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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw. |
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Themen-Optionen |
#91
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Richtiger UND guter Aufschlag. Falscher Thread also...:)
Zitat:
Den Schläger umgreifst Du nun so, wie man inzwischen landläufig bei Aufschlägen den Schläger hält. Den re. Arm hältst Du nun ebenfalls gebeugt vor Deinen Körper, so dass die Hand incl. Schläger ebenfalls körpermittig, allerdings in Höhe des Bauchnabels platziert ist. Du berührst den Bauchnabel mit dem Schläger geradezu. Die Hände befinden sich also auf einer Linie, aber die li. Hand liegt höher als die re. und die Hände sind ca. zwei Handbreiten voneinander entfernt. Sowohl in der Höhe als auch in der Distanz. Aber doch auf einer Linie, eben mittig des Körpers. Nun Ball hochwerfen, li. Hand nach unten nehmen (die stört sonst beim weiteren Ablauf...) und den Ball in der absteigenden Phase mit dem VORHANDBELAG treffen, in dem Du NUR den Unterarm incl. ggf. Handgelenks-Einsatzes nach vorn' führst. Weiter nach hinten geht auch kaum, da Du den Bauchnabel ja fast berührst. Deshalb die beiden Handbreiten Distanz. Denn ansonsten würde das für Ungenauigkeiten sorgen und nur so sind wenig Muskeln beteiligt. Der Rest des Körpers darf sich nicht bewegen, denn so entstehen Abweichungen, die Euch das Ergebnis versauen. Den Unterarm NICHT NUR von hinten nach vorn, vielmehr auch von unten nach oben. Du triffst den Ball sozusagen dort, wo seine Rundung Richtung Tisch zeigt. Nicht dort, wo sie Richtung Deines Körpers zeigt. Denn dann würdest Du mit der RÜCKHANDSEITE den Ball treffen und es würde Überschnitt entstehen. Achte darauf (wie bei jedem kurzen Aufschlag), dass der Ball auf Deiner Tischseite nahe des Netzes aufkommt, damit er sich gerade noch so rüberlümmelt und überhaupt nicht zu lang werden kann. Hier geht es also NULL um Tempo, vielmehr um Gefühl. Führst Du den Schläger NUR von hinten nach vorn', wird der Aufschlag Dir häufig zu lang' geraten. Dadurch, dass Du AUCH von unten nach oben den Schläger führst, erreichst Du automatisch Unterschnitt und verhalteneres Tempo. Und das ist, gerade auch im Doppel, Gold wert. Sieht echt beschissen aus und ich kenne auch keinen Anderen, der diesen Aufschlag macht, aber man bekommt den Aufschlag nahezu immer kurz UND mit US hin. Und in höheren Ligen ist das nicht so unwichtig. Was will man also mehr... Aus dieser Bewegung heraus gibt es auch noch viele Variatonsmöglichkeiten, die gerade für's Einzel wichtig sein können. Durch starken und schnellen Handgelenkseinsatz in Verbindung mit späterem Balltreffpunkt (allerdings absolut 'ne Frage der Übung) kann man auch einen schnellen und langen US-Schnitt hinbekommen. Dann muss man den Arm allerdings doch nur von hinten nach vorn' führen, fast sogar ein wenig von oben nach unten und ihn nahe der eigenen weißen Grundlinie geradezu auf den Tisch schleudern, damit er beim Gegner in der Nähe seiner Grundlinie aufkommt. Das Ergebnis ist eben ein schneller und langer US-Aufschlag. Nur wirklich gute TopSpin-Leute ziehen den sicher rauf. Meist aber geht deren 1. Versuch ins Netz. Spielt man den in die Rückhand, kommt zu 95% ein unsicherer Schupfball zurück. Wenn er nicht sogar direkt ins Netz geht. Ist tatsächlich so. Der sollte dann verwertet werden. Klingt echt alles bestimmt 'n büschen komisch, ist aber so. Vielleicht ist es Euch ja einen Versuch wert. Gerade auch dann, wenn ihr im Doppel unbedingt kurz aufschlagen wollt bzw. solltet. Euer Doppel-Partner wird es Euch danken... Ist echt 'ne komische Beschreibung geworden. Aber genau so spielt sich das eben ab. Ist wohl wie beim Kochen. Da klingt das auch immer total kompliziert und doch ist das Ergebnis klasse.... |
#92
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AW: falsche aufschläge
Ganz schön lange Beschreibung, um, passend zum Thread, einen illegalen Aufschlag, bei dem zumindest zeitweise der Ball anteilig von der oberen vorderen Schlägerkante verdeckt wird, zu erklären!
Eine ähnliche Ausführung gibt es ja auch beim Ma Lin Serve,. |
#93
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AW: falsche aufschläge
Zitat:
Dieser Aufschlag ist allerdings noch NIEMALS von irgendeinem Schiri bzw. Gegner moniert worden. Und ich spiele nicht nur auf Vereinsebene. Auch manchmal bei Veranstaltungen, bei denen mehr Schiris als Aktive in der Halle sind... Könnte daran liegen, dass sich das von Dir genannte "zeitweise" und dann auch nur "anteilig" auf einen Zeitraum von ca. (grobgeschätzt) 0,00000003 Sekunden bemisst. Mit den Augen also eher nicht wahrnehmbar. In der reinen Sache aber hast Du Recht. Zum Glück findet TT nicht nur in der Theorie statt. |
#94
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AW: falsche aufschläge
Zitat:
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#95
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AW: falsche aufschläge
Zitat:
Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass die Angabe sogar im WM-Finale beim Stand von 9:9 im finalen Satz nicht moniert werden würde. Auch nicht bei 10:9. Wohl auch nicht bei 1:0. Auch nicht im 1. Satz. Und wenn doch, würde dieser Schiri wohl den Preis für die nicht wahrnehmbare Wahrnehmung erhalten... Wenn die Regel von nicht erlaubtem Verdecken spricht (was sie wohl sinngemäß tut), meint sie sicherlich das wahrnehmbare Verdecken des Balles, oder? Das wäre vergleichbar damit, als würde ein Schiri einen Fehlaufschlag erkennen und damit abzählen, weil er ganz klar gesehen hat, dass der Ball lediglich 13 cm hochgewurfen wurde. Und für diese im wahrsten Sinne der Worte herausragende Erkenntnis bekäme er dann von mir als Zuschauer ein Vom Akteur eher nicht. Und von seinem "Vorgesetzten" bekäme er 3 Wochen unbezahlten Urlaub. Ggf. sogar 4. Geändert von HSV (19.02.2010 um 18:29 Uhr) |
#96
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AW: falsche aufschläge
Dazu sage ich, dass der Ball während der Aufschlagphase komplett sichtbar sein muss. Wenn Du eine Bewegung machst, die geometrisch damit nicht vereinbar ist, wie das für das Schlagen des Balles mit der Schlägeroberseite in einer Aufwärtsbewegung nach vorne nunmal der Fall ist, dann muss der Ball verdeckt worden sein, egal wie kurz, und das ist nicht erlaubt.
Es steht nichts in den Regeln, dass er für den Schiedsrichter verdeckt aussehen muss und es gibt keine Mindestzeit, die der Ball verdeckt sein muss, um als verdeckt gelten zu dürfen. Ich denke es gelten zusätzlich die Regeln 6.6.1 und 6.6.2, die bei so einer Bewegungsausführung aus logischen Gründen ein Verwarnen und anschließendes Abzählen nahelegen. Dass die Regeln beim Aufschlag von den SR manchmal nicht umgesetzt werden, macht die Aufschläge nicht legal, genauso wenig wie Dein Hinweis darauf, dass Dir sowas noch nie abgezählt worden ist. Wenn Du regelgemäß spielen möchtest, solltest Du die Variante mit der Aufwärtsbewegung einfach nicht mehr verwenden. Zitat:
Zitat:
Der Schiedsrichter kann verwarnen und abzählen, wenn er Zweifel hat, er muss es überhaupt nicht sicher wissen. Nach meinem Empfinden sollte diese Regel, was sie in der Praxis leider aus verschiedenen Gründen nicht tut, dazu ermutigen, klar legale Aufschläge zu spielen, bei denen ein Zweifel an der korrekten Ausführung nicht aufkommen kann. Ein SR muss also keineswegs beweisen oder messen, dass ein Ball nur 13 cm hochgeworfen wurde, sondern er könnte auch bei 16 oder 17 cm Zweifel haben, ob alles korrekt war. Das ist das Risiko des Spielers - je knapper/unsauberer man Aufschläge spielt (Anwurf, Verdecken, Handstellung usw.), umso größer ist doch die Wahrscheinlichkeit, dass der SR Zweifel an der korrekten Ausführung hat/haben muss und dann verwarnt/abzählt. Wenn man 50 cm hoch wirft, wird kaum einer die Wurfhöhe kritisieren, wenn man kerzengrade anwirft, wird keiner Zweifel haben, ob der Anwurf zu schräg war usw. Geändert von Setz-It (19.02.2010 um 20:34 Uhr) |
#97
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AW: falsche aufschläge
Nein, nicht auf dem ersten Fingerglied, sondern dort, wo die Finger vom Handteller abknicken.
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#98
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AW: falsche aufschläge
Zitat:
Dass da jetzt 'ne Geschichte draus geworden ist, bei der ich früher gedacht hätte, dass wohl gleich Paola und Kurt Felix und jetzt ist das, glaube ich, Frank Elstner mit der versteckten Kamera um die Ecke kommen, hätte ich wirklich nicht erwartet. Ich meine das jetzt nicht despektierlich oder Ähnliches. Ich nenne Dir nur meinen Eindruck. Also, der Aufschlag ist klasse, erfüllt seinen Zweck, wurde noch nie beanstandet, wird nicht beanstandet und wird zukünftig nicht beanstandet werden. Und ich verhalte mich definitiv nicht unsportlich. Ich hab' derzeit wirklich den Eindruck, Du willst mir das irgendwie klarmachen. Noch ein Tipp für Dich als, so vermute ich mal, Schiedsrichter, zumindest aber Interessierter am Schiedsrichterwesen: der ist immer dann am besten, wenn er nicht auffällt. Gibt es Verstöße, muss er handeln und gut ist. Aber päpstlicher als der Papst dabei sein zu wollen, hat noch niemals einem Schiri gut getan. Sorry, für den vorangeg. Absatz, aber Deine Zeilen lassen mich vermuten, dass Dir an der Sportart eher nicht gelegen ist. Und die Leistung als solche auch eher nicht entscheidend ist. Entscheidend scheint mir eher zu sein, dass alles korrekt über die Bühne geht. Denn gefühlt hab' ich das Wort "korrekt" eben ca. 83 x gelesen. Spätestens nach dem 4 x lese ich eigentlich nicht weiter. Nochmal sorry, aber ich bin gerade echt stinkig. Auf mich. Dafür, dass ich mir die Zeit für das Schreiben dieser Aufschlag-Abhandlung genommen habe. Nur weil ich noch nicht einmal geahnt habe, dass mir anschl. hier Paragraphen um die Ohren geschlagen werden. Wegen 0,00000000000000000000000007 Sekunden. Ich hab' heute beim Training die Zeit gestoppt. Um auch korrekt zu sein.... |
#99
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AW: falsche aufschläge
Zitat:
Ich finde die Beschreibung toll. Habe selten (wenn nicht gar nicht), so eine Detaillierte gelesen. Hab es mir schon ausgedruckt, und ich werde das am Montag im nächsten Training direkt mal testen. Von meiner Seite aus vielen lieben Dank für die Mühe!
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B:TSP Balsa 3.5 / V:Joola Samba+ 2,0 / R:Dornenglanz OX |
#100
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AW: falsche aufschläge
Ja, mir tut es leid, wenn Du Dir verarscht vorkommst, so ist es nicht gemeint.
Ich bin neugierig gewesen, wie nach Deiner Beschreibung der Bewegung ein legaler Aufschlag (das ist hier das Thema btw!) mit Unterschnitt rauskommen kann. Nach Deiner Beschreibung geht es jedenfalls nicht. Dass da ein Roman rauskam, hat auf jedem Fall geholfen, mir die Bewegung vorzustellen. Wir sind hier aber nicht in einem Thread, in dem wir uns über wirkungsvolle "semilegale" Aufschläge unterhalten, sondern über korrekte und nicht korrekte, insofern sollte es doch völlig okay sein, das hier in diesem Thread genau unter dem Gesichtspunkt zu beleuchten. Ich habe Dich darauf hingewiesen, dass Dein Aufschlag nicht legal sein kann, daraufhin hast Du mit Deinen Millisekunden und dem WM-Finale angefangen, die aber nichts zur Sache tun. Wenn Du Deinen Aufschlag weiter machen willst, obwohl Du weißt, dass er nicht ganz korrekt ist, ist das Deine Sache, kann sich ja dann jeder seinen Teil denken. Ich bin dafür, dass im Aufschlagbereich aufgeräumt wird, so dass man mal bei einem internationalen Turnier auch mal was anderes als Fehlaufschläge sehen kann. |
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