Allgemeine Diskussion über TTR-Werte

[Fozzi]

Zitat von wabe

Das kann sein, muss aber nicht. Denn liegt das Turnier unglücklich, dann katapultiert dieses Turnier den Betroffenen unter Umständen ein paar Spielklassen nach unten und das mit dem Aufholen kann schwierig(er) werden.
...

Korrekt! Und wenn es sich um einen Jugendlichen handelt, geht da schnell mal ein halbes sinnloses Jahr drauf.

Ich kenne einige Jugendliche (und auch Erwachsene), die kurz vor dem QTTR keine Turniere mehr spielen, um die geplante Einordnung in die Mannschaft nicht zu riskieren, wenn die Punkte gerade passen.

[Rudi Endres]

Zitat von Fozzi

Ich kenne einige Jugendliche (und auch Erwachsene), die kurz vor dem QTTR keine Turniere mehr spielen, um die geplante Einordnung in die Mannschaft nicht zu riskieren, wenn die Punkte gerade passen.

Das können sie ja machen. Wo ist das Problem?

Bei den meisten Vorgängerbilanzsystemen, meines eingeschlossen, konnte man mauscheln, wie man wollte. Es genügte gegen die 2 - 3 Angstgegner "krank" zu werden und schon hatte man den passenden Wert.

Der QTTR-Wert verlangt Training und Nachdenken!

[Netz-Spieler]

Zitat von Croudy

Mann kann übrigens als erwachsener Normalspieler in einem Punktspiel, bei dem man (normalerweise) max. zwei Einzel hat, maximal 32 Punkte zu verlieren. Und dazu muss man gegen zwei Spieler verlieren, die jeweils 217 TTR-Punkte weniger haben als man selbst! Wenn man gegen beide verliert, hat man sich den TTR-Verlust demnach reichlich verdient!

Das sehe ich anders.

Hypothetischer Fall:
Man ist die Nr. 4 in der Mannschaft und verletzt sich leicht beim Einspielen im letzten Vorrundenspiel.
Weil's ein entscheidendes Spiel ist und/oder kein Ersatzmann da ist, tritt man im Sinne der Mannschaft trotzdem an, damit z.B. der Mannschaftskollege von Hinten nicht aufrücken muss.
Man verliert (gehandicapt) 2 Einzel gegen eigentlich schwächere Leute und kassiert 25 oder mehr TTR-Miese.
Es gibt bis zum nächsten QTTR-Termin keine Gelegenheiten mehr, um die verlorenen Punkte wieder gutzumachen.

==> Mannschaftsdienlicher Spieler wird "bestraft" und muss zur RR oder zur nächsten VR eine Mannschaft tiefer antreten. (Sperrvermerke außen vor)

==> Das sind für den Hobby-Bereich schon ätzende Vorschriften.

==> Das Ganze kann und wird leider zu (noch) mehr Egoismus und Verbissenheit führen.

Je tiefer man in die Klassen runtergeht, umso größer wird der Hobby-Charakter. Je größer der Hobby-Charakter, umso größer sollten die mannschaftsübergreifenden TTR-Grenzen sein.

Das würde solche Entwicklungen "entschärfen".

Nullinger's Idee "nur Siege zählen" ist schon nicht schlecht....

[tate]

Zitat von Haudruff

Wir könnten ja mal einen Thread mit den krassesten Punktesprüngen aufmachen.

Ich hätte da 93 Punkte an einem Tag BEM zu bieten

Wer bietet mehr?

Aber für jedes der hier immer wieder gern angeführten (Extrem)Beispiele mit Negativfolgen für die Mannschaftsaufstellungen nach TTR-System lassen sich meiner Meinung nach mindestens fünf Beispiele mit Negativfolgen anführen, als die Aufstellungen noch auf anderen - ich sage: nicht immer rational nachvollziehbaren und damit dubioseren - Entscheidungsgrundlagen beruhten! Diese Negativfolgen betrafen damals aber oft nicht den eigenen Verein, sondern die anderen Vereine. Nicht wenige Vereine hatten sich in den alten Systemen recht gemütlich eingerichtet, dass ihnen die Einführung des TTR-Systems wie eine Naturkatastrophe vorkam.

[wabe]

Was genau ist eigentlich so schlimm daran, auch mal die negativen Seiten eines neu eingeführten Systems zu beleuchten tate?

Denn gerade in der Anfangsphase besteht hoffentlich noch die Möglichkeit Detailverbesserungen zu machen, ansonsten würde ich mich an "Eurer" Stelle über den Tisch gezogen fühlen.

Ein wichtiger Punkt bei der Einführung von Neuerungen sollte sein, dass sie den Tischtennissport voranbringen. Die Tatsache, dass Spieler nun überlegen ob und wann sie Turniere spielen können oder nicht scheint mir nicht dazu zu gehören.

[Fozzi]

Zitat von Rudi Endres

Das können sie ja machen. Wo ist das Problem?
...

Habe ich in diesem Zusammenhang von einem Problem gesprochen? Ich bin ja im Prinzip auch eher ein Fan des TTR!

Es kann aber in der Tat zu Problemen kommen. Bei uns war die Bezirksvorrangliste kurz vor Stichtag. Wenn's dumm läuft schießt sich da ein Jugendlicher schnell mal aus der Bezirksliga in die Kreisliga. Einzellschicksal, ok. Aber halt nicht im Sinne der Jugendförderung.

[Netz-Spieler]

Zitat von wabe

Ein wichtiger Punkt bei der Einführung von Neuerungen sollte sein, dass sie den Tischtennissport voranbringen. Die Tatsache, dass Spieler nun überlegen ob und wann sie Turniere spielen können oder nicht scheint mir nicht dazu zu gehören.

Noch ein extrem krasses Beispiel hierzu.

Ein Spieler gewinnt mit seiner Mannschaft den Deutschlandpokal Herren B (BL/BOL) am vergangenen WE in Chemnitz.

Sehr wahrscheinlich der mit Abstand größte sportliche Erfolg in seinem TT-Leben !!!
Glückwunsch !!!

Dummerweise spielt er selbst 1:8 und verliert bei dem Turnier 64 TTR-Punkte, d.h. er wird von seinen Mannschaftskollegen durchgeschleppt.

In der Vor-TTR-Zeit hätte es ihn wahrscheinlich bei der Pokalüberreichung auf dem Siegerpodest 0,00 interessiert, dass er persönlich so ein "schlechtes Turnier" hatte.

Ob das heute auch noch so ist ?
Bestimmt nicht, wenn er wg. der -64 Punkte in die 2. Mannschaft müsste.

[Haudruff]

Zitat von tate

Aber für jedes der hier immer wieder gern angeführten (Extrem)Beispiele mit Negativfolgen für die Mannschaftsaufstellungen nach TTR-System lassen sich meiner Meinung nach mindestens fünf Beispiele mit Negativfolgen anführen, als die Aufstellungen noch auf anderen - ich sage: nicht immer rational nachvollziehbaren und damit dubioseren - Entscheidungsgrundlagen beruhten! Diese Negativfolgen betrafen damals aber oft nicht den eigenen Verein, sondern die anderen Vereine. Nicht wenige Vereine hatten sich in den alten Systemen recht gemütlich eingerichtet, dass ihnen die Einführung des TTR-Systems wie eine Naturkatastrophe vorkam.

Hierbei handelt es sich nicht um ein Negativ-Beispiel. Hier hat ein Spieler einen absoluten Sahne-Tag gehabt und verdient diesen Sprung gemacht.

[Nullinger]

Zitat von Netz-Spieler

Hypothetischer Fall:
...kassiert 25 oder mehr TTR-Miese.
...
==> Mannschaftsdienlicher Spieler wird "bestraft" und muss zur RR oder zur nächsten VR eine Mannschaft tiefer antreten. (Sperrvermerke außen vor)

Wenn der Spieler an 4 spielt und dann 25 Miese macht, naja, sagen wir sogar das Maximum von 32. Dann hatte er vermutlich vor der Halbrunde schon einen QTTR, der besser war als 5 und 6 und wird durch die 32 Punkte als max. 30 schlechter sein. Damit muss er manschaftlich nicht hinter denen spielen.

Du kannst das Beispiel natürlich noch extremer gestalten, aber dann wird's noch unwahrscheinlicher.

Andererseits ist es schon richtig. Ein Problem ist, dass die Reihenfolge der Siege/Niederlagen eine Rolle spielt und man dadurch zu einem bestimmten Stichtag dann einen Ausreißer haben kann, der für eine Mannschaftsaufstellung unglücklich ist.
Eine triviale Lösung für das Problem habe ich nicht. Vielleicht für den QTTR den Durchschnitt der TTR-Werte einer Halbrunde, um das abzudämpfen? Hat dann wieder den Nachteil, dass sich junge Spieler, die schnell stärker werden, mit ihrem QTTR verzögert an ihren eigentlichen TTR annähern.

[tate]

Zitat von wabe

Was genau ist eigentlich so schlimm daran, auch mal die negativen Seiten eines neu eingeführten Systems zu beleuchten tate?

Das Schlimme ist, dass man den Eindruck bekommt, dass einige hier das Kind mit dem Bade ausschütten wollen. Wie der Springende Punkt an anderer Stelle geschrieben hat: Gebt dem neuen System doch zunächst mal ein oder zwei Jahre! Die "Macher" des TTR-Systems sind sicher nicht so verbohrt, dass sie erkannte Systemfehler nicht ebenfalls eliminieren möchten. Aber sie möchten - verständlicherweise - Schnellschüsse vermeiden.