ZEN-NOH Weltmeisterschaften 2014 (28.04. - 05.05.2014, Tokio, JPN)

[Rieslingrübe]

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Darüber wissen die deutschen Sportwissenschaftler noch gar nichts.

Im Gegenteil: Seit den 70er Jahren wurden unter anderem in den DTS-Heften immer wieder mal Beiträge zu solch sportwissenschfatlichen Untersuchungen und Messungen veröffentlicht.

Und auch spartenübergreifend findet sich dazu interessantes Material - zum Beispiel in Fachpublikationen aus dem Badmintonsport.


Die Aussage, dass heutige Spitzenspieler grundsätzlich schneller reagieren und antizipieren als die Champions in den 70er und 80er Jahren, ist jedenfalls so nicht haltbar.

Unterschiede zwischen damals und heute in der Athletik, in der Dynamik, im Spielstil, in der Schlagtechnik, im Aufschlag-Rückschlag-Bereich, in den Trainingsmethoden, in der sportmedizinischen Versorgung, in der Ernährung, im Material - ohne Zweifel.

Aber nicht zwingend im Antizipationsvermögen und der Reaktionsgeschwindigkeit....



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[-crea-]

Zitat von Janus

Dass "wir" die Nummer zwei in puncto Athletik sind, erschließt sich mir nicht. Gemessen an China sind alle anderen Nationen gleichermaßen unathletisch, natürlich gibt es hierbei auch Ausnahmen wie zB Franziska, wobei auch die kleinen Japaner beachtlich muskulöse Beine aufzuweisen haben. Aber insgesamt gibt es in dieser Disziplin einen klaren ersten Platz und unzählige letzte.

Ich will jetzt nicht die Athletik von Franziska schmälern (es gibt übrigens jetzt zwei Deutsche Patricks, daher muss der Nachname herhalten ), aber ich denke dabei geht es weniger um die ausgeprägten Beinmuskeln, als um schnelle und dynamische Bewegung am Tisch, vor allem extreme Ausfallschritt, spagat-ähnliche Aktionen um noch Vorhand zu ziehen etc. Da sehe ich Boll und Ovtcharov weit vorne, und die Chinesen nochmal jenseits von allen anderen.

[Bo5]

Zitat von Rieslingrübe

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Aber nicht zwingend im Antizipationsvermögen und der Reaktionsgeschwindigkeit....

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Ich denke genau darum ging es deinem Vorredner
Reaktion, Antizipation und Reflexe sind nicht das Gleiche!

[User 17544]

....und ich hoffe mal, dass sich alle einig sind, dass der TT-Sport in den letzten 3-4 Jahrzehnten (Ist halt mein ganz persönlicher Zeitraum) nicht ein klitzekleines Stück an Faszination verloren hat. Großartige Protagonisten gab es damals so wie heute. Müßig darüber zu streiten, wer nun der Allergrößte ist bzw war

Ich freue mich jedenfalls schon auf die nächste TTBL-Saison in Hagen, für die ich mir wohl 'ne Saisonkarte gönnen werde

Muss ja nicht immer die absolute Weltspitze sein. Die Jungs in der TTBL versetzen mich ebenso regelmäßig ins Staunen ob ihres Antizipationsvermögens, ihrer Athletik und ihrer Reaktion

[Rieslingrübe]

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Zitat von Bo5

Reaktion, Antizipation und Reflexe sind nicht das Gleiche!

Habe ich auch nicht behauptet, oder?


Ich bin kein Biomechaniker.

Jedenfalls werden heutzutage in der Sportwissenschaft nicht nur Reaktionszeiten, Reflexe und Muskelleitgeschwindigkeit gemessen, sondern mittlerweile auch die Hirnströme von Athleten unter besonderen - simulierten - Bedingungen.
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Zum Beispiel auch bei Boxern. (Und ich rede nicht von Komapatienten.)

Vielleicht gibt's ja einen TT-Newsler, der hier die nötige Fachkompetenz mitbringt und dies weiter vertiefen kann....



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[Hillegosser]

Zitat von Brett13

Großartige Protagonisten gab es damals so wie heute. Müßig darüber zu streiten, wer nun der Allergrößte ist bzw war

Naja nein - bezieht man sich auf die "Unterhaltung" sehe ich keinen Nachfolger für einen Saive.

Auch ein unglaubliche "Händchen" sieht man gar nicht mehr.

Da hatte Waldner wohl verdammt recht, als er davon sprach, dass es durch den größeren Ball und das FK-Verbot (wobei man hier auch nicht den Materialvorsprung der Chinesen vergessen darf) mehr und mehr Tischtennisroboter - nichts gegen die Chinesen, aber genau das sind sie - geben wird.

Mit dem Plastikball wird es dann vermutlich noch eine STufe schlimmer.

Und das finde ich persönlich sehr bedauerlich.

[Chris Kratzenstein]

Das mit der Unterhaltung ist aber etwas anderem geschuldt. Ich sehe auch im Fußball keinen der die Unterhaltung bietet, die ein Sepp Maier oder ein Mario Basler geboten haben.

Was das Händchen betrifft, so weiß ich nicht ob das am Ball liegt. Eventuell liegt das auch eher an der Materialentwicklung bei den Hölzern und Belägen. Ich kann es nicht abschätzen, halte aber beides durchaus für möglich.

Und die Materialentwicklung wäre auch auf jeden Fall passiert, unabhängig ob größerer Ball oder nicht.

[Dragonspin]

So reden eben alte Leute. Früher war alles besser.
Beim Fußball niemand der Unterhaltung bietet? Ibrahimovic? Balotelli? Ronaldo?
Beim Tischtennis keine spektakulären Spieler mehr? Shiono mal gesehen?
Spieler haben kein Händchen mehr? Ahja... und wie hat Maze damals seine Bronzemedaille gewonnen? Als Roboter?

[Danielson]

Zitat von Rieslingrübe

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Jedenfalls werden heutzutage in der Sportwissenschaft nicht nur Reaktionszeiten, Reflexe und Muskelleitgeschwindigkeit gemessen, sondern mittlerweile auch die Hirnströme von Athleten unter besonderen - simulierten - Bedingungen.
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Zum Beispiel auch bei Boxern. (Und ich rede nicht von Komapatienten.)

Vielleicht gibt's ja einen TT-Newsler, der hier die nötige Fachkompetenz mitbringt und dies weiter vertiefen kann....

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Vertiefen kann ich das sicherlich nicht. Aber ich habe noch sehr gut in Erinnerung, wie ein Biomechanik-Dozent an der Uni süffisant gelacht hat, nachdem ein Sportstudent im Sportreporterdeutsch davon gesprochen hatte, Oliver Kahn zeige hervorragende Reflexe auf der Torlinie.

Denn Reflexe sind Bewegungen, die man nicht willentlich steuern kann. Der Kniesehnen-Reflex ist so eine Bewegung. Dieser Reflexmechanismus wird beispielsweise bei Kleinkindern überprüft. Der Onkel Doktor schlägt dabei mit einem kleinen Hammer vorsichtig auf die Kniesehne, úm zu überprüfen, ob das Kind den natürlichen "Reflex" zeigt. Das heißt: Ob, bedingt durch die kurzzeitig überdehnte Kniesehne, das Unterbein des Kindes nach vorne ausschlägt.

Die Reaktionen, die ein Spitzensportler in einem Wettkampf zeigt, sind willentlich gesteuert oder über intensives Training automatisiert worden. Diese Reaktionen haben nichts mit Reflexen zu tun.

Deswegen ist Deine Aussage hanebüchen, dass der eine oder andere ehemalige chinesische Spitzen-Tischtennisspieler bei Reflextests besonders gut abgeschnitten hätte. Reflexzeiten werden bei Spitzensportlern nicht gemessen.

[Rieslingrübe]

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Reflexzeiten werden bei Spitzensportlern nicht gemessen.

Reflexzeiten womöglich nicht. Reflextests gibt's in der Sportmedizin augenscheinlich aber schon.

Jedenfalls hat der gute Jiang dicht am Tisch schon verdammt schnell reagiert und hervorragend antizipiert. Und zumindest dies wurde ihm auch von Fachleuten bescheinigt, die sich deutlich besser in der Materie auskennen als ich oder ein Dr. Danielson....

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