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Alt 04.01.2022, 13:14
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Wohlfühlbacher Wohlfühlbacher ist offline
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AW: Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

Kleiner Trost, Noppe: "Die Grünen" gibt es auch in den USA...
(hab das Gespräch komplett reinkopiert, da "SZ plus")

"Die Bio-Elite verschärft die Ungleichheit"
1. Oktober 2021, 8:38 UhrLesezeit: 8 min

Elizabeth Currid-Halkett erforscht, wie Bio-Tomaten und Yoga-Urlaube zu Statussymbolen wurden. Ein Gespräch über Menschen, die alles richtig machen wollen - und dabei der Gesellschaft schaden.

Interview von Claus Hulverscheidt und Nakissa Salavati
Elizabeth Currid-Halkett weiß, wovon sie spricht, wenn es um die "aufstrebende Klasse" geht - jene neue gesellschaftliche Elite in vielen Teilen der Welt, die sich nicht mehr über Luxuswaren, sondern eher über Bildung, Umweltbewusstsein und ethische Normen definiert: Die 43-jährige Soziologin und Stadtplanerin forscht nicht nur seit vielen Jahren zum Thema - sie ist selbst Teil dieser Klasse und kennt die Vorzüge wie auch die Untiefen aus eigener Erfahrung. Currid-Halkett, Mutter dreier Kinder, arbeitet an der renommierten University of California in Los Angeles. Vor ein paar Wochen ist ihr jüngsten Buch "The sum of small things" auf Deutsch erschienen - wenn auch unter dem etwas irreführenden Titel "Fair gehandelt?".

SZ: Frau Currid-Halkett, reden wir über Geld. Wenn es früher um Statussymbole ging, dann meinten die Menschen meist dicke Autos, Rolex-Uhren oder Prada-Handtaschen. Was sind die Statussymbole unserer Zeit? Yogamatte und Bio-Tomate?

Elizabeth Currid-Halkett: Ha, eine Bio-Yogamatte vielleicht, das gäbe noch Zusatzpunkte. Nein, im Ernst: Wir beobachten zwei Dinge. Zum einen: Viele Produkte, die früher einmal Luxusgüter waren, sind aufgrund von Industrialisierung und Massenproduktion heute keine mehr. Das beste Beispiel ist das Auto. Und auch schicke Kleider können sich heute fast alle leisten, weil es bei Zara oder bei Century 21 günstige Modelle gibt, die sich von ihren teuren Vorbildern kaum noch unterscheiden. Viele Luxuswaren haben also an Exklusivität und damit an Wert verloren.

Und zum anderen?

Zum anderen hat sich das Wertegerüst vieler Menschen verändert. Man kann auch heute noch mit einer teuren Handtasche herumlaufen, aber niemand klatscht mehr begeistert, wenn man zehn davon hat. Im Gegenteil, wir bemessen gesellschaftliches Ansehen heute zusätzlich daran, wie gebildet jemand ist, wie achtsam und wie umweltbewusst er oder sie sich verhält. Die amerikanische First Lady Jill Biden und Herzogin Meghan Markle zum Beispiel haben bei Veranstaltungen zuletzt mehrmals hintereinander dasselbe Kleid getragen. Früher ging das gar nicht, heute wird es gelobt. Und das bringt uns zurück zur Bio-Tomate: Die Bio-Tomate ist wertvoll und bedeutsam in der Hinsicht, dass jemand, der sie kauft, beweist, dass er gebildet ist, gesund leben will und über Verantwortungsbewusstsein verfügt. Das ist etwas, das in der aufstrebenden Klasse mehr wert ist als eine weitere Handtasche.

Ist die Protz-Ära also endgültig vorbei?

So weit würde ich nicht gehen. Wenn Sie den Rodeo Drive in Los Angeles oder die Fifth Avenue in New York entlanglaufen, sehen Sie immer noch viel Protzerei. Auch die Kardashians sind immer noch die Kardashians. Wenn ich von der aufstrebenden Klasse spreche, dann meine ich gebildete, bewusste Menschen, die oft, aber nicht immer wohlhabend sind, aber allesamt über sehr viel kulturelles Kapital verfügen.

Kulturelles Kapital?

Kulturelles Kapital ist gewissermaßen die Summe deines Wissens, deines Bewusstseins, deines Verhaltens. Für die neue Elite heißt das: Man war an der Universität, weiß, welchen Podcast man gerade hören sollte, liest die New York Times, diskutiert über Paul Krugmans Wirtschaftskolumne und weiß, dass Sally Rooneys neues Buch rauskommt. Oder, wie es der Soziologe Paul DiMaggio einmal gesagt hat: Diese Menschen lieben die Oper nicht nur, sie wissen auch, dass sie sie lieben sollten.

Das heißt, früher definierten sich soziale Gruppen über Abstammung oder Vermögen, während heute erstmals in der Geschichte die reiche Ärztin und der mittellose Filmkritiker Teil derselben Klasse sind, weil sie die gleiche Musik hören, die gleiche Zeitung lesen und im selben Biomarkt einkaufen. Ist doch eigentlich toll, oder?

Naja, es gab auch früher gelegentlich Vermengungen, denken Sie an reiche Adlige, die sich gern mit armen, aber brillanten jungen Künstlern umgaben. Aber Sie haben recht: Die Ärztin und der Filmkritiker sind erstmals Teil derselben Klasse, weil die Mitgliedskriterien nicht mehr zuvorderst materieller Natur sind und weil beide über das gleiche kulturelle Kapital verfügen. Auch der Filmkritiker gibt sechs Dollar für eine Schale Bio-Erdbeeren aus, er muss allerdings bei seinen Kaufentscheidungen viel stärker Prioritäten setzen.

Die Geldelite wurde also durch eine Tugendelite ersetzt?

Das haben Sie wunderschön gesagt.

Puh, das rettet zwar vielleicht die Welt, klingt aber komplett spaßbefreit.

Ja, den Eindruck kann man manchmal haben. Dafür haben die Mitglieder der aufstrebenden Klasse aber das Gefühl, gute Menschen zu sein und das Richtige zu tun. Dieser Gedanke befriedigt sie.

Obwohl die neue Oberklasse sich nicht mehr in erster Linie über materielle Güter definiert, hat sie aber auch kein Problem mit Wohlstand, oder?

Anders als etwa viele 68er, die materiellen Reichtum ablehnten, gibt die aufstrebende Klasse gern Geld aus - wenn es reicht, durchaus auch für eine teure Handtasche, vor allem aber für Bio-Lebensmittel, Schulen und solche Dinge. Damit nämlich können sich die Menschen selbst und anderen beweisen, dass sie gebildet sind und bewusste Kaufentscheidungen treffen.

Es spricht doch nichts gegen bewusste Kaufentscheidungen, oder?

Nein, natürlich nicht. Aber oft geht es den Menschen auch - oder sogar vor allem - darum, den Nachbarn oder Bekannten zu signalisieren, wie unglaublich bewusst sie sich verhalten. Manche etwa pappen Aufkleber mit dem Namen der Privatschule ihrer Kinder aufs Auto, um zu zeigen, dass sie 30 000 Dollar im Jahr für gute Bildung ausgeben. Andere zahlen 50 000 oder gar 100 000 Dollar für einen Tesla, damit jeder sieht, wie ökologisch korrekt man ist. Das ist in meinen Augen lächerlich. Wenn es tatsächlich nur um das Klima ginge, könnten die Leute genauso gut einen umweltfreundlichen Kia kaufen. Das heißt, manchmal nutzt die neue Oberklasse ihr Wissen, ihre Bildung, ihr Umweltbewusstsein auch, um ihr Luxusgehabe zu bemänteln.

Die Wissenselite ist gar nicht so edel und gut, wie sie tut?

Selbstverständlich spricht nichts dagegen, bewusst zu leben und Wissen zu nutzen, um ein besserer Mensch zu werden. Das ist wunderbar für die Betroffenen. Die Frage ist nur: Machen die Menschen mit ihren Entscheidungen auch die Welt insgesamt besser oder nur ihr eigenes Leben? Ich glaube, dass wir uns manchmal einreden, dass wir Gutes für die Welt tun, obwohl wir in Wahrheit nur Gutes für uns selbst tun.

Die Leute kriegen gar nicht mehr mit, was außerhalb ihrer Blase passiert?

Die Oberklasse hat sich vom übrigen Amerika ziemlich weit entfernt. Wenn jemand etwa in Pennsylvania auf dem Land lebt und von irgendwelchen Menschen in den Großstädten an der Küste dauernd vorgehalten bekommt, dass alles, wofür sie oder er steht und woran man glaubt, falsch sei, wie ist einem da wohl zumute?

Das heißt, die neue Elite neigt dazu, ihren Lebensstil für den einzig korrekten zu halten und andere zu bevormunden?

Exakt. Statt auf Andersdenkende herabzuschauen, sollten wir aber das Gespräch mit ihnen suchen und respektieren, dass Menschen unterschiedlich sind. Und wir sollten Leute nicht verurteilen, weil sie Fox News schauen, sondern lieber neugierig sein und uns bemühen zu verstehen, warum sie zum Beispiel Zweifel haben, dass der Klimawandel menschengemacht ist.

In Ihrem Buch schreiben Sie, die neue Oberklasse sei sogar "gefährlich" für den sozialen Zusammenhalt der USA.

Bewusst zu leben, ist selbstverständlich besser, als rücksichtslos zu leben. Aber: Es ist ein Luxus, sich Gedanken über Bio-Tomaten machen zu können, es ist ein Luxus, Yoga-Stunden zu nehmen, und es ist ein Luxus, am Dienstagvormittag zum Bauernmarkt zu gehen. Viele Amerikaner haben dafür weder Zeit noch Geld - vom Rest der Welt ganz zu schweigen. Schwierig wird es, wenn man selbst zum Biomarkt geht und nicht mehr versteht, warum jemand anderes beim Discounter um die Ecke einkaufen muss. Wenn man so zufrieden mit sich ist, dass man gar nicht mehr merkt, in welchem Maße man selbst zur Ungleichheit in der Gesellschaft beiträgt. Denn das tut sie: Diese Bio-Elite verschärft die Ungleichheit.

Jenseits von Zeit und Geld gibt es noch andere Bereiche, in denen sich die Oberklasse - bewusst oder unbewusst - von anderen Gruppen abgrenzt. Ein Beispiel ist der Umgang mit Geburt und Kindern: Mütter aus der Oberklasse gebären in heimeligen Geburtshäusern und sie stillen ihre Kinder, statt ihnen das Fläschchen zu geben.

Als ich mein Buch geschrieben habe, war gerade mein zweites Kind geboren - und ich war sehr darauf aus, mich als Mutter nur ja korrekt zu verhalten und die richtigen Signale nach außen zu senden. Dabei wurde mir klar, dass Kinder heute eines der Vehikel sind, mit denen wir unseren sozialen Status demonstrieren: von der Entscheidung, zu stillen oder die Flasche zu geben, über die Wahl der Schule bis zur Frage, in welchem Debattierklub wir die Kleinen anmelden. Ich glaube, dass sich viele dessen gar nicht bewusst sind. Aber wenn man einmal einen Schritt zurücktritt, sieht man es sofort.

Stillen die Frauen, weil es besser für das Baby ist, oder weil Stillen zu den Kulturmerkmalen dieser Klasse gehört?

Das ist schwer zu sagen. Ich glaube, dass wir eher unbewusst ganz oft Dinge tun oder sagen, von denen wir instinktiv glauben, dass sie von uns erwartet werden. Irgendwann wird es dann ein Habitus, den wir gar nicht mehr als solchen erkennen. Dabei gibt es natürlich auch Gegenden in den USA, wo es ganz anders ist: Wenn man dort da erzählt, dass man das einjährige Kind immer noch stillt, sagt niemand: Toll! Da sagen die Leute eher: Geht's noch? Das zeigt: Soziale Statussymbole sind nicht überall soziale Statussymbole.

Verschiedene Klassen gehen unterschiedlich mit ihren Babys um. Behandeln sie auch ihre Verstorbenen unterschiedlich?

Ja, das ist wirklich interessant: Reichere Menschen verbrennen ihre Toten eher, während die Mittel- und die Unterschicht zur Erdbestattung neigt. Eine Erklärung könnte sein, dass Letztere eine Beerdigung eher als soziale Zusammenkunft betrachten, während reiche Städter nicht selten auf das religiöse Drumherum verzichten und in kleinem Kreis Abschied nehmen, weil die Familie oft weit entfernt lebt.

In früheren Jahrhunderten stellten die Menschen ihre Zugehörigkeit zur Oberschicht auch dadurch zur Schau, dass sie demonstrativ faulenzten. Frauen wurden gar in Korsetts gezwängt, in denen sie nicht einmal dann hätten arbeiten können, wenn sie gewollt hätten.

Heute ist es das glatte Gegenteil. Sogar in unserer Freizeit versuchen wir, noch besser, noch bewusster, noch produktiver zu werden: Wir hören Podcasts nach, die wir über die Woche verpasst haben, wir lesen Artikel, wir machen Yoga und Pilates. Vielleicht sollten wir uns alle wieder ein bisschen mehr Faulheit gönnen und einfach mal sagen: Ich setze mich jetzt hin und tue nichts anderes, als eine Illustrierte zu lesen und eine Cola zu trinken.

Warum tickt die aufstrebende Klasse überall so ähnlich - egal ob in Los Angeles, Paris oder München?

Ich glaube, es liegt daran, dass die kapitalistischen Systeme in all diesen Ländern ähnlich sind und dass sich überall Leistungsgesellschaften herausgebildet haben. Die Globalisierung spielt sicher eine Rolle, das gewachsene weltweite Bewusstsein für den Umweltschutz und natürlich die sozialen Netzwerke. Mittlerweile wird permanent kulturelles Kapital ausgetauscht.

Wenn Bildung der Schlüssel zum Aufstieg ist, wie schaffen wir es dann, alle Menschen dazu zu bringen, die vielfältigen Angebote zu nutzen, die es ja gibt - von Bibliotheken über Podcasts bis zu Youtube.

Das ist die entscheidende Frage überhaupt: Bildung ist dein Ticket für jedwedes Leben, dass du leben willst - und ich meine jetzt nicht in erster Linie Reichtum. In den USA ist es geradezu obszön, denn eine gute Universität kostet leicht 60 000 Dollar pro Jahr. Das zumindest ist in Europa besser. Aber das Problem beginnt natürlich viel früher, im Kindergarten oder in der Grundschule. Hier brauchen die Kinder die Unterstützung ihrer Eltern - was schon einmal nicht geht, wenn beide Elternteile arbeiten müssen, um die Familie über die Runden zu bringen. Das Gleiche gilt für kostenlose Internetangebote: Eigentlich müsste der Vater oder die Mutter sagen: Ich bin um 16 Uhr zu Hause, und dann schauen wir uns das gemeinsam an. Aber auch das funktioniert oft nicht. Anderes scheitert an der Bürokratie: Man könnte ja etwa Musik- oder Sportstudenten verpflichten, einige Stunden pro Woche kostenlosen Klavier- oder Tennisunterricht zu geben. Aber wer organisiert das? Wer trägt die Verantwortung?

Wenn es die Eltern nicht allein können und auch nicht die Verwaltungen, wer kann es dann? Die Politik?

Hier liegt tatsächlich der Schlüssel. Wenn wir nur einen winzigen Bruchteil dessen, was wir für die Verteidigung ausgeben, in die Bildung stecken würden, könnten wir die meisten Probleme lösen. Ich verstehe nicht, warum wir das nicht tun. Warum gibt es keine kostenlose Kinderbetreuung? Warum kostet der Eintritt in unsere Museen 20 Dollar? Das ist doch Wahnsinn! Und noch etwas: Wir sollten unseren Lehrern einen Riesenbatzen mehr Geld zahlen, damit wir die besten der Besten kriegen.

Was kann die neue Oberschicht tun, um an der Lösung der Probleme mitzuwirken? Den Planeten der Ignoranz verlassen und zur Erde zurückkehren?

Ha, genau! Nein, was wir tun können, ist, unser Wissen weiterzugeben. Wir können zum Beispiel ehrenamtlich dabei mitmachen, Bibliotheken in ärmeren Stadtvierteln zu betreiben. Das Wichtigste aber ist: Individualismus, wie wir ihn in den USA haben, ist ja gut und schön. Armut und Ungleichheit aber werden wir nur besiegen, wenn wir alle die Anliegen der Kinder zu unseren eigenen machen.
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Alt 04.01.2022, 13:34
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Gutes Interview. Ein durchaus kritischer, aber nicht so undifferenziert bis hasserfüllter Blick auf dieses Milieu wie bei der Noppe.
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Alt 04.01.2022, 14:02
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Würde auch gut im Corona-thread passen: https://www.spiegel.de/politik/deuts...c-995f427d17bf
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  #134  
Alt 04.01.2022, 14:13
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Zitat von Wohlfühlbacher Beitrag anzeigen
"Die Bio-Elite verschärft die Ungleichheit"
1. Oktober 2021, 8:38 UhrLesezeit: 8 min

Elizabeth Currid-Halkett erforscht, wie Bio-Tomaten und Yoga-Urlaube zu Statussymbolen wurden. Ein Gespräch über Menschen, die alles richtig machen wollen - und dabei der Gesellschaft schaden.

Interview von Claus Hulverscheidt und Nakissa Salavati

...

Das heißt, früher definierten sich soziale Gruppen über Abstammung oder Vermögen, während heute erstmals in der Geschichte die reiche Ärztin und der mittellose Filmkritiker Teil derselben Klasse sind, weil sie die gleiche Musik hören, die gleiche Zeitung lesen und im selben Biomarkt einkaufen. Ist doch eigentlich toll, oder?
Toll? Das ist Unsinn. Sie gehören ganz sicher nicht der gleichen Klasse an.
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  #135  
Alt 04.01.2022, 15:03
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Zitat:
Zitat von Wohlfühlbacher Beitrag anzeigen
Ha, genau! Nein, was wir tun können, ist, unser Wissen weiterzugeben. Wir können zum Beispiel ehrenamtlich dabei mitmachen, Bibliotheken in ärmeren Stadtvierteln zu betreiben. Das Wichtigste aber ist: Individualismus, wie wir ihn in den USA haben, ist ja gut und schön. Armut und Ungleichheit aber werden wir nur besiegen, wenn wir alle die Anliegen der Kinder zu unseren eigenen machen.

Witzig!

Pro bono, klar, grad die selbstverliebten "Wissensträger" machen nix umsonst. Wenn du da einen fragst ob er dir kurz helfen kann, den Wagen auf die Grube zu schieben, dann hat er garantiert grad die Sonntagshose an.
Ich lebe in einem solchem Viertel und kenne einen Großteil der Leute sowohl lange wie auch persönlich. Da frag mal wen ob er dir den Hund ausführt, wenn du krank bist, da bekommst du eher einen link geschickt wo der nächste Hundesitter seine Dienste verrichtet.
Deren Kinder waren teils mit mir auf der "höheren Schule", 90 % nicht mein Fall, im Fußballteam konnte man Sie nicht brauchen, bei einer Rauferei gegen die benachbarte Wirtschaftsschule haben sie sich eingeschissen. Im Winter einen Schneeball aufs Jäckchen da wurde dann die Pausenaufsicht gerufen.
Nach der Schule zum Klavierunterricht, oder zur French Nachhilfe, oder mit Mutti in die Stadt eine neue Popper Jacke kaufen, und eine Bundfaltenhose.

Und bitte, die sind nicht repräsentativ, klar, kann ich zumindest keinen Beweis führen, aber die die ich hier beschreibe kenne ich selbst. Fatzke er, mit gefärbtem Haar und blitzblank sauberen und manikürten Nägeln. Sie immer die neueste Mode, sauber frisiert und geschminkt.
Sie bescheißt ihn wo sie kann, er weiß das, macht gute Miene zum üblen Spiel. Man will ja den Kindern kein TT (nein nicht Tischtennis, d. h. Trennungstrauma) zumuten, der Mutti offenbar aber furzegal, wenn die Spalte nach Erfüllung sucht. (Jeder im Dorf weiß das Sie Ihren Frisör bumst). Tolle Leute sehr gescheit, er hat promoviert, Sie weiß alles besser, und muss das überall jedem auf die Nase binden (die würde super hierher passen zu unseren Berufsmaoisten).

Lieber Gott schick Handwerker, Bauern, und andere Leute die was bewegen können! Aber bitte nicht den Eleggdromasdä!
Was? Gibt keine anderen mehr? Ok, dann bitte den EM!
Danke.

Ach so.
Noppe hat nicht immer recht, bei seinen Beschreibungen einer ganz bestimmten Klientel stehe ich zu 100 % hinter ihm.

Amen ...
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  #136  
Alt 04.01.2022, 17:25
Noppenzar Noppenzar ist offline
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Zitat:
Zitat von Glücksball Beitrag anzeigen
Gutes Interview. Ein durchaus kritischer, aber nicht so undifferenziert bis hasserfüllter Blick auf dieses Milieu wie bei der Noppe.
Die Selbstdefinition dieser "Klasse" ist schon mal per se falsch. "Aufstrebende Elite"....

Die aufstrebende Elite besucht eher Harvard und lebt (oft von Papas Geld) extrem dekadent und luxuriös. Die beschriebene "Klasse" verzichtet in der Regel auf Arbeit, fliegt, wie Luisa, mit dem in der Nazizeit reichlich vermehrten Vermögen der Vorfahren durch die Weltgeschichte und macht sich Gedanken, die die Welt nicht braucht.

Wer sich wirklich hocharbeitet, Fussballer, Künstler oder andere bunte Vögel, die temporär an der Belustigung des Volkes überproportional verdienen mal außen vor, hat für so einen Krempel gar keine Zeit.

Eher also "Generation Erbschaft". Und da ist die Welt halt auch, wie überall, extrem gespalten. Einige suchen den Sinn, weil sie mit ihrer Zeit nichts anzufangen wissen, andere, wie "Abt", "Gercollerctor", "Satin Crew" oder dieser im ZDF in der Doku vorgestellte Sohn von Medienmulti Kögel knallen halt einfach Papas Geld raus.

Und wenn es ganz blöd läuft, dann so wie beim Spieler des TTV Ronsdorf (kein Geheimnis, der Fall ging durch alle Medien), der schon die 80 Mio von Opa fest im Visier hatte, dann aber wohl durchdrehte, als Opa ihm den Hahn abgedreht hatte, als er nicht mal mehr zur Uni wollte. Jetzt hat er nix und sitzt sicher noch 15 Jahre.

Geändert von Noppenzar (04.01.2022 um 17:29 Uhr)
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  #137  
Alt 04.01.2022, 18:29
Glücksball Glücksball ist offline
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@Noppenzar:
Na ja, ein wenig größer als nur die Menge der reichen Erben ist dieses Milieu schon. Aber Hauptsache mal wieder gestänkert?
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  #138  
Alt 04.01.2022, 18:47
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Wohlfühlbacher Wohlfühlbacher ist offline
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Zitat:
Zitat von Noppenzar Beitrag anzeigen
In dem Gespräch geht es doch um was ganz anderes. Das interessiert dich aber nicht. Du bist dermaßen verbissen in deinem Hass gg alles Grüne, da kommt eben immer wieder dasselbe Getrommel. Du kannst die Sticks wieder einpacken, hört bald keiner mehr zu.
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  #139  
Alt 04.01.2022, 19:08
Matousek Matousek ist gerade online
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Irgendwie manisch beim Noppenzar
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Alt 04.01.2022, 19:54
Benutzerbild von radeberger
radeberger radeberger ist gerade online
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radeberger trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)
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Nach dem die Herrn der Schöpfung sich zu Silvester darum geprügelt haben wer den ersten Darwin Award des Jahres bekommt sind nun die Damen dran

https://www.spiegel.de/panorama/gese...a-a10a-a15c151

Bei uns ist am Wochende einer von der Autobahnbrücke ins neue Jahr gesprungen.
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"Mit einem Troll zu argumentieren, ist wie Schlammcatchen mit einem Schwein, beide werden dreckig und dem Schwein macht es Spaß."
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