An die Gegner der Fusion zu TTBW

[Michael]

Zu deinem ganzen Beitrag will ich mich jetzt gar nicht äußern, vor allem nicht um diese Uhrzeit. Jedoch will ich den zitierten Absatz nicht kommentarlos stehen lassen, nachdem Chris daran nichts auszusetzen hatte, ich allerdings schon.

Zitat von TTFler

Ich sehe momentan sowieso nicht, wozu wir im TTVWH die Badenser brauchen? Die wollen teilweise ja sowieso nicht, warum sollen wir sie dann annektieren?
Ich denke wir kommen ganz gut ohne die zurecht.

Du musst auf deine Formulierungen achten. Dass sich Baden nicht vom TTVWH annektieren lässt, wie das Russland mit der Krim-Halbinsel von der Ukraine tat, hat dir bereits Chris erklärt.

Aber wenn du eine neutrale Bezeichnung für uns verwenden möchtest, die nicht zu Verärgerungen führt, dann nimm "Badener" statt "Badenser". Denn wenn du "Badenser" schreibst, kannst du auch gleich "Gelbfüßler" schreiben.

[Rudi Endres]

Ich verfolge als Außenstehender interessiert die Diskussion.

Wenn man schon einen Großverband anstrebt, sollte man versuchen die Strukturen zu professionalisieren. Es gibt immer weniger Ehrenamtliche und kaum Ehrenamtsnachwuchs. Die Wenigen geben meist recht schnell entnervt auf. Als langjähriger Verbandsfunktionär weiß ich wovon ich rede. Die oftmals überzogene Kritik in den sozialen Medien will ich mal außen vor lassen.
Die Kostenersparnis sollte daher ein zweitrangiges Ziel sein.

[masl83]

Hallo Rudi,hier ist denke ich unter anderem ein wichtiger Punkt der Fusion bzw. Der Anstrebung hierzu. Der ttvwh besitzt relativ professionelle Strukturen, der sbttv nicht. In Nordbaden sieht es zumindest ähnlich aus wie bei uns, und ich provezeihe das nur mit ehrenamtlichen das auch in Nordbaden nicht mehr ewig geht. Für professionelle Strukturen ist der sbttv zu klein yob Nordbaden das alleine stemmen kann,weiss ich nicht. somit sehe ich das als grosse Chance, mit einer möglichen Fusion diesen Weg einzuschlagen.

[maninblack]

Da masl83 die Strukturen angesprochen hat:
Wie wird „professionellen Strukturen“, u.a. von Dir, im TTVWH bzw. TTBW definiert?

Der neue Verband wäre ausschließlich für die Organisation von:
Wettspielbetrieb, Turnieren, Aus- und Weiterbildung, Verbindung DTTB (andere Verbände) zuständig
In den bisher 3 Verbänden funktioniert die „Organisation“ des Wettspielbetriebes, der Turniere und die Aus- uns Weiterbildung (Nachwuchsarbeit) bisher wie (Benotung im Schulsystem 1-6)?

IST Stand TTVWH und TTBW (Kurzrecherche meinerseits - Info aus den beiden Homepages)

Organisation:
TTVVWH bisher
- Geschäftsstelle hat 5 hauptamtliche Mitarbeiter (Aufgabengebiet auf TTVWH nachzulesen) + 2FSJ (Jugendtraining, Schul AG, TTVWH on Tour)

TTBW bisher
- Geschäftsstelle 1 hauptamtlicher Mitarbeiter

- Hauptamt Sportdirektor und Trainer 6 Personen
- Stützpunkte:
- (LSP) Freiburg – Ortenau, (Fördergruppen) Freiburg, Bodensee – Vereine
- (BSP) Karlsruhe, Weinheim – Karlsruhe, Hemsbach, Bruchsal, Rastatt- Vereine
- (LSP) Heilbronn, (Fördergruppen)Neckarsulm. Hohenlohe, Sinsheim- Vereine
- (LSP) Ochsenhausen – (Fördergruppen) Allgäu, Bodensee, Ulm- Vereine
- (LSP) Böblingen - (Fördergruppen) Stuttgart, Alb, Böblingen- Vereine

Service Leistungen siehe Homepage

Meiner Meinung nach die einzig wichtige Frage – unabhängig einer Fusion:

Welche Änderungen würden / werden in den nächsten Jahren angestoßen, um das einzig wahre Problem (aller Sportarten) – weniger Aktive (Ehrenamt) in kleinen (bis 200 Mitgliedern) und mittelgroßen Verein (bis ca. 750 Mittgliedern) anzugehen?

[masl83]

Falls du mich gemeint hast und was ich damit meine, hast du eigentlich schon geschrieben.

Im SbTTV gibt es keine hauptamtlichen Mitarbeiter. Alle Vizepräsidenten machen das nebenberuflich und ich halte dies kurz oder lang gesehen nicht mehr für machbar. Deswegen können wir hier nur profitieren, in meinem Augen.

[Partner]

Jeden Tag kommen neue Infos. Das ist gut so. Ich glaube deshalb, dass wir alle auf den richtigen Weg sind. Eine Fusion ist wohl doch für alle sinnvoll. Die wenigen Nörgler werden das irgendwann einsehen. Die reiche Pfalz jedenfalls kümmert sich um ihre Auswahlspieler, die für höhere Aufgaben den Verband vertreten. Unterkunft und Reisekosten sind geregelt. Bei uns muss sich in der Regel aus Kostengründen jeder selber durchschlagen.

[maninblack]

Auch mit hauptamtlichen sind im

TTWB mind. 13 Personen im Ehrenamt (siehe Mitarbeiter homepage)
TTVWH mind. 41 Personen im Ehrenamt aufgeführt (ohne Staffelleiter / Schiedsrichter usw.)

Es ist ein Trugschluss zu glauben, mit „hauptamtlichen“ sich automatisch „professioneller“ aufzustellen.

Hierzu ist ein Konzept erforderlich, dass die nächsten Jahre erfasst.

Der TTVWH stellt im Gegensatz zu vielen anderen Sportverbänden seine Gewinn und Verlust- Rechnung auf der homepage ab – hier ist Transparenz vorhanden – braucht nur noch „Interessierte“.

Aus den TTVWH Jahresbericht 2015 (im Archiv TTVWH) nur um einmal „Ausgaben“ (758T€ incl Rückstellungen) und "Einnahmen" (758T€) aufzuzeigen (vielleicht schaut der ein oder andere Mal nach – u.a. auch Vergleich der Vorjahre.

Ausgaben 2015 (Auszug)
Wettkampfsport
Pos. 4820 Mitgliedsbeitrag TTBW 163.590.- €
Pos. 4821 Mitgliedsbeitrag TTBW (variabel) 7.011.- €
Pos. 4881 TTVWH Ehrenamtspauschale 19.440.- €

Verwaltung
Pos. 4120 Löhne und Gehälter 195.416,46€
Pos. 4130 Sozialaufwendungen 38.908,50€
Pos. 4210 Kosten der Geschäftsstelle 55.058,39 €
Pos. 4300 Rechnungswesen 7.078,68 €
Gesamt 296.462,03 €

Sachaufwendungen Verwaltung
Gesamt 46.157,97 €



Einnahmen 2015 (Auszug):
Pos. 8100 Staatsbeiträge 95.034,72 €
Pos. 8130 Glückspierale 7.506,05 €
Pos. 8145 Zuschüsse DTTB, WLSB, LSV etc. 750,00 €

Erträge aus innerem Bereich
Pos. 8150 Beitragsrückfluss WSLB 180.281,53€
Pos. 8160 Vereinsgebühren 22.980.-€
Pos. 8165 Beitrag click-tt 19.457,94 €
Pos. 8170 Mannschaftsmeldegebühr 184.060.- €
Pos. 8400 Passbeiträge 20.085,63 €
Pos. 8410 Strafen 8.228,50 €
Pos. 8420 Erlöse Drucksachen etc. 708,27 €
Pos. 8425 Erlöse TT Journal 19.509,15
Pos. 8430 Jugendfreigaben 3.923,20

Erträge aus Sportbereich
u.a.
Pos. 8450 Ferienlehrgänge 23.715.- €
Pos. 8465 Gebühr fehlende VSR 60.410.- €

Sonstige Erträge
u.a.
Pos. 8496 Zuschuss TTBW Sportveranstaltungen 28.400.- €
Pos. 8510 Vermarktung click- tt 3.233,24 €
Pos. 8515 Werbeeinnahmen Homepage 1.500.- €
Pos. 8540 Kooperation myTischtennis GmbH 16.841,80 €
Pos. 8742 Aufwandspende für Ehrenamtspauschale 20.880.-€

[masl83]

Ich wollte auch nicht sagen, dass es ohne das Ehrenamt geht, das ist mir bewusst und ich mache das auch gerne. Aber ich bin auch der Meinung, dass es Positionen in einem Verband gibt, die das normale Ehrenamt übersteigen bzw. nicht mehr als Aufgabe nach dem Beruf vollumfänglich zu leisten sind. Und für solche Ämter wird man über kurz oder lange niemanden mehr finden, und jede Aufgabe lässt sich nicht auf viele Schultern verteilen, und bei Aufgabenteilung bräuchte es noch mehr Personen im Ehrenamt.

[Partner]

Wenn wir davon ausgehen, dass nicht nur Rentner und Pensionäre die Ehrenämter ausfüllen sollen und damit kaum Veränderungen stattfinden werden, sollte jeder erkennen, dass ordentliche Verbandsarbeit nicht umsonst sein kann. Wer neben seinem Beruf oder in der Freizeit viel Aufwand betreibt, sollte dafür auch entlohnt werden. Ich hoffe, das sich in Baden die Befürworter der Fusion von 2 Zweiflern nicht beirren lassen. Das was die Württemberger vielleicht noch falsch interpretieren in einzelnen Passagen, z.B. die nicht zielführende Entscheidung, dem Veranstalter von Turnieren die Meldegebühren zu entziehen und die Entscheidung von Baden diesen Unsinn noch zu übernehmen, kann vielleicht mit neuen Leuten nochmals überdacht werden. Für mich und vermutlich den meisten Mitgliedern sowie Vorständen in den Vereinen zählt das sportliche Gesamtbild in Baden Württemberg. Baden zerfleischt sich im Vorstand selber und von Südbaden habe ich lange nichts mehr über sinnvolle Verbandsarbeit gehört. In Württemberg spielt offenbar die Musik und wer sie hören will, muss dahin.

[masl83]

Mir ist gerade noch folgendes Interview von der BaTTV Webseite aufgefallen, das wollte ich hier noch einstellen:

Beitrag des Sportbeauftragten Ost zum Thema Fusion

Warum bin ich persönlich für TTBW?

Beitrag des Sportbeauftragten des Battv für die Region Ost
Warum bin ich persönlich für TTBW?
Seit meine Familie (meine 3 Kinder und ich selbst z.B. als Honorartrainer am Stützpunkt Heilbronn) aktiv ist, haben wir von TTBW nur profitiert. Nur durch die Trainingsmöglichkeit am Landesstützpunkt Heilbronn (Raum TTVWH) konnten sich meine Kinder bis in die Landesspitze bzw. in den Schülerinnen-Nationalkader hocharbeiten. Für Jugendliche aus der Region Ost ist zwar schon die Anreise nach Heilbronn sehr schwierig. Aber mit etwas TT-Verrücktheit schaffen wir das * dank des meist geringen Verkehrsaufkommens auf der nördlichen A81 - jetzt schon seit ca. sechs Jahren.
Auch auchristian behringer s den Bezirken Mosbach und Sinsheim trainieren seit Jahren die besten Spielerinnen und Spieler am Stützpunkt Heilbronn * mit Erfolg. Insbesondere in den Spielerjahrgängen, die ich als Vater und Trainer *hautnah* miterleben durfte (2002 bis 2010), halten die landesweiten Erfolge der Jungen und Mädchen aus *Badisch Sibirien* jeden Vergleich mit der Konkurrenz aus den traditionellen badischen TT-Hochburgen stand. Vereine wie Neckarbischofsheim, Mosbach-Waldstadt, Niklashausen / Dörlesberg und mittlerweile auch Külsheim liest man mittlerweile im vorderen Bereich der Ergebnislisten der BaWü- und Battv-Ranglisten bald genauso häufig wie Ketsch, Weinheim, Heidelberg oder Ettlingen.
Neben der guten Talentförderung, die in einigen Vereinen der Region Ost seit Jahren erfolgt, verdanken wir diese Erfolge hauptsächlich TTBW und insbesondere dem Verbandsstützpunkt Heilbronn unter der Leitung von Daniel Behringer (stammt auch aus der Region Ost) und seit drei Jahren Andreas Dörner (Neckarbischofsheim).
Für alle Mitglieder von Vereinen aus der Region Ost, die den Aufwand einer leistungssportlichen Karriere auf sich nehmen, wäre von heute auf morgen *Schicht im Schacht*, wenn ein * wie vom Präsidenten des BaTTv im letzten Jahr angedeutetes - Szenario eintreten sollte.
Zitat aus dem Interview von Klaus Hilpp (veröffentlicht am 11.04.2018 auf der TTBW-HP):
*Bleiben wir bei dem beschriebenen Szenario: Wir in Baden verlieren alle Vorteile, die für uns inzwischen selbstverständlich sind. Diese sind aber ein Produkt von der Zusammenarbeit TTBW und deshalb nicht selbstverständlich! Ganz konkret: Wir müssten die Trainerausbildung wieder selber stemmen, es gäbe zudem viel weniger Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten für unsere Trainerinnen und Trainer. Wir müssen das Kaderwesen wieder neu ausrichten und dazu bedarf es erneuter Verhandlungen mit dem Landessportbund, wofür ehemals die ARGE Tischtennis Baden-Württemberg gegründet wurde. Wir müssten die Qualifikation hoch auf Bundesebene mit dem DTTB (speziell im Jugendbereich) neu verhandeln und aufstellen, welcher uns sicherlich keine Rosen auf den Weg streuen wird, denn der DTTB begrüßt unsere Verschmelzungsbemühungen ausdrücklich. Wir stehen im Sponsoring schlechter dar und müssten das gute Ausrüster-Angebot von Butterfly, von welchem wir derzeit profitieren, aufgeben. Dies sind nur einige Punkte, die es zu bedenken gilt. Hier müssen wir offen die Punkte und Probleme ansprechen, die uns nicht passen. Der Schaden speziell für den Leistungssport wäre enorm und würde unseren Nachwuchs voll treffen.*
Ob das zwingend so kommt, weiß ich nicht. Die Gegner der Fusion sind * soweit ich das einschätzen kann * nicht der Meinung, dass das Scheitern der Fusion zwangsläufig zu einem Scheitern der bisherigen Kooperation im Jugendbereich führen wird. Aber hier fehlen belastbare Aussagen völlig. Zumindest habe ich keine Informationen über einen *Plan B*
Was also passiert, wenn die Fusion scheitert? Wie will der badische TT-Verband im Ernstfall die Talente der Region Ost so fördern, dass sie auch weiterhin ihr Hobby zum Leistungssport machen können? Die Fahrt zum derzeit einzigen Landesstützpunkt Karlsruhe bedeutet für uns eine Fahrt von 3 Stunden einfach (im Berufsverkehr). Von den neu auszuhandelnden Quoten für DTTB-Veranstaltungen möchte ich gar nicht erst anfangen.
Falls die Fusion scheitert und als Folge daraus auch die Zusammenarbeit im Jugendbereich eingestellt wird (d.h. eine Förderung am Stützpunkt Heilbronn wäre nicht länger möglich), wäre der Schaden für uns in der Region unabsehbar. Der persönliche Schaden für uns als Familie wäre zwar überschaubar, da es für uns dank der doppelten Spielberechtigung im Prinzip unerheblich ist, ob die Kinder im Jugendbereich für einen Verein in Hohenlohe oder Heilbronn spielen. Aber allen anderen Talenten in der Region Ost, die Ambitionen nach oben haben, müsste ich dann in meiner Trainerfunktion raten, sich ebenfalls einen württembergischen, bayrischen oder hessischen Club zu suchen, um überhaupt die Chance auf eine irgendwie realisierbare Verbandsförderung zu haben. Damit würde ich allerdings gleichzeitig meinen Verband, den ich als Sportwart der Region Ost aktiv unterstütze, schaden.
Zum Schluss noch ein dringender Apell an alle, bevor die Stimme für oder gegen TTBW abgegeben wird: Analysiert bitte einmal die Ergebnisse der wichtigen Jugendturniere auf Bundes- und Landesebene und überlegt euch, wo wir in Baden mit unserer eigenen Nachwuchsarbeit stehen. Rechnet dabei auch gleich die Talente raus, die ihre meiste Trainingszeit im Raum des TTVWH absolvieren (LSP Heilbronn). Das Ergebnis ist meist * wie im Falle der Landesmeisterschaften der Schüler und Jugend - verheerend. So viele haben Angst, dass wir abgehängt werden, wenn wir fusionieren. De facto sind wir das längst, bzw. wären es ohne TTBW.