Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

[Gandalf446]

Zitat von Glücksball

Aha.


Das wird man nicht durchhalten. Wenn die Intensivstationen überlaufen, dann gibt es noch einmal eine ganz andere Dynamik.


Natürlich gehört sie dazu. Einen potentiellen Nutzen haben schon etliche Länder erfahren, auch wenn es natürlich bei gebündelten Maßnahmen kaum möglich ist, haarklein die Wirksamkeit einer Maßnahme zu beweisen.


Pfffht. Aufgeladene Debatten haben wir ständig über alles mögliche. What's new?

Das Problem, dass ich an der aktuellen Vorgehensweise der Bundesregierung sehe ist, dass zwar die Ausgangssperre eingeführt wird, aber wir ansonsten von einem "alles runterfahren", wie es Schnix auch geschrieben hat und wie ich es mir für einen eng begrenzten Zeitraum mittlerweile auch wünschen würde, weiter entfernt sind als die NASA von einer Neuauflage des Space Shuttle. So dümpeln wir weiter mit viel zu hohen Fallzahlen vor uns hin und bekommen bis Mitte des Sommers keine realistische Öffnungsperspektive.
Ich frage mich mittlerweile auch, wo die ganzen Kontakte entstehen, die zur Verbreitung des Virus wie sie aktuell ist notwendig sind. Im Privaten ist doch schon so gut wie alles reglementiert. Die paar Prozent derer, die sich an nichts halten kann wohl kaum für die Verbreitung verantwortlich sein. Wo noch regelmäßige und viele Kontakte entstehen ist in Schulen, KiTas und auf der Arbeit. Also in den Bereichen, die verhältnissmäßig wenig reglementiert sind.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Ich denke, man kann aus weniger Mobilität auch weniger Kontakte ableiten. Dass weniger Kontakte einen positiven Einfluss haben, dürfte unbestritten sein. Wie soll das Szenario denn aussehen, in dem die Mobilität um 31% sinkt, die Anzahl der Kontakte aber gleich bleibt oder gar steigt? Dass sich alle früher treffen und dann nach der Party übernachten ist doch weltfremd.

Zum Beispiel dass Aktivitäten vorgezogen werden. Wenn ich früher einkaufen oder spazieren gehe, dann reduziert das meine Mobilität zum späteren Zeitpunkt. Genau das wurde ja auch beobachtet. Dass die relative Zunahme am Tag kleiner als die relative Abnahme in der Nacht ist, verblüfft jetzt auch nicht unbedingt. Die meisten Menschen sind zwischen 20 und 5 Uhr weniger unterwegs als zwischen 5 und 20 Uhr.

Aber der eigentliche Punkt ist, dass diese Studie etwas misst, was eigentlich selbstverständlich ist. Weniger Mobilität bei Verbot derselben. Dabei finde ich 31% Reduktion einen verdammt kleinen Wert.

Zitat von Glücksball

Aber Du kannst ja die britische Studie nehmen, auch im Artikel verlinkt:

Ich bezweifele nicht, dass es Studien gibt die sich mit dem eigentlichen Problem beschäftigen, nur die Studie zu Quebec ist Nonsens.

[Glücksball]

Zitat von Gandalf446

Das Problem, dass ich an der aktuellen Vorgehensweise der Bundesregierung sehe ist, dass zwar die Ausgangssperre eingeführt wird, aber wir ansonsten von einem "alles runterfahren", wie es Schnix auch geschrieben hat und wie ich es mir für einen eng begrenzten Zeitraum mittlerweile auch wünschen würde, weiter entfernt sind als die NASA von einer Neuauflage des Space Shuttle. So dümpeln wir weiter mit viel zu hohen Fallzahlen vor uns hin und bekommen bis Mitte des Sommers keine realistische Öffnungsperspektive.

Ja, korrekt. Eine Ausgangssperre alleine (also, zusätzlich zu den vorhandenen, nicht ausreichenden Maßnahmen) wird vermutlich nicht den großen Umschwung bringen.

Zitat von Gandalf446

Ich frage mich mittlerweile auch, wo die ganzen Kontakte entstehen, die zur Verbreitung des Virus wie sie aktuell ist notwendig sind. Im Privaten ist doch schon so gut wie alles reglementiert. Die paar Prozent derer, die sich an nichts halten kann wohl kaum für die Verbreitung verantwortlich sein. Wo noch regelmäßige und viele Kontakte entstehen ist in Schulen, KiTas und auf der Arbeit. Also in den Bereichen, die verhältnissmäßig wenig reglementiert sind.

Ich denke es will niemand in den sauren Apfel beißen (vor allem nicht die Union) und nicht-essentielle Betriebe im großen Maßstab dicht machen. Aber wie weiter oben schon erwähnt - wenn erst die Intensivstationen überlaufen, dann kommt da noch einmal Bewegung rein. Früher wäre natürlich besser gewesen.

[Frei statt Bayern]

Zitat von Gandalf446

Ich frage mich mittlerweile auch, wo die ganzen Kontakte entstehen, die zur Verbreitung des Virus wie sie aktuell ist notwendig sind.

Interessanter Artikel dazu:
https://www1.wdr.de/nachrichten/them...nkung-100.html

[mithardemb]

Wie sieht das eigentlich in den anderen europäischen Staaten mit den Intensivstationen aus. Haben die alle so viel mehr Kapazitäten wie wir oder haben die 29 europäischen Staaten mit höherer Inzidenz ihre Wirtschaftsbetriebe bereits geschlossen?

https://de.statista.com/statistik/da...che-in-europa/

[Gandalf446]

Zitat von Glücksball

Ja, korrekt. Eine Ausgangssperre alleine (also, zusätzlich zu den vorhandenen, nicht ausreichenden Maßnahmen) wird vermutlich nicht den großen Umschwung bringen.


Ich denke es will niemand in den sauren Apfel beißen (vor allem nicht die Union) und nicht-essentielle Betriebe im großen Maßstab dicht machen. Aber wie weiter oben schon erwähnt - wenn erst die Intensivstationen überlaufen, dann kommt da noch einmal Bewegung rein. Früher wäre natürlich besser gewesen.

Natürlich will das niemand, schon garnicht die CDU (der Scherz von wegen "Club deutscher Unternehmer" kommt ja nicht von ungefähr). Wenn dann die ICUs überlaufen will es auch wieder niemand gewusst oder geahnt haben, oder noch schlimmer man behauptet, alles mögliche getan zu haben und dass es nur nicht funktioniert habe, weil sich zu viele den Regeln verweigert hätten. Ich habe es glaube ich hier schon erwähnt: an die nächtliche Ausgangssperre werde ich mich nicht halten. Nicht, weil ich die Gesamtheit der Maßnahmen ablehnen würde, sondern weil ich die nächtliche Ausgangssperre für nicht verhältnissmäßig halte. Entweder man will etwas an der Infektionslage ändern, dann ist die nächtliche Ausgangssperre realistisch betrachtet nutzlos weil nicht annähernd effektiv genug, oder man will nichts an der Infektionslage ändern, dann ist die nächtliche Ausgangssperre ein unnötiger Eingriff in die Grundrechte.
Persönlich nehme ich lieber 4 Wochen, die zwar richtig wehtun werden aber dann auch wirklich etwas bringen, als weitere Monate starker Einschränkungen, die die Gesamtsituation nicht verbessern.
Ich bin mittlerweile nicht mehr dazu bereit, solche Pseudo-Maßnahmen mitzumachen

[Abwehrer]

Zur Sinnhaftigkeit von Ausgangssperren einfach mal Lanz vom 14.04. anschauen. Der Aerosolforscher, der in der Sendung war, vertritt hier genau die gegenteilige Meinung. Es kommt zu 99,irgendwas % zu keinen Ansteckungen im Außenbereich.

Hierzu gibt es auch entsprechende Studien. Man müsste im Gegenteil seiner Meinung nach die Leute dazu animieren rauszugehen, da die Ansteckungen nahezu ausschließlich in engen Räumen stattfinden.

Das Gegenargument der Politik (MP Müller aus Berlin) war, dass man dadurch die Leute zu mehr Sorglosigkeit erzieht, wenn Treffen im Freien erlaubt sind.

Genau das ist die Aufgabe der Politik, sowas zu vermitteln meiner Meinung nach.

Die Aerosolforscher dürfen übrigens nach über einem Jahr jetzt auch an den Beratungen der Regierung teilnehmen

[Omma]

https://osf.io/a9jdq/

Grob:
Thrombosenrisiko durch Corona weit stärker erhöht als durch impfe.

[Glücksball]

Bei 3°C geht es bei den Ausgangssperren doch nicht um die Treffen im Freien. Im August könnte man so argumentieren, jetzt ist das an der Realität vorbei.

[Noppenzar]

Zitat von BlinderBarmer

Das sind Schnelltests, die gehen nicht in die Statistik ein.

Also ist die Statistik für den Ar...!

Festgestellte Infektionen werden ja per PCR verifiziert. Diese wären ohne Schnelltest und ohne Symptome ja gar nicht aufgefallen.

Man muss es sich doch nur mal mathematisch anschauen und da kann man die Fussballer als Beispiel nehmen:

Es gibt in der ersten Liga ungefähr 400 Profis, die mehr oder minder abgeschottet sind und seit einem Jahr dauergetestet werden. Die "Durchseuchung" ist dort statistisch erheblich höher als in der Gesamtbevölkerung, da praktisch keine Dunkelziffer.

Offiziell laut RKI hatten bisher etwa 4% der Bevölkerung eine Infektion. Bei den Fussballern, mit erheblich weniger Kontakten als die restliche Bevölkerung hat sind es deutlich über 10%, manche Vereine erheblich mehr.

Was passiert jetzt, wenn Firmen anfangen wie die Buli zu testen? Genau das passiert im Moment. In den Schulen und Kindergärten dasselbe.

Wir haben ungefähr eine Hospitalisierung und Todesfälle wie letztes Jahr im April. Die offiziellen Fallzahlen liegen aber bei Faktor 5 und mehr.

War das Virus letztes Jahr böser? Eher nicht. Die Dunkelziffer dürfte zu Beginn der Krise eher bei Faktor 10 bis 20 gewesen sein, in der zweiten Welle noch bei Faktor 5 und jetzt nimmt sie durch die Schnelltests sukzessive ab. Gerade die Gruppen mit mehrheitlich keinen oder geringen Symptomen (Schüler, junge Arbeiter und Angestellte) sind jetzt ja im Testfokus.

Und nochmal zu den Sportlern:

Dauergetestet, bisher kein einziger Todesfall, ganz wenige schwere Verläufe.

Mal zu den Panikmaßnahmen der Regierung:

Diese Woche wurde eine Studie zu den Aerosolen vorgestellt. Maximal 1 von 100 Infektionen passiert "draußen". Das war schon der schlechteste angenommene Wert. Es gab auch Erhebungen von 1:1000 draußen zu drinnen. Daher war war auch keine Deno ein "Superspreader".

Daher ist für mich die Ausgangssperre völliger Murks. Schaut man mal in die anderen Länder, die angeblich damit Erfolg hatten, dann haben die alle einen "echten" Lockdown gemacht. Davon kann hier doch keine Rede sein.

Aber bald ist ja Wahl und da das wichtiger ist traut sich niemand an die Betriebe und Grenzen ran. Dann würde man ja unglaubwürdig zu dem was man seit November propagiert.