Coronavirus - Wann glaubt ihr, geht's wieder an die Tische?

[Svennie]

@Power-Seven 🤘🏻🏓👍🏻

[Partner]

Auf Dauer können nicht Millionen von Menschen kaserniert werden. Um die hohe Anzahl der Grippetoten entstand in den letzten Jahren kein Drama. Da haben sich Hunderttausende nicht impfen lassen, aus Angst vor der Impfung, oder sonstigen Gründen. Die Krankenkassen der Pflichtversicherten haben den 3 Fach Schutz angeboten, dann aber nach Protesten doch den besseren 4 Fach Schutz, den Privatversicherte schon vorher in Anspruch nehmen konnten. Wenn das so weitergeht, spielt dieses Jahr ohne Impfstoff keiner mehr in irgendwelcher Halle.

[Haureinis Tango]

Irgendwie so wird es gehen müssen.

Mindestkriterium für eine Hallenöffnung könnte schonmal sein, daß die Reproduktionszahl auf < 1 gefallen wäre (dauerhaft beendet das eine Epidemie).

Bezugsgröße könnte das jeweilige Bundesland sein, weil es regional unterschiedliche Reproduktionszahlen gibt. Zudem hat das Bundesland die Hand auf dem Schulwesen und seiner Infrastruktur.

Die Verantwortung für das Vereinstraining aber an irgendeine Person ausserhalb abtreten zu wollen, führt vermutlich nicht zu einer optimalen Lösung für die betroffenen Sportler. Was hindert so eine Person daran, z.B. willkürlich einen totalen Lockdown für ein Jahr (ach warum nicht gleich zwei) zu bestimmen? Sie hätte dann doch nur das Bestmögliche getan, um eine Virusausbreitung zu verringern, und wäre privat bequem aus dem Schneider.

Um dieses Dilemma aufzulösen, muss jeder im Verein selbst verantwortlich agieren, unterstützt allenfalls noch von der nächstgrößeren Organisationseinheit - seinem Verein. Hilfe für selbstauferlegte Hygienemaßregeln könnte beim Gesundheitsamt eingeholt werden. Ganz ohne Arbeitsaufwand der Behörde ist das nicht möglich, ganz klar, aber sie hat nunmal auch gewisse Aufgaben und Pflichten (wie wir alle in dieser Ausnahmesituation).

Aber auch beim Gesundheitsamt wieder das Dilemma: Es ist bequemer, die Hallen dauerhaft und ohne klare Perspektive zu schließen, als Anträge zu sichten und ggf. klare Richtlinien zu geben.

[alba]

Eines ist klar: eine Lockerung in jeglichem Feld wird nicht ohne Risiko gehen. Gerade in Deutschland haben wir ja die Tendenz, möglichst für alles eine Versicherung abzuschließen. Soll nun ein Beamter (also jemand, der sich bei seinem persönlichen Lebensweg auch schon für die Sicherheitsvariante entschieden hat) über die Hallenöffnung entscheiden, wird der auch hier auf Nummer sicher gehen. Immer das worst case-Szenario zu betrachten und daran die Entscheidung auszurichten, führt aber in die Agonie! Leben ohne Risiko ist kein echtes Leben.

[Trillian]

@Partner: Schau Dir mal die Todeszahlen in der Lombardei (bereits jetzt 1 Coronatoter pro 1000 Einwohnern) und dort insbesondere in der Provinz Bergamo an (am 31.03. 2060 Tote, das entspricht 2 Tote pro 1000 Einwohnern, mittlerweile dürfte man dann bei etwa 3/1000 angekommen sein). Dort kamen die restriktiven Maßnahmen zu spät. Wobei die Behörden schätzen, dass die richtigen Zahlen sogar doppelt so hoch sind, da die Todeszahlen wesentlich stärker zugenommen hätten.

Auf ganz Deutschland gerechnet, wären 3 Promille 240000 Tote, das ist viel mehr als die letzte Grippeepidemie. Gut wir haben das bessere Gesundheitssystem, andererseits sind auch in der Lombardei noch immer 60% der Testergebnisse negativ. Wenn wir das Gesundheitssystem nicht überfordern, können wir deutlich darunter bleiben, aber nur dann.

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Trillian

Wenn wir das Gesundheitssystem nicht überfordern, können wir deutlich darunter bleiben, aber nur dann.

DER Schlüsselsatz für alle Spekulationen.

[Trillian]

Ich habe gerade gesehen, dass es auch in Deutschland einen Landkreis gibt mit fast 1 Toten pro 1000 Einwohnern (Tirschenreuth). Witzigerweise wird dieser Landkreis nicht allzu oft in den Medien genannt, im Gegensatz zu Heinsberg, wo es "nur" 0,18 Tote auf Tausend Einwohner gibt.
Zum Vergleich: Deutschlandweit sind es im Schnitt 29 Tote / Million Einwohner.
Keine Ahnung, ob über diesen Landkreis so wenig berichtet wird, weil er in Bayern liegt. Das halte ich durchaus für möglich.

[alba]

Mitterteich hatte aber als Erstes Ausgangssperre und dies wurde auch in der Tagesschau berichtet. Da muss ich Söder in Schutz nehmen.

[Trillian]

Dass in dem Zug darüber berichtet wurde, weiß ich. Aber über Heinsberg, das nur ein Fünftel der Fälle pro Einwohner hat, wird fast täglich berichtet.

[mithardemb]

Das ist richtig. Sie waren eben der erste Brennpunkt. Als Ende Februar der erste Fall in Heinsberg auftrat gab es in Deutschland ca. 20 Fälle. Danach stiegen in Heinsberg rasant in den Zahlen, so dass man vermutlich zeitweise mehr Fälle als der Rest der BRD hatte. Jetzt kam noch die Sache mit der Studie hinzu, da es eben er am längsten betroffene Brennpunkt war.

Wenn man sich das heute mal ansieht, 944 Fälle von über 120.000 in der BRD. Das ist für die Presse eben weniger sensationell.