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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Es gibt neben den genannten Sachargumenten einen "weichen" aber dominanten Faktor hinter dem Verhalten vieler Spieler und Mitglieder. Es ist die eingeschliffene Routine. Diese von außen zu durchbrechen ist fast unmöglich. Nicht wenige Spieler trainieren kaum oder gar nicht und profitieren von der Spielstärke vergangener Zeiten. Daher halten sich ihre sportlichen Ziele in engen Grenzen. Und sie sind ansonsten mit den gewohnten Abläufen zufrieden. Sie spielen aus Gewohnheit mit und weil sie die gemütliche Runde nach dem Spiel nicht missen wollen. Tischtennis ist reiner Geselligkeitsanlass.
Die Jugendlichen übernehmen diese "laissez faire"-Einstellung, müssen früher weg oder fehlen aus den unsinnigsten Anlässen. Und dann kommen da so Spinner ( wie wir) um die Ecke und wollen alles ändern. Die lässt man mal machen, bis sie die Lust verlieren. Alles verläuft im Sande. So dämmert der Verein vor sich hin, Mannschaften werden aufgelöst bis irgendwann der Letzte das Licht ausmacht. Auch die Mustervereine funktionieren zum Teil aus der (positiven) Routine heraus und natürlich dem Enthusiasmus der wenigen Macher. Lösungsvorhaben sind, ohne dies psychologischen Hintergründe zu beachten, zum Scheitern verurteilt. |
#102
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Da sie selbst noch sehr jung ist , hab ich selbst unterstütztend mitgeholfen und es kam eine ungewöhnliche aber sehr erfolgreiche Gruppe zustande , die in unserem Bezirk den u10 Bereich zahlenmässig und auch von den Ergebnissen dominiert.In der Zeit gabs 4Bezirksmeistertitel und eine Top 20u11Teilnahme , die Gruppe ist stabil und umfasst 8 Mädchen. Den Verein interessiert das aber überhaupt nicht.Im Gegenteil , im Zuge einer Umstrukturierung der Jugendarbeit wurde die ganze Gruppe einfach ignoriert und darf nun nicht einmal mit dem Konzept während den Trainingsstunden arbeiten,sondern soll außerhalb des normalen Trainingsbetriebs nach Zeiten und Möglichkeiten suchen ...Meine Tochter kocht vor wut ,zu recht , 17Monate jede woche zweimal 2 Stunden und keinerlei Anerkennung ,geschweige Support vom Verein,sondern eher systematisches Untergraben des Engagements...vermutlich mit Erfolg. So kann Jugendarbeit auch laufen... |
#103
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
@marcush: Uff, das ist natürlich ganz harter Tobak. Das Schlimmste was ein Verein machen kann, ist es, eine funktionierende Jugendabteilung links liegen zu lassen. Da gibt es für mich auch keine logische Erklärung. Die Wut und Enttäuschung von dir und deiner Tochter ist verständlich - Ich hoffe, ihr verliert nicht gänzlich die Lust am Engagement...
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#104
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Hallo Rudi, Danke für deinen Beitrag. Wir hatten ja schon per PN kommuniziert. Ich kann deinen Frust nach vielen Jahren Arbeit und wenig "Outcome" gut verstehen. Ich sehe aber viel mehr das Risiko, dass aus Angst vor dem Scheitern gar nichts gemacht wird. Deshalb mag ich die Stoßrichtung eher nicht. Wie beachtet man diese "psychologischen Hintergründe"? Aus meiner Sicht am Besten, indem man sie mit positiver Energie und attraktiven, realistischen Zielen überschreibt... Was ich aber (um konstruktiv darauf einzugehen) auch noch für einen wichtigen Aspekt halte: Als Verein darf man sich nicht darauf verlassen, dass eine positive Mitgliedersituation ewig so bleiben wird. Egal ob Jugendliche oder Erwachsene: Man kann natürlich die Zeit, die sie engagiert mitmachen, mit toller Vereinsarbeit effektiv erhöhen. ABER: Man sollte sich nicht der Illusion hingeben, dass dadurch alle immer so weiter machen wollen. Es liegt in der Natur von Hobbys, dass diese sich in einer anderen Lebensphase auch mal ändern. Daher mein Tipp: Stets der Gewinnung von neuen TT-Begeisterten (sei es Jugend oder Quereinsteiger) mindestens genauso viel Wert beimessen wie der Erhaltung der Langzeitmitglieder. Das garantiert dann auch eine gewisse Immunität gegen plötzliche "Gruppendynamiken", bei denen ein Freundeskreis aufhört oder wechselt. Sollte es doch mal passieren, dass viele Leute gehen: Eher die oberen Mannschaften zurückziehen als aus falschem Ehrverständnis in einer zu hohen Liga zu spielen. Ich habe Vereine gesehen, die wegen einem Domino-Effekt in einer Saison drei Herrenmannschaften verloren haben. Der Grund: Einige Spieler bestanden trotz wichtiger Abgänge fest darauf, in der höheren Liga zu bleiben. Als Folge gab es eine Seuchensaison, in der alle Teams auf dem letzten Platz landeten.
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh |
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Ja, das ist katastrophal. Ähnliche Geschichten kenne ich auch: Ein Rentner, der im fortgeschrittenen Alter noch den Trainerschein gemacht hat und immerhin 10 Jugendliche in den Verein gebracht hat, muss sich von aaktiven Spielern anhören "bringt doch eh nix". Als er dann wegen einer schweren OP einige Monate ausfällt, ist von den 10 keiner mehr da.
Ja, ich weiß, konkrete Vorschläge statt jammern müssen her. Wer hat welche für solche Fälle?
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Stopp dem Windelmüll! |
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Verein , die Strömungen gehen in andere Richtung ganz klar.Ich habe auch bereits angekündigt dass das so keinen Sinn macht ,was mit Schulterzucken quittiert wurde.Dass meine Kleine in der ersten U18 Mädchenmannschaft eine der Leistungsträgerinnen ist , ist dann noch das Sahnehäubchen...es gibt Alternativen , aber man verläßt natürlich ungern das was man bereits angestossen hat. |
#107
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Das Geschilderte ist nicht selten. Wobei dann die Spieler, die unbedingt in der höheren Liga bleiben wollen, nach dem Abstieg als erste wechseln. Aus deren Sicht logisch, für den Verein fatal. |
#108
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
Ich hatte jetzt einen etwa 20-jährigen Syrer im Training, lernwillig, aber absoluter Anfänger. Ich stelle mich 40 Minuten mit ihm an den Tisch, möchte aber danach gern noch selbst ein wenig mit jemand auf Augenhöhe trainieren. Von den anderen Anwesenden (meist 2. oder 3. Mannschaft) kommen auf meine Bitte, doch auch etwas mit ihm zu trainieren, Antworten wie "Ich habe mich schon für das nächste Match mit XY verabredet" oder gar "Das bringt mir nichts". Also spiele ich notgedrungen selbst weiter mit dem Anfänger. Der Clou zum Schluss: Von einem Mitspieler meiner Mannschaft bekomme ich zu hören,,dass meine zuletzt mäßige Form doch wohl daher rührt, dass ich zuwenig ernsthaft trainiere.
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Stopp dem Windelmüll! |
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Klar Rudi, darfst du. Gerne auch noch mehr per PN. Aber in dem Thread trägts halt nicht bei, eher klicken sich dann die Leute wieder raus, wenn sie zu lang lesen müssen. Stell dir vor, Schmidt muss das alles ausdrucken und die Lösungsvorschläge mit der Lupe suchen. Der kommt ja gar nicht mehr zum Basteln
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Du hoschd Rächd un I han mei Ruh |
#110
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AW: Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen
Zitat:
So toll das Engagement einzelner ist , sollte man im Vorstand auch darauf drängen dass alle Aktivität auch nachhaltig ist . Das heisst ,wenn jemand aktiv wird und was neues macht muss es im Verein auch wenigstens einen geben , der weiß was läuft und im Fall der Fälle entweder selbst einspringt oder andere Mitglieder anhält zumindest kommissarisch das Projekt am Laufen zu halten. Leider arbeiten die meisten eher aus der Hüfte und dokumentieren nichts , nochnichtmal Anwesenheiten,dh die ganze Kultur des Engagements ist halt sehr enthusiastisch und wenig strukturiert und deshalb extremst anfällig. |
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Breitensport, Leistungssport, Vereinssterben |
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