Hölzer der Tischtennis-Manufaktur

[SchwarzeWolke]

Wie schon geschrieben habe ich die Hölzer an zwei Trainingsabenden ca. 1,5 h mit einem Palio Thors auf der VH und einem Mark V GPS auf der RH getestet.

Die Hölzer gehen morgen oder übermorgen (sry, hab es nicht vorher geschafft) an Martin.

Testbericht gebe ich ab, wenn ich noch mal das WSC und dsa Spin Classic + gespielt habe. Insbesondere vom Vergleich WSC und den beiden Testhölzern verspreche ich mir viel.

[maxtosa]

....und etwas Neues???

[SchwarzeWolke]

Jupp, gestern das WSC gespielt, ich denke, dass ich die Tage mal meine Eindrücke schilder.

Das Holz sollte auch schon bei Martin angekommen sein.

[OffPlay]

Zitat von SchwarzeWolke

Das Holz sollte auch schon bei Martin angekommen sein.

Hmmm, ich hoffe, doch, du meinst "die Hölzer"?

Bin schon gespannt auf deine Testeindrücke!

[maxtosa]

...nicht nur Du Stefan!!!

[SchwarzeWolke]

Ja, ich meinte natürlich zwei!


Gut, ich will mal meinen Senf dazu beitragen.

Zur Fertigungsqualität brauch ich nichts mehr sagen, die ist über alle Zweifel erhaben. Ich finde es echt erstaunlich, dass es sich hierbei ja um Vorserienexemplare handelt. An sich waren die schon einfach hervorragend verarbeitet!

Nun zum Spielerischen:

Ich selber spiele ja ein Bazelart, besitze auch ein Spin Classic+ sowie ein Waldner Senso Carbon, was vom Aufbau her wohl den beiden Testhölzern am nächsten kommt. (Wenn ich mal die Furnierart mal außen vor lassen darf)

Etwas generelles kann ich hier wirklich wieder sagen: Die Hölzer von Stefan haben einen ganz eigentümlichen "Touch", den ich auch hier sehr schwer beschreiben kann. Während das Spin Classic+ extrem lebendig wirkt (für mich ja teilweise auf meiner schwachen RH zu lebendig), ist es trotzdem steifer als viele Hölzer und doch sehr gut kontrolliert. Ich kann es einfach nicht in Worte fassen, viele andere Hölzer sind meist entweder steif und damit eher gefühl- und auch ein wenig kontrolllos oder aber schwingen wie eine Klapperschlange, haben dafür aber weniger Geschwindigkeit und dadurch eine höhere Kontrolle. Evtl. ist es aber das so ominöse "tempo-elastische", was hier immer mal wieder vor allem in Kombination mit den Stigas in den Raum geworfen wurde, was ich aber bis heute bei den neuen(!) Modellen nicht nachvollziehen kann.
Das war und ist der Eindruck vom Spin Classic+. Bei beiden Carbo Touch Hölzern hatte ich sofort wieder dieses spezielle "Stefan-Gefühl". Beide Hölzer sind aber eine ganze Ecke härter, steifer und auch schneller als das Spin Classic+. Beim Touch hatte ich am Anfang doch ärgere Probleme, mich auf diese Mehr an alles minus dem Gefühl einzustellen. Mit der Zeit ging es aber und mir gefiel das Holz echt gut. Alles Gerade geht mit dem Holz erwartungsgemäß super, beim Topspin hatte ich aber ein wenig meine Müh und Not. Der Absprungwinkel war auch eindeutig flacher als bei meinem Bazelart und auch beim Spin Classic. Das hatte ich aber auch aufgrund der Furnierzusammensetzung (ist wohl Koto außen, wenn ich mich nicht täusche) nicht anders erwartet.
Das Power lag mir dann komischerweise besser. Es wirkte so, als ob das Mehr an Steifheit einen kritischen Punkt überschritten hatte, der das Holz für mich dann wieder spielbar gemacht hat. Es gibt ja für jeden so gewisse "Fenster", in denen er sich am wohlsten fühlt. Für eine gewisse Grundgeschwindigkeit brauche ich dann scheinbar doch ein steiferes Holz, da sonst die Kontrolle (?) scheinbar verloren geht.

Wenn ich die drei Manufaktur-Hölzer einfach sehr subjektiv einordnen sollte, so hat mir das Power am besten gefallen. Danach kommt das Spin Classic+ und am Ende das Touch. Spinmäßig kann aber keines der beiden neuen Hölzer an das Spin Classic+ ranreichen, was auch niemanden hier verwundern sollte. Vollhölzer spielen da wohl in einer völlig anderen Liga! (Was natürlich auch eine einhergehende "Schnittanfälligkeit" nach sich zieht!)

Die allerwichtigste Erkenntnis kommt aber noch! Ich weiß jetzt nicht, ob ich da richtig liege, ich würde aber aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen mit den Hölzern darauf tippen, dass die Griffschalen und auch alles drunter nicht ausgehöhlt wurde. (Ich wollte jetzt nicht die Hölzer auseinandernehmen )
Warum ich darauf komme? Als ich dann nach dem Training mit dem Touch wieder mein Bazelart in die Hand genommen hatte, fühlte es sich so an, als ob es gebrochen wäre! Vor allem die Vibrationen am Griff sind mir erstaunlich deutlich aufgefallen. Nach einer gewissen Zeit hatte ich mich aber wieder daran gewöhnt und es fühlte sich alles ganz normal an. Das waru auch der Grund, warum ich das WSC noch mal unbedingt spielen wollte. Und siehe da, auch hier fühlte es sich eben ähnlich dem Bazelart an.

Deswegen meine Frage an Stefan: Wie genau sind deine Griffe/Griffschalen beschaffen?
Für mich würde das alles einen Sinn ergeben, da heutzutage so gut wie alle Griffe mehr oder minder stark ausgehöhlt sind. Evtl. sind deswegen die Hölzer von Stefan etwas spezieller. (Er benutzt natürlich auch andere Leimarten, aber das ist wohl sein Geheimnis ^^)

Sollte ich mit der Annahme recht haben, dann kannst du dich schon mal auf eine Bestellung/Sonderanfertigung von mir gefasst machen! Bazelart mit nicht ausgehöhltem Griff!

[Martin Paul]

So, nachdem ich endlich zum Testen gekommen bin, hier mal meine Eindrücke:
Ich habe beide Hölzer gespielt mit Aurus max.und Samba+ max., also ein weicher und ein härterer Belag.
Zuerst kam das Touch dran. Schon beim Einkontern habe ich das gleich gemerkt, was hier schon angesprochen wurde, also ein Spielgefühl, das ich so nicht kannte. Habe schon wirklich viele Hölzer mit und ohne Kunstfaser gespielt, aber diese Modelle mit dem Carbon am Kern sind besonders.
Man hat also ein ziemlich direktes Spielgefühl aber Tempo ist moderat. Man kann also gut gegengehen ohne dass die Bälle gleich über den Tisch gehen. Gleichzeitig ist der Ballabsprung nicht besonders niedrig. Ich hatte ja mit dem Aurus auch einen Belag drauf, der einen eher flachen Absprung hat. Zum Topspinspiel ist zu sagen, dass es für mein Empfinden sehr kontrolliert möglich ist. Block gilt das gleiche, gutes Gefühl, kein Carbonprügel, aber präziser linearer Ballabsprung. Als Paradedisziplin würde ich das Kurz-Kurz beschreiben, super Gefühl!!!
Insgesamt hat mich das Spielgefühl wirklich angesprochen, aber mir fehlte noch ein Tick Durchschlagskraft.
Den lieferte dann das Power. Das hat sich wirklich so gespielt, wie ich es mir gewünscht hätte, als Mittelding zwischen Hölzern à la Boll Spirit und Avalox BT 555. Besonders gefreut hat mich, dass ich auch hier im Kurz-Kurz ein sehr gutes Gefühl hatte. Zu den Belägen würde ich sagen, dass härtere gut funktionieren. Der Aurus ist mir auf RH etwas hart, aber auf VH super. RH würde ich einen weicheren nehmen.
Topspin super präzise.
Gewicht 86g ist optimal für mich.
Soweit erstmal...

[maxtosa]

So ... Hölzer sind diese Woche angekommen.
Vielen Dank!!!

Die Verarbeitungsqualität ist schon mal
Da müssen keine Kanten abgerundet werden.

Kommende Woche die ersten Test`s mit Adidas P5 auf der VH und einer Kurznoppe Palio Flying Dragon auf der RH.

[Setz-It]

Hier mal eine kurze Vorstellung meines neuen "custom" TT-Manufaktur Holzes, Sequoia Aramid.
Länger schon habe ich die Idee mit mir herumgetragen, was wohl passiert, wenn man ein Stock/Spark/Bazelart mit einem nicht zu dünnen Hinokideckfurnier kombiniert, also das weiche Anschlaggefühl mit den vibrationsdämpfenden Eigenschaften von Arylate/Aramid kombiniert wird, ohne den mir angenehmen Tempobereich zu verlassen. Da Hinoki erfahrungsgemäß schwer zu beschaffen ist - ich aber auch mit anderen Zypressen- oder Zedernholz geliebäugelt hatte - habe ich bei Stefan angefragt, was er sich für Alternativen vorstellen kann. Dank passendem Timing hatte er zuvor einen Posten älteres Redwood besorgt und wir haben uns auf einen Aufbau wie beim Spark, allerdings mit 0,85 mm dicken Redwoodfurnieren (aka Sequoia aka Küstenmammutbaum) als Decke geeinigt, der Griff ist nach meinen Vorgaben in Anlehnung an die geraden Griffe der Cornilleau-Hölzer oder auch der Joola Flame-Serie dimensioniert und gestaltet worden. Schön ist die Vorfreude - noch schöner ist es, wenn die Freude dann beim Auspacken anhält: tolle Verarbeitung, tolle Optik und beim in die Hand nehmen ist es vertraut und so wie vorgestellt, die Griffform passt und die Gewichtung ist angenehm und wie gewünscht. Gewicht dieses Exemplars ist 84 Gramms, leicht anders dimensionierte "Geschwister" liegen für alle Fälle bereit.
Jetzt schonmal ganz herzlichen Dank an Stefan für die nette Beratung und die tolle Umsetzung. Dann freue ich mich schon sehr aufs Anspielen und werde demnächst berichten.
Anbei noch zwei flüchtige Bilder...

Edit: Testbericht hier

[SchwarzeWolke]

Ok, ich komm dann mal demnächst wieder vorbei!



Wenn Stefan die Maße vom Bazelart/Spark hat, muss ich ihm ja keines meiner Exemplare schicken! (Werde mir ein Bazelart steifer verleimt und ohne ausgehöhlte Griffe machen lassen! Gewicht so angepeilt 85-90g)