Regelwidrige Aufschläge und Beschimpfungen

[platten]

Bei gemischten Mannschaften 24 Minuten :boing: :boing: :boing:

[Klaus123]

Alles eine Frage wie man sich "beschwert", eine Frage der Formulierung.
Ein Wink mit dem Zaunpfahl oder gar eine Aufforderung
ist dappisch, denn es führt *immer* zu Trotzreaktionen.
Besser ist es, wenn man zuerst nur andeutet, was man sagen will:
macht der Gegner schon zum dritten mal eine verdeckte Angabe,
und es sieht nicht nach "Versehen" aus, dann sowas wie "ich kann deine Auschläge schlecht sehen", dagegen ist ja nichts zu sagen, und der Gegner kann sich seinen Teil denken. Beim fünften mal dann schon deutlicher, etwa
"ich fänd's toll wenn die Aufschläge nicht ganz so verdeckt wären".
Ich glaube damit bekommt man kein "halt's maul" zu hören.

Gruß vom Klaus.

[Pepino]

Nur damit ich es auch richtig verstehe:

falls sich ein Gegner regelwidrig verhält und nicht regelgerechte Aufschläge macht, dann soll ich das mehrmals übersehen, dann leicht andeuten und anschließend sehr vorsichtig formulieren, damit es keine Trotzreaktionen und keinen Streit gibt?

Sollte es nicht eher so sein, daß sich ungefragt alle Spieler an die in allen Klassen vorhandenen und geltenden Regeln halten?

[Sven M.]

sehe ich ähnlich wie pepino...

warum soll man eine regelwidrigkeit übersehen?

wenn man einen sport in meisterschaften ausübt, dann ist es für mich selbstverständlich, dass man sich an die geltenden regeln hält. und dazu gehört im TT nunmal die aufschlagregel.

[Tactix]

Eines der wichtigsten Themen im Tischtennis.
Als Aktiver mit über 40 Jahren Spielpraxis kann ich dazu sagen: Die verdeckten Aufschläge trüben mir den Spaß an diesem tollen Sport derart, dass ich allein deswegen wiederholt versucht war, aufzuhören.
Selbst international sind die (geschulten?!) Schiedsrichter allzu oft schlichtweg zu feige, auf Einhaltung der Regel zu bestehen (denn die ist klar genug formuliert!!): Wer legt sich schon gerne mit den Stars an..., könnte ja Auswirkung auf die internationale (Schiedsrichter-)Karriere haben.
Noch schlimmer die Auswirkungen auf die Basis: Wer will im Punktspiel der, sagen wir, Bezirksliga, als Schiedsrichter auf korrekte Einhaltung der Aufschlagregel achten - notfalls gegen den eigenen Mannschaftskameraden... ?
Entgegen aller dümmlichen Meinungen hier ("Maul halten und gewinnen"; gesteigert freundlich hinweisen und ermahnen etc.): Es wird höchste Zeit, dass etwas grundlegend passiert!!

[Bow]

Jau, der Thread lebt ja auch noch.
Meine letzte Erfahrung: Habe bei einem 2-er MS Turnier gegen einen gespielt, mit dem ich mich so ganz gut verstehe. Wir kennen uns aus der Runde und ich wurde auch schon paar Mal bei denen wo er spielt, ins Training eingeladen.
Wir hatten uns schon bei einem Turnier ein paar Wochen vorher getroffen und als wir raus waren, ein Trainingsmatch abgehalten. Nachdem er die ersten zwei Sätze verloren hatte, begann er den dritten Satz mit einem Aufschlag durch die Achselhaare...
Da sagte ich sehr nett mit einem Lachen (denn wir verstehen uns ja und zudem ist sie nicht mehr so neu): "Schon mal was von der neuen Aufschlagregel gehört?" Er überhörte das und machte den Nächsten gleich hinterher. Da sagte ich dann, dass ich bitte erlaubte Aufschläge von ihm bekommen möchte. Da hat er es kapiert, ohne allzu sauer zu sein. So, das Match hab ich locker zugemacht.

Dann, wie oben erwähnt, das Match beim 2-er Turnier, wo es um das Weiterkommen ging.
Gleich den ersten Aufschlag voll durch die Deozone, also wirklich sowas von völlig und offensichtlich falsch...
Also sagte ich auch sofort freundlich und wörtlich: "Bitte, bitte keine verdeckten Aufschläge". Da ist er dann ausgetickt. Hat mir sofort vorgeworfen mein (definitv vollkommen unverdeckter) Aufschlag sei auch verdeckt (ich hab ihm auch sofort das Gegenteil bewiesen) und immer käme ich "mit so ner Scheisse". Ich sagte dann nur: "Wenn Du gewinnen willst, dann gewinne bitte fair gegen mich".
Er hat dann demonstrativ, nachdem es 1:0 nach Punkten (!!) stand, alles verdroschen und ich hab drei mal 11:2 oder sowas gespielt.

Einerseits tat es mir leid, dass ich ihn so zur Weissglut gebracht hatte, aber ich konnte mir nicht vorwerfen, dass ich es irgendwie mit Berechnung gemacht hätte.

Nachspiel: Nach etwa 3 oder mehr Stunden bin ich dann nochmal zu ihm hin und habe gefragt, ob er mir denn jetzt noch böse sei. Und er sagt: "Na böse nicht, aber eine Sauerei war es trotzdem." Da sagte ich: "Sorry, dann hast Du es leider immer noch nicht begriffen und wirst immer wieder diese Probleme mit Gegnern haben. Es liegt nur an Dir". So hab ich ihn dann stehen lassen, denn das war mir dann echt zu dumm, mir noch die in den Bart gemurmelten Proteste anzuhören.

Schade, manche wollen es ncht lernen. Und in diesem Fall kann mir auch keiner erzählen, dass die Aufschläge so zum Standard gehören. Die packt er nur aus, wenn er Punkte unbedingt machen muss. Das zeigt seine Intention ganz deutlich. Wenn er fair nicht weiterkommt, geht es eben unfair weiter. Und das ist, glaube ich, kein Einzelfall.

[CSWOB]

Zitat von Bow

.....
Gleich den ersten Aufschlag voll durch die Deozone, also wirklich sowas von völlig und offensichtlich falsch....

ontopic: Super reagiert! Sicher ist das kein Einzelfall...aber vielleicht hat er ja etwas gelernt.

offtopic:
"Durch die Deozone", das muss ich mir unbedingt merken...
Nicht nur, das hier umfassende Regelfragen beantwortet werden, auch mein Sprachrepertoire wird weiter entwickelt...
Danke schön

[burli]

HI!!

Ich finde monieren bei fehlverhalten der gegnerischen Mannschaft (oder auch nur eines Spielers) muss sein.
Ich habe schon schlechte Erfahrungen mit dem Durchlassen solcher Sachen erlebt.
Passt zwar nicht ganz zum Aufschlag-Tehma aber ich muss das jetzt trotzdem loswerden.
Also unsere Mannschaft hatte ein Auswärtsspiel und unsere Gegner waren nur zu dritt, haben aber einen 4. mann aufgeschrieben um keine Strafe zu kriegen.
Wir haben uns gesagt: Komm ist in Ordnung solang wir die Spiele gewinnen ist das egal. Beim nächsten Training haben wir nochmal darüber gesprochen und das hat unser Trainer (der auch gleichzeitig Staffelleiter ist) mitbekommen. Der hat uns dann natürlich erstmal total zur Sau gemacht. Auch mit Recht.
Seitdem werde ich immer alles (und sei es noch so doof für die Gegner) reklamieren.
Wie schon oben gesagt passt das nicht ganz so gut, aber ich finde es ist ein ganz gutes Beispiel klar zu machen, dass sich das nicht monieren einfach nicht gehört und ist meiner jetzigen (und auch durch unseren Trainer verantwortlich) Meinung genauso schlimm ist wie das mogeln an sich.

[Pepino]

Zitat von Bow

Und er sagt: "Na böse nicht, aber eine Sauerei war es trotzdem."

Siehst Du, genau DAS meine ich. Derjenige, der sich regelwidrig verhält, fühlt sich dann auch noch im Recht und zutiefst verletzt.

Hier stimmt etwas sehr Grundlegendes nicht an dieser scheinbar allgemeinen Einstellung!

Zitat von Bow

Wenn er fair nicht weiterkommt, geht es eben unfair weiter. Und das ist, glaube ich, kein Einzelfall.

Nein, das ist es leider nicht. Was ja auch dieser Thread eindeutig beweist.

Regelwidrige Aufschläge sind eine Respektlosigkeit am Gegner und erst recht an unserem Sport!

[Tactix]

Zitat von Pepino

Siehst Du, genau DAS meine ich. Derjenige, der sich regelwidrig verhält, fühlt sich dann auch noch im Recht und zutiefst verletzt.

Hier stimmt etwas sehr Grundlegendes nicht an dieser scheinbar allgemeinen Einstellung!


Nein, das ist es leider nicht. Was ja auch dieser Thread eindeutig beweist.

Regelwidrige Aufschläge sind eine Respektlosigkeit am Gegner und erst recht an unserem Sport!

Vollkommen richtig.
Das Problem ist nur sehr häufig die Grauzone: Es gibt sehr viele Aufschläger, die ehrlich davon überzeugt sind, dass ihr Service korrekt ist, während der Rückschläger das ganz anders sieht. Was dann im Meisterschaftsspiel?