Für wen ist die ITTF da?

[Abwehrtitan]

Zitat von Obachecka

Wie ich schon sagte: damit man (durch ITTF-Maßnahmen) diesen Sport fernsehtauglich machen könnte, müsste man so sehr an den Regelschrauben drehen, dass die Sportart nicht mehr viel mit Tischtennis zu tun hätte...
Und selbst dann ist das keine Garantie. Aber man hätte immerhin die Basis endgültig vergrault...

Die nächsten hippen Trendsportarten warten schon vor der Tür, vom Kiten bis zum was weiß ich, die jungen Leute, und das ist der Markt der Zukunft, haben keinerlei Sinn für TT, deren Wahrnehmung ist auf den Adrenalinkick reduziert, wenn ich sehe das ein gefilmter Bungeesprung von Lieschen Müller auf youtube die 10 fache Anzahl Klicks hervorruft wie ein TT WM Spiel, dann weiß ich doch wo das Interesse hingeht.

Heute hip ist das fail-video, die Schadenfreude triumphiert, an Leistung wie man sie beispielsweise beim TT erbringt ist niemand interessiert.

Wer hat das unseren Kindern nur gelernt ????

Armselige Entwicklung, aber nicht zu leugnen.

Und die Alten ? Na die gehen halt selber spielen, meist unter sich, denn die Jungen hängen vor der playstation oder vorm tablet, oder an ihrem smartphone und machen ultrawichtige Mitteilungen auf fb, posten dort die neuesten fails ... schöne neue Welt !!!

Wie weit ist eigentlich diese cybersex Sache so ? Geht das voran ? Muss ich mich weiterbilden, oder ists doch besser ich wälze ab und an die müden Knochen auf ne Mutti ?

[DirkEausM]

Ich würde Wolle ja glatt Recht geben, leider hab ich keine Kinder

[TT-Philosoph]

@obachecka

Ich verstehe deine Argumentation nicht.

Führt die Trennung von Skilanglauf und Skiabfahrt zum Todesstoß einer der beiden Sportarten?

Führt die Trennung von Kickboxen und Boxen zum Todesstoß einer der beiden Sportarten?
.
Was mich halt annervt und warum ich das Thema aufgemacht habe, ist folgende Frage:

Wer gibt der ITTF das Recht, ungefragt die Regeln nach ihrem Gutdünken zu ändern, ohne die Aktiven zu fragen?

Ich meine, jede andere Sportart ist froh, wenn sie dynamischer wird, kein Tennisspieler wird stigmatisiert, wenn er viele Asse schlägt, aber beim Tischtennis ist das "Pfui"?

Weniger Tempo, weniger Spin, weniger Punkte mit dem Aufschlag?

Auch die Länge der Sätze hat nichts mit der Attraktivität zu tun, schau dir doch mal an, wie lange Tennismatche dauern. Trotzdem (oder deswegen?) wird es geschaut, weil man sich für den Sport interessiert.

Wenn man sich nicht dafür interessiert, ist es egal, wie lang oder kurz es dauert.

Und am meisten widert mich diese Lügerei an, diese ständigen Schutzbehauptungen "Wir tun es für euch, für eure Gesundheit"

Nein.

Sie lügen. Sie tun es für sich, für ihren eigenen Profit und für Tischtennisfirmen, die die Aktiven abzocken wollen.

Keiner will neue Bälle, keiner wollte die Mehrzahl der Regeländerungen und niemals wird Rücksicht auf die Leute genommen, die betroffen sind.
.
Achja, Spielervertretungen beim ITTF sind kein Gradmesser für die Demokratie einer Struktur; die kann man korrumpieren oder ihren wirklichen Einfluß aushebeln.

Z.B. ist es an Unis so, daß es zwar "Studentenvertreter" gibt, aber die können jederzeit von den Repräsentanten der Uni überstimmt werden.

So kann man Diktaturen nach außen hin "demokratisch" erscheinen lassen, indem man zwar Vertreter zulässt, diese aber keine wirkliche Macht haben.

Und Repräsentanten, die nicht an den Willen der zu Repräsentierenden gebunden sind, sind keine Repräsentanten. Oder fragt Vladimir Samsonov die Tischtennisspieler, was sie wollen?

Es gibt für einen Demokraten nur zwei Sorten von Entscheidungen:

1) Solche, die eine Mehrheit der Betroffenen haben; diese werden umgesetzt.

2) Solche, die keine Mehrheit der Betroffenen haben; diese werden nicht umgesetzt.
.
Die einfachste Methode nun, das Mitspracherecht der Betroffenen zu unterlaufen, besteht darin, sie nicht zu fragen und zu tun, als sei es unmöglich sie zu fragen, weshalb man sich als "Repräsentant" aufspielen kann, wo man in Wirklichkeit Despot ist.

Lies mal Kant: Was ist Aufklärung? da geht es auch um dieses Prinzip, daß Diktaturen sich grundsätzlich dadurch etablieren, daß man die Faulheit und Feigheit der Leute ausnutzt, die im Zustand selbstgewählter Unmündigkeit verharren wollen.

Wer also die ITTF und ihre Regeländerungen gut findet, soll das ruhig weiter tun. Aber er soll nicht lügen, daß dies "demokratisch" sei.

[Rainer Murks]

Zitat von Abwehrtitan

... und nach dem 300. Besuch in der Dizze doch wieder ungef**** nach Hause geht.

Ich wüßte auch gar nicht, was ich sie 'fragen' sollte...

@ Obachecka
Welche mediale Präsenz??

[Abwehrtitan]

Zitat von TT-Philosoph

Führt die Trennung von Kickboxen und Boxen zum Todesstoß einer der beiden Sportarten?

Boxen und Kickboxen haben nichts miteinander zu tun, Kickboxen hat sich aus den asiatischen Kampfsportarten (hauptsächlich Karate, so hieß es früher "all style karate") heraus entwickelt. Man musste hier nichts trennen, denn es sind schlicht 2 Paar Stiefel.

[Rainer Murks]

Zitat von Abwehrtitan

...

Ziemlich desillusioniert?
Eigentlich ein Fall für den Apo-Thread.

Wie weit ist eigentlich diese cybersex Sache so ? Geht das voran ? Muss ich mich weiterbilden, oder ists doch besser ich wälze ab und an die müden Knochen auf ne Mutti ?

Fauler Sack! Das mach' mal schön selber.

[TT-Philosoph]

@Titan

Klar, aber wer hindert uns denn daran, ein neues Paar Stiefel zu erfinden und unsere eigenen Regeln zu machen, um uns so vor den Bevormundungen einer undemokratischen "Interessenvertretung" abzukapseln?

Es wird zwar Regelüberschneidungen geben, aber auch Unterschiede.

Ich weiß auch gar nicht, was daran so "undenkbar" ist, es werden doch alle naselang neue Sportarten definiert/erfunden, z.B. Aerobic oder Dreisprung oder Capoeira.

Ich finde es halt doof, daß die ITTF das Regelmonopol hat und dadurch einfach zuviel Macht ausübt. Denn was z.B. die neuen Bälle angeht, so kann ich dir schon folgende Prognosen abgeben:

Die Bälle werden weniger haltbar sein
Die Bälle werden teurer sein

Und wie es der Zufall so will, werden die TT-Firmen die alten leider "aus Kostengründen" nicht mehr herstellen, so daß man nur noch die neuen benutzen muss.

Was soll sowas?
Wer hat danach gefragt?

Klar, die Wirtschaft. Aber was ist mit uns?
Gäbe es noch eine zweite Interessenvertretung, die die Benutzung alter Bälle explizit erlaubt, wäre es nicht so einfach, diesen Coup durchzuziehen.

[Taugenichts]

@ TT-Philosoph:

Tennis finde ich nicht optimal als Vergleich, dort wurde über viele Jahre sehr wohl das Tempo durch erhebliche Anpassungen reduziert. Anfang der 90er-jahre hatte der Tennissport ein nicht ganz unerhebliches Zuschauerproblem, weil viele Ballwechsel gleich mit dem Aufschlag (oder spätestens dem dritten Ball) auch schon wieder abgeschlossen waren. Man hat dann angefangen an Bällen und Platzeigenschaften zu schrauben (z.B. ist der Wimbledonrasen heute deutlich langsamer als noch zu Sampras'- und erst recht zu Becker's Zeiten, ebenso die Unterlage beim US Open). So kamen wieder Ballwechsel zustande, was dem Zuschauerinteresse gut tat.

Ich weiss natürlich nicht wie die Materialregeländerungen zustande kamen, sicherlich kaum unter grossem demokratischem Einbezug der Spieler. Deine basisdemokratische Einstellung kann ich ansonsten selbstverständlich unterstützen (muss ich wohl nicht zuletzt auch wegen der Herkunft). Man muss aber davon ausgehen, dass in sehr vielen im ITTF repräsentierten Ländern (wohl der Mehrzahl) keine bis wenig Demokratie herrscht. Eine internationale Initiative zur Gründung eines Verbandes, dessen Regeln basisdemokratisch sind, wäre aber auf wenige Länder begrenzt (da viele nicht mitmachen würden wegen kulturell anders gelagerten Einstellungen gegenüber Autoritäten und viele wahrscheinlich nicht mitmachen dürfen). Wer will ausserdem den Aufwand auf sich nehmen, eine solche Organisation ins Leben zu rufen und zu unterhalten?

[TT-Philosoph]

@Taugenichts

Du hast Recht, aber wer hält denn UNS davon ab, es nicht zu machen?

Oder wer hält den DTTB davon ab zu sagen: "Ok, bei ITTF-Veranstaltungen mit euren Bällen, nach euren Regeln, aber hier in Deutschland lassen wir die Mitglieder entscheiden, was sie wollen"

Ich meine, was wäre, wenn der Snookerverband auf einmal beschließt, das normale Wirtshausbillard zu verbieten und daß nur noch nach seinen Regeln gespielt werden soll und jeder, der es nicht tut, wird kriminalisiert?

Wäre das vielleicht ein guter Vergleich?

Woher die Arroganz, einfach zu sagen: So, ab 1.1.2014 neue Bälle, alte sind verboten?

Jedes System, bei dem die Entscheidungsträger keiner Kontrolle durch die Betroffenen unterliegen, wird korrupt. Das ist zwangsläufig so.

Aus so einem System kann man nur austreten, wenn man nicht dauernd ausgenutzt werden will.

[pingpongwizard]

Zitat von TT-Philosoph

Wer gibt der ITTF das Recht, ungefragt die Regeln nach ihrem Gutdünken zu ändern, ohne die Aktiven zu fragen?
Die Struktur der sich alle unterworfen haben die eine Spielberechtigung innerhalb eines Verbandes der ITTF unterschrieben haben.

ungefragt und Gutdünken vielleicht wenn Du andere Regularien und Strukturen in Deinem noch nicht existierenden Parallelverband unterstellts den Du aber noch gründen musst Alle Regeländerungen werden genauso wie auch Gesetze im Parlament -nach Vorarbeit in den Ausschüssen - von den gewählten Vertretern entschieden.

Wenn Du etwas ändern willst, dann tu was und schreib nicht anonym in einem Forum herum ... also los : Butter bei die Fische - welches Funtionärsamt hast Du denn inne ? Bist Du wenigstens Mannschaftsführer oder Abteilungsleiter ?