Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

[jimih1981]

Ich glaube dass die CSU vielleicht aus dem Bundestag fliegt wegen der Werteunion. Dann geht die Rechnung schon nicht mehr aus. Drei Direktmandate reichen ja nicht mehr.

[noppennorbert]

Zitat von Frei statt Bayern

Um es mal sachlich zu versuchen!
…

Im Altbau, sozialer Wohnungsbau, alten Mehrfamilienhäuser, NEIN!!!!
Eben nicht.
Weil um deine Aussage mit Ja zu beantworten, müssen hunderte weitere Voraussetzung im Vorfeld umgesetzt werden…

Gerne sachlich, bin dabei!
Die BuReg plant für 2030 5-6 Mio WP im Bestand inkl. der bereits verbauten.
Realistisch? Allemal.
Hier siehst Du den aktuellen Gebäudebestand nach Baujahren:

https://www.statistikportal.de/de/wo...e-nach-baujahr

Die Kohorte 1950-1979 ist unglücklich gewählt, weil gerade ab der 1.EnEVo 1976 viel passiert ist. Zudem ist die Erhebung von 2011, daher ist davon auszugehen, dass der Bestand mittlerweile etwas besser ist.
Dies sind statistisch also ca 40% der Wohngebäude oder 7-8 Mio. Hinzukommen einige gar nicht so schlechte Altbauten, z.B. viele aus der Gründerzeit. Am problematischsten sind ja meist die zwischen 1930 und 1975 gebauten.
Häuser nach 76/77 sollten im Regelfall ohne großen Aufwand auf <150 kWh/m2 zu bringen sein oder liegen bereits je nach Baujahr deutlich darunter. Nach meiner Erfahrung ist das bei der aktuellen Effizienz von LWWP (Erdwärmepumpen ja ohnehin noch unkritischer) die Bezugsgröße, um ohne Riesenaufwand über vernünftige VL-Temperaturen gute JAZ zu erzielen.

Auf mein Haus trifft das exakt so zu:
BJ 77, vor der WP ca 140 kWh/m2 inkl Warmwasser. Einzige Maßnahme Austausch der Verglasung für 9000€, überall sind Heizkörper, keine weiteren Umbauten. Kosten für die WP 13000€.
JAZ je nach Jahr >=3,5

Die Ziele der BuReg in diesem Bereich sind also aus meiner Sicht nicht sonderlich ambitioniert. Ein Hausbesitzer kann auch schwerlich davon ausgehen, dass er seine ungedämmte Butze 1970 kauft und dann für alle Zeiten Öl oder Gas für Pfennige verfeuern kann und dann „nach mir die Sintflut“ ruft. Eigentum verpflichtet, Pflege und Unterhalt desselben gehört dazu. Persönliche Subventionierung? Finde ich schwierig. Das Beheizen solcher Häuser mit extrem schlechter Energiebilanz wird auch fossil bald nicht mehr leistbar möglich sein. Das ist aus meiner Sicht absolut richtig so. Die Preispfade liegen seit vielen Jahren offen da. ETS 1 und 2 wurden auf EU-Ebene noch von den Konservativen verabschiedet. Wer in den letzten Jahren ein energetisch sehr schlechtes Haus kaufte, konnte wissen, was ihm blüht bzw. eine entsprechende Nachbesserung einpreisen.
Für Häuser, die schlechter sind als die oben genannten, bieten sich für den Übergang LLWP an (vulgo Klimasplit). Haben wir zusätzlich primär für den Sommer.
Da mit Luft als Medium laufend gibt es keine VL-Temperatur, Nordicgeräte heizen bis -25 Grad. Die JAZ liegen tw bei 5. Super Ergänzung zur Gas-/Ölheizung, die 3/4 der Zeit ausbleiben kann. Damit bereits die Anforderungen des GEG erfüllt. 2 Geräte für EG und OG sind inkl Montage für 5-8000€ zu haben.

Für MFH hast Du recht. Da ist der Aufwand viel höher. Dafür aber soll es ja die lokalen Wärmeplanungen geben.
Lösungen gibt es ja schon viele: Großwärmepumpen für ganze Quartiere, Fernwärme als Beispiele.

Technisch bekommt man jedes Haus mit einer WP warm, daher stimmt das Beispiel von Noppenzar so nicht. Eine Wärmepumpe muss bei richtiger Planung immer genug Wärme abgeben, um das Haus auch bei -20 Grad warm zu bekommen, daher Planungsfehler. Wirtschaftlich sinnvoll ist es eben nicht immer, weil 80 Grad Vorlauf dann eben AZ 1,3 bedeuten. Macht nichts, wenn das an vielleicht fünf Tagen im Jahr gilt. Ist das oft der Fall, ist die Wirtschaftlichkeit kaum gegeben.

Gibt es Alternativen zum Umbau auf Stromwirtschaft basierend auf erneuerbaren Energien? Gerade angesichts der sich verändernden Weltlage finde ich, dass das unsere beste, leider sehr herausfordernde, Option ist.
Wir haben nun einmal keine eigenen Rohstoffe. Wäre schick, gäbe nämlich z.B. die Möglichkeit zu einem so hübschen Staatsfond wie dem norwegischen. Die Abhängigkeit von den Fossilen hat uns in die jetzige Bredouille geführt. Wir könnten viel weiter sein, hätte es nicht so lange diesen eklatanten Stillstand gegeben.
Wichtig sind bei diesem Umbau nicht die letzten 20%, die werden schwer sein. Das davor ist im Vergleich einfach.

[Frei statt Bayern]

Zitat von noppennorbert

Für MFH hast Du recht. Da ist der Aufwand viel höher. Dafür aber soll es ja die lokalen Wärmeplanungen geben.
Lösungen gibt es ja schon viele: Großwärmepumpen für ganze Quartiere, Fernwärme als Beispiele.

Alles sehr gut aufgearbeitet, gebe ich zu.
Nehmen wir aber diesen einen Punkt, die lokale Wärmeplanung, weil es dazu schon wieder ein Beispiel vom Samstag aus der Praxis gibt.

Du hast ja sicher schon herausbekommen, dass ich nahezu jedes zweite Wochenende im Zug unterwegs bin nach Nürnberg. Dort treffe ich auch außerhalb meines Arbeitsbereiches Leute, die ich geschäftlich kenne, mit denen ich am WE nicht über die Arbeit reden will, aber logo, wie bei Lehrern, irgendwann fängt es dann eben doch an.

Hierzu am Samstag, um bei meiner Realitätstreue zu bleiben.
Ein Bürgermeister einen großen Gemeinde, der am Freitagabend noch im TV war aufgrund einer hier recht berühmten Faschingssendung sitzt mit mir im Abteil. CSU´ler wohlgemerkt, weil des in BY halt auch oft noch so ist. Irgendwie kommen wir auf seine kommunale Wärmeplanung. Um es schnell zu machen, "das sitze ich aus!". Weißt du, worauf ich hier Bezug nehmen will??

Theorie und Praxis, dass sind eben zwei verschiedene Schuhe. Bei all deinen Angriffen auf mich vergisst du, dass ich persönlich schon vor 12 Jahren begonnen habe, mich auf die jetzigen Tage vorzubereiten, denn das alles voraussehen zu können, war für mich aufgrund meines Arbeitsfeldes nicht schwer. Dennoch, und da bin ich eben anders als du, muss ich nicht alles für gut heißen, was so vor sich geht, die Mittel, die dazu nun genutzt werden halte ich sogar für richtig "ÜBEL!" Und dies sollten wir einfach mal schaffen, gegenseitig zu akzeptieren. Ich will mir auch Mühe geben deine linientreue zu akzeptieren. Wir werden wohl dennoch immer in zwei Lagern stehen, sich immer runter zu machen, finde ich gerade auch mit dem Scheiß, der mit Links / Rechts läuft, einfach nicht hilfreich für die Zukunft.

Immerhin bist du einer, und das gestehe ich gerne ein, der hier nicht nur mit Luftblasen um sich schießt, sich wohl wirklich auch intensiv mit der Materie beschäftigt.
Noppe, awt, schrotti sind z.B. auch welche von denen.
Und Spaßvögel wie der Baul sind mir noch tausendmal lieber, als Luftblasen, die hier wirklich gar nichts anderes beitragen können, als Links rein zu knallen oder leere Luftblasen rein zu pusten.

[noppennorbert]

Den Bürgermeister sollten sie aus dem Ort treiben. Arbeitsverweigerung ist keine Lösung. Wie soll das denn in 15 Jahren da funktionieren? Irgendwann kommt einer mit Feenstaub oder alles läuft mit Wasserstoff? Ohne Umbau und für lau? Zeigt aber ein Problem der parlamentarischen Demokratie. Alle rechts der Grünen tönen ja jetzt schon, dass sie alle möglichen Regelungen nach einer Wahl zurücknähmen. Alternativen unter Einhaltung der gesetzlichen bindenden Regelungen (Paris, BVerfG) zeigt aber keiner auf. Da kommt bestenfalls ein genuscheltes *AKW*, wohl wissend, dass es die nicht fristgerecht in größerem Umfang geben kann und auch diese z.B. einen (wenn auch etwas kleineren) erheblichen Netzaus- und Umbau zur Folge haben müssten. NoAfD und die neue Partei für organisierte Rechts-Linksschwäche (BSW) murmeln zusätzlich noch über *Nordstream öffnen*. Sind das Lösungen? Das soll alles sein?
Die Leute werden also einerseits von der Opposition und den Neugründungen für dumm verkauft und andererseits gibt es weder für Unternehmen noch Kommunen Planungssicherheit, weil sich Mehrheitsverhältnisse nunmal ändern können und sich eben nicht alle Parteien dem eingeschlagenen Pfad der Dekarbonisierung verpflichtet haben. Unehrlich und den Anforderungen der Zeit nicht gerecht werdend, genau wie der von Dir zitierte Bürgermeister.

Es geht nicht darum, in allem einer Meinung zu sein. Ich weiß viel zu wenig von den meisten Zusammenhängen, um endgültige Urteile fällen zu können und lerne immer gerne dazu.
Was derzeit läuft geht aber nicht: alles schlecht reden, selbst vieles davon versaubeutelt haben und all das der jetzigen Regierung in die Schuhe schieben. Oft sogar noch unter Auslassung der Benennung der bewussten Sabotage seitens der FDP.
Das ist auf politischer Ebene nicht konstruktiv und ähnlich erlebe ich das hier auch.
Das ist es, was ich schade finde.

Du selbst, Peter, hast Deinen Teil offensichtlich erledigt, ob nun aus Klimaschutzgründen oder einer anderen Motivation heraus, egal.

[Glücksball]

@noppennorbert:

[Frei statt Bayern]

Zitat von noppennorbert

Du selbst, Peter, hast Deinen Teil offensichtlich erledigt, ob nun aus Klimaschutzgründen oder einer anderen Motivation heraus, egal.

Ich bin eben ein recht kühler Kalkulator, der einzige der Firma, die ich mit aufgebaut habe. Was das betrifft, sehe ich das auch im Privatbereich ganz einfach so, mich und meine komplette Familie zu schützen, vor dem, was gerade über uns einbricht. Dir wird mit diesen Worten wohl klar, dass mich Unabhängigkeit wesentlich mehr Wert ist als Abhängigkeit. Sollte doch so einiges erklären.

Das ich mich dem Markt nicht entziehen kann, versteht sich von selbst, deshalb muss ich oft herzhaft lachen, was der ein oder andere mir hier vorwirft.

Und um ehrlich zu sein, ich habe natürlich auch privat riesige Freude daran, wenn die Sonne scheint und der Speicher dadurch voll ist. Nur scheint die Sonne in meinem Augen halt noch lange nicht so oft, wie es die Medien gerne darstellen, mit denen ich aktuell tatsächlich richtig auf Kriegsfuß stehe.

Also sei`s drum, schwurbeln wir mal beide schön weiter

[Cousin Eddie]

Zitat von noppennorbert

Was derzeit läuft geht aber nicht: alles schlecht reden, selbst vieles davon versaubeutelt haben und all das der jetzigen Regierung in die Schuhe schieben. Oft sogar noch unter Auslassung der Benennung der bewussten Sabotage seitens der FDP.

Ich hatte die Frage schon einmal vor geraumer Zeit gestellt. Ab wann ist bei einer Regierung eigentlich der Zeitpunkt erreicht, wo man sich nicht mehr mit Fehlern/Versäumnissen der Vorgängerregierung rausreden kann? Das hat bei rot-grün schon fast pathologische Züge und wirkt insbesondere bei der SPD völlig albern, weil man in 23 der letzten 27 Jahre selber in Regierungsverantwortung war, knapp zehn davon federführend.

Und Sabotage durch die FDP ist auch so ein schönes grünes Narrativ, welches man umgekehrt auch gut gegen sie selbst anwenden kann. Siehe Verschärfung der Abschieberegeln, wo auf den letzten Metern noch anwaltlicher Beistand reinverhandelt wurde, der die komplette Verschärfung ad absurdum führt.

Vielleicht müssen gerade die Grünen mal einsehen, dass in vielen ihrer Agendapunkte die Mehrheit der Menschen nicht bereit ist diesen so ohne weiteres zu folgen. Wenn man nicht wie vollmacke eine (Öko-)Diktatur bevorzugt, wo die eigenen Prinzipien mit Zwang und notfalls Gewalt durchgesetzt werden, dann muss man in einer Demokratie eben auch mal aushalten, dass es eine Mehrheit jenseits der eigenen Meinung gibt, selbst wenn man für sich in Anspruch nimmt im Besitz der einzigen Wahrheit zu sein.

[noppennorbert]

Zitat von Frei statt Bayern

Ich bin eben ein recht kühler Kalkulator…

Und wenn aus dieser Motivation ein Umbau stattfindet, ist das ja auch ok. Das Ergebnis ist wichtig.
Weiter wie bisher ist sowohl angesichts der wissenschaftlichen Erkenntnisse als auch der geopolitischen Gegebenheiten eben keine Option.
Es steckt unfassbar viel Geld in der Fossilwirtschaft, daher auch das mediale Dauerfeuer gegen die Ampel/Grünen und zur Unterstützung der Darstellungen der mit der Fossilwirtschaft verbundenen Union (s.Aserbaidschan). KKR als primär fossil investiertes Unternehmen hält 45% an Springer und investiert seine Gewinne im großen Stil in D in Immobilien. Deren Interesse ist damit klar z.B. das Diskreditieren der Novelle des GEG, würde Geld kosten.
Je früher wir die einzige Option umsetzen, die wir haben (Umbau auf EE), desto besser.
Die Dimensionen des Geschäfts kann man sich ganz gut klarmachen, wenn man sich die Größe des erwähnten norwegischen Staatsfonds vergegenwärtigt:
Dieser Fond alleine hält 1,5% aller weltweiten Aktien, unglaublich!
2023 ergab sich ein Gewinn von über 300 Mrd €, nach einem Vorjahresverlust (Ukraine) von 200 Mrd €.

[Frei statt Bayern]

Zitat von noppennorbert

Und wenn aus dieser Motivation ein Umbau stattfindet, ist das ja auch ok. Das Ergebnis ist wichtig.

Sehe ich auch so.
Zur nicht zitierten Stelle.
Hier sieht man eben wieder, wie wir "verschieden" denken.
Du denkst da "Groß", und ich an die Flaschensammler, die ich am Samstag wieder beobachten musste. Ich vermute, du verdienst ähnlich gut, oder besser als ich. "Wir" können somit "noch" leicht reden, wenn sie uns noch ein paar Euro aus der Tasche klauen (oder wie du es vielleicht nennst nehmen, weil es eben nötig ist). Viel andere können das nicht, und ob du es glaubst oder nicht, ich sorge mich auch um diesen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung. So, jetzt lassen wir es aber auch dabei

Dem Einwand vom Cousin soeben muss ich unterstützen.
Du musst die Bevölkerung mitnehmen, Aufgabe hin, Aufgabe her, das macht man nicht, und bekommt deshalb vollkommen zurecht auf die Ohren. Da hilft auch keine Diffamierung anderer Parteien, die keinerlei Einfluss auf derartige politische Entscheidungen haben im Moment.

[mithardemb]

Zitat von Wohlfühlbacher

Baerbock wird uns alle retten, Lindner ist unser Heilsbringer. Und Scholz? Scholz ist der beste Kanzler aller Zeiten.

Bewertungen können sich ändern, wie man hier sehen kann: https://www.evangelisch.de/inhalte/1...reta-mit-jesus