DTTL | 1. Bundesliga Herren 2009/2010

[Bernd Beringer]

Zitat von Ersatzspieler

das scheint mir alles schon ein bißchen krass, es beinhaltet den vorwurf der mauschelei, ja korruption. mich würde schon mal interessieren, worauf sich das gründet. ich bin auch ganz und gar nicht für eine trümmertruppe aus gräfelfing (oder woher auch immer) in der dttl, wo diese doch in dieser saison so ausgeglichen und spannend war. ich halte auch das regelement für unsinnig im quadrat, dass ein dritter einer 2. liga ein aufstiegsrecht beanspruchen darf und einen etablierten verein dann rauskegeln kann. auffüll-regelung: aber immer, aber anspruch: kompletter blödsinn! mir geht es da ums prinzip, nicht um gräfelfing direkt, die ja wahrscheinlich zweiter werden. aber zurück zum thema: solange das reglement so ist, muss es auch umgesetzt und akzeptiert werden und zwar ohne wenn und aber. wenn frickenhausen sportlich absteigt, dann müssen sie eben 2. liga spielen und da darf es keinen bonus geben, sonst hätten wir eine marionetten-liga, die man nicht erst nehmen kann. wenn gräfelfing folglich die lizenz-bedingungen erfüllt, müssen sie die lizenz auch erhalten. alles andere wäre ein bärendienst an der liga und unredlich. mein wunsch ist nur, dass gräfelfing dann auch wirklich eine ligataugliche mannschaft stellt und nicht just for fun mal hochmarschiert, um sich demontieren zu lassen. aber wer sportlich absteigt, soll auch tatsächlich absteigen, so funktioniert eben sport und das macht ihn auch spannend.

Ich bin zwar nicht an der Lizenzerteilung für die DTTL beteiligt, aber als Mitglied im DTTB-Ressort Bundesligen Herren und als Beauftragter der 2. Bundesliga Süd doch ein bisschen an den Bedingungen, nach denen in Zukunft auf- und abgestiegen wird. Da wird sich gegenüber heute sicher einiges ändern (müssen).

Es ist schon ein bisschen seltsam, dass der Tabellendritte einer 2. Bundesliga in die DTTL auftsteigen kann, wenn die davor liegenden Mannschaften ihr Aufstiegsrecht nicht wahrnehmen.Der "beste Absteiger" der DTTL hat kein Recht in der DTTL zu verbleiben (wie dies in den Ligen darunter fast in jedem Regional- und Landesverband gehandhabt wird). Ein entsprechender Antrag für den DTTB-Bundestag soll dies ändern, aber erst für die nächste Saison.

Für heute gilt: Wer sich sportlich qualifiziert (also auch als Dritter) und die Lizenauflagen erfüllt, darf dann aufsteigen, wenn der Tabellenerste oder der Zweite keine Lizenz beantragen. Das gilt natürlich auch für Gräfelfing. Dabei wird nicht geprüft, ob der Aufsteiger eine "konkurrenzfähige" Mannschaft hat (das wäre ja auch verrückt - schaut doch nur mal rüber zum Fußball), sondern "nur", ob der Verein die wirtschaftlichen Voraussetzungen erfüllt, um seine Spieler und seine Abgaben zu bezahlen. Dies muss jeder Verein "belegen", auch mit Verträgen von Spielern und ggf. Sponsoren. Das kann sich bis in den Juni hinein (also bis nach dem Wechselschluss) hinziehen und erschwert natürlich jede Planung für Vereine, Verbände und Spieler.

Wenn Gräfelfing also die sportlichen (mindestens Dritter) und wirtschaftlichen (notfalls mit einer "günstigen" Mannschaft) Kriterien erfüllt, hat der Verein das Recht, aufzusteigen - manche sagen sogar die Pflicht. Denn wo kämen wir hin, wenn man - wie zum Beispiel im Eishockey - quasi nie einen Aufsteiger aus der 2. Liga hätte? Nur noch wirtschaftliche Gründe gelten lassen? Für mich persönlich unmöglich. Ich kann mich aber noch erinnern, dass viele Tischtennisfreunde gemotzt haben, weil Tegernheim zweimal hintereinander als Meister der 2. Liga Süd nicht in die DTTL aufgestiegen ist und es lange keinen Aufsteiger vom Norden und vom Süden gab.

Mit Frickenhausen verhält es sich mE ungleich schwieriger. Der Verein ist durch ein krasses Fehlverhalten eines Spielers in eine (unverschuldete) Notlage geraten. Soll man diesen Verein noch mal bestrafen, indem man ihn selbst dann absteigen lässt, wenn er nicht Letzter der DTTL wird, weil sich ein anderer Verein aus der DTTL freiwillig zurückzieht? Sehr schwieriger Fall meine ich und stelle deshalb die Frage in den Raum:

Was wäre schlimm daran, wenn man in diesem Not- und absoluten Ausnahmefall die DTTL für ein Jahr auf 11 Mannschaften erweitern würde?

Die Vereine hätten ein Heimspiel mehr (mehr Einnahmen), auf der anderen Seite gäbe es eine erweiterte Abstiegsregelung, d.h., nach der nächsten Saison müssten dann drei Vereine der DTTL absteigen, wenn die Meister der beiden 2. Bundesligen ihr Aufstiegsrecht wahrnehmen.

Ich bitte um Verständnis, dass ich mit diesem Beitrag zwar die weitere Diskussion anregen, aber mich künftig nicht mehr an ihr beteiligen werde. Und bitte hört endlich auf, von "Gemauschel" oder gar "Korruption" zu reden. Das schadet unserem gesamten Sport mehr als jede noch so unglückliche Auf- oder Abstiegsregelung. Diejenigen, die die Bedingungen festlegen, tun dies nach bestem Wissen und Gewissen und in guter Absicht. Sie haben Vertrauen verdient.

[ttins]

Zitat von Bernd Beringer

Mit Frickenhausen verhält es sich mE ungleich schwieriger. Der Verein ist durch ein krasses Fehlverhalten eines Spielers in eine (unverschuldete) Notlage geraten. Soll man diesen Verein noch mal bestrafen, indem man ihn selbst dann absteigen lässt, wenn er nicht Letzter der DTTL wird, weil sich ein anderer Verein aus der DTTL freiwillig zurückzieht? Sehr schwieriger Fall meine ich und stelle deshalb die Frage in den Raum:
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Jeder Verein hat nur noch (maximal) 3 wirklich Bundesligataugliche Spieler und eventuell einen, der mal in Ausnahmesituationen ein Spielchen gewinnen kann. Handelt der Verein möglicherweise naiv oder gar grob fahrlässig, wenn er sich auf lediglich 3 taugliche Spieler fokussiert?

Wenn sich also nun zu Beginn der Saison einer dieser 3 langfristig verletzt und nicht spielen kann - im Falle des Super-GAU eventuell sogar die Nummer 1 - dann wird dieser Verein ganz schnell "unverschuldet" in Abstiegsregionen geraten... Und was nun tun? Wieder eine Ausnahmeregleung, weil es ja Pech und "unverschuldet" war?

Nehmen wir mal das derzeit wohl krasseste Beispiel her: Fulda.
Hätte sich Wang Xi am ersten Spieltag derart verletzt, dass er die ganze Saison ausfiele, würde Fulda gaaanz gaaaaanz weit unten drin stehen - "unverschuldet" sozusagen. Was nun? Soll Fulda nun absteigen oder nicht?

Oder muss sich ein Verein halt den Luxus erlauben, 1 bis 2 weitere Bundesligataugliche Spieler in der Hinterhand zu haben, um nicht in die Bredouille zu geraten? Und wenn er sich diesen Luxus nicht erlauben will/kann, eben damit leben muss, bei einem Ausfall (aus welchen Gründen auch immer) Probleme zu bekommen.

Mein Fazit: verschuldet oder unverschuldet ist sehr auslegungsbedürftig.
Abstieg ist Abstieg - warum auch immer.

[Ersatzspieler]

Zitat von ttins

Hanau war da der Anfang und diese Sache hier könnte es - möglicherweise auch auf bizarrer Ebene - fortführen.

wobei ich den fall hanau sehr positiv sehe. dadurch ist ein neuer, motivierter verein dazugekommen, der kreativ ist und neue wege geht und die liga schon jetzt belebt hat. und vor allem: geschadet wurde niemandem damit, dass hanau die lizenz bekam. was anderes wäre es ja, wenn sie dafür einem anderen bewerber verweigert worden wäre. aber so hatte die dttl ihre sollstärke und alles war ok.

[deel.butterfly]

Mein lieber hangman,

Du lehnst Dich aber verdammt weit aus dem Fenster!

Deine permanenten Unterstellungen, der TTC Frickenhausen hätte kein Geld und würde seine Spieler nicht bezahlen, würde mir, wenn ich betroffen wäre, ausreichen, Dir eine richtig fette Unterlassungs- und Verleumdungsklage an den Hals zu hängen, dann wärst Du der echte "hangman".

Bevor Du anderen Vereinen rätst, Anwälte einzuschalten, solltest Du Dir mal selbst einen guten suchen, denn ich kann mir nicht vorstellen, daß sich der TTC Frickenhausen Deine Frechheiten noch lange ungerührt anschaut.

Grüße nach Plüderhausen!

[ttins]

Zitat von Ersatzspieler

wobei ich den fall hanau sehr positiv sehe. dadurch ist ein neuer, motivierter verein dazugekommen ... was anderes wäre es ja, wenn sie dafür einem anderen bewerber verweigert worden wäre. aber so hatte die dttl ihre sollstärke und alles war ok.

Da gebe ich meine volle Zustimmung - da zu diesem Zeitpunkt keiner aus Süd und Nord aufsteigen wollte, war dies absolut ok und sinnvoll.

Nur wenn jemand hätte aufsteigen wollen, hätte es anders ausgesehen.

Und tatsächlich ist Hanaus Truppe - wenn auch nicht mit den großen Namen gespickt - so dennoch recht interessant zu beobachten. Filus wird denke ich (wie Baum bei Grenzau in Zukunft Düsseldorf) zwar überschätzt, aber vor allem Mengels und Franziskas Entwicklung ist derzeit interessant.

[Ersatzspieler]

Zitat von ttins

Jeder Verein hat nur noch (maximal) 3 wirklich Bundesligataugliche Spieler und eventuell einen, der mal in Ausnahmesituationen ein Spielchen gewinnen kann. Handelt der Verein möglicherweise naiv oder gar grob fahrlässig, wenn er sich auf lediglich 3 taugliche Spieler fokussiert?

Wenn sich also nun zu Beginn der Saison einer dieser 3 langfristig verletzt und nicht spielen kann - im Falle des Super-GAU eventuell sogar die Nummer 1 - dann wird dieser Verein ganz schnell "unverschuldet" in Abstiegsregionen geraten... Und was nun tun? Wieder eine Ausnahmeregleung, weil es ja Pech und "unverschuldet" war?

Nehmen wir mal das derzeit wohl krasseste Beispiel her: Fulda.
Hätte sich Wang Xi am ersten Spieltag derart verletzt, dass er die ganze Saison ausfiele, würde Fulda gaaanz gaaaaanz weit unten drin stehen - "unverschuldet" sozusagen. Was nun? Soll Fulda nun absteigen oder nicht?

Oder muss sich ein Verein halt den Luxus erlauben, 1 bis 2 weitere Bundesligataugliche Spieler in der Hinterhand zu haben, um nicht in die Bredouille zu geraten? Und wenn er sich diesen Luxus nicht erlauben will/kann, eben damit leben muss, bei einem Ausfall (aus welchen Gründen auch immer) Probleme zu bekommen.

Mein Fazit: verschuldet oder unverschuldet ist sehr auslegungsbedürftig.
Abstieg ist Abstieg - warum auch immer.

hier bin ich voll auf deiner seite und strikt gegen sonderregelungen, die immer den hang dazu haben, grenzen aufzuweichen und weitere ausnahmen nach sich zu ziehen. eine "lex frickenhausen" sollte es nicht geben. ansonsten stimme ich auch bernd beringer zu und finde es unfair, den handelnden personen immer gleich den verdacht der mauschelei und unlauterer absichten entgegenzubringen. noch ist nichts passiert, was einen solchen vorwurf rechtfertigen würde.

[Eddi]

Zitat von Bernd Beringer

Soll man diesen Verein noch mal bestrafen, indem man ihn selbst dann absteigen lässt, wenn er nicht Letzter der DTTL wird, weil sich ein anderer Verein aus der DTTL freiwillig zurückzieht? Sehr schwieriger Fall meine ich und stelle deshalb die Frage in den Raum:

Was wäre schlimm daran, wenn man in diesem Not- und absoluten Ausnahmefall die DTTL für ein Jahr auf 11 Mannschaften erweitern würde?

Lieber Bernd Beringer!

Vorweg: Wo genau steht denn, dass im Fall TTC Frick, die alleinige Schuld nur der Spieler Tan trägt?

Zu Ihrem Vorschlag: Und was wäre mit solchen Vereinen in der DTTL, die sich nur einen Leistungsträger leisten können? Man stelle sich dann vor, dieser Spieler verletzt sich so schwer, dass er eine ganze Rückrunde nicht mehr mitspielen kann! Für diesen muss dann ein deutlich schwächerer Ersatzspieler eingesetzt werden. Gäbe es für einen solchen Verein auch einen "Ausnahmefall"?

[Ersatzspieler]

Zitat von Obachecka

Der eine zusätzliche Spieltag macht den Bock nun auch nicht mehr fett.

jede mannschaft hat dann 20 statt 18 punktspielen in der punktrunde, du kannst ja selbst ausrechnen, was da an spielen insgesamt zusammenkommt und dir vorstellen, wie schwer das mit vernünftiger terminplanung in einklang zu bringen ist, da die spieler ja auch international auf allen ebenen und in 1000 wettbewerben beansprucht sind.

[manuel_holzknecht]

Zitat von Eddi

Lieber Bernd Beringer!

Vorweg: Wo genau steht denn, dass im Fall TTC Frick, die alleinige Schuld nur der Spieler Tan trägt?

Lieber Eddi,

wo genau steht denn, dass der Spiel Tan nicht die alleinige Schuld trägt? Danke für die Aufklärung

[Kompletter Wahnsinn]

Ist doch uninteressant, wo was steht. Die Unschuldsvermutung muss für beide Seiten gelten.
Bemerkenswert finde ich die Formulierung, ob "man" darüber nachdenken sollte, Frickenhausen wegen einer unverschuldeten Notlage in der Liga zu halten, gerade so, als ob es dafür keine Regeln gebe, die das entscheiden.
Wenn sich da immer nochmal ein Komitee bildet, das im regelfreien Raum darüber entscheidet, wie wäre es dann mit einer "Nichtaufstiegs-Notfallregelung" für Mannschaften, die unverschuldet Meister ihrer Liga werden, z.B. weil andere Vereine unverschuldet nur Zweiter werden, aber auch gerne aufsteigen möchten, oder weil sie einfach unverschuldet viel Glück gehabt haben?