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  #1181  
Alt 20.01.2012, 09:32
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Dr. Hack Dr. Hack ist offline
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AW: STIGA-Hölzer im Wandel der Zeiten...

hallo Martin,

die ungenagelten Johansson`s ( aus dem Zeitraum Mitte 1964 bis Mitte 1966 ) haben das größte Blatt aller Johansson Hölzer, allerdings auch den "dünnsten" Griff.
Die Griffschalen bei den "ungenagelten Johanssons" sind deutlich höher angesetzt als bei den "genagelten Johansson" Hölzern aus der Zeit 1967 bis ca. 1972.
Die Beiden die ich bisher in der Hand hatte, hatten folgende Größe: Blattbreite 157/158, Blatthöhe 166/167 mm, Blattdicke 5,6 und 5,5 mm, 99 und 95 Gramm.
Ein solches Johansson, in gutem Zustand, wird allerdings schwer zu finden sein.


Gruß
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Stiga Alser EC 1969, VH: Noppen innen, RH: lange Noppen
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  #1182  
Alt 20.01.2012, 11:14
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AW: STIGA-Hölzer im Wandel der Zeiten...

Hallo Martin,

ich habe also eines der ersten Johansson mit dem Großblatt, ähnlich dem geformt, wie es die Hornet haben. Das könne wir ja mal zum Vergleich heranziehen. Das Blatt ist eigentlich identisch mit dem der frühen Hornet, nur liegt der Griff nicht so weit unten angesezt, sondern deutlich weiter oben auf dem Blatt auf. Das hat zu Folge, dass man deutlich mehr als gewohnt, noch Blatt im Bereich neben dem Griff hat. Mein erstes Neidert was ich von Marita Neidert selbst bekam, war in Griffnähe auch so, nur noch mehr Blatt, bzw. der Griff war noch weiter hoch aufgesetzt, er war dünner und das Blatt selbst, ein rechteckiges Schaufelblatt. Es hat also schon in frühen Zeiten mal Ausgaben mit höher angesetzten Griffen gegeben und nicht erst Mitte bis Ende der 1970er, da diese Hölzer ja irgendwo in der Frühen Mitte der 1960er Jahre hergestellt worden sein müssten. Ich mutmaße mal, das waren erste Versuche die Balance auszugleichen. Das Blatt des 1. Johansson ist also wegen des höher aufgesetzten Griffes vom Griffende auf dem Ball bis zur Blattsptize bemessen, mit 167 mm nicht mal so extrem groß. Würde ich es dort anfangen zu messen, wo bei den 1950er Hornet, die Griffe angesetzt sind, dann wären es allerdings 176 mm Blattfläche, auf die man Belag aufkleben könnte. Das Holz ist allerdings nicht ganz so dick mit 5,5 mm und ein weiters habe ich nie in Händen gehalten, nur auf Fotos gesehen. Sein Gewicht beträgt 102,2 g. Es ist einst durch die Hände des Forengründers Rieslingrübe gelaufen, wie die Brandmarkierung unter dem Griff zeigt. Das Holz ist sehr formstabiel, trotz des sich weich anfühlenden Anschlages. Ich habe das mal vor Jahren im Training mit schon nicht mehr ganz neuen Sriver FX Belägen versehen, als ich mich plötzlich ersatzspielend in einem innervereinsmannschaftlichen Duell zwischen 1. und 2 Herren, beide in der Regionalliga spielend wiederfand, und zwar in der 1. Mannschaft. Die meinten, sowas wie wir müssen nicht unbedingt gegen die 2. gewinnen und ich wusste gar nicht mehr was sie nun wollten, gewinnen oder nicht. Ich glaube letzteres. Ich habe mich dann entschlossen im Spiel gegen einen nicht mehr so viel trainierenden ehemaligen 2. Bundesliga Spieler den Ball nur im Spiel zu halten, teils auch nach Hinten zu gehen und den Ball einfach oft zurück zu spielen. Ich dachte so gibt es wenigstens schöne Ballwechsel, denn ich hatte damals vielleicht die Stärke um Landesliga Mitte etwas positiv zu spielen. Und da stellte sich heraus, das dieses Holz dazu geeignet war, genau so, hervorragend zu spielen. Ich haben flach bis halbhoch massenweise Bälle zurück gebracht und hatte plötzlich Matchball, weil mein Gegenüber nicht schaffte mehr als 5 schnelle Bälle dagegen zu ziehen, spätestens dann ging einer daneben, auch weil teils für mich einfach gespeilte Bälle, massenweise Rotation inne hatten. Geschossen hat er dann auch kaum. Zumindest konnt man merken, das dieses Holz, das mir für Tischnahes schnelles Angriffsspiel etwas sehr Kopflastig und schwer war, wie eine Mauer, unbeeindruckbar den ankommenden Bällen zurück spielte. Dabei hatte es noch gutes Ballgefühl. Von der Furnierfarbe her ist es auch eines unter denen, die ich als absolut überragende Kombination sehe, in den Punkten Verzugsfreiheit/ kein niedefrequentes Nachschwingen und dennoch weder hart noch langsam. War aber auch eines von diesen um die 1000 € Hölzern, für das ich mal eben 800 km gereist bin. Also noch zu recht frühen Zeiten der Holzsuche mit Schatzsuchercharakter und dem Einsatz ohne Postverkehr, um sich vor dem Kauf ein eigenes Bild machen zu können. Das habe ich auch nie bereut.
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  #1183  
Alt 20.01.2012, 14:41
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AW: STIGA-Hölzer im Wandel der Zeiten...

Hoi zäme

Vielen Dank an alle für die Informationen zu den frühen ungenagelten Johansson

Schade, dass es kaum Exemplare dieser ersten Johansson gibt

Für mich spielt die Schwere eine entscheidende Rolle. Das Blatt sollte möglichst dick sein, damit ich auf mein Traumgewicht komme.

Mein Johansson EC mit 5.63 mm Dicke scheint so was wie ein Glückstreffer zu sein. Gibt es noch mehr dieses Kalibers? Das Holz hat einen für Stiga-Hölzer unüblich hellen Klang, was auf einen härteren Kern schliessen lässt. Könnte es sein, dass Johansson-Hölzer grundsätzlich härter ausgelegt waren als Alser und später Bengtsson? Es könnte auch sein, dass die Furniere der 60er grunsätzlich härter ausgelegt waren wie in den 70er und einfach nur die Dicke des Blatts über das Tempo entscheidet? Kennt ihr andere dicke Stiga-Hölzer der 60er, die einen hellen Klang haben?
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  #1184  
Alt 23.01.2012, 23:05
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AW: STIGA-Hölzer im Wandel der Zeiten...

hallo,

ich habe heute einige Stiga Hölzer erhalten.
4x Alser Offensiv Wood, A-, C-, D- und E-Serie.
2x Bernhardt, 1x Stellan S.
Nach den Entfernen der Beläge werde ich Bilder einstellen. Ebenso folgen die Blattdicken, Gewichte und Blattgrößen.

Gruß
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Butterfly Maze Passion, VH: Noppen innen 2,0 mm, RH: lange Noppen ox

Geändert von Presswurst (24.01.2012 um 00:00 Uhr)
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  #1185  
Alt 24.01.2012, 20:17
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Zitat:
Zitat von martinspin Beitrag anzeigen
Für mich spielt die Schwere eine entscheidende Rolle. Das Blatt sollte möglichst dick sein, damit ich auf mein Traumgewicht komme.

Mein Johansson EC mit 5.63 mm Dicke scheint so was wie ein Glückstreffer zu sein. Gibt es noch mehr dieses Kalibers? Das Holz hat einen für Stiga-Hölzer unüblich hellen Klang, was auf einen härteren Kern schliessen lässt. Könnte es sein, dass Johansson-Hölzer grundsätzlich härter ausgelegt waren als Alser und später Bengtsson? Es könnte auch sein, dass die Furniere der 60er grunsätzlich härter ausgelegt waren wie in den 70er und einfach nur die Dicke des Blatts über das Tempo entscheidet? Kennt ihr andere dicke Stiga-Hölzer der 60er, die einen hellen Klang haben?
Meiner Erfahrung nach gibt es tatsächlich ein wenig mehr sehr frühe Johansson Hölzer als Alser, aus der Zeit um Mitte der 1960er Jahre, die ein wenig furnierhärter ausgelegt sind. Es sind aber eher Nuancen. Die 2. Aussage stimmt zudem, dass es einfach daran liegt, dass einem die Johansson Hölzer oft härter vorkommen, weil von den Alser kurz vor und vorallem nach 1970 sehr viel mehr verkauft wurden, als von Johansson. Der Konkave Griff ist einfach der am meisten gespielte, wohl auch wegen der Beliebtheit bei Kindern ihn fassen zu könne und der allgmeienen Abneigung im Sinne "never change a winning team". Da in dieser Zeit von 1970 an aufwärts. insgesamt weichere Hölzer verarbeitet wurden, erweckt es über alle Hölzer gesehen den Anschein, man trifft öfters auf weiche Alser als auf Johansson. Desweiteren halte ich einen aber vermutlich kleineren Einfluss noch für gut möglich, indem tatsächlich eher harte Holzschichten für Johansson Hölzer verwendet worden sein könnten als für Alser. Vielleicht nicht unbedingt mit von langer Hand geplanter Absicht, aber evtl. schon alleine intuitiv. Denn wenn ich vom Spielstiel der beiden richtig informiert bin, war Johansson jemand, der vergleichsweise gerne den durchschlagenden Endschlag als Topspin und Schuss mit der VH nutzte (man soll von Thors Hammer bei Kjells VH gesprochen haben), auch nach Umlaufen. Während Alsér die Bälle eher sehr weit in die Tischecken trieb, auch schon oft mit einem langen Aufschlag mit derRH gespielt, diesen genau in die RH-Ecke platziert anfing, um dann den Gegner einmal in Bewegung gebracht, auszuplatzieren, gerade etwas fester als es diesem angenehm war. Wenn das als Bewusstsein in den Köpfen der Stiga Mitarbeiter gewesen ist, so kann es schon sein, dass die Wahl zwischen zwei Furnierstapeln eher die mit dem härteren Holz zur Verarbeitungsstätte für Johansson Hölzer gebracht wurde. Evtl. hat auch die Blattform noch etwas damit zu tun. Dann wäre es aber geplant. Die breiteste Stelle der Alser Hölzer war mittig, teils eher in Richtung unteres Drittel zum Griff hin. Die Johansson Hölzer waren genau dort, wo die Alser oft am breitesten waren, im untersten Drittel, selten am breitesten, sondern eher in der Mitte und oft ein wenig in Richtung des oberen Drittels, vom Griff also weiter entfernt am breitesten. Wenn bei einer in Griffnähe eher schmalen Holzbreite, das verwendete Holz nicht sehr stabil ist, so wird der Schläger leicht etwas weich im Gefühl. Man merkt diesen Umstand heute noch viel deutlicher als damals, denn mit dem schwereren Ball von 40 mm statt 38 mm Durchmesser, ist auch ein zunächst stark, aber angenehm schwingendes dünneres Blatt, von 5,0 oder 5,2 mm nur mit härterem Furnier nun auch noch schnell und angenehm. Das gilt natürlich relativ auch für dickere Blätter im Vergleich. Es wird deshalb dort etwas weich im Anschlag, weil natürlich ein in Griffnähe schon nach kurzer Distanz sehr breites Blatt den Schwingungsbereich des Griff-Blatt-Übergangs insgesamt noch näher zum Griff verlagert, die Möglichkeit zum Schwingen vermindert wird. Entsprechend fällt der Schwingungsbereich beim Johansson in einen etwas längeren Bereich nach Griffauflage in Richtung Blattspitze.
Für eine recht kleine Masse "Ball" bedeutet es durch ein Johansson Holz ein wenig verzögert, dann aber recht stark beschleunigt zu werden, während der gleiche Schlag bei gleicher Masse des Balles mit einem Alser Holz entsprechend etwas anderer Form, ihn früher beschleunigt. Da sich Spieler solchen Umständen in ihrer Schlagbewegungsgeschwindigkeit anpassen, wir das Holz, bzw. der ganze Schläger anders gebraucht und die Schläge anders beschleunigt. Ein relativ hartes, aber zudem noch mitschwingendes Holz vermittelt einen intensiveren Ballanschlag an die Hand bezogen auf die Länge des Gefühls. Wird damit ein wenig härter, oder besser gesagt, schneller geschlagen, dann kommt noch eine stark gefühlte Härte hinzu. Der Gesamteindruck wird oft als hartes Holz interpretiert, weil ein Teil des ungewöhnlich intensiven Gefühls an die Hand als Hart interpretiert wird. Ein Grund warum die Stiga Hölzer der Frühesten Zeit lange udn Große Blätter hatten, war auch darain zu sehen, dass man natürlich erst mal mit dem Holz anfing Tischtennis Material anzufertigen, was man hatte. Verzugsarmes Holz in dünnen Furnierschichten bereitszustellen, war damals aufgrund der technischen Verarbeitungsentwicklung nicht leicht möglich. Die angenehmsten Hölzer mit deisem Material waren dann halt etwas größer als heute. Ich selbst habe oft mit der Reduzierung der Kopflastigkeit durch dickere oder besser gesagt schwerere Beläge argumentiert, hätte man bei Stiga die Blattgröße in mehreren Stufen verringert, aus Balance-Gründen. Hinzu kommt aber sicherlich auch, die Möglichkeit oder Notwendigkeit weicheres Holz zu verarbeiten. Um bei weicherem Blatt immer noch einen stabilen Griff-Blatt-Übergang zu erhalten, wurde auch deshalb der Griff weiter auf das Blatt gebracht. Zudem gibt es noch die ökonomische Komponente. Die Reduzierung von Material insgesamt, bei Herstellung dennoch auf Höhe der Zeit in der Belagentwicklung bedeutet bei verkleinertem Blatt auch die Einsparung von Belagmaterial, relevant für Komplette TT-Schläger der damaligen Zeit und reduziert das Transportgwicht je Schläger. Das war wohl ein wenig zu ausufernt, aber einmal geschrieben ist es nun.
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  #1186  
Alt 24.01.2012, 20:33
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AW: STIGA-Hölzer im Wandel der Zeiten...

Zitat:
Zitat von martinspin Beitrag anzeigen
Kennt ihr andere dicke Stiga-Hölzer der 60er, die einen hellen Klang haben?
Ich finde übrigens, dass die ganzen härteren Hölzer der 1960er Jahre einen helleren klang haben als die der 1970er, mit nur wenigen Ausnahmen.
Die härtesten, etwa um 1964/65 haben auch einen recht hochen Klang, nur ist der Unterton, wenn man drauf Klopft, das was bleibt, selbst wenn man das Blattschon berührt, sehr tief, weil dise Hölzer so verzugsarm sind, dass sie hohe Frezquenzen sofort schlucken, kaum sind sie entstanden. Man merkt den Unterschied hoher klang der 1960er Hölzer noch deutlicher wenn man nur mit dem kleinen Finger drauf klopft, oder den Ball tipst. Da haben die Stiga 1960er Jahre was von modernen Karbonkombinationen, nur besser.
Relativ harte Außenfurniere machen sie so hoch klingend, das große Blatt und das gut abgelagerte Holz selbst, machen den dumpfen Unterton, den man beim Klopfen stark hört.
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  #1187  
Alt 24.01.2012, 21:50
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hallo,

ich habe heute einige Stiga Hölzer erhalten.
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2x Bernhardt, 1x Stellan S.
Nach den Entfernen der Beläge werde ich Bilder einstellen. Ebenso folgen die Blattdicken, Gewichte und Blattgrößen.

Gruß
Das sind verheißungsvolle Stücke. Das erste Holzdesign der offensive wood mit rot gefärbtem Limba, statt wie heute mit Kiefernschicht, hat sehr viele Rotation ergeben. Diese off Hölzer sind teils sehr dumpf, aber das mögen einige gerade. Von so einem Bernhardt habe ich eines mit gleichem Bild, allerdings sieht meines von der Grifflackierung her etwas feiner aus, sonst identisch. Das welches ich davon habe zeichnet sich durch sehr ausgewogenes Verhalten mit einer guten Topspinbeschleunigung aus, ohne dabei unkontrolliert zu werden, erher im kontrollierten offensivbereich einsetzbar, da der Topspin damit direkt, als auch etwas fallen gelassen effektiv gespielt werden kann. besonder an dem gefällt mir, das man den Bogen des resultierenden Balles sehr gut reproduzieren kann.
Die Stellan mit großen S, also die Serie noch vor dem Gewinn seines Einzelweltmeistertitels, sind vom Griff her hübsch anzusehen und auch aus einer Zeit, da die meisten Stiga Hölzer herausragend gute Spinhölzer waren. Ich selbst habe 2 davon in Händen gehalten. Evtl. auch mehr, wenn bei denen der Aufkleber entfernt wurde. Die letzten der Stellan S (European Champion), hatten schon die leicht zu entfernenden Aufkleber. Eines war sehr weich, und enorm kontrolliert zu spielen, aber auch was für den Spieler, der sich beim TT gerne eine Mischung von Arbeitseinsatz und Technickgebrauch vorstellt. Das andere Holz war im Gegensatz zum ersten nicht Anfang bis Mitte 80 g, sondern erreicht für ein nur 5,2 mm Blattdickes Holz unglaubliche 103,2 g . Das wie neu aussehende Holz ist somit ein nicht zu schnelles, Gefühlsintensiven, aber sehr verzugsfreies Holz der Extraklasse . Ich finde es dennoch ein wenig Arbeitsintensiv zu spielen , wohl auch weil ich eigentlich Holzgewichte knapp unter 90 g vom Handling her am liebsten habe. Bei entsprechender Bereitschaft und Fähigkeit dürfte es den Einsatz auch in höheren Klassen nicht scheuen, denn es ist recht unbeeindruckbar spielbar, gegen harte gegnerische Angriffsbälle, egal ob sie nun mehr auf Tempo oder Spin ausgelegt sind. Gegen guten Penholder Angriff eines Chinesen mit mittellangen Angriffsnoppen, mit dem ich mit diesem Holz spielend trainierte, habe ich für gewöhnlich deutlich mehr Probleme mit der Winkeleinstellung. Was zur Folge hat, dass ich dagegen ständig zwischen Winkel und Vorwärtsbewegung hin und her konzentriere (so nenne ich das jetzt mal). Da dieses Holz weniger Unterschiede im Absprungverhalten macht, je nach ankommendem Ball, war das in dem Fall nicht das Problem . Ich konnte mich also auf die Schlaghärte konzentrieren. Nur kam ich natürlich irgendwann an körperliche Grenzen, mitzuhalten, mit einem Halbprofi. Es ist auf jeden Fall schön, wenn man sich gegen gute Leute nicht zu schämen braucht, wie viele Fehler man schon beim Einspielen oder in einer Übung macht . Ein harter Befreiungsschlag aus der halbdistanz ist mit dem Holz nicht ganz so effektiv, da trotz des Gewichtes und der scheinbar hohen härte seiner Furniere, die Blattdicke von nur 5,2 mm im Tempo ausgleichend wirkt, der Ball wurde also dennoch nicht sehr schnell. Genial auf seine Weise ist es auf jeden Fall und ich besitze es noch. Da ich ja nicht alles spielen kann, darf sich gerne jemand bei Interesse bei mir melden. Wird aber nicht billig in dem Fall.

Ich habe kürzlich auch einige schöne Hölzer erhalten, die ich gerade in Arbeit habe. Bisserl Restauration bis hin zum Schellackfinisch poliert muss halt meist sein . Zwei schöne Alser genagelt etwa Anfang bis Mitte der 1970er, so um 5,5 mm, davon eines mit tief und eines mit dem mittelhoch angesetzten Griff in kräftigem Konkav. Beide wurden als beliebte Hölzer einige Zeit gespielt und haben daher keine Aufkleber mehr, außer dem runden Verbandsaufkleber am Griffende. Das mit dem tief angesetzten Griff ist sogar deutlich höher im Klang, also mit offensiver Tendenz. Ich meine das andere hat das dickere Blatt und ist auch auf keinen Fall langsam, sondern im Allround + bis All++ Bereich, aber vermutlich minmal weicheres Holz verbaut, als das andere. Die alten Beläge sind schon komplett ab. Was man auch unter teils etwas verschmutzen Hölzern mit einigem an Aufwand für tolle Exemplare gewinnen kann ist immer wieder eine Offenbarung . Ist aber auch einiges an Arbeit. Dabei ist auch noch eines der frühen anatomischen Stiga Hölzer, das Stiga 2000, welche es hierzulande erst als Exemplar mit Namenslinse mit seitlicher Seriennummer ab E-serie in Anfang der 1980er erstmals gab, soweit mir bekannt. Dieses Stiga 2000 bei mir, hatte die alten stark aushärtenden Mark V Beläge drauf. Die sind inzwischen runter, wofür mir meine Hand aber auch weh tut udn der Fingernagel sich leicht von der Unterhaut abgehoben hat .
Auf der sich verjüngende Stelle der Griffschale in Richtung Blatt hat es kleine Schildchen "MarkV", nur eiens noch komplett. Typisch für diese frühen Stiga 2000 der 1970er mit Mark V Belägen, sind sehr gute Holzfurnierqualität, aber eher in dünnem Furnierschnitt, so dass sie selten breite Blätter ergeben. Das war wohl bei der Eigengeschwindigkeit den ein MarkV Belag damals vermitteln konnte, eine bevorzugte Kombination, indem der schnelle Belag auf ein Qualitätsholz gebracht wurde, das aber von der Grundgeschwindigkeit durch die nicht ganz so dicke Gesamtkonstruktion, im gehobenen Allroundbereich anfing, und mit Hilfe dieser Eigenschaft die schnellen MarkV Beläge und ihre Fähigkeit dem Ball viel Rotation mitzugeben, durch die relativ lange durch das Holz vestärkte Kontaktzeit, eine herausragende Bandbreite für Rotation ermöglichte. Meiner Ansicht nach auch heute für den Topspinallrounder eine Vorzügliche Wahl, gerade bei den nun in der Grundgeschwindigekit schon etwas sehr schnellen modernen Belägen. Seltsamerweise bieten gerade die Stiga 2000 Hölzer darin beste Fähigkeiten, vor allem, weil sie ausschließlich als Championsmodell ausgelegt produziert wurden. Da vergreift man sich halt, dann wenn man die zuvor beschriebene Eigenschafte für sich wünscht nicht in der Qualität. Dennoch sind da noch genügend Produktvariationen zwischen meinen etwa 10 alten Stiga 2000 dieser Zeit, um verschiedenen Bedürfnissen und Preisvorstellungen gerecht werden zu können.
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  #1188  
Alt 25.01.2012, 00:26
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Hi Andreas

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Das war wohl ein wenig zu ausufernt, aber einmal geschrieben ist es nun.
Sehr interessante Sicht zu den Modellen der 60er und 70er. Für mich klingt das alles sehr einleuchtend und mich fasziniert deine Menge an detaillierten Äusserungen zu den Stiga-Hölzern.

Ich kann eigentlich jedes deiner Argumente nachvollziehen. Ob es jetzt die spezielle Form das Schlägerkopfs oder der Blattübergang hin zum Griff ist, der letztlich das Spielgefühl bestimmt, bleibt für mich trotzdem offen.

Für mich gibt es zwei Arten von Tempo. Die eine hat mit der Dicke des Blatts und somit mit der Rückprallelastizität zu tun. Die andere Art beschreibt den Katapult des stark schwingenden Holzes. Das sind so quasi gegensätzliche Grössen. Das dicke und schwingungsarme Holz hat wenig Katapulteffekt und das dünne bzw. elastische Holz hat wenig Rückprallengergie.

Das bedeutet letztlich, dass ein dickes und eher unelastisches Holz viel Rückprallengergie bei passiven Schlägen abgibt und sich bei Endschlägen gegen viel ankommende Energie sehr stabil und beschleunigt verhält. Nachteil bei diesem Typ von Holz ist, dass es auf ankommende Energie angewiesen ist. Bei leeren und toten Bälle spielt es sich mit einem rückprall-starken Holz weniger kontrolliert. Die Taktik sieht im Spiel so aus, dass der Gegner unbedingt dazu verleitet werden soll, möglichst aktiv zu spielen, damit die potentielle Rückschlagengergie voll ausgeschöpt werden kann.

Ein elastisches und frei schwingendes Holz hat kaum Probleme, wenn Bälle mit wenig Speed & Spin daher kommen. Es erschafft das Tempo so quasi aus sich selbst heraus. Nachteilig verhält es sich, wenn viel Energie ankommt. Für das elastische Holz ist das eine besondere Herausforderung und verlangt ein gutes Auge und grosse Flexibilität. Rein vom Spielsystem her ist die Taktik mit einem katapultstarken Holz die, den Gegner so stark unter Druck zu setzen, dass er mehr passiv zu spielen beginnt, damit der gut gewählte und platzierte Endschlag zum Punkt führen kann.

Dann gibt es eben noch den dritten Fall, dass ein Holz sowohl einen starken Rückprall aufweist und trotzdem ungewöhnlich gut auf energieärmere Bälle reagieren kann. Dieses Holz schwingt genügend, hat aber auch diese starke Rückprallengergie. Das Johansson EC mit 5.63 mm Dicke ist so ein Teil. Es ist ganz leicht härter wie elastisch. Die Unterschiede sind jedoch gering, so dass ich mit harten Endschlägen als auch mit weichen Topspins direkt punkten kann.

Mit den Belägen kann die Eigenschaft des Schläger natürlich verfeinert werden. Der Omega IV Elite ist nich ganz so hart und hat selbst einen starken Katapult. Das ergänzt das Johansson enorm. Die MLN (575 OX) ist weicher wie eine kurze OX-Noppe und bietet eben auch den Belagkatapult, der für das Johansson gut ist. Alles in allem ist das die besste je gespielte Kombi und ich hab schon viel getestet

Trotzdem bleibt das Holz die Seele des Schlägers. Ich spiele mit der aktuellen Kombi immer dann am besten, wenn ich die Gegner dazu verleiten kann, aktiv und mit Druck zu spielen. Das erlaubt mir, die ankommende Energie mitzunehmen und das für den eigenen Punkt auszuwerten
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Geändert von martinspin (25.01.2012 um 00:52 Uhr)
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Alt 25.01.2012, 01:38
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Hi Andreas


Für mich gibt es zwei Arten von Tempo. Die eine hat mit der Dicke des Blatts und somit mit der Rückprallelastizität zu tun. Die andere Art beschreibt den Katapult des stark schwingenden Holzes. Holz hat wenig Katapulteffekt und das dünne bzw. elastische Holz hat wenig Rückprallengergie.
Hallo Martin,

hat mich wirklich gefreut, das mein geschrebsel für Dich gut nachvollziehbar ist. Ich meine auch du hast das nochmal hervorragend durch die obige Erklärung in eine bessere Übericht gebracht und durch die Ausführung den Gesamtzusammenhang erhellt und durch die Perspektive Deiner Worte auch Lesern im Forum es näher gebracht, die evtl. mit meinen Ausführungen gedanklich ins stocken kommen. Super.
Bei der Betrachtung Deines Johansson Holzes hatte ich immer ein wenig ein sehr schönes Exemplar, dass ich vor kurzem verkaufen konnte, im Kopf, weil es eben auch genau die beiden von Dir beschriebenen Eigenschaften aufs hervorragenste verband, ein hohes Tempo mit einem dennoch schwingenden Blatt verbinden konnte. Beim 2. Blick frage ich mich dann aber beim lesen, wie stark ist eine starke Schwungung oder ein starker Katapult usw. denn als reales Gefühlserlebnis. Vieleicht war das Holz, an das ich meine Erinerung in dem Zusammenhang hängte Deinem sehr ähnlich, das man es als gleich sehen könnte, oder vielleicht ist es ein anderes Johansson european Champion, das ich hier habe und das erstaunlicherweise bei den Messungen des Blattes fast ohne andere Werte rundum gemessen überwiegend 5,63 mm anzeigt. Ist doch erstaunlich, diese Übereinstimmung, nicht? Ich hätte bei dem Exemplarar aber gedacht, die SChwingung ist geringer als die Härte. Zumindest verhält es sich im Bezug auf das andere verkaufte Johansson so. Das war aber knapp über 100 g und ich meine noch älter als das neben mir liegende von 95,3 g. Die Worte können schon Verhältnisse vermitteln und gewesene Gefühle beim nutzen eines Holzes beschreiben. Dennoch ist die Frage, wieviel davon kommt im Verständnis für einen interessierten Forumsbesucher, der die Beschreibungen hier liest an Vorstellungskraft auch gefühlt an. Und das ist es doch was uns hier am meisten an den Stiga Hölzer fasziniert, das sie so ein unbeschreibliches Spielgefühl vermitteln und damit im Zusammenhang eine Nachvollziehbarkeit erstaunlichster gespielter Bälle an ihren Nutzer weiter geben. Derjenige, der es selbst erlebt hat, womöglich sogar anhand einiger guter Stiga Holz Exemplare im Vergleich, kann es schon deutlich erahnen, was beschrieben wurde, wenn von Intensitäten in bestimmten Holzeingenschaften berichtet wird. Aber es bleibt doch eine verschlossene Realität, wenn man sich nicht trifft und das beschriebene Holz mal selbst spielt. Du und einige andere wissen wie sehr gerne ich über Stiga Hölzer schreibe, weil es Ausdruck einer Liebe, verbunden mit dem TT-Sport für mich ist und das ist ja die große Gemeinsamkeit die alle Besucher hier im Forum haben und jeder auf seine Weise hier einbringt. Ein Ersatz für den Sport und das Erlebnis mal mit so einem guten Holz zu spielen ist es letztlich nicht. Ich kann aktuell nicht sagen, ob das Johansson das Du beschreibst, dem einen verkauften eher entspricht (war auch so 5,6 mm), oder doch eher dem das ich hier habe, und das nach all den Vesuchen dem näher zu kommen.
Hier mal Bilder von dem Holz, dass ich noch da habe, von dem ich denke, dass es schon im obersten Geschwindigkeitsberereich, aber nicht ganz an dessen Ende für Stiga Hölzer dieser Art angekommen ist.








Bilder des anderen zuvor als verkauft beschriebenen Johansson.
Ein exellentes Holz, kein hochfrequenes Schwingen, dennoch herausragend gutes Mitschwingen, recht schnell und dazu noch ein wunderschöner Zustand. Dieses Holz hatte ursprünglich Noppenbeläge mit Schwamm.





Wie macht man das denn, dass die Bilde als kleine Bildervorschauen erscheinen und nicht gleich so groß sind?

Geändert von AllesineinerPerson (25.01.2012 um 01:43 Uhr)
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  #1190  
Alt 25.01.2012, 08:43
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Ich finde die detaillierten Fakten und Erfahrungsberichte auch sehr interessant.

Zu Martins Deutung mit Energie des ankommenden Balles und steif vs. elastisch muss ich sagen, dass ich da nicht mitgehen kann. Ein toter, hochstehender Ball kann natürlich auch mit dem härteren, steiferen Holz besser geschossen, angekontert usw. werden als mit dem elastischeren, katapultigeren Holz, das bei diesen Schlägen auch stärker streuen wird. Dem System Ball-Holz ist es doch egal, ob die Energie vom Ball mitgebracht wird oder vom Spieler per Armzug erzeugt wird.
Ein schneller Ball auf das stehende oder langsam bewegte Holz sollte ein ähnliches Ergebnis bringen wie ein schneller Schlag auf einen "stehenden" oder recht langsamen Ball. Wollte das bloß mal in die Diskussion reinbringen, bevor es zu esoterisch wird...
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stiga, stipancic, Unbekanntes STIGA

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