Zeit für Wandel im DTTB nach Olympia

[SpinDevil]

Zitat von charlies

Aber nur 35 Stunden Trainer. Ein wirklich guter Trainer muss halt für Tischtennis leben.
Schau dir die guten Trainer in den anderen erfolgreichen Ländern an.

Was verleitet Dich zu der Annahme, dass das die Bundestrainer nicht tun?

[charlies]

Zitat von SpinDevil

Was verleitet Dich zu der Annahme, dass das die Bundestrainer nicht tun?

Erfahrungen

[SpinDevil]

Naja, wir waren doch auch erfolgreich, oder?

[SpinDevil]

Zitat von charlies

Erfahrungen

Persönliche?

[Dragonspin]

Ich tue mir aber auch schwer die erfolgreichen chinesischen Trainer außerhalb Chinas zu sehen. Welche anderen (europäischen) Länder haben denn einen chinesischen Cheftrainer und damit einen Riesensprung gemacht?

Aus verschiedensten Gründen halte ich einen Chinesen als Cheftrainer einer mitteleuropäischen Tischtennisnation nicht für eine gelungene Wahl.

Nichtsdestotrotz muss man konstatieren, dass der DTTB es nicht nur verpasst hat junge Nachwuchstalente für den Herrenbereich zu entwickeln, es wurde auch verpasst Trainer aufzubauen, die über das öffentliche und interne Standing verfügen um hohe Positionen einnehmen zu können.
Das ist natürlich schlecht. Kombiniert mit dem fehlenden Mut, der das deutsche Tischtennis schon länger auszeichnet und zu mangelnder Innovation im Nachwuchsbereich geführt hat, wird sich hier große Veränderung einstellen. Dazu kommen die ohnehin schlechten Arbeitsbedingungen für Bundestrainer, sportartübergreifend, in Deutschland.

[Dragonspin]

Zitat von MaLang

Eine dauerhafte Trainingsgruppe mit 10-20 Spielern in Düsseldorf bilden und dann einen großen Trainerstab mit einem chinesischen Cheftrainer einstellen, der sich um die Spieler kümmert. Die talentiertesten Nachwuchsspieler (wie Lukas Wang) dann zeitig eingliedern. Das Problem, dass bei den Jungen die Ausnahmetalente fehlen, wird man so nicht lösen können.

Der Glaube Zentralisierung sei leistungsfördernder und würde uns erfolgreicher machen, ist ein Trugschluss. Ausgerechnet die jüngsten Erfolge Frankreichs und Schwedens widersprechen dem übrigens, auch wenn das hier oft anders kommuniziert wird: Die Lebruns haben sich der Zentralisierung widersetzt und sind in Montpellier geblieben, bis heute! Die im INSEP ausgebildeten Franzosen haben dagegen nie den Sprung im Herrenbereich geschafft. Gauzy, der am weitesten kam, hat Paris für Ochsenhausen verlassen. Die Schweden arbeiten total individualisiert in den einzelnen Klubs und mit ihren Spitzenspielern, ihr Zentrum in König hat nie wirklich funktioniert.
Deutschland hat historisch viel vom Föderalismus und interner Konkurrenz profitiert. Ich halte das für deutlich zielführender. Daher würde ich eher für 3-5 starke Trainingsgruppen an verschiedenen Standorten plädieren. Abgesehen von Saarbrücken und Düsseldorf sehe ich diese jedoch nicht. Und: Diese Trainingsgruppen müssen langfristig junge Spieler entwickeln, so wie Hampl das damals in Hessen mit Boll, Franziska, Baum, usw. usf. gemacht hat. Wenn dort die zeitnahen Erfolge wichtiger sind als die langfristige Entwicklung der Spieler, wird es nicht funktionieren.

In Zeiten von WTT und zunehmender Individualisierung stellt sich allerdings ohnehin die Frage nach der Zukunft von Trainingsgruppen mit festem Trainerteam.

Es stellt sich allerdings weiterhin die Frage welche Trainer überhaupt Spieler entsprechend entwickeln können.

[Dragonspin]

Zitat von w_W_

... wer hat dafür eine Lösung?

Niemand!
Das Ausland allerdings auch nicht.
Auch die Lebruns, Källberg und Möregårdh sind nicht aufgrund der Strukturen gut geworden, sondern weil sie aus einem tt-affinen familiären Umfeld kommen, in dem schon früh viel oder alles dem späteren Erfolg untergeordnet wurde.

Wir haben diese Leute ja auch. Nur vielleicht müssen wir uns mal überlegen, wie wir mit diesen Personen umgehen und Spieler/Eltern/Trainer besser unterstützen könnten.

[Turboblock]

Ich bin der felsenfesten überzeugung dass nur noch der radikale weg zum Erfolg führt.von den chinesen lernen heißt im tischtennis einfach von den besten zu lernen.

Wenn man natürlich fest an seinem Job klebt um seinen eigenen broterwerb zu sichern sich stets vor Veränderungen drückt und es sich in der komfortzone bequem macht kann man im heutigen spitzensport nur scheitern!

Man muss einfach ein stück weit das ego abgeben und einsehen dass die Kompetenzen und die mentalität nicht mehr mit der spitze schritt hält!

Man braucht einige chinesische Fachleute und ein paar frische Gesichter die vor Energie strotzen und ihnen zuarbeiten.vorher kommt kein frischer Wind rein.

Und dann muss man den Nachwuchs wieder viel stärker fördern.es kann natürlich nicht funktionieren wenn man mit einer altherrenmannschaft in die zukunft starten möchte...

[Haudruff]

Der Meister des Wischi Waschi hat gesprochen.

[Butzi]

Zitat von Turboblock

Ich bin der felsenfesten überzeugung dass nur noch der radikale weg zum Erfolg führt.von den chinesen lernen heißt im tischtennis einfach von den besten zu lernen.

...

Man braucht einige chinesische Fachleute und ein paar frische Gesichter die vor Energie strotzen und ihnen zuarbeiten.vorher kommt kein frischer Wind rein.

Im DTTB sind derzeit u.a. Xiaoyong Zhu, Jie Schöpp und Guohui Wan tätig, z.B. im TTBW u.a. Liu Liping und Zhujun Shen. (Da ich im TTBW unterwegs war, habe ich nicht in anderen Verbänden nachgeschaut.)
Dazu kommen junge Trainer/-innen wie Lara Broich und Dustin Gesinghaus.

Vielleicht hat der Umbruch, den du forderst, längst begonnen.