Tischtennis muss langsamer werden!

[Der Materialspieler]

Zitat von LabyrinthDerSinne

Vor 2 Jahren haben wir zu dritt im Urlaub mit Brettchen gespielt. Das Spiel war nicht langweilig, sondern hat uns sehr viel Spaß gemacht. Das heißt nun nicht das ich Brettchen bevorzuge, aber das zeigt auch das TT mit langsameren Material schönere, spektakulärer Ballwechsel zulässt, und diese Spiele waren kein Schupfduelle!

So sehe ich das auch, ohne mir jetzt die letzten zig Seiten durchzulesen, ich rate allen mal sich nen Brettchen zu schnappen und nachem Training damit mal ein wenig zu zocken, seit ein paar Wochen tun wir das im Verein auch, keine Materialschlacht, ganz einfache Schläger die man für 1,79€ kaufen kann... und es macht Spaß, mir persönlich sogar schon mehr Spaß als das richtige Tischtennis, wie gesagt bei dem Spiel kommt es zu langen Ballwechseln das ist unvermeidbar wenn sich 2 halbwegs anständige Tischtennisspieler mit Brettchen gegenüber stehen.
Und gerade diese ballwechsel zeigen mir wieso ich angefangen habe Tischtennis zu spielen.

[Talathar]

Ich bin beim nachlesen der ganzen Diskussion leider nur bis Seite 4 gekommen, weshalb ich mich entschuldigen wollte falls ich Punkte wiederhole.

Es wird oft der ungern gesehene "Endschlag" nach der dritten Ballberührung angesprochen. Die ganzen Vorschläge die ich gelesen habe um dies zu entschärfen (vor allem höheres Netz) mögen vielleicht in der Bundesliga etwas bringen aber im Breitensport (bei mir z.b. 2 Bez. Liga in Niederbayern, es sind genügen Ligen unter der unseren in denen die Spieler froh sind den Ball über das jetzige Netz zu bekommen) erschweren Sie das Spiel unnötig. Ich gehöre in meiner Liga zu den besseren/agressiveren Angreifern und trotzdem kommen selten Ballwechsel vor bei denen der dritte Ball wirklich das Ende vom Ballwechsel bedeutet (Oder überhaupt der erste Angriffsball egal wie riskant gespielt).

Falls dies bei höherklassigen Spielen stört, sollte man einfach den Angriffschlag vor der fünften Ballberührung verbieten . Ähnlich Handball (war es Handball?) wo man erst ab der Mittellinie aufs Tor werfen darf.
Ein Problem mit höherem Netz seh ich zusätzlich. Das 2-3 cm höhere Netz macht mir beim Topspinn mit gebogener Flugkurve weniger Probleme, der Block fliegt jedoch in relativ gerader Linie!

Ich würde statt dessen wirklich von im Fernsehen erfolgreicheren Sportarten abkupfern. Mir fällt nämlich auf die Schnelle keine Sportart ein bei der ein Mannschaftswettkampf der aus mehreren Einzelwettkämpfen besteht im TV ausgestrahlt wird.
Tennis (einzig vielleicht mal der Davis Cup, wobei ich mir nicht sicher bin ob der noch ausgestrahlt wird)
Fussball (Obwohl eine Mannschaft spielt handelt es sich nur um "ein" Spiel)
Formel 1 (Ebenfalls, "ein" Rennen obwohl Teams dran teilnehmen)
Radfahren ("ein" Rennen), Boxen,.....

Somit dürfte man beim Tischtennis entweder "nur" Einzelmeisterschaften übertragen und müsste die Spiele in die Länge ziehen (unter 45min geht nichts, was mindestens Spiele auf 7 Gewinnsätze bedeuten würde).
Oder man bündelt die Einzelspiele zu einem Spiel zusammen. Könnte mir ein Spiel mit "Auswechseln" vorstellen. Z.b. 3 gegen 3 wobei es "nur" ein Spiel gibt. Jeder der Spieler hat eine entsprechende Anzahl von erlaubten Fehlern bevor er aufgeben muss und darf z.B. max zwei mal aus/eingewechselt werden.
Ich nehm an die neueste Umstellung der Bundesliga auf drei Mannschaften läuft darauf hinaus dass man den Zuschauer auf ein Spiel fixieren will und nicht auf mehrere welche möglicherweise noch parallel laufen (z.B. max 16 komplett eigenständige Vergleiche pro Punktespiel in der Bezirksliga)

[Zigeuner]

Zitat von Talathar

Könnte mir ein Spiel mit "Auswechseln" vorstellen. Z.b. 3 gegen 3 wobei es "nur" ein Spiel gibt. Jeder der Spieler hat eine entsprechende Anzahl von erlaubten Fehlern bevor er aufgeben muss und darf z.B. max zwei mal aus/eingewechselt werden.

Deine Idee finde ich sehr interessant.

Sö könnte man z.B. das aktuelle Olympia-Mannschaftssystem im Tischtennis (was das Aufstellungsschema betrifft) mit dem des Fechtens (Zählweise) verbinden:
Ein Spiel bestünde aus fünf aufeinanderfolgenden Abschnitten. Der erste Abschnitt ginge bis zum 20. Punkt eines Teams, der zweite bis 40, usw., bis 100.

Einzige Gefahr könnte es sein, wenn ein Team recht früh klar führt, und so keine Spannung mehr aufkommt. In der Regel dürfte es aber eher spannender werden, da ein Team stets zurückkommen kann.

Klarer Vorteil: Es würde um JEDEN Punkt gekämpf werden, außerdem würde Ausgeglichenheit belohnt werden und öfter der Bessere gewinnen -> d.h. weniger Überraschungen (kann man auch als negativ einschätzen).

[Sven T.]

Als ich neulich mit Bekannten an einem Tisch saß, die allesamt von TT keine Ahnung hatte und mein Hobby zur Sprache kam, brach plötzlich eine richtige Euphorie am Tisch aus.

Tischtennis wurde durch Olympia (Noch mit Frischkleben) wahrgenommen und in höchsten Tönen gelobt. Es fielen unter anderem Sätze wie "Die standen ja 10 Meter weit auseinander und brauchten ja gar nicht mehr den Tisch zum Spielen."

Begeisterung kam also auch durch das Tempo auf. Platzierung, Rotation etc wurden gar nicht beachtet. Das sind Punkte die beim Tischtennis einfach nicht verdeutlicht werden können. Auch als Zuschauer bei anderen Spielen kann ich als "Laie" auf Distanz die Rotation nur erahnen, wenn ich nicht den richtigen Blickwinkel habe. Tischtennis ist aber eben mehr als Platzierung und Tempo, gerade der Faktor Rotation macht einen gewichtigen Punkt aus, sonst könnte beinahe jeder 3. KK Spieler auch 1. Bundesliga spielen, will sagen einen langsamen Ball ohne Rotation können die auch zurückschlagen.

Meiner Meinung nach muss man sich überlegen, wann man seinen Sport einfach so belassen sollte, wie man ihn liebt. Eine erzwungene Änderung, um auf biegen und brechen ins Fernsehen kommen zu wollen, kann ich nicht gut heißen. Bundesliga Tennis ist im Fernsehen auch nicht zu sehen und spielt eher ein Randdarsein.

In meinen Augen ist es eher wichtig, bedeutende Einzel Turniere die auch nominell gut besetzt sind (WM/ Olympia/ ??) anhand von Sponsoren ins Fernsehen zu bringen und so TT zu mehr Popularität zu verhelfen.

Ein Vergleich zwischen DTTL und 1. Fußball Bundesliga ist weit gefehlt.

Ein anderer Punkt ist der, dass durch Bill Gates gesagt wurde, er würde sich lieber Frauen Tischtennis angucken, weil dies langsamer und mehr nachzuvollziehen ist. Daher hat unser Lieber ITTF Präsident ja auch gesagt, TT muss langsamer werden.

Sind wir mal ehrlich die einzige Konsequenz wäre da, dass wir alle Frauen werden würden. Ist man nur gelegentlicher Randbetrachter einer Sportart, guckt man sich auch lieber die Damen an. Ich persönlich gucke mir auch lieber Damen-Beachvolleyball und Damen-Tennis an, wenn ich mir diese Sportart nur 2x im Jahr angucke. Eine Sportart die ich lieber verfolge, also z.B. Fussball, gucke ich mir lieber die Männer an, weil es einfach mehr zur Sache geht und ich da mehr mitfiebern kann.

Mein Fazit, entweder bleibt man dem Sport treu und versucht ihn durch attraktivere Veranstaltungen ins Rampenlicht zu bringen oder...
... man verändert ihn so radikal, dass er ins TV kommt und verrät ihn aber gegenüber tausender aktiver und passiver Mitglieder. Dann sollte man aber wirklich die richtige Konsquenz ziehen und den Herrensport untersagen und Damen die in Rock und engem Shirt Mediengerechter rüberkommen fördern.

Amen

[Mighty]

Zitat von Maltodextrino

Mal eine Außenseitermeinung:
Wie wäre es denn wenn man einfach den Tisch langsamer macht...?

Oder/und den Luftdruck in der Halle erhöhen.

[Fastest115]

Zitat von Talathar

Falls dies bei höherklassigen Spielen stört, sollte man einfach den Angriffschlag vor der fünften Ballberührung verbieten . Ähnlich Handball (war es Handball?) wo man erst ab der Mittellinie aufs Tor werfen darf.
Ein Problem mit höherem Netz seh ich zusätzlich. Das 2-3 cm höhere Netz macht mir beim Topspinn mit gebogener Flugkurve weniger Probleme, der Block fliegt jedoch in relativ gerader Linie!

Ich würde statt dessen wirklich von im Fernsehen erfolgreicheren Sportarten abkupfern. Mir fällt nämlich auf die Schnelle keine Sportart ein bei der ein Mannschaftswettkampf der aus mehreren Einzelwettkämpfen besteht im TV ausgestrahlt wird.

reine Mannschaftssportarten darf man natürlich nicht vergleichen (also Fußball Handball usw)

Aber es gibt schon einige Sportarten wo das ganze so ist: mehrere Einzelergebnisse werden zusammengeführt und diese Mannschaftswettbewerbe sind auch mit entsprechenden Zuschauerzahlen und TV Zeiten ausgestattet

Reiten( Springen, Dressur, Military)
Schwimmen (Staffeln sind immer die Kröhnung jedes Tages am Ende)
Leichtathletik (Staffeln und Mannschaftseuropacup und Weltcup)
Fechten
Skispringen
Biathlon und Langlaufstaffeln + Nordische Kombination.
Tennis: Daviscup, Nationscup, Fedcup, Hopmancup.
Golf: Ryderscup

[Talathar]

Zitat von Fastest115

Reiten( Springen, Dressur, Military)
Schwimmen (Staffeln sind immer die Kröhnung jedes Tages am Ende)
Leichtathletik (Staffeln und Mannschaftseuropacup und Weltcup)
Fechten
Skispringen
Biathlon und Langlaufstaffeln + Nordische Kombination.
Tennis: Daviscup, Nationscup, Fedcup, Hopmancup.
Golf: Ryderscup

Trotzdem sind soche "Mannschafts"-wettkämpfe nicht mit einem Mannschaftsspiel im Tischtennis vergleichbar. Die einzelnen Spiele im Tischtennis sind im Gegensatz dazu zu eigenständig. Ein Vergleich zwischen dem Spiel Pos1 gegen Pos1 und dem Spiel Pos2 gegen Pos2 ist nicht möglich.

Skispringen (Alle Sprünge miteinander vergleichbar)
Biathlon (Es werden Runden gelaufen, d.h. alle Ergebnisse miteinander vergleichbar)
Tennis: War mir nicht sicher ob der Daviscup noch ausgestrahlt wird.
Leichtathletik (Jeder Läufer hat die gleiche Strecke zurückzulegen).

Zu Reiten, Golf und Fechten kann ich nicht viel sagen.

Um den gleichen Effekt zu erreichen müsste Mannschaftswettkampf im Tischtennis wohl gegen einen gleich eingestellten Ballroboter stattfinden. Ich bleib bei der Meinung dass Mannschaftstischtennis derzeit keine Chance hat im TV Fuss zu fassen. Man muss sich mehr auf Einzelwettkämpfe konzentrieren und diese Zuschauergerecht aufbereiten (länger machen, auswechseln,..)