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Schiedsrichter- und Regelbereich & Rechtliches Alles rund um Schiedsrichter, Regeln, rechtliches (Vereinsrecht, Gesetze). Regelfragen, strittige Situationen, zu viele Regeländerungen oder neue Ideen für TT, Erfahrungen als/mit Schiedsrichter(n), Ausbildung, usw.

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  #101  
Alt 20.02.2010, 17:07
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AW: falsche aufschläge

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Zitat von Setz-It Beitrag anzeigen
Ja, mir tut es leid, wenn Du Dir verarscht vorkommst, so ist es nicht gemeint.
Ich bin neugierig gewesen, wie nach Deiner Beschreibung der Bewegung ein legaler Aufschlag (das ist hier das Thema btw!) mit Unterschnitt rauskommen kann.

Der Thread heißt "falsche Aufschläge". Ohne, dass ich es wollte, war ich irrtümlich also im absolut richitgen Thread. Zumindest nach Deiner Interpretation..

Wenn Du Deinen Aufschlag weiter machen willst, obwohl Du weißt, dass er nicht ganz korrekt ist, ist das Deine Sache, kann sich ja dann jeder seinen Teil denken.

Jetzt hat es doch an meiner Haustür geklingelt. Mal sehen, wer das ist? Ohhhhhh, Hallo Paola und Kurt und hallo Frank Elstner. Na, wo ist die Kamera, die versteckte? Und wie sieht Euer Teil aus, den ihr Euch denkt...? Was, ich bin böse, weil ich diesen Aufschlag mache?! Und warum...?

Ich bin dafür, dass im Aufschlagbereich aufgeräumt wird, so dass man mal bei einem internationalen Turnier auch mal was anderes als Fehlaufschläge sehen kann.
...weil ich kein gutes Vorbild für die Profis auf internationalen Turnieren bin? Weil die sozusagen das Alibi haben, dass ich ja auch bei meinem Aufschlag betrüge... Dass die ansonsten tierisch gutes und attraktives TT spielen, bei dem den Zuschauern ihr Herz hüpft, ist uninteressant. Denn der Ball wird schließlich nahezu IMMER nach hinten oder zur Seite geworfen. Nahezu NIE senkrecht. Ist zwar ein anderes nicht korrektes Verhalten bei der Aufschlagbewegung, aber eben auch nicht korrekt. Und solange nicht korrekt gehandelt wird, bleiben wir eben eine Randsportart. Das ändert sich natürlich umgehend, wenn aufgeräumt wurde...

Meine letzten Sätzen waren nicht böse gemeint und auch nicht wirklich ernst. Ich hoffe einfach mal, Deine Zeilen auch nicht. Ich hoffe das für die Aktiven, bei denen Du als Schiri tätig bist oder/und ggf. für die Schiris, die Du ausbildest. Denn ein solches "Aufräumen" würde auch noch den letzten Zuschauer vertreiben. Dann dürften wir uns imho alle nicht darüber wundern, dass sich kein Mensch, außer den Aktiven, für unseren Sport interessiert!

Da fällt mir aus aktuellem Anlass Curling ein. Da ist auch bei jedem Spiel sogar auf allerhöchstem, auch internationalem, Niveau ein Schiri mit dabei. Der spielt nur keinerlei Rolle und wird eigentlich nie befragt. Erst dann, wenn man mit bloßem Auge gewisse Abstände nicht erkennen kann. Dann kommt er, misst nach und geht wieder. Alles andere klären die Jungs untereinander. SOGAR bei Olympia. Bin mir sicher, dass es da auch 'ne Menge Paragraphen gibt. Aufräumen muss da aber keiner. Vielleicht wird ja auch deshalb der Sport immer interessanter für die Öffentlichkeit...

In diesem Sinne weiterhin viel Spaß bei der Ausübung der tollsten Sportart, die zumindest ich kenne. Tischtennis!

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  #102  
Alt 20.02.2010, 21:06
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AW: falsche aufschläge

Ich will nicht, dass die Regeln eingehalten werden, damit wir aus der Rolle des Randsports rauskommen, sondern damit es sowas wie Glaubwürdigkeit im Sport gibt. Ich musste mich nach längerer Pause mit den Regeln auseinandersetzn, neuer Ball, neue Satzlänge usw. usf.
Und nun ist die Situation, dass z.B. Aufschläge von Michael Maze durchgewunken werden und es keinen Schiedsrichter interessiert, während z.B. ein Schwammaustausch, der nichtmal verboten ist, bestraft wird.
Ich finde, dass gut prüfbare Regeln, wie beim Aufschlag, einfach durchgesetzt werden sollten, während andere Bestimmungen, die sich aus irgendeiner Interpretatationshilfe einer Regel oder einer Aussage im Technical Leaflet einfach nachrangig sind.
Es würde mir tatsächlich etwas bedeuten, wenn die Profis, die mich mit ihrem Spiel wahrscheinlich ebenso begeistern können wie Dich, etwas so basales wie einen korrekten Aufschlag hinkriegen und dass ein SR bei einer Topveranstaltung die Eier hat, so etwas durchzusetzen. Das hat für mich nichts mit dem "Zerpflücken des Sports" zu tun, wie Du es darstellst, jedenfalls empfinde ich es so. Gerade anwerfen, wie in der Regel gefordert, kann ein x-beliebiger Sechsjähriger besser, wieso setzt es dann plötzlich bei einem Topspieler aus?

Und dass mit "kann sich jeder seinen Teil denken" kann ich gerne auch nochmal explizit ausführen, ob es allerdings für "Verstehen Sie Spaß?" reicht, weiß ich nicht...

Stell Dir mal folgende Situation vor:
-------------------------------------------------------
Spieler A sagt: "Klar, ich mache illegale Aufschläge, aber nur so ein bisschen. Ich verdecke den Ball nur superkurz und die SR lassen es mir durchgehen."

Spieler B sagt: "Könnte sein, dass ich meine LN nachbehandle, aber nur son bisschen, es ist alles regelkonform, keiner wird es je nachweisen können, jeder Streichtest wird bestanden und die SR lassen mich selbstverständlich damit spielen."

Dafür hackt nun Spieler A auf Spieler B rum, auch vorher hat A bereits mal versucht, alle Spieler mit der Einstellung von B an den Pranger zu stellen.
------------------------------------------------------

Cooler Plot oder nicht so?

Ich meine es auch nicht böse und auch nicht hundertprozentig ernst, vielleicht kannst Du meinen Standpunkt ja auch ein bisschen verstehen.
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  #103  
Alt 21.02.2010, 01:53
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AW: falsche aufschläge

Zitat:
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Stell Dir mal folgende Situation vor:
-------------------------------------------------------
Spieler A sagt: "Klar, ich mache illegale Aufschläge, aber nur so ein bisschen. Ich verdecke den Ball nur superkurz und die SR lassen es mir durchgehen."

Spieler B sagt: "Könnte sein, dass ich meine LN nachbehandle, aber nur son bisschen, es ist alles regelkonform, keiner wird es je nachweisen können, jeder Streichtest wird bestanden und die SR lassen mich selbstverständlich damit spielen."

Dafür hackt nun Spieler A auf Spieler B rum, auch vorher hat A bereits mal versucht, alle Spieler mit der Einstellung von B an den Pranger zu stellen.
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Cooler Plot oder nicht so?

Ich meine es auch nicht böse und auch nicht hundertprozentig ernst, vielleicht kannst Du meinen Standpunkt ja auch ein bisschen verstehen.
Dein Beispiel kann ich nachvollziehen. Aber nur ein bisschen... Denn der Beginn des Beispieles ist meiner Meinung nach nicht richtig. Bei aller Liebe, aber der von uns diskutierte Aufschlag dient einfach nicht als gutes Beispiel.

Ich wandle das Beispiel mal leicht ab:

Spieler A macht falsche Aufschläge, in dem er den Ball zwar auch nach oben (allerdings kaum) , aber auch deutlich nach hinten wirft, um eine bessere Position für den Balltreffpunkt zu erhalten. Nur so gelingt es ihm, einen gefährlichen Aufschlag hinzubekommen. Er baut auf diesem Aufschlag sein Spiel auf.

Spieler B bescheißt mit seinen Belägen (vollkommen egal, ob NI getunt (nicht werksgetunt) bzw. geklebt oder LN nachbehandelt.

DAS wäre eine heikle Situation, da BEIDE auf eine offensichtliche Art und Weise bescheißen. Und wer sich als Unbeteiligter über sowas aufregt, regt sich imho zurecht auf.

Wo liegt aber das Problem?

Meines Erachtens bei denen, die diese Regelungen aufstellen. Denn diese Regelungen sind teilweise kaum bzw. überhaupt nicht überprüfbar. Und wenn ich Regelungen aufstelle, muss ich mir auch Gedanken darüber machen, ob die Umsetzung in die Praxis möglich ist UND überprüfbar ist. Es reicht nicht, einen Punkt von der ToDo-Liste zu streichen, obwohl man weiß, dass man nachhaltig nicht die Chance hat, diesen ggf. sogar umgesetzten Punkt zu überprüfen. Und genau das ist bei mehreren aufgestellten Regeln passiert. Und der Mensch neigt nunmal dazu, bei Dingen, die man ihm nicht nachweisen kann, zu bescheißen. Ist nicht nett, aber durchaus menschlich...

Entweder sollte man also vernünftige und praxisnahe Regeln aufstellen (so schwer das auch sein mag) oder man sollte die Umsetzung dieser praxisfernen Regelungen nicht weiter beachten. Lediglich im Groben. Die 1. Variante ist natürlich viel besser. Die 2. ist nicht wirklich gut. Aber das, was wir derzeit haben, ist klar das Schlechteste!
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  #104  
Alt 21.02.2010, 22:21
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AW: falsche aufschläge

Okay, dann haben wir ja irgendwie eine Art Nenner gefunden. Diese Diskussion offenbart das aber immer wieder auftretende Problem, dass verschiedene Spieler einzelne Regelübertretungen als unwichtig, andere aber als völlig inakzeptabel empfinden. Und dann kommt es zu der immer wieder beschworenen Schleife: Wenn Du mir das abzählst, dann zähle ich Dir das ab usw., was ich sehr schade finde. Der Behandler rechtfertigt sein Nachbehandeln mit den falschen Aufschlägen seiner Gegner ("Er hält die Regeln ja auch nicht ein, wenn er was zu meinem Belag sagt, zähle ich ihm seine Aufschläge ab.").

Prinzipiell ist ja auch Deine Reaktion aus dem Leben gegriffen: "Oh, stimmt, mein Aufschlag ist nicht ganz korrekt... Naja, vernachlässigbar - ich mach ihn weiter, hat sich noch nie jemand beklagt." anstelle von ""Oh, stimmt, mein Aufschlag ist nicht ganz korrekt... Mist, dann kann ich ihn in Zukunft ja nicht mehr machen."
Und die Begründung soll sein, dass ein kurzes Verdecken nicht so schlimm sein soll, wie ein falscher Anwurf. Tja... so ist das nunmal.
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  #105  
Alt 22.02.2010, 00:14
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Post AW: falsche aufschläge

Zitat:
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Okay, dann haben wir ja irgendwie eine Art Nenner gefunden.
Kann ich so nicht herauslesen ... aber okay ... solange ihr euch einig seid ...

Gruß und Tschüss !
fresh-clue
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  #106  
Alt 22.02.2010, 07:24
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AW: Richtiger UND guter Aufschlag. Falscher Thread also...:)

Zitat:
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Stell' Dir vor, Du bist kurz davor, Dich auf die Schüssel zu setzen... Jetzt verlegst Du das Gewicht (als Rechtshänder) auf das li. Bein und beugst Dich ein wenig (nicht zu wenig) vor (wichtig, damit Du Platz für die Bewegung des Armes schaffst). Nun legst Du den Ball in die li. Hand und führst den li. Arm gebeugt nach vorn. So ca. in Brusthöhe (knapp darunter), so dass die Hand incl. Ball körpermittig platziert werden.

Den Schläger umgreifst Du nun so, wie man inzwischen landläufig bei Aufschlägen den Schläger hält. Den re. Arm hältst Du nun ebenfalls gebeugt vor Deinen Körper, so dass die Hand incl. Schläger ebenfalls körpermittig, allerdings in Höhe des Bauchnabels platziert ist. Du berührst den Bauchnabel mit dem Schläger geradezu. Die Hände befinden sich also auf einer Linie, aber die li. Hand liegt höher als die re. und die Hände sind ca. zwei Handbreiten voneinander entfernt. Sowohl in der Höhe als auch in der Distanz. Aber doch auf einer Linie, eben mittig des Körpers.

Nun Ball hochwerfen, li. Hand nach unten nehmen (die stört sonst beim weiteren Ablauf...) und den Ball in der absteigenden Phase mit dem VORHANDBELAG treffen, in dem Du NUR den Unterarm incl. ggf. Handgelenks-Einsatzes nach vorn' führst. Weiter nach hinten geht auch kaum, da Du den Bauchnabel ja fast berührst. Deshalb die beiden Handbreiten Distanz. Denn ansonsten würde das für Ungenauigkeiten sorgen und nur so sind wenig Muskeln beteiligt. Der Rest des Körpers darf sich nicht bewegen, denn so entstehen Abweichungen, die Euch das Ergebnis versauen. Den Unterarm NICHT NUR von hinten nach vorn, vielmehr auch von unten nach oben. Du triffst den Ball sozusagen dort, wo seine Rundung Richtung Tisch zeigt. Nicht dort, wo sie Richtung Deines Körpers zeigt. Denn dann würdest Du mit der RÜCKHANDSEITE den Ball treffen und es würde Überschnitt entstehen. Achte darauf (wie bei jedem kurzen Aufschlag), dass der Ball auf Deiner Tischseite nahe des Netzes aufkommt, damit er sich gerade noch so rüberlümmelt und überhaupt nicht zu lang werden kann. Hier geht es also NULL um Tempo, vielmehr um Gefühl. Führst Du den Schläger NUR von hinten nach vorn', wird der Aufschlag Dir häufig zu lang' geraten. Dadurch, dass Du AUCH von unten nach oben den Schläger führst, erreichst Du automatisch Unterschnitt und verhalteneres Tempo. Und das ist, gerade auch im Doppel, Gold wert.

Sieht echt beschissen aus und ich kenne auch keinen Anderen, der diesen Aufschlag macht, aber man bekommt den Aufschlag nahezu immer kurz UND mit US hin. Und in höheren Ligen ist das nicht so unwichtig. Was will man also mehr...

Aus dieser Bewegung heraus gibt es auch noch viele Variatonsmöglichkeiten, die gerade für's Einzel wichtig sein können. Durch starken und schnellen Handgelenkseinsatz in Verbindung mit späterem Balltreffpunkt (allerdings absolut 'ne Frage der Übung) kann man auch einen schnellen und langen US-Schnitt hinbekommen. Dann muss man den Arm allerdings doch nur von hinten nach vorn' führen, fast sogar ein wenig von oben nach unten und ihn nahe der eigenen weißen Grundlinie geradezu auf den Tisch schleudern, damit er beim Gegner in der Nähe seiner Grundlinie aufkommt. Das Ergebnis ist eben ein schneller und langer US-Aufschlag. Nur wirklich gute TopSpin-Leute ziehen den sicher rauf. Meist aber geht deren 1. Versuch ins Netz. Spielt man den in die Rückhand, kommt zu 95% ein unsicherer Schupfball zurück. Wenn er nicht sogar direkt ins Netz geht. Ist tatsächlich so. Der sollte dann verwertet werden.

Klingt echt alles bestimmt 'n büschen komisch, ist aber so. Vielleicht ist es Euch ja einen Versuch wert. Gerade auch dann, wenn ihr im Doppel unbedingt kurz aufschlagen wollt bzw. solltet. Euer Doppel-Partner wird es Euch danken...

Ist echt 'ne komische Beschreibung geworden. Aber genau so spielt sich das eben ab. Ist wohl wie beim Kochen. Da klingt das auch immer total kompliziert und doch ist das Ergebnis klasse....
Also wenn dieser Text kein Bestseller wird dann weiß ich auch nicht.Hier wird ein bestimmter Aufschlag beschrieben

Mfg Stefan
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