche sein soll - na gut.
Aber das hätt's auch anders gegeben, z.B. Spiel auf 3 oder 4 Platten, 4er Teams, etc. .
All das würde weniger in die Charakteristik des Sports eingreifen als die Änderungen die wir jetzt haben.
Hoffentlich killt das nicht den Sport.
Es gibt eben Sportarten wie TT, die sind nicht für's Fernsehen respkt. andere Medien geschaffen. Es kommt ja auch keiner auf die Idee Paragliding oder Falschirmspringen telegener zu machen, in dem man die Jungs mit geschlossenen Schirmen oder Drachen springen lässt, nur damit auf der Mattscheibe mehr los ist und sie wegen der teuren Sendezeit eher unten sind oder mehr Action geboten ist.

Jeder Sport hat sich entwickelt, auch Tennis hält an seiner traditionellen Zählweise fest - obwohl's bestimmt auch anders ginge.

[PeterHGB]

Bin nun seit 35 Jahren dem Tischtennis verbunden, als Spieler, wie als Trainer
Mit Verlaub möchte ich sagen: Eure Argumentation ist Quatsch
Begründung: Nicht die NEUE Zählweise oder die ( Neuen ) Bälle werden ein Spiel entscheiden!! Die Einstellung dazu wird entscheidend sein
Das Argument: Bei 1:11 werde ich erst warm ist gelinde gesagt Sorry!!
Die Regel und der Ball sind nun mal da!!!!
Euer Problem ist einzig der "KOPF"
Als Stützpunkttrainer spielen meine Kader-Spieler/innen seit ca Februar im Training nach der beschlossenen Regel, mit den 40 mm Bällen trainieren wir seit Beginn letzter Saison.
Fazit kurzgefasst: Mit der richtigen Taktischen Einstellung kann man das Spiel sehr gut bis 11 Spielen.
Versuchts doch mal mit einer anderen Einstellung zum Spiel.
Was sich ändern muß ist Folgendes:
1. Die Spielvorbereitung muß intensiver werden.
10 Minuten Einspielen werden nicht mehr
reichen!!!
2. Taktisches Verhalten muß nun trainiert werden.
3. Das Training gegen die verschiedenen Spielsysteme muß nun konstanter durchgeführt
werden.
Zum Schluß: Ich garantiere Euch, gegen keinen meiner von mir betreuten Spieler/innen, gewinnt man nach 1:11 Rückstand!! :boing:
Gruß
Peter

[Plattenmeister]

@PeterHGB

Richtig 1:11 ist Quatsch und überspitzt - was ich meine sind diese schier aussichtlosen Spiele, die man noch rumreißen kann.

Meine Einstellung zum TT ist nicht so frustriert wie's vielleicht klingt.
Deine Tips
1. Die Spielvorbereitung muß intensiver werden.
10 Minuten Einspielen werden nicht mehr
reichen!!!
2. Taktisches Verhalten muß nun trainiert werden.
3. Das Training gegen die verschiedenen Spielsysteme muß nun konstanter durchgeführt
werden.
sind gut, aber für viele Spieler einfach nicht machbar.

Meine Situation ist die.
1. Ich muss sehr lange arbeiten; habe zu jedem Punktspiel (auch Heimspiel) eine Anfahrtszeit von knapp 1 Std.
2. Ich kann also immer erst kurz vor dem Punktspiel einlaufen - mir müssen also 10 Minuten zum Einspielen reichen.
3. Ich kann sehr wohl taktisch spielen, nur dauert das je nach Spielertyp eben 2 -3 Bälle - und die hab ich jetzt nicht mehr.
4. wir sind ein sehr - sagen wir, sehr sehr kleiner Verein ( 7 gesunde, einsatzfähige Spieler)
Du kannst dir denken wieviel Spielsysteme wir haben. Wir kloppen auf die Bälle, weil wir Lust dazu haben. Für die 2 - 3 Noppengrattler die mir pro Saison vor die Kelle kommen leg ich keine Extra-Trainingsschichten ein.
5. Ich habe auch nur noch begrenzte Zeit für TT und eigentlich keine Lust mehr da groß rumzurödeln.

Ich fand's bisher gut so.
Wo wollt ihr denn hin, mit dem Sport - hat euch TT so wie es bisher war keinen Spaß gemacht ????

[PeterHGB]

Plattemeister
Ich kann Dich schon gut verstehn
Nur die Regeln wurden nicht von mir gemacht!
Auch in meinem Verein gibt es bei 6 Herrenmannschaften, 2 Damenmannschaften,
4 Schülerinnen/Schüler, 1 Mädchenmannschaft und
2 jungenmannschaften... diese Probleme.
Denke aber dran... AUCH Deine Gegner werden die gleiche Probleme wie Du haben
Ich glaube wir müssen Es halt in der Praxis erleben, wie sich das ganze verhält: boing:
Finde aber Dein Engagement für unseren Sport sehr sehr Lobenswert.......Verlier den Spass nicht
Gruß
PeterHGB

[TGO]

Ich habe letztes WE ein Turnier gespielt wo schon mit 11er Sätzen gespielt wurde.
Taktik ist wirklich ne wichtige Sache, noch wichtiger als vorher! Beim Turnier wo in den Gruppenspielen 4 Sätze gespielt wurden (auch 2:2 möglich) ist es mir 2 mal passiert das ich nach 2:1 Führung noch 2:2 gespielt habe. Wie es bei 21gern schon war hatte ich einen schlechten Start und das kann man bis 11 nicht mehr ausgleichen. Z.B. 3:7 ist so gut wie verloren es sei denn man hat einen Run.
Wenn man eine gute Taktik kann man bei 11ern auch stärkere Gegner besiegen, wahrscheinlich einziger Vorteil der 11er Sätze!

[The albatross]

Original geschrieben von Plattenmeister
[B
Richtig man, was war'n das doch für Schlachten,
als man technisch wesentlich beschlagenere und höherklassige Leute mit Power-Konter und Block niederingen konnte.
[/B]

Früher ging das und jetzt nicht mehr ? Ich hoffe, daß liegt nicht auch an der neuen Zählweise