Vereinssterben - Risikofaktoren und Gegenmaßnahmen

[marcush]

Zitat von Creglingen

Zur Thematik passive Mitglieder

Mir ist ein Verein bekannt, der in der Abteilung eine sogenannte "der zweite Weg" Gruppe dabei hat. Es handelt sich um eine Gruppe, die Mitglieder umfasst, die bewußt nicht wettkampfmässig spielen wollen, teilweise Eltern die nach langen Jahren als Fahrer und Zuschauer Ihrer Kinder auf den TT Geschmack gekommen sind.

Zugezogene oder Leute denen der Arzt aus gesundheitlichen Gründen Sport nahe gelegt hat. Diese haben dann einen eigenen Leiter und eigene Trainingszeiten. Teilweise gibt es dann sogar Wechsel in den Wettkampfbereich, ansonsten sind die Spieler dort ganz regulär in den Vereinsbetrieb eingebunden und engagieren sich teilweise sehr viel.

Diese Mitgliedergruppe ist vermutlich die wertvolle ,auch wenn das nicht in die Köpfe der Verantwortlichen will.
Spielbetrieb und Anzahl der Mannschaften sind für den Verein objektiv ohne Wert , ds es dafür weder Zuschüsse noch Sponsorship gibt das in einem gesunden Verhältnis zum Aufwand steht und objektiv keinem Sponsor eine adequate Gegenleistung (value) bietet.wenn ich 150km weit zum Spiel fahre ist der lokale Sponsor eben Mäzen aber das ist ja keine Werbung die irgendwas bringt.
Bei den Heimspielen kommen dann wieviele Zuschauer ?
In welchen Publikationen sind Bilder und Erwähnung von Sponsoren? Gibt es im Verein jemanden der die Sponsoren mit Veröffentlichungsnachweisen füttert und mit Ergebnissen und interessanten Berichten und Hintergründen?
Wenn ich dann auf der anderen Seite sehe dass Mitglieder lediglich ein wenig Halle.und Tischzeit beanspruchen sich aber zusätzlich in die Vereinsführung und Arbeit einbringen , dann wird einem schnell klar warum viele Vereine abschmieren.

[alba]

Zitat von Rudi Endres

Das entspricht unserer Freizeitabteilung oder der ehemaligen Hausfrauenabteilung meines Heimatvereins.
Wenn man die Hallenzeiten hat und der Vorstand nicht nur die Erste im Sinn hat, ist das eine sehr gute Sache.

Vielleicht sollte man auch nicht so sehr die langfristigen Ergebnisse sehen. Denn das kann in der Tat frustrierend sein.
Wenn ich so zurück denke, war die Jugendarbeit zumindest für einige Jahre immer von Vorteil. Auch wenn dann die meisten im Alter von 20 - 22 Jahren wieder aufhörten. Sei es, das ein Wechsel die Gruppe destabilisierte oder berufliche Umstände dazwischen kamen.

Also einfach mehr mittelfristig planen. Die Zeiten der lebenslangen Mitgliedschaft sind vorbei.

Richtig! Man muss sich immer vor Augen führen, dass Mitgliedschaften in vielen Bereichen von Haus aus kurzfristig angelegt sind: Mutter-Kind-Turnen z.B. ist nach spätestens zwei Jahren vorbei. Ich bin auch jedesmal am Boden zerstört, wenn ein hoffnungsvoller Nachwuchsspieler nach drei, vier Jahren - in den man auch Zeit und Herzblut investiert hat - aufhört.
Aber:
Er hat eine Zeitlang Sport gemacht statt playstation etc.
Er hat TT-Grundlagen erlernt, an die er möglicherweise später anknüpfen kann.
Wir hatten eine Menge schöne Momente zusammen.
Er war vielleicht Multiplikator, hat Freunde mitgebracht usw.
Nicht zu vergessen: Er hat Beitrag gezahlt.
Unter dem Strich überwiegt selbst in diesem Fall das Positive.

[mithardemb]

Zitat von marcush

Diese Mitgliedergruppe ist vermutlich die wertvolle ,auch wenn das nicht in die Köpfe der Verantwortlichen will.
Spielbetrieb und Anzahl der Mannschaften sind für den Verein objektiv ohne Wert , ds es dafür weder Zuschüsse noch Sponsorship gibt das in einem gesunden Verhältnis zum Aufwand steht und objektiv keinem Sponsor eine adequate Gegenleistung (value) bietet.wenn ich 150km weit zum Spiel fahre ist der lokale Sponsor eben Mäzen aber das ist ja keine Werbung die irgendwas bringt.

Ich kenne einige Vereine bei denen die Entwicklung der Spielklasse einen sehr großen Einfluss auf die Mitgliederzahl hatte. Auf einmal war man für Spieler anderer Vereine attraktiv die dort unter dem eigentlichen Spielniveau gespielt haben. Gerade wenn die Spieler noch jung waren, brachten sie auch gleich Eltern und Geschwister zum Verein.

Der Verein hatte dann ein gesteigertes Interesse (und bessere finanzielle Möglichkeiten) besseres Training anzubieten. Das zog noch weiter Spieler an (Jugend und im Erwachsenenbereich).

Natürlich stieg auch das Interesse lokaler Sponsoren, wenn dieser Verein bekannter wurde.

Es gibt natürlich auch das genaue Gegenbeispiel, bei dem sich Vereine nur noch auf die Spitzengruppe fokussiert haben. Die Welt ist eben nicht nur schwarz oder weiß. Es gibt gute und schlechte Beispiele und es gibt leider eben kein Patentrezept.

[alba]

Zitat von mithardemb

Ich kenne einige Vereine bei denen die Entwicklung der Spielklasse einen sehr großen Einfluss auf die Mitgliederzahl hatte. Auf einmal war man für Spieler anderer Vereine attraktiv die dort unter dem eigentlichen Spielniveau gespielt haben. Gerade wenn die Spieler noch jung waren, brachten sie auch gleich Eltern und Geschwister zum Verein.

Der Verein hatte dann ein gesteigertes Interesse (und bessere finanzielle Möglichkeiten) besseres Training anzubieten. Das zog noch weiter Spieler an (Jugend und im Erwachsenenbereich).

Natürlich stieg auch das Interesse lokaler Sponsoren, wenn dieser Verein bekannter wurde.

Es gibt natürlich auch das genaue Gegenbeispiel, bei dem sich Vereine nur noch auf die Spitzengruppe fokussiert haben. Die Welt ist eben nicht nur schwarz oder weiß. Es gibt gute und schlechte Beispiele und es gibt leider eben kein Patentrezept.

Auch das stimmt! Wobei das nicht immer rational nachvollziehbar ist: Die Stimmung in einem Dorfverein, der gerade das erste Mal aus der untersten Klasse aufsteigt, ist bestens und das lockt Leute in den Verein. Umgekehrt kehren einem Oberligisten nach einem Abstieg möglicherweise ein paar Leute den Rücken, was sich negativ auf die Mannschaften darunter und aufgrund mieser Stimmung denngnazen Verein auswirkt.

[marcush]

Ich bezweifle doch gar nicht dass diese Muster vor zehn fünfzehnjahren noch funktioniert haben.
Daraus lässt sich leider nicht ableiten wie das in Zukunft
läuft.
Fakt ist doch ,dass sich unsere Welt in rasantem Wandel befindet.
Ob es da großen Sinn macht Herangehensweisen aus der Vergangenheit anzuwenden wage ich zu bezweifeln.
Ich habe noch nie ein Strategiepapier eine s Vereins gesehen ,das über kurzgedachte Ziele hinausgeht .Eigentlich habe v ich erst eins gesehen und das ist kläglich an der Realität zerschellt.
Ein Verein muß doch auch wirtschaftlich denken und handeln, und damit meine ich nicht einen ausgeglichenen Haushalt , sondern ein Konzept wie man kurz mittel und langfristig den Vereinsbetrieb nicht nur aufrecht erhalten sondern fördern kann.
In so einem Zusammenhang kann man zwar definieren dass man in fünf Jahren mit der ersten Bundesliga spielen will , damn muß aber auch ein plan her der das ganze auch wirtschaftlich und organisatorisch möglich macht.
Wenn jeder irgendwas macht mag da auch was rauskommen ,aber nützt es den Vereinszielen?
Was nützt es on einer höheten Spielklasse zu spielen ,Geld für Spieler in die Hand zu nehmen und dafür die eigene Jugendarbeit zu vernschlässigen, kein inklusionsprojekt , keine Flüchtlingskinder zu integrieren,
Und keine Hausfrauengruppe zu fördern ?
Wenn ich alles auf den Wettbewerb ausrichte , ost man schnell an dem Punkt Mitglieder nach TTR Punkten zu bewerten und es entsteht der völlig falsche Eindruck dass der Nummer 1Spieler die Stützende Säule des Vereins sei ..

[mithardemb]

Zitat von marcush

Was nützt es on einer höheten Spielklasse zu spielen ,Geld für Spieler in die Hand zu nehmen und dafür die eigene Jugendarbeit zu vernschlässigen, kein inklusionsprojekt , keine Flüchtlingskinder zu integrieren,
Und keine Hausfrauengruppe zu fördern ?

Ich denke du musst jedem Verein zugestehen, dass er sich seine Ziele selbst setzt und auf Grund deren auch den Nutzen von Maßnahmen definiert. Ein Allgemeinkonzept aufzustellen und fordern, dass jeder Verein das so umsetzen soll, ist sicher nicht im Sinne des deutsches Vereinswesens und wird dem TT-Sport deutlich mehr schaden als nutzen.

[marcush]

Zitat von mithardemb

Ich denke du musst jedem Verein zugestehen, dass er sich seine Ziele selbst setzt und auf Grund deren auch den Nutzen von Maßnahmen definiert. Ein Allgemeinkonzept aufzustellen und fordern, dass jeder Verein das so umsetzen soll, ist sicher nicht im Sinne des deutsches Vereinswesens und wird dem TT-Sport deutlich mehr schaden als nutzen.

Das ist ja auch nicht mein Gedanke .Ich bin mir nur ziemlich sicher dass es kaum einen Verein gibt , der sich solch Grundsätzliche Gedanken macht und echte Strategien entwickelt und dann konsequent umsetzt.
Wie die Strategie dann aussieht steht ja erstmal auf nem anderen Blatt , ich habe nur Beispiele genannt die man u.U.berücksichtigen könnte.
Wir sprechen ja über Vereine die akute Probleme haben und realisieren dass sie Vom AUS bedroht sind.
Die ,die garnicht wissen oder wahrhaben wollen dass sie längst im Mahlstrom des Untergangs sind wirst du eh noch nicht erreichen.

[mithardemb]

Zitat von marcush

Ich bin mir nur ziemlich sicher dass es kaum einen Verein gibt , der sich solch Grundsätzliche Gedanken macht und echte Strategien entwickelt und dann konsequent umsetzt.

Konzepte schreiben ist eine Sache. Um tragbare Strategien zu entwickeln brauche ich auch immer entsprechende Vereinsmitglieder die gewillt sich diese zu tragen und entsprechend Engagement einzubringen.

[marcush]

Zitat von mithardemb

Konzepte schreiben ist eine Sache. Um tragbare Strategien zu entwickeln brauche ich auch immer entsprechende Vereinsmitglieder die gewillt sich diese zu tragen und entsprechend Engagement einzubringen.

Man kann überall das Haar in der Suppe finden und Gründe warum alles so bleiben muß .
Der letzte schließt die Tür ab ,Strom gibts eh keinen mehr...
Die Verbände haben übrigens genau solche Konzepte fertig in der Schublade liegen und warten auf Vereine die um Hilfe fragen ...

[Referre]

Da ist das Video u.a Such vs Gardos. .... herrliches Aufschlagabzählgemetzel :

https://youtu.be/2qOY6wk98eI

Damals dachte ich, der Schiri zählt nie wieder

= Absoluter Risikofaktor für das TT.
Gegenmaßnahme: nur noch RH AS