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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
Teilnehmer: 338. Sie dürfen bei dieser Umfrage nicht abstimmen

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  #1041  
Alt 21.12.2009, 14:06
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Aus ökonomischer Sicht ist das natürlich auf den ersten und den zweiten Blick für die Meisten gigantischer Blödsinn, aber ich wage es trotzdem mal:

Banken verstaatlichen und grundsätzlich zinslose Darlehen, wobei die Bonität sich schrittweise über die korrekte Bedienung der Kredite erhöhen bzw. verbessern kann. Banker werden tariflich gleichgestellt mit den Öffentlichen Diensten, Bonuszahlungen gibt es nicht, höchstens ein 13. Gehalt.

Dieses Vorgehen müsste natürlich durchgehend weltweit umgesetzt werden, damit keine Steuer- oder Anlageflucht möglich ist.

Folgen: Es lohnt sich für viele Millionen Menschen wieder, zu arbeiten. Kredite für's Häuschen oder das Auto können weitaus schneller bedient werden, die Konjunktur wird in Rotation kommen. Wesentlich auch, dass niemand mehr ohne selbst zu arbeiten nur an seinem sowieso schon vorhandenen Geld verdient (m.E. eine wesentliche Krux für die ungerechte Verteilung von Vermögen). Wer nur aus der Substanz lebt, weil er genug hat oder zu faul ist, wird irgendwann (vielleicht auch erst in dritter oder vierter Generation) nichts mehr haben, weil alles verjubelt ist. Dann müssen auch in diesen Familien wieder die Ärmel hochgekrempelt werden.

Produktion und Dienstleistungsgewerbe würden hierdurch wieder deutlich an Gewicht gewinnen, da die Alternative der Geldvermehrung durch Anlage/Verzinsung nicht mehr bestünde.

Dieses Konzept wäre natürlich nur ein separater Stellmechanismus von einigen, die justiert werden müssten; jedoch ein sehr gewichtiger, wie ich finde.
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"Wenn Freiheit überhaupt etwas bedeutet, dann das Recht, anderen Leuten das zu sagen, was sie nicht hören wollen." George Orwell (1903-50), eigtl. Eric Arthur Blair, engl. Schriftsteller.
  #1042  
Alt 21.12.2009, 15:46
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.....
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  #1043  
Alt 21.12.2009, 15:47
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Zitat:
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  #1044  
Alt 21.12.2009, 15:50
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...und ich bin für kürzere Arbeitszeiten (also, für mich) !!!
Das teste ich jetzt mal an mir und mach' Feierabend....
  #1045  
Alt 21.12.2009, 15:50
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@CB: Im Zinssatz ist heute auch das Ausfallrisiko des Kreditnehmers abgebildet. Wie funktioniert das bei deinem Modell von zinslosen Darlehen? Wenn sich die Anlage nicht mehr lohnt: wie zahlt der Staat dann seine Schulden -sofort- zurück, woher sollen Kreditinstitute das Geld für auszureichende Darlehen nehmen und was machen wir mit der Geldschwemme, die dann auf den Markt kommt und höchstwahrscheinlich für eine riesige Inflation sorgen würde?

Finde die Idee irgendwie unausgegoren...
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  #1046  
Alt 21.12.2009, 16:09
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Zitat:
Zitat von stk Beitrag anzeigen
@CB: Im Zinssatz ist heute auch das Ausfallrisiko des Kreditnehmers abgebildet. Wie funktioniert das bei deinem Modell von zinslosen Darlehen? Wenn sich die Anlage nicht mehr lohnt: wie zahlt der Staat dann seine Schulden -sofort- zurück, woher sollen Kreditinstitute das Geld für auszureichende Darlehen nehmen und was machen wir mit der Geldschwemme, die dann auf den Markt kommt und höchstwahrscheinlich für eine riesige Inflation sorgen würde?

Finde die Idee irgendwie unausgegoren...
Das mit dem Ausfallrisiko hat ja innerhalb der letzten 12 Monate hervorragend funktioniert...

Wie ich schon gesagt habe, würde das über die Zuverlässigkeit bei der Rückführung geregelt. Wer kleine Kredite zuverlässig zurückführt, bekommt irgendwann auch größere. Und dann gibt es ja noch sowas wie Sicherheiten, eben z.B. das Häuschen, das Auto etc.

Das Argument des höheren Zinssatzes bei 'gefährlicheren' Krediten ist doch im Prinzip nichts weiter als die ausgedehnte Bereicherung an Schwächeren, das lediglich dazu führt, dass die 'Kleinen' stärker geschröpft werden und somit auch tatsächlich öfter in die Schuldenfalle geraten. Da beißt sich dann die Katze in den Schwanz, und das vorherige Argument gilt als 'bestätigt'.

Wenn aber ein Großer über die Wupper geht, der supergünstige Kreditzinsen aushandeln konnte, dann gilt der Ausfall als 'Peanuts'...

Der Staat bekommt seine Steuern. Die wären dann z.B. auch nicht mehr durch Sparerfreibeträge reduziert. Seine Schulden kann der Staat sowieso nicht mehr zurückzahlen. Das gilt nicht nur für Deutschland. Hier müsste also vermutlich mal weltweit der Zähler auf Null gestellt werden, was allerdings bei staatenübergreifender Verschuldung etwas komplizierter werden dürfte.

Das Problem mit der Inflation sehe ich eher als temporär eingegrenzt an. Hier wird der Markt sich schnell in ein gesundes Maß regulieren. Kreditblasen erachte ich momantan als weitaus größere Gefahr. Ebenso den Aktienmarkt, der natürlich schlagartig verschwinden würde. Allerdings meine ich, dass die dann noch genehmigten Investitionen weitaus greifbarer wären als ein durch geschönte Bilanzen oder unrealistische Markteinschätzung überteuerter Aktienkurs, bei dem Hunderttausende von Kleinanlegern in die Röhre schauen. Und das gleich zweimal, nämlich mit dem Verlust des eigenen Ersparten und dann noch mal über die staatlichen Stützungsgelder für unfähige Banken.

Gebe Dir aber Recht, dass die Sache noch ziemlich unausgegoren ist. Sollte ja auch nur ein Denkansatz sein. Je mehr ich drüber nachdenke, desto plausibler kommt er mir allerdings vor.
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  #1047  
Alt 21.12.2009, 16:24
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Ach so, vielleicht noch eine kleine, aber nicht ganz unwesentliche Grundsatzfrage: Warum sollte Geld, das man hat, mehr wert sein als Geld, das man nicht hat?

Rechnet man die Spanne gegen (14,5% Dispozinsen gegen 3,5% Anlagezinsen), dann liegt der Unterschied zwischen Haben und Nichthaben bei gut 18%! Über Jahrzehnte erklärt eine solche Diskrepanz auch numerisch die immer weiter auseinander klaffende Schere zwischen Arm und Reich oder ist zumindest ein Gradmesser dafür...
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  #1048  
Alt 21.12.2009, 16:51
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Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen
Ach so, vielleicht noch eine kleine, aber nicht ganz unwesentliche Grundsatzfrage: Warum sollte Geld, das man hat, mehr wert sein als Geld, das man nicht hat?
...
Wenn's denn wenigstens so wäre! Bei mir ist gerade das Geld, das ich habe, WENIGER wert, als das das ich nicht habe.

Wobei das natürlich immer eine Frage des Standpunktes ist...
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"Ich werd nichts versäumen, lauf nichts hinterher;
Hab alles gefunden, suche nicht mehr..."
  #1049  
Alt 21.12.2009, 16:56
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Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen
Je mehr ich drüber nachdenke, desto plausibler kommt er mir allerdings vor.
Mir nicht, sorry. Ich versuche nochmal, ein wenig überspitzt, das Problem zu verdeutlichen.

Szenario 1:
Der Staat streicht einfach seine Schulden. Damit ist das gesamte ersparte von Oma Müller weg, weil sie es ihm in Form von Bundesschatzbriefen o.ä. vorher geliehen hatte. Dumm gelaufen, 70 Jahre sparen völlig umsonst... ähhh... vergebens. Ein wenig tröstet sie aber, dass auch die (konservativen) Anlagen ihrer Kinder und Enkel futsch sind.

Szenario 2:
Oma Müller hatte das Geld gar nicht dem Staat, sonder nur der örtlichen Sparkasse geliehen. Also dorthin, Sparbuch abgeräumt und ab damit in den Sparstrumpf. Dort bekommt sie dafür genauso viel wie in der Bank, kann aber nun aufgrund des höheren Kopfkissens bequemer schlafen. Ihre Kinder und Enkelkinder tun es ihr spontan gleich. Dumm gelaufen für die Sparkasse. Nun soll sie kostenlos Geld verleihen, hat aber gar keins mehr.

Szenario 3:
Kein Problem für die Sparkasse, schließlich ist sie jetzt komplett verstaatlicht. Und Onkel Schäuble befiehlt: Macht die Druckmaschinen an. Plopp. Ein 2 Billionen-Euro-BRD-Konjunkturprogramm mit (danach) wertlosem Geld. Oma Müller kann den Inhalt ihres Sparstrumpfes zum verheizen nehmen, ihr Erspartes ist jetzt so ziemlich genauso viel Wert, wie ein Stückchen Holz. Dass die Sparkasse aufgrund der fehlenden Zinsmarge gar kein Geld hat, ihre Mitarbeiter zu bezahlen, ist nur eine Randnotiz, zumal die ja jetzt der Staat bezahlt. Mit seinem wertlosen, frisch gedruckten Geld.

Aber selbst das ist egal, weil wir uns gerade kurz vor der vollkommenen Verstaatlichung befinden. Was vor gut 50 Jahren auch schon Walter Ulbricht & Co. wussten:
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  #1050  
Alt 21.12.2009, 17:01
Jaskula Jaskula ist offline
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Zitat:
Zitat von Carstens_Brüderchen Beitrag anzeigen
Banken verstaatlichen und grundsätzlich zinslose Darlehen
Soweit würde ich im ersten Schritt sicher nicht gehen wollen.
Zumal zinslose Kredite dazu verleiten, über seine Verhältnisse zu leben.

Aber folgende Schritte wären m.E. durchaus machbar:

1. Verstaatlichung der Grundversorgung
- Elektrizität
- Wasser
- Bahn

2. Schließung der Börsen
Das Erwerben von Anteilen an Firmen, um diesen finanziellen Spielraum für Investitionen zu geben macht ja Sinn, aber das Handeln mit solchen Anteilen oder mit daraus abgeleiteten Wetten und Termingeschäften war nie im Sinne des Erfinders.

3. Begrenzung der Absetzbarkeit von Gehältern - alles oberhalb von 500.000 Euro im Jahr sollte nicht mehr steuerlich absetzbar sein, das geht dann sofort zu Lasten des Gewinns.

4. Die Haftung von Entscheidungsträgern sollte sich an deren Gehalt orientieren. Je höher das Risiko, desto höher das mögliche Einkommen.

5. Einführung der Bürgerversicherung
Alle Bürger sollten solidarisch einzahlen, nicht nur die Kleinen.
Private Zusatzversicherung ja, aber die Grundsicherung sollte gesetzlich vorgeschrieben sein für alle und zwar sowohl bei Krankheit als auch bei der Rente.

6. Mindestlöhne
Wer die Mindestlöhne nicht zahlen kann, kann auch nicht am Markt agieren. Arbeit von der man nicht leben kann macht keinen Sinn und hat keinen gesellschaftlichen Nutzen - mit Ausnahme sozialer Einrichtungen wie behindertenwerkstätten o.ä. . Das Ausbeuten von Menschen sollte im 21. Jahrhundert endlich aufhören.

...

Geändert von Jaskula (21.12.2009 um 17:17 Uhr)
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