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  #10721  
Alt 15.02.2024, 13:41
Benutzerbild von radeberger
radeberger radeberger ist gerade online
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Und wer es nicht merkt wird eines besseren belehrt ...

https://www.bild.de/regional/baden-w...ersagen.net%2F

Zitat:
Schock-Tat auf Gemeinde-Bahnhof

Schwarzfahrer quält Schaffnerin

Was diese Zugbegleiterin (57) erleben musste, ist einfach unfassbar: Ein Mann quälte und missbrauchte die Schaffnerin, soll sogar auf sie uriniert haben. Offenbar nur, weil die Frau ihn beim Schwarzfahren erwischt hatte.

Unvermittelt griff er die Zugbegleiterin am Bahnhof in Graben-Neudorf (Landkreis Karlsruhe) in Baden-Württemberg an. Ein Polizeisprecher: *Er verletzte sie durch Schläge, Tritte und Würgen.* Nach BILD-Informationen wollte der Mann die Frau dazu zwingen, ihn oral zu befriedigen. Zudem forderte er sie auf, *Heil Hitler* zu rufen. Schließlich soll er auf sein Opfer uriniert haben.
Der Tat eines typischen AfD Wahlhelfers ... wird bestimmt als rechte Gewaltat aufgenommen, auch wenn die Täterbeschreibung anderes vermuten lässt.
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  #10722  
Alt 15.02.2024, 13:43
hallmackenreuter hallmackenreuter ist gerade online
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Zitat:
Zitat von Danielson Beitrag anzeigen
@Peter Herbst: Was du von mir hältst, ist unwichtig. Du ergehst dich in persönlichen Mutmaßungen - und lenkst damit von der rechten Hetze ab, die du verbreitest. Eine andere Art von Whataboutism. Am Stammtisch aber nicht unüblich.
Ad hominem ist nun mal der Diskussionsstil von Argumentlosen.
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  #10723  
Alt 15.02.2024, 14:28
Glücksball Glücksball ist offline
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Glücksball kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
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Die unteren vier Stufen der Pyramide sind hier halt leider sehr beliebt:

Angehängte Grafiken
Dateityp: png Graham's_Hierarchy_of_Disagreement.svg.png (61,2 KB, 87x aufgerufen)
__________________
9:9 - Kantenball - 10:9 - Netzroller - 11:9
Vielen Dank und tut mir ehrlich leid ...
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  #10724  
Alt 15.02.2024, 14:59
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Frei statt Bayern Frei statt Bayern ist offline
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Zitat:
Zitat von A. Lange Beitrag anzeigen
So langsam kapiert doch auch der letzte Trottel,
....
Und postwendend bekommst du aufgezeigt, dass es nicht so ist
Jetzt mal ehrlich, hast du was anderes erwartet?

Selbst wenn Verfassungsrechtler sich dazu bekennen, dass hier was deutlich aus dem Ruder läuft...
https://www.nius.de/politik/attacke-...8-6b98a14cdbd3
... wirst du maximal hören, dass dies nur AfD Anhänger sein können.

Jeder Tag zählt nun, und ist die FDP standhaft, wird diese Regierung schneller Geschichte sein, als man zu hoffen wagte.
Ich sage, es wäre ihre einzige Chance, in naher Zukunft noch einmal die 5% zu knacken.
https://www.nius.de/politik/kuenast-...c-fcba694949a8
Das ein Förderung von Schlägertruppen nicht wahrlich hilfreich in einer Demokratie sein wird, sollte der letzte Trottel verstanden haben.
Aber auch hier wirst du gleich sehen, tun sie aber nicht.
__________________
Nur noch so zu ertragen!

Geändert von Frei statt Bayern (15.02.2024 um 15:13 Uhr)
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  #10725  
Alt 15.02.2024, 15:03
noppennorbert noppennorbert ist offline
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Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
…Wärnepumpen, die wie das ganze andere Ökogedöns den Begriff "technischer Fortschritt" ad absurdum führen…
.
Belies Dich zu diesem Thema oder halt hierzu endlich mal die Klappe, wenn Du erkennbar keinerlei Kenntnis hast, unerträgliche Großkotzerei!
Dir ist hier nun mehrfach von Wärmepumpennutzern mit unterschiedlichen Häusern belegt worden, dass die Dinger einfach funktionieren. Nur weil KKR-Springer, FDP, Union und NoAfD einhellig sechsstellige Beträge an die Wand malen, stimmt das noch lange nicht.

Noch einmal mein Haus, damit Dein Quark nicht unwidersprochen bleibt:

BJ 76/77, vor Wärmepumpe ca 130 kWh/m2 p.a. (das ist die relevante Größe z.B. für einen Energieausweis). 120m2, Verbrauch inkl. Warmwasser ca 16-18000kWh/a, überall Heizkörper.
Erster Schritt war die Installation einer PV-Anlage, Südseite, Dach 45 Grad Neigung mit 10,88 kWp und 12,8 kWh Speicher.
Eine Wärmepumpe war kurzfristig gar nicht geplant, daher Installation eines Warmwasserboilers für das Warmwasser (passt besser zur PV als ein DLE, der bis zu 20kW zieht) und zweier Untertischgeräte.
Dann verabschiedete sich die Gastherme, noch Heizwert. Der Umbau auf Brennwert hätte eine Schornsteinverrohrung erfordert. So war der Einbau einer Luftwasserwärmepumpe noch ca 6000€ teurer als eine neue Gaslösung.
Unabhängig von diesem Investment hatten wir bereits die Verglasung aller Fenster erneuert, Rahmen belassen, von U2,8 auf U1,3.
Kosten gesamt:
PV ca 20000
WP ca 13000
Fenster ca 9000
Die Mehrkosten durch die WP lagen bei ca 6000€, mehr nicht!
Selbst gesamt sind es 42000€, inklusive der ja nicht notwendigen PV.
Dafür kostet mich jede kWh vom Dach für die nächsten 20 Jahre irgendwas zwischen 0,12 und 0,15€.
Ich verbrauche mit dieser Konfiguration p.a. für Wärmepumpe, Warmwasser und Hausstrom ca 6000 kWh. Die Jahresarbeitszahl liegt im Bereich 3,5. Der Autarkiegrad liegt bei ca 50%, dauerhaft, das heißt, mein Zukauf liegt bei 3000 kWh p.a. Ich habe Energiekosten von 115€ p.M., für alles, inklusive der Abschreibung der PV.
Ein neuer Energieausweis würde 30 kWh/m2 p.a. ausweisen. Ich lebe also formal nun in einem Niedrigenergiehaus, Bj 76/77, ohne große Investitionen in die Hülle.
Wenn einem dieser Aufwand zu hoch ist, hat man für 5-7000€ ohne jede weitere Investition zwei Luftluftwärmepumpen =„Klimasplit“, die ein EFH in 75% der Heizperiode allein beheizen können und die fossile Heizung damit erheblich entlasten. Für den Sommer halten sie gleichzeitig die Schlafzimmer schön kühl.
Was an dem Konzept Wärmepumpe soll denn nun kein technischer Fortschritt sein? Kühlschränke und Tiefkühltruhen sind auch doof?

Was soll der Mist, sich hier immer wieder zu Themen zu äußern, bei denen man wie der Blinde von der Farbe spricht und nicht bereit zu sein, neue Erkenntnisse ins Weltbild einzupflegen?
Muss was Psychologisches sein.
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Heide ist kein Rasen
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  #10726  
Alt 15.02.2024, 15:19
hallmackenreuter hallmackenreuter ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Glücksball Beitrag anzeigen
Die unteren vier Stufen der Pyramide sind hier halt leider sehr beliebt:
Nicht nur hier. Die gehen eben einfach von der Hand ohne viel nachzudenken.
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  #10727  
Alt 15.02.2024, 16:40
Benutzerbild von radeberger
radeberger radeberger ist gerade online
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Zitat:
Zitat von Frei statt Bayern Beitrag anzeigen
https://www.nius.de/politik/kuenast-...c-fcba694949a8
Das ein Förderung von Schlägertruppen nicht wahrlich hilfreich in einer Demokratie sein wird, sollte der letzte Trottel verstanden haben.
Aber auch hier wirst du gleich sehen, tun sie aber nicht.
Die bangen alle um ihr Auskommen, daß macht sie aggressiv bzw. extrem, dabei haben wir so einen Fachkräftemangel, wo jede helfende Hand gebraucht wird
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  #10728  
Alt 15.02.2024, 19:37
Matousek Matousek ist gerade online
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Zitat:
Zitat von noppennorbert Beitrag anzeigen
Dir ist hier nun mehrfach von Wärmepumpennutzern mit unterschiedlichen Häusern belegt worden, dass die Dinger einfach funktionieren.
Es soll in Europa Länder geben, die vor Jahren, weil sie halt die Entwicklung, im Gegensatz zu unseren letzten Regierungen, nicht verschlafen haben. Es sind auch durchaus Länder, die im Winter mit niedrigeren Temperaturen zurecht kommen müssen.
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  #10729  
Alt 15.02.2024, 20:04
noppennorbert noppennorbert ist offline
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Kann man auch anführen, richtig.
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  #10730  
Alt 15.02.2024, 20:43
Abwehrtitan Abwehrtitan ist offline
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

https://www.bild.de/politik/inland/p...0946.bild.html

Dieser unfassbare Schwachsinn muss ein Ende haben, das ähnelt einer Manie, jedes Wort auf die Goldwaage zu legen.

Zitat:
„Indianer“, „Flüchtling“, „Farbiger“, „Fräulein“ – das sind nur vier Beispiele von vielen Wörtern in unserer Sprache, um die es Zoff gibt.
Diskussionen darüber, ob sie rassistisch, sexistisch, verletzend oder schlicht nicht mehr zeitgemäß sind. Gibt es also Wörter, die sozusagen nicht mehr „richtig“ sind? Irgendwie beschädigt, kaputt? Und wenn das so sein sollte: Wer legt fest, wie ich (noch) reden darf?
+++ Eine Übersicht umstrittener Begriffe lesen Sie unten. +++
Aktueller Fall: In einem Fahndungsaufruf der Berliner Polizei vom 12. Februar werden nicht drei – offensichtliche! – Männer gesucht, sondern drei „männlich gelesene“ Täter. Also Männer, die im Aktivisten-Sprech zwar wie Männer aussehen und biologisch auch welche sind, sich aber vielleicht nicht so fühlen.
Es geht um ein Schläger-Trio, das einen Mann in einem U-Bahnhof schwulenfeindlich beleidigt, angegriffen und beraubt haben soll.
► Was das soll? Die Berliner Polizei sagt, die Wortwahl habe bei der Fahndung zu einer „hohen Akzeptanz“ in der „queeren Community“ beitragen sollen (queer laut Duden: „englisch queer = sonderbar, merkwürdig; andersartig“. Der Bezug auf Homosexuelle stamme „aus den USA der 1920er-Jahre“). Der Polizei ging es also um Gefühle, nicht um den Fakt.
In der „nicht queeren Bevölkerung“, also den mehr als 90 Prozent heterosexuellen Menschen (Quelle Statista) in Deutschland (mehr als 99 Prozent sehen sich eindeutig auch biologisch als Mann oder Frau), war dieser Fahndungsaufruf hingegen nicht so klar und eindeutig wie man sich als Bürgerin oder Bürger einen präzisen Fahndungsaufruf vorstellt.
Dieses Beispiel mag ein sehr spezielles sein. Tatsächlich gibt es aber mehr und mehr Begriffe, bei denen viele Menschen im Alltag nicht mehr sicher sind, ob sie noch benutzt werden „dürfen“ – ohne Gefühle anderer zu verletzen oder kleinen Gruppen auf die Füße zu treten.
Alltagsärgernis für die Mehrheit der Deutschen (zwei Drittel laut Forsa-Umfrage): das Gendern. Wenn also – grammatisch unkorrekt! – in der Verkehrsstatistik in Berlin aus Radfahrern „Radfahrende“ werden, wenn Kommunen ihren Beamten vorschreiben, dass sie „Bürger*innen“ anzuschreiben haben.
Bisher gab es staatlich verordnete Sprache nur im Faschismus. In der Bundesrepublik galt: Sprache entwickelt sich – und wird nicht entwickelt.
Beim Gendern geht es den Deutschen wie ihrem Alt-Bundespräsidenten Joachim Gauck, der BILD zur Gender-Frage sagte: „Wenn eine Minderheit von Aktivisten mit der Brechstange agiert und ihre Normen allen aufzwingen möchte, dann regt sich mein Widerstand.“
Jenseits des Genderns gibt es Worte, bei denen es einfach zu begründen ist, warum diese nicht mehr benutzt werden sollten: „Neger“ ist so ein Unwort. Auch wenn es Jahrzehnte gedauert hat, bis man sich hier einig war.
Es ist übrigens unerheblich, dass sich Schwarze in den USA manchmal selbst gegenseitig „Nigger“ nennen. Es gibt auch Frauen, die sich mit einem Augenzwinkern „Bitch“ (Schlampe) nennen – sie wollen dennoch ganz sicher nicht von einem Mann so genannt werden.
Schwierig sind auch Begriffe aus der Sprache der Rassen- und Vernichtungsideologie der Nazis. Von denen haben sehr viele in der deutschen Alltagssprache überlebt: „Abartig“, „innerer Reichsparteitag“, „Endlösung“ oder „asozial“.
► Weniger heikel: Begriffe wie „Gau“ oder „Mädel“, die es lange vor 1933 gab.
Und dann gibt es Worte, die nur verletzen sollen: „Polacke“ für Polen – auch wenn sich der Pole selbst „Polak“ nennt, „Kartoffel“ für Bio-Deutsche. Auch der „Muselmann“ aus dem Kinderreim „C-a-f-f-e-e-Kanon“ …
Sprache kann auch entlarven: Wer heute „Disko“, sagt statt, „Club“, outet sich schnell als Geburtsjahrgang 1960 bis 1980. Ist „Disko“ deshalb ein Fehler? Nein, aber das Wort trennt Generationen und Sprachwelten. Ebenso wie das Wort „Fräulein“ – als würde erst die Heirat eine Frau zu Frau machen. Der Begriff wurde schon 1972 abgeschafft.
Großer Widerstand regt sich dann, wenn Begriffe ins Abseits gestellt werden, die die Grundfesten unseres Zusammenlebens infrage stellen: Wenn etwa, wie im Vorjahr geschehen, die „Tagesschau“ das Wort „Mutter“ ersetzt durch „gebärende Person“ – also der Mutter das Geschlecht nimmt und leugnet, dass nur Frauen (Wer hat sonst noch eine Gebärmutter?) gebären können. Wenn „Familie“ (also Vater/Mutter/Kind, Vater/Vater/Kind oder Mutter/Mutter/Kind) nur noch ein Sammelbegriff für lose „Verantwortungsgemeinschaften“ (auch ohne Kinder) umdefiniert wird. Oder wenn der männlichen „Vater“ in „zeugende Person“ verwässert wird.
Mit Verboten zu agieren, gehört eigentlich verboten, sagt der Sprachkritiker und WELT-Redakteur Matthias Heine (63). Er hat in seinen Büchern „Verbrannte Wörter“ und „Kaputte Wörter“ (beide erschienen im Duden-Verlag) aufgelistet, welche Begriffe seines Erachtens zu Recht und zu Unrecht umstritten sind.
Zu Unrecht stehen für ihn auf dem Index Worte und Begriffe wie „Pizza Hawaii“, „Indianer“, „Schwarzfahrer“. Zu Recht in der Kritik für ihn: „Zwerg“, „Neger“, „Mongoloide“ (diskriminiert Menschen mit Down-Syndrom).
Aber Heine ist überzeugt: „Keine Regierung, keine Behörden und erst recht keine Minderheiten haben den 200 Millionen Deutschsprechern vorzuschreiben, welche Wörter sie gebrauchen dürfen.“
Ja, unsere Sprache wandelt sich. (Das war schon immer so.) Wer unsicher ist, hört am besten auf sein Herz und seinen Verstand.
Um diese Begriffe wird gestritten:
Abartigkeit, abartig
► Erinnert an „entartet“ (Nazi-Sprech: „Entartete Kunst“).
Bis Ende 2020 sprach das deutsche Strafgesetz noch von „seelischer Abartigkeit“ als Merkmal für Schuldunfähigkeit. Vom Bundestag gestrichen, weil das Wort in der Psychiatrie „keine Verwendung mehr findet und als herabsetzend empfunden werden kann“.
Schwarzfahren
► Stand im 19. Jahrhundert für Schmuggler (Gaunersprache).
Schwarz bezog sich nicht auf eine Hautfarbe, sondern auf eine Tat im Dunklen (Schwarzgeld, Schwarzmarkt). 2012 erstmals von Linken in München als „rassistisch“ gebrandmarkt, weil die Verkehrsbetriebe damit angeblich „die Hautfarbe bestimmter Menschen in einen negativen Kontext stellen“. 2021 verschwand das Wort aus Münchner Bussen und Bahnen.
Wie hat sich Ihre Sprache verändert? Was sagen Sie dazu? Schreiben Sie an: leserbriefe@bild.de
Mohr
► Stammt vom Wort Mauren (Bewohner Mauretaniens).
Ab dem 16. Jahrhundert stand es allgemein für Afrikaner und Schwarze. Heute nur noch in Namen von Straßen und Geschäfte („Mohrenstraße“, „Mohren-Apotheke) präsent. Durch Anti-Rassismus-Aktivisten in der Kritik, obwohl heute niemand mehr einen Schwarzen mit „Mohr“ beschimpfen würde. Aber statt „Mohrenkopf“ (oder gar „Negerkuss“) besser „Schokokuss“ zu sagen – das tut niemandem weh.
Zigeuner
► Seit dem 15. Jahrhundert steht der Begriff für Sinti und Roma, die nach Westeuropa einwanderten.
Es diente als Sammelbegriff für das „fahrende Volk“, das als Bedrohung empfunden wurde. Das NS-Regime ermordete Hunderttausende Sinti und Roma. Seit dem Holocaust wehren sich die Betroffenen gegen die Benennung „Zigeuner“ – Grund genug, dem Wunsch zu folgen.
Indianer
► Geht auf Kolumbus zurück. Der dachte 1492, er sei in Indien gelandet – entdeckte aber: Amerika.
Der irrende Entdecker nannte die Ureinwohner des Kontinents: Indianer (englisch: Indians). Dutzende Reservate in den USA nennen sich „Indian“. 2021 offenbarte die Berliner Grünen-Politikerin Bettina Jarasch ihren Berufswunsch als Kind: „Indianerhäuptling“. Parteimitglieder fanden das „diskriminierend“. Indianer-Kostüme galten plötzlich als „post-kolonial“, Winnetou wurde aus TV- und Verlagsprospekten getilgt.
Frau/Mann
► Seit Jahren umstritten bei LGBTIQ-Aktivisten: Gibt es mehr als zwei Geschlechter?
Biologen sagen: NEIN! Dennoch FÜHLEN sich manche Männer als Frau und umgekehrt. Daraus schließt u.a. der Grünen-Queer-Beauftragte Sven Lehmann: Geschlechter wie „trans“, „inter“ oder „nicht-binär“ müssten addiert werden, je nach Gefühlslage der Betroffenen. Alles andere sei „menschenfeindlich“. Seit 2018 kann sich jeder als „männlich“, „weiblich“ oder „divers“ beim Standesamt eintragen lassen.
Behinderter
► „Menschen sind nicht behindert, sie werden behindert.“
Mit diesem Schlagwort kämpfen behinderte Menschen seit zwei Jahrzehnten gegen den Begriff „Behinderter“.
Seit 2002 spricht das Sozialgesetzbuch zwar abgekürzt vom „Behindertengleichstellungsgesetz“, im Text ist aber von „Menschen mit Behinderung“ die Rede.
Farbig
► Wird seit Jahrzehnten als Umgehung des N-Wortes benutzt, um Schwarze zu benennen.
Es ähnelt dem amerikanischen „People of Color“. Seit Anfang der 1990er Jahre kämpfen Schwarze in Deutschland gegen derartige Begriffe (Mulatte, Mischling, Farbiger). Sie nennen sich selbst Schwarze, egal wie dunkel oder hell ihre Haut sein mag.
Flüchtling
► Seit den 2010er-Jahren in der Kritik, weil die Silbe „-ling“ negativ empfunden werde (so u.a. der Verein Pro Asyl).
Zudem sei die Flucht sei beendet, wenn der Betroffene ankommt. Niemand wolle dauerhaft auf seine Flucht reduziert werden – eine Kritik die seltener von Flüchtlingen selbst kommt als von deren Fürsprechern. Erfunden wurde das gestelzte „Geflüchtete“.
Zwerg/Liliputaner
► Beide Worte entstammen der Märchen- und Sagenwelt (Schneewittchen, Gullivers Reisen).
Kleinwüchsige Menschen wurden über Jahrzehnte und Jahrhunderte mit diesen Begriffen lächerlich gemacht („Zwergenwerfen“). Schon daher verbietet sich die Bezeichnung für echte Personen. Als Anspielung auf „gernegroße“ Zeitgenossen („Kita Liliput“, „Zwergenaufstand“, „Verzwergung“) sind die Wörter unumstritten.
Taubstumm
Der Begriff für Menschen, die nichts hören und daher nur beschränkt sprechen können, wird seit den 1970er Jahren von Gehörlosen als diskriminierend empfunden. Grund: Seit 2002 ist die Gebärdensprache offiziell anerkannt, Gehörlose seien also nicht „stumm“.
Vater/Mutter/Eltern
7,6 Prozent der Deutschen empfinden sich als Angehörige von LGBTIQ (Lesben, Schwule, Queer- oder Trans-Menschen, Intersexuelle etc.). Wenn sie Kinder aufziehen, wollen manche weder Vater noch Mutter heißen, auch nicht „Eltern“. Seit einigen Jahren kämpfen sie dafür, als „zeugende“ bzw. „gebärende Person“ angesprochen zu werden oder als „Elternteil 1 und 2“. Auch der Begriff „Elter“ ist in der Diskussion. Australische Gender-Forscher schlugen 2021 vor, die „Muttermilch“ zur „Menschenmilch“ zu machen.
Weihnachten
► 2021 empfahl ein Anti-Diskriminierungs-Leitfaden der EU, das Wort „Weihnachten“ durch „Festtage“ zu ersetzen.
In der Folge verschwand z.B. auf Weihnachts-Grußkarten von (übervorsichtigen) Unternehmen die „Weihnacht“. Auch einige Kitas und Schulen verzichteten seitdem auf Adventsfeiern, aus Rücksicht u.a. auf muslimische Eltern. Der Papst warnt vor einer wachsenden „Verweltlichung“ Europas.
Eingefleischter Junggeselle
► Bis in die 1990er Jahre als verklemmte Umschreibung für homosexuelle Männer benutzt.
Mit der Outing-Welle (Berlins Bürgermeister Wowereit 2021: „Ich bin schwul, und das ist gut so“) entfiel die „Notwendigkeit“ zur mühsamen Umschreibung. Die Begriffe „schwul“ und „lesbisch“ wurden vom Schimpfwort zur stolzen Selbstbeschreibung.
Verrückt
► Psychisch Kranke nennt man ohnehin nicht mehr Verrückte oder Irre.
Apple-Gründer Steve Jobs forderte Studenten der US-Elite Uni Standford auf „Bleiben Sie verrückt!“. Das war 2005. 17 Jahre später wäre das ein Unding gewesen: Dieselbe Uni hat das Wort Alltagswort „crazy“ (verrückt“) im Jahr 2022 auf die berüchtigte Liste seiner Unworte („schädliche Wörter“) gesetzt. Inzwischen ist „verrückt“ auch bei uns umstritten. „Irre“ sowieso. Das Leid psychisch Kranker verharmlost, wenn man meint, angesichts solcher Debatten „verrückt zu werden“.
Unehelich
► Ende der 1960-Jahre waren einige Studenten und Juristen der Meinung, die Vorsilbe „un“ sei negativ besetzt (Unwetter, Unmensch, ungerecht; aber: unbefangen).
So wurde aus unehelich nicht-ehelich. Am 1. Juli 1970 trat das Nichtehelichengesetz in Kraft. Seither gibt es das Wort „unehelich“ nur noch im Grundgesetz aus dem Jahre 1949 (Artikel 6, Absatz 5) vor.
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