Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

[Glücksball]

Zitat von Kyuss

Und insgesamt ca. doppelt so hoch, nicht Unliebsames weglassen ! ;-)

Von passenderen Vergleichen mit Finnland oder Norwegen ganz zu schweigen.

Ja, die die früher schon gestorben sind, können es später nicht mehr. Das kann man nicht als Erfolg einer Strategie verbuchen. Im Gegenteil, jeder Lebensmonat zählt.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Ja, die die früher schon gestorben sind, können es später nicht mehr. Das kann man nicht als Erfolg einer Strategie verbuchen. Im Gegenteil, jeder Lebensmonat zählt.

Wenn jeder Lebensmonat zählt, dann müsste man die Lebenserwartung der Schweden mit der in Deutschland, Finnland und Norwegen im Jahre 2020 vergleichen um das bewerten zu können. Ich fürchte die Zahlen gibt es aber noch nicht.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Wenn jeder Lebensmonat zählt, dann müsste man die Lebenserwartung der Schweden mit der in Deutschland, Finnland und Norwegen im Jahre 2020 vergleichen um das bewerten zu können. Ich fürchte die Zahlen gibt es aber noch nicht.

Die Lebenserwartung wird doch von sehr vielen Faktoren beeinflusst, mit Sicherheit nicht nur durch die Corona-Strategie. Da würde ich mir nicht so viele Erkenntnisse bei einem Vergleich erhoffen.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Die Lebenserwartung wird doch von sehr vielen Faktoren beeinflusst, mit Sicherheit nicht nur durch die Corona-Strategie. Da würde ich mir nicht so viele Erkenntnisse bei einem Vergleich erhoffen.

Evtl. bedingen diese Faktoren auch die gewählte Corona-Strategie.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Evtl. bedingen diese Faktoren auch die gewählte Corona-Strategie.

Inwiefern? Wir lassen die Altenheimbewohner in Schweden am Anfang der Krise sterben, um die Rentenkasse zu entlasten? In D lohnt das wegen der geringeren Restlebenserwartung nicht? Ich glaube nicht. Aber vielleicht meinst Du ja etwas Anderes. Welches Du mal konkret benennen könntest...

[mithardemb]

Schweden scheint insgesamt mehr auf Freiheit und persönliche Verantwortung als auf Regulierung zu setzen. Das sollte positive Einflüsse auf die Gesundheit der Menschen und damit auf die Lebenserwartung haben.

Umgekehrt ist ein Staat der seinen Bürgern viel Freiheiten lässt, sehr zögerlich bei der Einschränkung dieser.

Wenn man dies als Gesamtstrategie sieht, dann stellt sich natürlich die Frage, ob sie insgesamt gesehen nicht doch für ein längeres Leben sorgt.


Das ganze ist natürlich nur eine These und es wird kaum möglich sein diese zu belegen oder auch zu widerlegen. Es sollte aber deutlich machen, dass es schwierig ist die Politik in der Coronakrise singulär nach Fallzahlen / Todeszahlen zu beurteilen.

Was das unsere Vorgehensweise langfristig für unsere Kinder bedeutet, werden wir auch erst in einigen Jahren wissen.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Schweden scheint insgesamt mehr auf Freiheit und persönliche Verantwortung als auf Regulierung zu setzen. Das sollte positive Einflüsse auf die Gesundheit der Menschen und damit auf die Lebenserwartung haben.

Steile These. Da sehe ich nicht einmal die Möglichkeit, das falsifizieren zu können.

Zitat von mithardemb

Umgekehrt ist ein Staat der seinen Bürgern viel Freiheiten lässt, sehr zögerlich bei der Einschränkung dieser.

Wenn man dies als Gesamtstrategie sieht, dann stellt sich natürlich die Frage, ob sie insgesamt gesehen nicht doch für ein längeres Leben sorgt.

Reine Spekulation. Dem Stammtisch natürlich angemessen, das war keine Beschwerde.

Zitat von mithardemb

Das ganze ist natürlich nur eine These und es wird kaum möglich sein diese zu belegen oder auch zu widerlegen. Es sollte aber deutlich machen, dass es schwierig ist die Politik in der Coronakrise singulär nach Fallzahlen / Todeszahlen zu beurteilen.

Was das unsere Vorgehensweise langfristig für unsere Kinder bedeutet, werden wir auch erst in einigen Jahren wissen.

So ist es.

[ttarc]

Zitat von Glücksball

Ja, die die früher schon gestorben sind, können es später nicht mehr. Das kann man nicht als Erfolg einer Strategie verbuchen. Im Gegenteil, jeder Lebensmonat zählt.

Was war denn wohl das Ergebnis von "strukturellen Defiziten", "unvorbereitet", "schlecht ausgestattet", "fehlender Schutzausrüstung" etc. in der schwedischen Altenpflege, die auch noch seit "langer Zeit" bekannt waren?

Zitat von mithardemb

Was das unsere Vorgehensweise langfristig für unsere Kinder bedeutet, werden wir auch erst in einigen Jahren wissen.

https://www.zdf.de/nachrichten/panor...riage-100.html
"Es gibt psychiatrische Erkrankungen in einem Ausmaß, wie wir es noch nie erlebt haben. Die Kinder- und Jugendpsychiatrien sind voll, dort findet eine Triage statt. Wer nicht suizidgefährdet ist und 'nur' eine Depression hat, wird gar nicht mehr aufgenommen."

Depressionen senken die Lebenserwartung deutlich (10 Jahre laut https://www.deutschlandfunkkultur.de...icle_id=411460
Andere wie https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4590980/ kommen zu deutlich höheren Zahlen...)
Die Wahrscheinlichkeit weitere Depressionen im Verlauf des Lebens zu bekommen, steigt deutlich wenn man schon einmal eine hatte. Das Risiko für Herzerkrankungen steigt usw. usf.

[Glücksball]

Zitat von ttarc

Was war denn wohl das Ergebnis von "strukturellen Defiziten", "unvorbereitet", "schlecht ausgestattet", "fehlender Schutzausrüstung" etc. in der schwedischen Altenpflege, die auch noch seit "langer Zeit" bekannt waren?

Wie hängt das mit der von Dir zitierten Passage zusammen?

[ttarc]

Zitat von Glücksball

Wie hängt das mit der von Dir zitierten Passage zusammen?

Um was ging's denn im Ursprungstext? Erstmal nur um die aktuelle Situation in Schweden, die nicht so dramatisch ist, wie sie gerne dargestellt wird. Dann ging's mit der Behauptung von Kyuss weiter, dass die Anzahl der Toten - auf die hiesige Bevölkerungsgröße bezogen "... insgesamt ca. doppelt so hoch, nicht Unliebsames weglassen ! ;-)" wäre.
Kann man kurz nachrechnen: 14301 Tote in Schweden was auf DE umgerechnet fast 119000 Toten entsprechen würde. Z.Z. sind's hier 86671. Weit entfernt von Faktor zwei, aber auch alles andere als nur ein wenig drüber. Dann ging's mit

Zitat von Glücksball

Ja, die die früher schon gestorben sind, können es später nicht mehr. Das kann man nicht als Erfolg einer Strategie verbuchen. Im Gegenteil, jeder Lebensmonat zählt.

weiter und dann als Antwort den schon vorher erwähnten, diesmal übersetzten, Problemen in der schwedischen Altenpflege.
Die Auswirkungen von bspw. fehlender Schutzausrüstung auf die Virusübertragung und damit auf das Infektionsrisiko der Gepflegten sind bekannt. Ebenso das drastisch höhere Sterblichkeitsrisiko dieser Personen im Falle einer Infektion.

"At the beginning of December 2020, more than 7,000 people have died of COVID-19 in Sweden.1 Of these, almost 90 percent were aged 70 years or older. Half of them were living in a long-term residential care facility (which encompasses nursing homes, care homes and sheltered housing), and just under 30 percent were receiving home help services."
https://www.government.se/4af26a/con...e-pandemic.pdf

Gestorben sind in Schweden bis jetzt 12807 Personen über 70 (89.5% der 14301 insg., passt also immer noch). 50% waren in Pflegeheimen, 30% ambulant etc. Das sind zusammen 10245 der 12807 Toten über 70.
Jetzt kann man etwas spekulieren und bspw. annehmen, dass bessere Schutzmaßnahmen etc. 20% der Toten in den verschiedenen Pflegeformen hätten verhindern können. Das wären alleine 2049 Tote weniger.

Das ist der Zusammenhang. Anders gesagt: Die (starke) Vermutung ist, dass alleine der Faktor Altenpflege einen nicht unerheblichen Teil des Unterschiedes in der Anzahl der Toten pro 1 Mio Einwohner zw. Schweden und Deutschland erklärt.

https://www.statista.com/statistics/...by-age-groups/