Fotografieren leicht gemacht! Das kleine 1x1 für gute und aussagekräftige Fotos!

[User 765]

Bei vielen Mannschaftsbildern stehen die Spieler einfach alle nebeneinander. Ich finde, es macht schon viel aus wenn nicht alle gleich da stehen.

[Kaku]

Das stimmt. Aber Mannschaftsfotos sind ja eigentlich immer langweilig, da wird man auch nicht so viel machen können. Die echte Herausforderung sind für mich immer die Bilder von Spielen. Ist wie bei Musikerin, die man fotografieren will. Der Moment ist zu schnell vorbei und man hat eine Milisekunde zu spät auf den Auslöser gedrückt.

[michael-maze-2]

Auch wenn das Thema schon älter ist wollte ich nicht extra ein neues Thema aufmachen.

Ich möchte mir eine DSLR zulegen und damit auch Tischtennis fotografieren. Ich habe viel über Tele-Objektive gelesen. Es gibt ja immer verschiedene Brennweiten 85-200 85-300 85-400 etc. Diese Zahl sagt ja aus, wie nah man ein Motiv heran holen kann.

Nun meine Fragen. Ihr kennt ja alles ungefähr die Boxengröße bei einem Meisterschaftsspiel. Welches Tele-Objektiv bräuchte ich damit ich einen Aufschläger im Vollbild heran zoomen kann? Reicht da ein 200,300 oder eher 400? Ich habe da noch keine Maßstäbe wie viele Meter man da ran holen kann.

Hoffe ihr könnt mir ein Tipp geben

[Photino]

Hallo,

Also: Die Brennweite ist nicht entscheidend, denn mit den heutigen Auflösungen kann man schon mehrfach ins Bild hinein zoomen und im Nachgang den passenden Auschnitt wählen.
Für Hallensport reichen 200mm vollkommen.

Es gibt aber andere Kriterien die wichtig sind.

Fangen wir bei der Kamera an:
Du solltest Dir eine D-SLR zulegen die schnell ist!
Soll heißen eine schnelle Bildfolge liefern kann und auch einen entsprechend schnellen Autofokus besitzt.
Da es sich beim Tischtennis um einen teils schnellen Bewegungssport handelt, wird man nicht umhin kommen mit schnellen Verschlusszeiten zu arbeiten.
Um dies (bei mäßigem Licht) zu erreichen muss man den ISO-Wert nach oben korrigieren.
Größere ISO-Werte werden aber mehr Pixelrauschen erzeugen.
Das bedeutet, dass man auch eine Kamera kaufen sollte, die im Rauschverhalten gute Messwerte abliefert.
Hier ist ein Vollformatsensor einem Sensor im Crop-Format tendenziell überlegen.
Leider sind Kameras die für Sportaufnahmen prädestiniert sind meist auch verdammt teuer.

Zum Objektiv:
Wie schon geschrieben reichen hier 200mm.
Dies ist manchmal sogar schon ein bisschen lang.
Ein entscheidendes Kriterium ist die maximale Blendenöffnung des Objektives.
Ganz einfach gesagt, gibt diese an wie viel Licht durch die optische Konstruktion dringt.
Bei kleineren Öffnungen muss also länger belichtet werden als bei großen Öffnungen.
Das hat bei lichtschwachen Objektiven zur Folge, dass Bewegungsunschärfe sichtbar wird weil einfach länger belichtet werden muss.
Dein Objektiv sollte mindestens eine Offenblende von F2.8 oder kleiner haben.
Ein optischer Bildstabilisator wäre auch von großem Vorteil.

Weiterhin solltest Du über ein gutes Einbeinstativ (evtl. mit angesetztem Kugelkopf) nachdenken.
Das hilft ungemein um knackscharfe Fotos zu erzielen !!!

Ich könnte seitenweise schreiben, aber fürs Erste solltest Du einen kleinen Einblick gewonnen haben?
Selbstverständlich könnte ich auch Produktempfehlungen geben, aber dazu kenne ich den finanziellen Rahmen nicht der zur Verfügung steht.
Wie hoch in dein Budget?

Eine Kombi die keine Wünsche offen lässt (aber auch fast unbezahlbar ist) ist die Nikon D4 + AF-S NIKKOR 200 mm 1:2G ED VRII.

Gruß, Photino

P.S.: Falls jemand persönlichen Kontakt wünscht bin ich gern bereit auch telefonisch tiefergreifende Fragen zu beantworten.

[michael-maze-2]

WOW, danke Photino!

Toller Beitrag, der vor allem super verständlich war!

Klasse Ding!

Schicke dir gleich ne private Nachricht, mit ein paar Fragen zu Produkten. Weiß nicht, ob dass zu sehr off-topic ist deswegen privat

[vogtländer]

@Photino hat fast alles richtig gesagt, außer der Hinweis auf einen Bildstabilisator, den du beim Sport und speziell beim TT nicht brauchst.
Die Verschlusszeiten müssen so kurz sein, das ein Stabilisator völlig unnötig ist und nur unnötig den Preis des Objektiv in die Höhe treibt.
Die Verschlusszeiten sind natürlich auch von den Spielern abhängig.
Bei jungen Nachwuchsspielern oder Kreisklassespielern können diese bei 1/400 sek. liegen, während du bei den Profis schon ab 1/800 sek. und weniger fotografieren solltest.
Eine sehr beliebte Kamera unter den Sportfotografen ist die Canon 7d (sehr schneller Verschluss, bis zu 8 Bilder in der Sekunde) http://www.amazon.de/Canon-SLR-Digit...6647417&sr=8-1
Als Objektiv haben sich bewährt z.B. das 85/1,8, eines der schärfsten Objektive von Canon. http://www.amazon.de/Canon-85mm-USM-...6647526&sr=8-6
Auch das Canon 135/2,0L ist sehr gut für TT-Fotografie geeignet. http://www.amazon.de/Canon-135mm-USM...6647654&sr=8-1
Als Zoom kann ich dir das 70-200/2,8L empfehlen. http://www.amazon.de/Canon-EF-70-200...6647756&sr=8-1
Kostet alles schon paar Euronen. Es geht aber auch noch teurer,http://www.google.de/products/catalo...ed=0CEIQ8wIwAQ, oder noch besser das Canon 200/1,8, was sehr selten zu finden ist. http://compare.********.de/like/2211...Types&var=sbar Die letztgenannten sind aber nicht unbedingt nötigi und nur von einigen Profis in Gebrauch.
Einbeinstativ ist erst empfehlenswert, wenn man schwere Objektive an der kamera hat, also so ab dem 20/200 2,8.
Ich hoffe, ich konnte dir auch etwas helfen. Ist übrigens ein tolles Hobby mit Suchtfaktor.

[Photino]

Ok, dass man einen Bildstabilisator nicht zwingend für TT benötigt da gehe ich mit, aber dann auch bitte in Verbindung mit dem Einbeinstativ.
Aber man sollte bedenken, dass ein Tele variabel eingesetzt wird und auch bei widrigen Lichtverhältnissen und langen Brennweiten einen immensen Mehrwert bietet.

Das Einbeinstativ ist für mich ein zwingend benötigtest Hilfsmittel und das aus folgenden Gründen:

1. natürlich Entlastung für den Fotografen
2. man ist schon grob auf das fotografische Objekt ausgerichtet und dadurch viel schneller
3. das Verreißen der Kamera beim Auslösen wird wirkungsvoll vermieden
4. vertikales mitziehen geht mit einem Einbein viel besser
5. nicht nur bei schweren Kombinationen benötigt man ein Stativ, sondern gerade bei Leichtgewichten passiert es häufig, dass die Kamera verwackelt.
Eine schwerere Kombination kann also unter Umständen besser und träger in den Händen liegen.

Etwas krass ausgedrückt:

ohne Stativ = knipsen; mit Staiv = fotografieren

Gruß, Photino

[vogtländer]

Sorry @Photino, aber ich muss dir bei Punkt 5 widersprechen und mich wiederholen. Ein Einbeinstativ hat nur einen Sinn, und das ist der den ich schon nannte. Bei Belichtungszeiten von 1/400 sek. oder kürzer ist ein Stativ nur sinnvoll, wenn man mit schweren Objektiven lange fotografieren will. Wenn ich beispielsweise das 85/1,8 drauf habe, brauche ich kein Einbein, es bringt nichts. Objektive mit Stabilisatoren kosten ungleich viel mehr als Objektive ohne Stabilisatoren. Beispiel: Ohne Stabi. http://www.amazon.de/Canon-EF-70-200...6674549&sr=8-2
das gleiche Objektiv mit Stabi: http://www.amazon.de/Canon-EF-70-200...6674549&sr=8-3
Ich fotografiere schon seit einigen Jahren beim TT (mit Objektiven ohne Stabi, weil völlig unnötig) und mir wurde schon von vielen Leuten bestätigt, dass dies kein Knipsen ist!
Wie gesagt, wenn ich mit dem 70-200/2,8 fotografiere, nehm ich auch ein Einbein aber nicht immer. Die Fotos unterscheiden sich nicht!
Im Anhang mal ein paar Fotos, die alle mit Objektiv ohne Stabi und ohne Stativ entstanden sind.

[Photino]

Hallo,
Der Einfluss eines Statives nimmt natürlich mit kürzerer Verschlusszeit ab.
Wird also geringer, verschwindet jedoch nicht ganz.
Mag sein, dass Du augenscheinlich keinen Unterschied mehr feststellen kannst, aber das heißt nicht, dass er nicht vorhanden ist.
Außerdem spielen Auflösungsvermögen von Kamera und Objektiv mit in die Beurteilung ein.
Leider wirst Du nicht immer die Möglichkeit haben, mit Zeiten von 1/400s und kleiner zu fotografieren.
Ganz einfach weil das Licht nicht immer ausreichend ist.
Man sollte auch nicht vernachlässigen, dass ein Tele nicht nur für die Tischtennishalle angeschafft wird.
Gerade bei längeren Brennweiten kommt man sehr schnell in den Grenzbereich.
Nehmen wird das 70-200mm.
Als Richtwert geht man davon aus, dass man den Kehrwert der Brennweite als Grundlage für die maximale Verschlusszeit (aus der Hand) nehmen sollte.
Wir haben also 200mm. Diese müssen wir noch mit dem Cropfaktor der Kamera multiplizieren. Bei Canon 7D ist dies 1,6.
Es ergibt sich eine maximale Verschlusszeit von 1/320s.
Ganz anders sieht die Sache mit einem Stativ in Verbindung mit Stabilisator aus, denn nicht immer ist es vorteilhaft mit einer kurzen Verschlusszeit zu schießen.
Auch ein 70-200 2.8 gewinnt an Bildqualität durch geringes Abblenden.
Jede Blendenstufe hat dabei eine doppelt so lange Verschlusszeit zur Folge, mit den bekannten Problemen.
Wie schon weiter oben geschrieben, muss dann der ISO-Wert nach oben verschoben werden um eine korrekt belichtetes Foto zu erhalten.
Hohe ISO-Werte erkauft man sich im Gegenzug mit einer schlechteren Bildqualität.
Es entstehen Pixelfehler bzw. Defizite in Farbwiedergabe und Kontrastverhalten.
Auf ein weiteres Problem, nämlich dem Verkippen der Kamera beim Auslösen, hatte ich schon hingewiesen.
Ein Verkippen wirkt sich wesentlich störender auf die Qualität aus, als vertikal und horizontale Fehlbewegungen, da die Verkippung relativ zur Sensorfläche erfolgt.
Eine Kombi mit 7D 70-200 2.8 ist verdammt schwer!
Die reine (Gewichts-)Entlastung des Fotografen allein spricht schon für den Einsatz eines Statives.
Eine TT-Veranstaltung nimmt schon eine gewisse Zeit in Anspruch.
Da möchte ich deine Kombi nicht am Hals haben.
Außerdem ist die Einsatzgeschwindigkeit mit einem Einbein sehr schnell und damit flotter am eigentlichen Objekt.
Jetzt wird argumentiert, dass zum Beispiel eine Kombi mit 85/1.8 sehr leicht sei.
Als Beispiel möchte ich ein leichtes Fernglas anführen.
Ein leichtes Fernglas wird nicht einfacher zu halten sein, als ein minimal schwereres, da ihm die Masse fehlt.
Manchmal ist es mir schon passiert, dass ich die Kamera mit angesetztem eingeschobenem Einbeinstativ transportiert habe.
Dabei kam mir plötzlich ein Motiv über den Weg, welches ich ablichten wollte.
Obwohl das Einbein nicht einmal den Boden berührt, stabilisiert es durch seine Massenträgheit.
Diese wird aus dem Produkt von Masse und Radius gebildet, wobei der Radius als Quadrat in die Rechnung eingeht.
Mit einfachen Worten ausgedrückt, bewirkt der Hebel oder besser die Länge eine sehr gute Stabilisierung.
Diese Technik kann man übrigens sehr gut bei Videoaufnahmen einsetzen.

Einzigster Nachteil eines Statives bzw. Bildstabilisators ist der erhöhte Preis und gewisses Mehrgewicht.

Ich finde es traurig, einem Neuling derartige Tipps zu geben, denn er wird schnell an seine Grenzen gelangen.
Du als ambitionierter langjähriger Fotofreund wirst schon eine andere Technik beim Fotografieren einsetzen.
Stichwort: Wo fasse ich die Kamera an, wie ist meine Beinstellung, die Atemtechnik bei Auslösen und und und

Gruß, Photino

Deine Fotos sind schon in Ordnung, aber hast Du Dir schon mal Gedanken über die fotografierten Personen gemacht?
Vermutlich hast Du aber die Erlaubniss der Erziehungsberechtigten, diese Fotos öffentlich zu zeigen.
Ich empfehle jedem, der Einzelpersonen fotografiert, sich im Fotorecht schlau zu machen.

http://www.youtube.com/watch?v=ajVLAMB7GTM

[klugscheisser]

Vielleicht baue ich mal einen Kreisel-Stabilisator für Kameras, der bei wenig "Ruhemasse" = Gewicht viel Stabilisierung im eingeschaltetem Zustand bringen sollte.