Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Peter Igel]

Zitat von Abwehrtitan

Ich hab mir nun doch mal Sarrazin`s Büchlein zugelegt, und unbestritten hat der Mann mit einer ganzen Reihe von Dingen sehr recht, einfach mal lesen, tut nicht weh ... auch nem Linken nicht ...

hättste dich rechtzeitig geBILDet, hättste Geld sparen können

klar hat er Recht mit Vielem

Das "Gesamtwerk" allerdings ist - sagen wir - "fragwürdig"....

[Abwehrtitan]

Zitat von Peter Igel

Das "Gesamtwerk" allerdings ist - sagen wir - "fragwürdig"....

Urteilst Du über etwas das Du auch wirklich beurteilen kannst ? Sprich haste das vollumfänglich gelesen ? Klammern wir mal den "Rassenlehrequark" aus, der Rest spricht mir doch sehr aus der Seele ...

Warum er sich zum Biologiespezialisten versteigt ... ich weiß es nicht, das hätte er mal besser gelassen, was ich aber sonst bisher las ... Hut ab, ich wünschte mir mehr Leute die so offen und so geradlinig Fehlentwicklungen mit üblen Auswirkungen ansprechen, und das noch in nem Stil, das es auch das Volk lesen kann (Gut sind wohl nur etwa 30 % ... immerhin)

[User 17544]

Zitat von vogtländer

Ach komm jetzt. Opposition sieht für mich anders aus aber ganz anders. Es geht der SPD und den Grünen nur um Macht und sonst nichts.

Was sollte Oppositionspolitik taugen, wenn sie nicht zum Ziel hat "Macht" übernehmen zu wollen

Zitat von vogtländer

Was die SPD mal war ist doch jetzt die LINKE.

Das sehe ich nicht so.

Zitat von vogtländer

Die SPD hat in den letzten 10-15 Jahren ihre Kompetenz und ihr Profil in zentralen Fragen aufgegeben. Sie hat mit Hartz IV und Agenda 2010 die soziale Kompetenz geopfert.

Das ist es, was mich an dem Getue aus der ganz linken Ecke stört.

Das Sozialsystem, das sich durch die Wiedervereinigung, in eine nicht mehr zu rettende Schieflage befand, war durch ideologische Sozialromatik nun mal nicht mehr zu retten. Hartz IV und die Agenda 2010 waren sicher keine Ideallösungen. Keine Frage. Zu Zeiten, als es den dicken Kohl aus dem Amtssitz gerissen hat, mussten aber relativ schnell umsetzbare Lösungen gefunden werden.

Zitat von vogtländer

Mit der militärischen Intervention im ehemaligen Jugoslawien und in Afghanistan hat sie längst ihr Image als Partei des Friedens und der Verständigung aufgegeben.

Afghanistan und den Krieg im ehemaligen Jugoslawien - also mitten in Europa - miteinander zu vermischen, halte ich nicht für angebracht. Sich auf Afghanistan einzulassen, halte ich nach wie vor für einen Fehler. Aus der Nummer kommt man aber nicht mehr raus. Sich aus einem innereuropäischen Krieg rauszuhalten, geht nach meiner Auffassung eher gar nicht.

Zitat von vogtländer

Schröder, Clement, Eichel und Steinbrück haben nicht mehr wirtschaftliche Kompetenz als Studenten im 2 Semester. Die SPD ist doch fremdbestimmt und hat nichts mehr mit der Partei der Brand und Wehner zu tun!

Die wirtschaftliche Kompetenz eines Schröder, Clement, Eichel und Steinbrück, halte ich dann doch für höher angesiedelt als du

Wir leben im Hier und Jetzt und die Zeiten, in denen ein Brandt und ein Wehner die Politik der SPD geprägt haben, sind nun mal vorbei. Das in den Himmel Loben von Politfossilen bewegt rein gar nichts. Mir reicht es schon, wenn ich unseren Altkanzler Schmidt mehr oder weniger regelmäßig seinen Senf öffentlich dazu geben müssen ertragen muss.

BTW: Die Zeiten von Wehner und Brandt waren schon vor mehr als 30 Jahren vorbei. Schon mit Schmidt ist die Ära, die du heute noch anzuhimmeln scheinst ein Ende gesetzt worden...

Zitat von vogtländer

Es z.B. völlig falsch eine Zusammenarbeit mit der Linkspartei abzulehnen, obwohl es mit ihr wesentlich mehr Berührungspunkte gibt als mit den Unionsparteien.

Da gebe ich dir uneingeschränkt recht! Ob es alleridngs nur an der SPD und den Grünen liegt, da bin ich mir nicht so ganz sicher. Die Konsensfähigkeit scheint mir bei den Linken nicht besonders ausgeprägt zu sein. Ihnen reicht es wohl, der leuchtende Stern am Himmel der "Unterdrückten" und "Benachteiligten" zu sein. So lange es genug von ihnen gibt, haben sie - die Linken - ihre nicht schlecht bezahlten Sitze in unsern Parlamenten auch sicher. Der Wille Verantwortung zu übernehmen fehlt ihnen leider all zu oft. Dazu muss man halt konsensfähig sein und auch mal die eine oder andere Kröte schlucken.

Zitat von vogtländer

So wird der neoliberale Wahnsinn weiter voran gtrieben.

Das mag deine Sicht der Dinge sein

Meine ist das jedenfalls nicht. Was linke Politik betrifft, setze ich lieber auf Leute wie Karl Lauterbach, der innerhalb der SPD sein Bestes versucht.

Zitat von vogtländer

Im Übrigen haben sie die Rechnung von den Wählern bei den letzten Wahlen schon bekommen und auch die Mitgliederzahl hat sich halbiert, und so weiter und so fort. Lies dir beispielsweise das mal durch. http://www.nachdenkseiten.de/?p=11824

Ja, die SPD hatte mal bessere Zeiten. Eigentlich kein Grund zur Freude für einen Linken, denn die Partei "Die Linken" macht die Situation keineswegs besser - jedenfalls aus meiner Sicht nicht.

Wer ein Interesse daran hat, gegen die sich immer weiter auseinanderklappenden Schere zwischen Arm und Reich vorgehen zu wollen, sollte bereit sein reale Politik zu betreiben. Ein äußerst mühlseliges Geschäft, zu dem die Linken offensichtlich nicht bereit sind. Da sehe ich eher Tendenzen bei den Unionsparteien, die mir aufrichtiger erscheinen.

Sorry, aber die Klassenkampfzeiten sind vorbei. Wer nur auf den Parteinamen schaut und alles darauf hin in schwarz und weiß einteilt, wird der Sache nicht gerecht.

Die Zeiten der gut bezahlten Massenarbeitsplätze in der Industrie für schlecht qualifizierte Menschen sind vorbei. Die kommen auch nicht wieder zurück. Gefragt sind zukunftsfähige Konzepte, die vor allem eine möglichst gute Bildung für alle Menschen ermöglicht.

Zeig mir doch bitte mal das Papier der Linken zu dem Thema. Zeig mir bitte auch mal, wie Gregor und Oskar Griechenland zu retten gedenken.

Reale Politik ist sicher oft grausam und vor allem ein sehr mühseliges und komplexes Geschäft, dem man mit bloßer Phrasendrescherei nicht gerecht werden kann und ändern wird man mit dieser Haltung sicher auch nichts zum Guten/Besseren hin. Nichts gegen linke Ideale! Nur mal eben den Schalter umlegen und dann ist alles gut funktioniert nun mal nicht. Ist ja nun mal nicht so, dass die Leute, die sich hier einen gewissen Standard erarbeitet haben, alles unsoziale Arschlöcher sind...

Ich werd' jedenfalls auch in Zukunft 'nen Teufel tun und mir mein Lebensdumfeld nach Parteivorlieben aussuchen. Die ist mir ehrlich gesagt scheißegal. Nur wenn es anfängt braun zu müffeln, werde ich hellhörig...

[Peter Igel]

Zitat von Abwehrtitan

Warum er sich zum Biologiespezialisten versteigt ...

das ist der Punkt

ob ich das "wirklich beurteilen kann"?
keine Ahnung

aber für sowas haben wir ja dich

[User 17544]

Zitat von Abwehrtitan

Ich hab mir nun doch mal Sarrazin`s Büchlein zugelegt, und unbestritten hat der Mann mit einer ganzen Reihe von Dingen sehr recht, einfach mal lesen, tut nicht weh ... auch nem Linken nicht ...

Nem Linksaußen vielleicht nicht, aber mir ganz bestimmt

Dass das "Machwerk" braunes Gesocks anzieht, wie Scheiße die Fliegen, will mir einfach nicht gefallen...

[Abwehrtitan]

Zitat von Peter Igel

aber für sowas haben wir ja dich

Applaus Peter, Applaus .... ich gebe auf .... sinnlos mit Dir ne Unterhaltung führen zu wollen .... hast gewonnen ... bleibt Deine Spielwiese .... weiterspielen ....

[Abwehrtitan]

Zitat von Brett13

Dass das "Machwerk" braunes Gesocks anzieht, wie Scheiße die Fliegen, will mir einfach nicht gefallen...

Deswegen lieste das nicht ?

Wenn auf irgendwelche Art ideologisch Geprägtes nicht lesbar ist für Dich, hmmm ... dann empfehle ich .... umguck ... weiß nicht ... gibts nicht.

[Peter Igel]

Zitat von Abwehrtitan

.... sinnlos mit Dir ne Unterhaltung führen zu wollen ....

Anderen gelingt es

was schließt du daraus?

[jimih1981]

Möchte mal klären was Neoliberalismus wirklich ist, das viele ihn inflationär benutzen ohne zu wissen was er eigentlich bedeutet.

Neoliberalismus/Ordoliberalismus: Er entstand 1938 auf dem “Colloque Walter Lippman” in Paris. Seine Anhänger wollten vermeintliche Mängel des klassischen Liberalismus korrigieren und suchten eine Antwort auf den aufstrebenden Sozialismus. Neoliberale wollen dem Markt einen festen Rahmen geben und eingreifen, wenn der Rahmen überschritten wird. Nicht der Markt reguliert sich selber, sondern von Regierungen geschaffene Institutionen wie Kartellämter oder auch die Europäische Kommission. Den ökonomischen Hintergrund für den Neoliberalismus lieferte John Maynard Keynes, der nicht am Kolloquium teilnahm. In Deutschland nennt sich der Neoliberalismus “Ordoliberalismus”. Er wurde von den Ökonomen der Freiburger Schule (Walter Eucken und Franz Böhm) begründet. Der Ordoliberalismus bildet eine der Grundlagen der Sozialen Marktwirtschaft

[DirkEausM]

Zitat von Abwehrtitan

Applaus Peter, Applaus .... ich gebe auf ....

Das unterscheidet uns Wolle. Und das liegt nicht ausschließlich am Rumtopf. Ich kann mich mit Peter bestens Unterhalten...