2. Bundesliga Süd Herren, Saison 2001/2002

[mh]

Hier der entsprechende Passus der WO:

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B 5.1.2

Soll mit dem Antrag die Spielberechtigung für eine der Bundesligen erreicht werden,
so ist eine weitere Kopie des Antrags termingemäß und per Übergabe-Einschreiben
an das Generalsekretariat des DTTB zu senden.

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Ist wohl eindeutig. Dabei bleibt die Frage offen, ob dies

* lediglich informativen Charakter hat, dann wäre vermutlich eine Geldbusse fällig.

* oder eine Grundvoraussetzung für die Spielberechtigung ist. Dies würde aber der Tasache widersprechen, dass die Spielberechtigung durch die Landesverbände erteilt wird.

Gibt wohl Arbeit für die (Sport)gerichte.

[tim0000]

Ich denke diese Formulierung scheint wirklich eindeutig zu sein.
Wenn die Kopie des Antrags nicht termingemäß beim DTTB per Übergabe-Einschreiben eintrifft, gibts für den betreffenden Spieler auch keine Spielberechtigung für eine der Bundesligen.

Für die Spieler ist das natürlich bitter, sie tun mir wirklich leid, weil sie nichts dafür können. Mit den Vereinen habe ich dagegen überhaupt kein Mitleid, sie haben sich das schließlich selbst eingebrockt und müssen auch mit voller Härte bestraft werden.

[Sönke Geil]

nach meinen Informationen sind es über 10 Vereine, die Wechsel nicht an den DTTB geschickt haben,teilweise geht es fast um die ganze Mannschaft wie im Falle Sontheim,teilweise 'nur' um einzelne SpielerInnen...

[mh]

@Tim0000
So einfach kann man das nicht sehen, denn noch einmal: Die Spielberechtigung wird durch den jeweiligen Landesverband erteilt. Damit ist die Benachrichtigung des DTTB zwar in den Regeln vorgeschrieben, hat aber nur informellen Charakter.

Hier ist irgendwo eine "Unlogik" im System, denn der DTTB möchte zwar über die Bundesligen entscheiden, hat aber in einer fundamentalen Sache keine Kompetenzen.

Speziell im Fall des HSV: Der HSV kam als Nachrücker in die 2. BL (Ich glaube erst nach dem Termin). Damit ist diese Sache schon ad Absurdum geführt. Dazu kommt noch, dass es eine ähnliche Regelung für die Regional- und Oberligen gibt, wobei aber diese Meldungen zumindest im Norden von den Landesverbänden en Bloc erledigt werden. (warum nicht für die Bundesligen?)

Du hast zwar recht mit dem Prinzip: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht.

Aber auf jeden Fall muss eine logische Regelung zugrunde gelegt werden können. Es kann z. B. nicht sein, dass (im Extremfall) ein Spieler in einem Landesverband die Spielberechtigung für die BL bekommt im anderen nicht.

[mh]

@Sönke Geil

Um so schlimmer was die sogenannte Professionalität im Bundesligatischtennis angeht. In diesem Fall können wir froh sein, daß sich die Medien für uns nicht allzu sehr interessieren.

Die ganze Sache hat auch noch einen formalrechtlichen Aspekt.

Wie kann ich z.B. als Hamburger Verein gegen eine Entscheidung eines anderen Landesverbands, die mich u.U. betrifft, rechtlich angehen.

Die Gerichtsbarkeit des DTTB? => Nicht zuständig
Die Gerichtsbarkeit des Landesverbands? => Da bin ich als Nichtmitglied normalerweise nicht klageberechtigt.

Bleibt also nur der Weg vor ein ordentliches Gericht, was wiederum mit einer Menge Zeit und hohen Kosten verbunden ist.

Von den sportlichen Folgen ganz zu schweigen. Man stelle sich einmal folgendes Szenario vor :

Am Ende einer Punktspielsaison entscheidet ein Gericht z.B.: Die Spielberechtigung des Spielers von xyz hätte nicht erteilt werden dürfen und dessen Mannschaft steht auf einem Aufstiegsplatz.

Was da hinterher noch kommen kann: Schadenersatzforderungen.... Die Anwälte freuen sich

[Sönke Geil]

@mh

bei den Vereinen handelt es sich auch um Regionalligateams, nicht nur 2. Bundesliga...
gegen welchen anderen Verband musst Du denn wann evtl. klagen?

[Mr. Sicherheit]

Vielleicht sollte man diese Diskussion in einen anderen Thread verlegen und wieder auf die ursprünglich hier gestellte Frage nach dem Aufstieg in der 2. Liga zurückkommen.
Im Norden denke ich, dass Weitmar die besten Chancen hat, trotzdem gab es Gerüchte, nach denen zufolge einige Spieler nicht oder nur teilweise spielen werden - weiß jemand mit Gewissheit, wer in Weitmar regelmäßig zum Einsatz kommen wird?
Mr. Sicherheit

[tim0000]

@mh

Nach meinen Infprmationen hat Hamburg Anfang Mai die Möglichkeit angeboten bekommen, in der 2.Bundesliga zu spielen. Sie hatten folglich einen Monat Zeit, die Wechselanträge zum DTTB zu schicken, das müßte doch wohl reichen.

Zumal sie bei ihrer dritten Neuverpflichtung (T.Schröder) auch alles ordnungsgemäß abgewickelt haben, denn es geht ja nur um die Spieler Maxen und Door.

Ich denke deshalb, daß die Fälle Sontheim und Hamburg zumindest gleich behandelt werden müssen.

[Nairolf]

@mh @tim0000

Das ganze Verfahren ist wirklich ein ziemliches Durcheinander, durch das keiner mehr durchblicken kann...

Der Mitgliedsverband erteilt die Spielberechtigungen, was er im falle des HSV auch getan hat,
danach prüft der DTTB alle Formalia und hat dann die Möglichkeit, Beschwerde einzulegen.
Wenn danach der Mitgiedsverband trotzdem die Spielberechtigung aufrechterhält,
geht die ganze Sache vor das Sportgericht, wobei nicht ganz klar ist, ob das nun wirklich zuständig ist.

Ach ja, tim0000: Der HSV hat übrigens auch im vorigen Jahr, als Oliver Alke dorthin in die Regionalliga wechselte, freundlicherweise dem DTTB eine Kopie des Wechselantrages geschickt, nur als Informatíon, daß ein Spitzenspieler des DTTB nach HH wechselt, so war das auch in diesem Jahr bei Thomas schröder gedacht, reiner Zufall also...

Zu dem Zeitpunkt, als der HSV erfuhr, daß er 2. BL spielt, war das Wechselantragsverfahren bereits abgeschlossen.
Ich verstehe nicht, daß der Spielleiter nicht insbesondere die Neulinge über derart wichtige Dinge informiert, wo er die Vereine doch mit einem 5 seitigen Anfordeungskatalog bombardiert mit Wesentlichem und Unwichtigem, jedoch kein Wort von der wohl wichtigsten Sache: Dieser Kopie.

Zudem habe ich auch schon einige Anwälte sagen hören, daß die Wettspielordnung selbst für einen Juristen nicht leicht durchschaubar sei.

Wie soll man sowas dann von einem Laien und dann noch Neuling in der 2. BL erwarten, der sage und schreibe auch nur 3 Wochen für die Einhaltung dieser und 1000 anderer Formalia hatte?

Zudem ist beim HSV, da er dachte, er würde Regionalliga spielen, der Wechselantrag beim HTTV und auch noch beim NTTV frist- und formgerecht eingegangen und dadurch doppelt abgesichert, damit ist auch die Funktion der Kopien an den DTTB erfüllt, nämlich die Verhinderung von Mauscheleien.

In Anbetracht der Tatsache, daß genau dieses Problem mit den Kopien der Wechselanträge an den DTTB fast jedes Jahr auftaucht, begreife ich nicht, daß die Vereine, besonders die Neulinge, nicht darauf hingewiesen werden.

Ein mir bekannter neu ernannter Manager fragte übrigens kürzlich den Spielleiter, ob er alle wichtigen Dinge nun bei ihm eingereicht habe, oder ob es noch Formalia gäbe, auf die er zu achten hätte, und der Spielleiter antwortete:
"Dies ist alleine Sache des Vereins, darum habe ich mich nicht zu kümmern!"

Na , wenn einem da noch was zu einfällt!?

Gruß Nairolf

[tim0000]

Da scheint die Sache zumindest beim HSV wirklich sehr unglücklich gelaufen zu sein und man sollte vielleicht ein Auge zudrücken.
Allerdings darf das Argument in meinen Augen nicht gelten, daß die Wechsel bereits abgeschlossen waren, als der erfuhr, in der 2.Bundesliga zu spielen. Das gleiche wäre ja dann der Fall, wenn man sehr früh im Dezember schon einen Spieler verpflichtet. Zu diesem Zeitpunkt würde auch noch keine Sicherheit über die Spielklasse in der neuen Saison bestehen, folglich müßte man bei der obigen Argumentation auch keine Kopien an den DTTB senden.
Zum anderen hat es sich der HSV doch selbst zuzuschreiben, daß er so spät die bekam, in der 2.Bundesliga zu starten, denn er ist doch nur Zweiter in der Regionalliga geworden, oder? Wären sie Erster geworden, hätten sie mehr Zeit gehabt, Spieler zu verpflichten und alle Formalien zu erfüllen.
Außerdem hätte man sich von seiten des Managements schon in der Phase, als man auf den direkten Aufstieg bzw. ein Nachrücken hoffte (Februar-Ende April) über abweichende Regeln in der neuen Spielklasse informieren sollen.

Wie gesagt, ich finde man kann den HSV bei der vorliegenden Lage evtl. mit einem blauen Auge davonkommen lassen, aber nicht aufgrund der obigen Argumentation des Zeitmangels.