Betrug auf Turnieren

[Manfred]

Wenn jemand freitags die Herren C Klasse gewinnt und Samstag dann Herren D mitspielen darf, hat die Turnierleitung gepennt.

[Hdd]

Zitat von Manfred

Wenn jemand freitags die Herren C Klasse gewinnt und Samstag dann Herren D mitspielen darf, hat die Turnierleitung gepennt.

Das ist wohl der größte Unsinn, den ich seit langem in diesem Forum gelesen habe. Der fragliche Spieler spielt in der 1. Kreisklasse, darf also in der D-Klasse (aber auch in höheren Klassen) starten. Die Turnierleitung hat keinerlei Befugnis, einem Spieler der 1. Kreisklasse den Start in der D-Klasse zu verwehren, nur weil er am Tag zuvor die C-Klasse gewonnen hat.
Gruß Hdd

[Manfred]

Ihr veranstaltet doch ein Turnier und keine Meisterschaft, für die sich jemand qualifiziert hat. Zu eurem Turnier ladet ihr ein, und könnt dann auch jemanden ausladen. Meiner Meinung nach sogar aus egal welchem Grund, z.B. wenn er beim letzten Turnier geklaut hat. Ich meine auch, dass das mit der WO kompatibel ist, da eben ein (Einladungs-)turnier keine Meisterschaft ist. Man kann den Ausschluss aber auch mit dem Hausrecht begründen, denn ihr seit Hausherr und bestimmt wer in die Halle darf und wer nicht. Man muss das den Spielern aber natürlich vorher sagen, wenn sie sich erstmal angemeldet haben und angereist sind, und sie dann nicht mitspielen dürfen, weil man in der Zwischenzeit festgestellt hat, dass sie zu stark sind, hat der Veranstalter ein Problem. Ich kenne einen Vielstarter bei Turnieren, der hat deswegen die Reisekosten mit Erfolg eingeklagt.
Wir hatten bei unserem Turnier in den ersten beiden Jahren auch einen Spieler, der HD und HE gewonnen hat. Seitdem schreiben wir in unserer Ausschreibung, dass wir uns vorbehalten, die Meldungen von Spielern nicht anzunehmen, die offensichtlich zu stark für eine Klasse sind. Vor Jahren, als der Sportkamerad, der auch heute die Turniere genehmigt, mit diesem Job anfing, lehnte er diese Einschränkung ab. Weil wir nicht zusehen wollten, wie die HE Klasse kaputt gemacht wird, sind wir dagegen vorgegangen und haben vom Verbandsgericht mit der Einschränkung Recht bekommen, dass wir nur "offensichtlich" zu starke Spieler abweisen können.
In Niedersachsen ist in der WO festgeschrieben, dass jeder Turnierveranstalter Spieler wg. der Spielstärke ausschließen kann. Eine Höherstufungsliste gibt es dort nicht.
Ein weiteres Argument für meine Auffassung ist, dass es doch nicht sein kann, wenn im WTTV ein bundesoffenes Turnier veranstaltet wird, Spieler aus dem WTTV wg. der Höherstufungsliste nicht teilnehmen dürfen, von Niedersachsen aber Spieler spielen dürften, die in Niedersachsen von jedem Turnier in derselben Klasse ausgeschlossen werden.

[Hdd]

Ihr könnt natürlich auch ein Turnier nur für Linkshänder, für Brettchenspieler,...veranstalten, wenn Ihr das in der Ausschreibung angebt. In unserer Ausschreibung stand aber "Herren-S und Damen Klasse : ITTF offen; alle sonstigen Klassen DTTB offen" und dann können wir niemand abweisen, nur weil er eventuell zu stark für seine laut Ausschreibung zutreffende Klasse ist.
Die Teilnahme von Spielern aus verschiedenen Landesverbänden kann natürlich Probleme mit sich bringen, zumal wenn es dort keine Höherstufungen gibt. Eventuell wäre daher eine bundesweite Wiedereinführung von Turnierausweisen doch eine geeignete Maßnahme.
Gruß Hdd

[Gremo]

Meiner Meinung nach sollte ein Spieler der eine höhere Klasse gewinnt, auf keinen Fall anschließend in einer unteren Klasse starten dürfen. Ich hab in der C-Klasse im Doppel gegen ihn gespielt. Mit 1.KK hatte das aber wirklich rein gar nichts mehr zu tun... Man hätte dem Spieler auch am Freitag nach seinem Doppelsieg sagen können, dass er nun nicht mehr bis 1. KK starten darf.

[Manfred]

Zitat von Hdd

Eventuell wäre daher eine bundesweite Wiedereinführung von Turnierausweisen doch eine geeignete Maßnahme.
Gruß Hdd

Die Turnierausweise haben damals überhaupt nichts bewirkt. Der Spieler, der bei euch Einzel und Doppel in HC und HD gewonnen hat, war nicht höhergestuft, genauso wenig hätte er im Turnierausweis eine höhere Klasse eingetragen bekommen. Und bundesweit hat es nie Turnierausweise gegeben und wird es mangels Zuständigkeit nicht geben.

Ich bleibe dabei, Turnierveranstalter selbst können am meisten bewirken, indem sie eindeutig zu starke Spieler nicht mitspielen lassen. Für mich ist grundsätzlich ein Spieler (offensichtlich) zu stark, der in einem Jahr zweimal ein mindestens verbandsoffenes Turnier, z.B. bis zu 2. KK offen, gewonnen hat.

[Walker]

Zitat von Manfred

Wenn jemand freitags die Herren C Klasse gewinnt und Samstag dann Herren D mitspielen darf, hat die Turnierleitung gepennt.

So ist es.
In Niedersachsen enthält jede Ausschreibung (und laut Manfred ja wohl auch die WO) einen entsprechenden Passus. Inwieweit das rechtlich bei euch im WTTV ohne diesen Passus in machbar ist, weiss ich nicht. Sich auf das Hausrecht zu berufen mag formal in Ordnung sein, ist aber in einem solchen Fall m.E. ein zu schweres Geschütz.
Wenn ein Turnierveranstalter einen Start verweigert, ohne die WO auf seiner Seite zu haben, gibt das bestimmt Ärger. Wobei ich dann den Spieler sogar verstehen könnte, denn wer will schon, dass an ihm ein Exempel statuiert wird?
Da müsste die Neuerung eher von Seiten des Verbandes kommen.

Im Übrigen: Ich spiele regelmässig Turniere und kann die Male, bei denen diese Regel zur Anwendung gekommen ist, wahrscheinlich an einer Hand abzählen.

[Jeff der Busfahrer]

ich find die Ausschliesserei nicht gut.

-So ein grosses Turnier wird immer einer gewinnen, der nicht in diese Klasse gehört.

-Wird einer ausgeschlossen so gewinnt der nächstbessere der auch nicht in die Klasse gehört.

-Ausschliesserei führt immer zu endlosen Diskussionen

-Gruppenspiele austragen und schon ist das Turnier für jeden interessant und für Turnierhai uninteressanter

-sind mehrere Turnierhaie am Start gibts ein gut gewürztes Turnier.

-für ihre Klasse durchschnittliche oder auch gute Spieler müssen sich damit abfinden so ein Turnier nicht gewinnen zu können.

- fliegt ein Turnierhai raus ist die Freude und Anerkennung für den Beinsteller besonders gross.

grüsse

[Hdd]

Zitat von Manfred

Die Turnierausweise haben damals überhaupt nichts bewirkt. Der Spieler, der bei euch Einzel und Doppel in HC und HD gewonnen hat, war nicht höhergestuft, genauso wenig hätte er im Turnierausweis eine höhere Klasse eingetragen bekommen. Und bundesweit hat es nie Turnierausweise gegeben und wird es mangels Zuständigkeit nicht geben.
Ich bleibe dabei, Turnierveranstalter selbst können am meisten bewirken, indem sie eindeutig zu starke Spieler nicht mitspielen lassen. Für mich ist grundsätzlich ein Spieler (offensichtlich) zu stark, der in einem Jahr zweimal ein mindestens verbandsoffenes Turnier, z.B. bis zu 2. KK offen, gewonnen hat.

Das war ja früher (ich habe in Hessen gespielt) der Sinn der Turnierausweise. Wenn jemand ein Turnier (wenn ich mich recht erinnere mit mehr als 16 Teilnehmern in der jeweiligen Klasse) gewonnen hat, erhielt er dafür eine bestimmte Punktzahl (etwa 3) in seinen Ausweis eingetragen; ein Spieler mit 10 (??) Punkten wurde automatisch hochgestuft.
Ein Satz in der Ausschreibung wie "eindeutig zu starke Spieler dürfen nicht mitspielen" ist für mich undenkbar, denn wie will man das vor einem Turnier entscheiden.
Nur nochmals zur Klarstellung: wir konnten in Attendorn aufgrund unserer Ausschreibung und der im WTTV geltenden Turnierordnung den Spieler nicht aus der Herren-D-Klasse ausschließen. Deshalb war die Bemerkung " der Turnierveranstalter hat gepennt" vollkommener Unsinn.
Gruß Hdd

[Petar]

Ich kann es mir mit Einstufungen nur sehr schwer vorstellen...
Was heisst eindeutig zu stark für die Turnierklasse?

Ein Spieler sollte lt. Experteneinschätzungen zu gut für eine Klasse sein. Dann verliert der Spieler gegen einen anderen Spieler. Frage: ist dann der andere Spieler noch stärker und dadurch auch zu gut für die Klasse? Also einfach beide Spieler disqualifizieren?

Wenn man die Logik verfolgt, müsste man also einen Wang Liquin für die Weltmeisterschaften sperren... Er hat das Turnier schon gewonnen und könnte es wieder versuchen...

Wenn ein Spieler vor zwei Jahren Oberliga gespielt hat, heisst es nicht, dass er auch nach der Pause das Spielniveau hat. Wie soll man den Spieler einstufen?

Es gibt natürlich auch Spieler die eine Oberliga Bilanz hinten 1:10 haben.
Dürfen sie dann zurückgestuft werden und eine Turnierklasse tiefer spielen? (Weil offensichtlich nicht gut genug)...

Fazit: Turnierklassen kann man eigentlich am besten über Spielklassen bestimmen.
Und egal wer - Irgendeiner wird es immer gewinnen! So sind die Regel.