LIEBHERR Europameisterschaften 2016 (18.10. - 23.10.2016, Budapest, HUN)

[Al(i)x]

Zitat von TTFler

Aber mal schön den Benedek Olah verschweigen.... Leichter geht es nicht.

Hast du heute was getrunken?

Genau solche Spiele gegen Profis wie Benedek Olah sind alles andere als leicht. Der andere spielt das Turnier seines Lebens, spielt jeden Ball Risiko und trifft, man ist selber nicht 100% fit und alle wollen den Außenseiter siegen sehen. Man kann so Spiele nur verlieren. Wenn man gewinnt, ist es für jeden normal. Verliert man, ist man der Depp der Nation.

Ohne Grund steht Olah sicherlich nicht unter den besten 70 Spielern in der Weltrangliste.

Er konnte bis jetzt gegen viele gute spieler gewinnen, z.B. Gacina, Kou Lei, Dyjas, Machado, Pistej, Tokic, Gorak, Chen Feng, Toriola, Geraldo, Li Ahmet, Walker, Drinkhall, Habesohn und er ist der Albtraum von Nuytinck und Tan Ruiwu, die beide bestimmt schon dreimal gegen Olah verloren.

Warum soll so ein Spiel bei einer EM ein Selbstläufer für Timo Boll sein, in seinem Alter und seinem Gesundheitszustand!? Aber kannst du mir ja gerne mal erklären. Man muss schon mal die Kirche im Dorf lassen.

[TTFler]

Zitat von Al(i)x

Ohne Grund steht Olah sicherlich nicht unter den besten 70 Spielern in der Weltrangliste.

Warum soll so ein Spiel bei einer EM ein Selbstläufer für Timo Boll sein, in seinem Alter und seinem Gesundheitszustand!?

Ich habe auch nicht Olah die Leistung oder Stärke abgesprochen.

Aber mal ehrlich, außer Boll und Olah standen noch im Viertelfinale: Marcos Freitas, Jakub Dyjas, Kou Lei, Robert Gardos, Emmanuel Lebesson und Simon Gauzy. Von diesen Spielern ist einfach Benedek Olah der schwächste Spieler.

[User 17544]

Zitat von Frank Schmidt

Nö, das ist Herrentischtennis, das interessiert mich nur am Rande wenn mir beispielsweise wie Sonntag langweilig ist.
Wär halt gut, wenn man die Infos direkt bekommen würde und nicht erst 30 Minuten lang googlen müsste, um danach raten zu können, was eventuell gewesen sein könnte.

Na ja, ich denke, dass der gute Timo Boll Medienprofi genug ist, um zu wissen, dass jedes ausschweifendere Statement nichts hätte besser gemacht.

Egal was er erzählt hätte, nichts davon wäre rundum auf Verständnis gestoßen

Timo Boll ist nun mal Timo Boll. In seinen ca 20 Jahren, in denen er durchaus auch über die deutsche TT-Szene hinaus bekannt ist, ist er sich stets treu geblieben. Ist halt eher ein stiller, bescheidener Typ. Manche mögen ihn gerade deshalb, andere nicht

Ich persönlich schätze ihn sehr, aber ein sogenannter Fanboy bin ich nun auch wieder nicht. Dazu tauge ich allgemein nicht. Große Sportler, zu denen ich Timo Boll selbstverständlich auch zähle, sind für mich in erster Linie auch nur Menschen. Unterm Strich bleibt viel weniger Glamour, den der Erfolg so mit sich bringt hängen als so mancher meint. Leistungssportler schauen, wenn sich ihre Karrieren dem Ende zuneigen, auf eine entbehrungsreiche Zeit, die ihnen sehr viel Disziplin und harte Arbeit abverlangt hat zurück. Talent hin Talent her. Keinem noch so großen und noch so erfolgreichem Leistungssportler ist irgendwas des Talentes wegen einfach so zugeflogen. Das ist stets auch hart erarbeitet worden. Bewundert werden aber nur diejenigen, die es ganz nach oben geschafft haben. Gerade mal die Spitze des Eisberges, sozusagen.

Wenn ich mir (nicht nur) hier anschaue, wie z.B. über einen Timo Boll geschrieben wird, finde ich das oft sehr befremdlich. Weil er nie Weltmeister oder Olympiasieger wurde, wird er von so manchem gleich als Pfeiffe hingestellt. Respekt oftmals gleich null. Für mich persönlich sind auch die Leistungen derjenigen, die es nie so weit bringen würden wie ein Timo Boll aller Ehren wert. Ohne die Sportler, die im übertragenen Sinne die Masse des Eisbergs der unter der Wasseroberfläche bleibt bilden, wäre der ganze Sportzirkus (Auch der TT-Zirkus) gar nicht möglich. Auch diese Sportler investieren von Kindesbeinen an alles. Wenn unsereins es für angebrachter hält einer Partyeinladung zu folgen und weil's so schön ist bis morgens um fünf dabei bleibt, macht man sich keine Gedanken darüber wie das Leben eines Leistungssportlers aussieht. Wer im Leistungssport konkurrenzfähig bleiben oder gar ganz nach oben will, muss sich all die schönen Dinge des Lebens weitestgehend verkneifen. Und das in der schönsten Zeit des Lebens.

Als Sportfan, finde ich zumindest, sollten man den Sportlern die das alles auf sich nehmen ein Mindestmaß an Respekt zukommen lassen können und nicht bei jeder Niederlage abfällig über sie reden bzw schreiben.

Die meisten, die hier schreiben, dürften selbst zehnt- bis maximal fünftklassig unterwegs sein. Nicht allen wird das Talent dazu fehlen es evtl. bis ganz weit nach oben zu schaffen. Was sicher fast allen fehlt, ist die Bereitschaft das disziplinierte Leben eines Leistungssportlers führen zu wollen.

Couchpotatos, die sich anmaßen Leistungssportler niederzumachen, wenn's mal nicht wie gewünscht läuft, sind für mich keine Sportfans...


Dass Timo Boll nun mal leider seit zu vielen Jahren immer wieder durch gesundheitliche Probleme eingeschränkt wird, ist ja kein Geheimnis. Ihm das anzulasten finde ich allerdings nicht in Ordnung. Das ist der Preis den viele Leistungssportler - egal welche Sportart sie betreiben - zahlen müssen. Leistungssport ist nun mal nicht unbedingt gesund, sondern zielt ganz bewusst drauf ab, das Maximale aus dem Körper herauszuholen. Im Optimalfall halt bis dan die Leistungsgrenze heran, aber leider auch immer wieder darüber hinaus.

Seine Aufgabe im HF habe zumindest ich nicht in einer Phase gesehen, in der er aussichtslos zurücklag, sodass da Negatives hineinzuinterpretieren gerechtfertig scheinen könnte. In den vielen Jahren, die der gute Timo Boll nun schon auf der großen TT-Bühne mehr als achtbar aufschlägt, kann zumindest ich mich an keine Situation erinnern, die einen Anlass gab ihm vorhalten zu können nicht alles ihm Mögliche für einen Sieg gegeben zu haben.

Mein Fazit zur EM - die ich leider nicht wie gewünscht verfolgen konnte - hab' nur so um die 20 Spiele sehen können:

Es wurde, wie auch zu erwarten war tolles TT geboten

Meine ganz persönliche Topspielerin des Turniers - ganz gegen meine Gewohnheiten habe ich diesmal recht viel Damen-TT geschaut - war die Kristin Silbereisen

Insgesamt finde ich es gar nicht so verkehrt, dass sich im Herrenbereich schon seit einiger Zeit zeigt, dass neben Deutschland auch wieder andere Nationen Spieler in den Reihen haben, die die Spitzenplätze belegten und auch in Zukunft belegen können.

Vielleicht würde es Sinn machen, diese Erkenntnis zu nutzen und in Europa ein europäisches Leistungszentrum auf die Beine zu stellen und zu etablieren? Von einander lernen und gegenseitig zu lehren, mag durchaus ein Weg sein, der das europäische TT in der Weltspitze weiter nach vorne bringen kann

Ich bin halt überzeugter Europäer

[tsb]

Zitat von TTFler

Ich habe auch nicht Olah die Leistung oder Stärke abgesprochen.

Aber mal ehrlich, außer Boll und Olah standen noch im Viertelfinale: Marcos Freitas, Jakub Dyjas, Kou Lei, Robert Gardos, Emmanuel Lebesson und Simon Gauzy. Von diesen Spielern ist einfach Benedek Olah der schwächste Spieler.

Dir ist aber bewusst, dass Olah dieses Jahr schon Kou Lei mit 4:0 und Jakub Dyjas mit 4:1 geschlagen hat, oder? Und das bei dem Qualifikationsturnier für Olympia, also bei einem wirklich wichtigen Wettkampf. So einfach wie du das hier hinstellst es wirklich nicht.

edit: Und besser als Gardos hat Olah bei dem Qualifikationsturnier übrigens auch abgeschnitten.

[Bo5]

@Brett13

[crycorner]

Ich bin der Meinung, Deutschland muss sich langsam mal daran gewöhnen, dankbar dafür zu sein, dass wir im Tischtennis eine so erfolgreiche Phase hatten. Das sollte man nicht als selbstverständlich hinnehmen. Groß geworden sind wir in den 90ern durch Rossi. Davor war im Herren- und Juniorenbereich praktisch tote Hose. Mit Boll sind wir dann in die europäische Spitze vorgestoßen und durch Ovcharov dort geblieben. Alle anderen waren Ergänzungsspieler, deren Karrierehöhepunkt es war, unter die Top20 der WRL zu kommen, bzw. Baum mal kurz in die Top15. Roßkopf hatte Wosik und Franz. Boll hatte viele Jahre lang das Pech relativ alleine auf weiter Flur zu stehen. Rossi, Wosik und Franz wurden älter und schlechter und haben sich dann ganz zurück gezogen. Getragen durch Boll waren wir dennoch ziemlich erfolgreich. Erst als dann noch Dima, Süß und Steger dazu kamen, wurden wir die "Chinesen Europas".

Wenn man sich die Karriere dieser Spieler aber mal ansieht, muss man Folgendes feststellen:

Boll wurde von Hampl gezogen, der damals nur Landestrainer war.
Ovtcharov wurde von seinen Eltern trainiert.
Steger vom Vater, soweit ich recherchieren konnte.
Baum ebenfalls aus einer Tischtennisfamilie

Keiner dieser 4 "Chinesen Europas" wurde durch den DTTB so gut (Bei Steger bin ich mir nicht sicher). Alle 4 waren Glücksfälle für den deutschen Tischtennissport. Als solche sollte man das auch weiter betrachten und überlegen, wie der DTTB zukünftig Talente hochbringt, die nicht aus einer Tischtennisfamilie kommt. Aber wenn dann man wieder einer den Sprung in die europäische Spitze schafft, oder sogar in die Weltspitze, dann sollten wir auch wieder dankbar sein, denn eigentlich hatten wir die letzten 15 Jahre unverschämtes Glück mit Boll und die letzten 8 Jahre mit Ovtcharov.

[Turboblock]

@bo5:

ich geh nochmals ausführlich drauf- ein. kurz zum allgemeinen: wenn wir die besten sein wollen, müssten sie einen ganz anderen stil an den tag legen. selbstzufriedenheit bei 3 miesen abschneiden nacheinander (diese, em ,olympia rio, und die letzte mannschafts em in portugal) ist das schlechteste was es gibt.

natürlich ist es bequemer sich im licht zu sonnen des erreichten, zum nächsten bankautomaten fahren und sich ein schönes leben zu machen, bei obligatorisch dicken konten. nur DANN werden wir radikal zurückfallen, und kleinere, ärme länder mit schlechteren strukturen aber einer deutlich besseren einstellung werden uns dann immer näher kommen.

ein paradebsp wie es richtig gehen sollte, ist für mich der fc bayern beim fussball. sie haben den anspruch die besten zu sein und untermauern dies auch nicht nur durch erfolge, sondern auch durch die richtige einstellung bei kleineren misserfolgen.

da wirds nichts schön geredet, remis gegen frankfut und köln werden da als weltuntergang bewertet, und die einstellung radikal angeprangert. und schwupps treten sie die nächsten spiele schon wieder ganz anders auf, und der erfolg ist wie auf knopfrdruck wieder da.

diese einstellung ist hier im tischtennis einfach nicht vorhanden, da werden endlos alibis gesucht (klar wenn man lang genug dannach sucht, wird man immer was finden), gejammert und schöngeredet.

der weg wird uns in die sackgasse bringen...

[nevada]

Zitat von Turboblock

...diese einstellung ist hier im tischtennis einfach nicht abhanden...

vielleicht ist sie vorhanden gekommen?

[Turboblock]

@bo5:zudem geh ich nochmals auf die einzelnen sachverhalte ein, die nach wie vor unverändert sehe...

-darum muss man den fokus so hinbekommen, dass man bei den wichtigsten turnieren am besten dasteht, ohne dadurch bei folgenden turnieren gleich wieder monate durchzuhängen. einfach mal ein paar unwichtigere turniere auslassen, sich nicht mit showkämpfen das konto anfüttern wollen, und gut ist...so lang das jedoch der fall kann ich das klagen nicht ernst nehmen...

-sei unbesorgt, deutschland ist mir nicht groß genug, ich verfolge das weltweite geschehen!! mit den chinesen brauchst du mir erst gar nicht kommen, wenn du wüsstest was für ein training die konsequent ableisten, das ist nichts anderes als ein drill, darum sind sie auch so fedeführend, dann verbietet sich da in unserer freien, toleranten welt, die nichts weiter als ein wohfühloase ist (zumindest mit derart gefüllten konten wie von unseren jungs) jeglicher vergleich dahingehend!

1)wenn du es richtig verfolgt hättest gabs da auch pressmitteilungen, die besagt haben, dass boll aufgrund seiner nackenbeschwerden ausgeschieden wäre. das impliziert, dass es ohne diese beschwerden ein sieg gewesen wäre, und das ist nicht ok. das wird gauzy nicht gerecht, er hat 2:1 sätze gefüht und die letzten beiden duelle gegen boll gewonnen. ich sag nicht, dass boll nach 1:2 schon verloren gewesen wäre, aber es wäre sehr schwer geworden, gauzy ist schon nochmal stärker als die vorigen gegner und seht nicht umsonst unter den top 20 der welt...

2)nene, die auslosung war nichts weiter als ein traum. habesohn zum auftakt, den paniert er auch noch im halbschlaf, der ists nicht weiter als ein mitläufer in der europäischen szene. dann gerell, naja ist auch schon etwas über dem zenit und hat normal nicht die möglichkeiten timo ernsthaft zu gefährden. groth, okay, der schon, hab da nicht umsonst gegen timo getippt und das spiel lief nicht von ungefähr so knapp, ein sehr, guter aufstrebender mann. olah als wlr 70 ist dann wiederum ein bilderbuchlos, da könnten schon ganz andere namen auftauchen...

3)wie gesagt dabei auch immer die auslsung berücksichtigen...er hat mit groth lediglich ein mann besiegen müssen, der aktuell höheren maßstäben genügt von daher sehr relativ...dass man nicht mehr die maßstäbe wie zu besten zeiten anlegen sollte, aufgrund von alter, verletzungen ist wieder korrekt. aber ebenso korrekt ist, dass er nicht mehr so proffesionell agiert wie noch zu dieser zeit. er setzt immer öfter aus, trainiert nicht mehr so viel wie früher, das wiederum ist nicht hausgemacht, sondern geht lediglich auf seinen geist zurück. die prioritäten haben sich damit stark verschoben und das kann er dann eben nicht mehr ausgleichen im alter, den verletzungen, und den immer athletisch gewordenen sport.

4)die wm 2017 ist noch so lang hin, und bei aller liebe nacken ist keine höchst schwerwiegende geschichte wo wir vom allerschlimmsten reden und sich nicht mehr einrenken könnte. ich möchte kein arzt spielen, und ja mit verletzungen ist nicht zu spaßen, aber ich bin mir recht sicher, dass er es auch überlebt wenn er zu ende gespielt hätte, OHNE die wm 2017 nachhaltig zu gefährden. von daher würd ich NIE ein em hf abschenken, außer mir ziehts die füsse vom boden weg, oder ich bekomm ein herzinfarkt. meine meinung!!

was franz betrifft ist der doppelerfolg natürlich fein, noch feiner wäre er jedoch gewesen, wenn er den mit einem deutschen partner geholt hätte. diese internationalen paarungen sind doch schon sehr streitwürdig. desweiteren ists wie gesagt so, dass das doppel allgemein auch nicht den wert des einzel hat. klar kann man sich wieder leicht darauf berufen, dass mit lebesson der turniersieger bereits in runde 2 kam, aber es hätte auch noch viele andere nahmhafte gegeben, eine em ist nunmal kein kindergeburtstatg. desweiteren ists franzs allgemeine entwicklung, außer im doppel, doch auch komplett ins stocken geraten.

[Kaybe]

Zitat von Turboblock

...diese internationalen paarungen sind doch schon sehr streitwürdig.

Inwiefern?
Wieso sollten sie nicht miteinander spielen, wenn sie offensichtlich gut harmonieren?