DTTB/ITTF: Kleben in umschlossenen Räumen verboten! - Seite 14 - TT-NEWS Tischtennis Forum

Freddie · #**131** 01.11.2002, 21:54

Das Mittel von früher, das Du meinst wird wohl das
1,1,1 - Trichlorethan sein. Das wurde verboten, weil es zu den Chlorkohlenwasserstoffen gehörte, die die Ozonschicht abbauen. Es wurde dann nicht mehr großtechnisch hergestellt und war also für die Kleberindustrie auch nicht mehr verfügbar. Die Scheinheiligkeit mit "früher waren die schlimmer" hört sich für mich so an, als ob die Zigaretten früher auch schlimmer wären. Zu dem, dass jeder der klebt zunächst seine eigenen Körper schädigt und je nachdem wo, den seiner Mitmenschen sage ich nichts mehr. Ich denke, das ist unnötig. Nur soviel: Lösemittel setzen in der Schädigung häufig bei den Gehirnzellen an, und dort nimmt man das nicht so schnell war, eher die Verwandten, ...

trendyandy · #**132** 01.11.2002, 22:04

Jo,das Mittel meinte ich.

Und das mit der Schädigung..., dazu sage ich jetzt mal auch nichts.

Aber hat bisher irgendwer einen richtigen Beweis geliefert, dass Kleben, solange es im Rahmen bleibt, (also 2 oder 3 mal die Woche im Freien oder in einem gut belüfteten Raum (bei mir eher im Freien)) wirklich gesundheitsschädigend ist?

Nach deiner Aussage müssten ja im Grunde alle Profispieler nach ein paar Jahren in höchstem Maße gehirngeschädigt sein, so hört sich deine Argumentation nämlich an.

P.S.: Und der Verglecih mit den Zigaretten ist wirklich lächerlich, denn Zigaretten oder auch Alkohol sind ja überhaupt nicht schlimmer asl heutiger Kleber oder wie? Ich möchte mal einen Menschen sehen, der durch Kleben mit heutigen erlaubten mitteln und unter vernünftigen Umständen irgendwelche Schäden davongetragen hat, im gegensatz dazu kenne ich aber leider persönlich Leute, die durch Rauchen irreparable Schädigungen davongetragen haben (leider bis hin zu Lunkgenkrebs).

Freddie · #**133** 01.11.2002, 22:23

Schäden durch häufiges Einatmen von Lösemitteln sind sehr häufig. Nicht umsonst wurden und werden nicht nur in Schulen und Kindergärten nur noch lösemittelfreie Kleber eingesetzt. Es geht hier um (Langzeit-)Schäden von Lösemittel. Sorry, wenn du mich falsch verstanden hast, nicht nach 3 Jahren. Nach 3 Jahren rauchen, hast du ja auch noch keinen Lungenkrebs oder nach 3 Jahren Alkohol noch keine Leberschäden. Die Wirkung von Lösemitteln ist bestens bekannt. Nicht umsonst gibt es im Chemiehandel strengste Auflagen mit Sicherheitsdatenblättern, Gefahrenmerkblatt, ...

Wenn die TT-Firmen verantwortlich handeln würden, sollten sie einfach mal einen Teststreifen (gibt's bei Drägerwerk) mit in den Kleberaum nehmen und die MAK-Werte messen. Ich bin überzeugt, dass die um ein Vielfaches überschritten wären. Wenn nicht, warum machen sie das nicht? Ich habe bereits vor mehr als einem Jahr Kleberhersteller und DTTB angeschrieben, mit der Bitte um Information und Aufklärung. Keine Antwort!! Nicht mal auf Anforderung gibt es die gesetzlich vorgeschriebenen Sicherheitsdatenblätter. Es gibt keine Info über die eingesetzten Lösemittel, warum nicht? Weil es harmlos ist, dann kann ich auch informieren, oder?

P.S. Ich bin kein Feind des Frischklebens. Ich mag den Sound und die Dynamik, die dadurch ins Spiel kommt. Aber ich bin Vater eines Kindes, der frischkleben will und zur Zeit den Rapid Clean de Luxe nimmt. Ein Vater, der die Verantwortung für sein Kind hat und der diesem vielleicht irgendwann mal erklären muss, warum es vielleicht unfruchtbar sein könnte, oder .... wie gesagt, die Wirkung von Lösemitteln sind hinreichend getestet und es gibt auch gesetzlich vorgeschriebene Grenzwerte.

Lasst uns doch Kleber entwickeln, Beläge erfinden, die die Dynamik erhalten, aber bitte nicht zu lasten unserer aller Gesundheit.

Freddie · #**134** 01.11.2002, 22:28

Eins habe ich noch vergessen. Der DTTB gibt zur Zeit viel Geld aus, um die Popularität unseres Sports zu steigern. (Siehe die neuen Imagebroschüre). Ich habe Angst, dass Tischtennis, vielleicht grade dann, wenn's populär wird, mal durch eine Schlagzeile wie "Benzol im Umkleideraum" Schaden nimmt. Und die Presse sucht "bad news".

Mein Appell an den DTTB: Geht offensiv an die Sache. Informiert mit tatsächlichen Daten und Fakten z.B. im dts. Oder schafft euch dieses Risikopotential bald vom Hals.

trendyandy · #**135** 01.11.2002, 22:33

Ich hätte auch ncihts gegen lösungsmittelfreie Kleber oder ähnliches. Nur wie gesagt sehe ich ein problem in dem Verhalten der Leute und nciht dem Kleber selbst. Wenn alle zum Beispiel vor dem Halleneingang kleben würde oder in einem Raum, in dem eine richtig starke lüdtung ist (keien Ahnung ob es sowas gibt), dann denke ich wäre schon ein sehr großer Schritt getan.

Und was ich einfahc nciht abkann ist, wenn man vorm Halleneingang sitzt o.ä. und sich dei Leute die vorbeikommen trotzdem noch beschweren, dass man überhaupt klebt. In der Halle oder sogar Umkleide kann ich das voll nachvollziehen und bin auch dagegen, nur in meinen Augen sehen manche Leute (zu denen du aber wohl nicht gehörst, wenn ich dein letztes Posting richtig verstehe

) das Thema viel zu einseitig und schieben die Schuld nur auf dei Leute, die kleben und sehen nur die Alternative das Kleben ganz zu verbieten was in meine Augen der komplett falsche Ansatz ist. Denn wenn es zu so einem Verbot kommen würde, dann klebt ein großteil heimlich zuhause im Zimmer oder so und ist damit den Lösungsmitteln nur ncoh viel mehr ausgesetzt.

Deshalb sind für mcih die einzig vernünftigen Ansätze zum einen die Industrie (die aber befürchte ich nichts ändern wird) und ein besseres Bewusstsein der leute, dei Kleben, was sie da tun und dass sie gefälligst verantwortungsvoll ihren "Job" erledigen.

Freddie · #**136** 02.11.2002, 14:15

Damit sich jeder selbst ein Bild machen kann, habe ich von den vermutlich wichtigsten Bestandteilen des Klebers hier die Sicherheitsdatenblätter. Die bisher einzigen Analysedaten hier im Forum zeigen mit einem Anteil von über 80% die folgenden 4 Lösemittel:

Cyclohexan
http://www.hedinger.de/bilder/6/Cyclohexan_v002.pdf

Benzol
http://www.hedinger.de/bilder/6/Benzol_v001.pdf

n-Heptan
http://www.hedinger.de/bilder/6/Heptan_n_v002.pdf

Octanon
Hier habe ich kein SDBL gefunden, nur zur Info:
http://enius.de/schadstoffe/3-octanon.html

Wer sich für mehr interessiert, kann einen kompletten Schadstoffkatalog finden unter:

http://www.hvbg.de/d/bia/pub/rep/rep...r0401/kap1.pdf

Er ist sehr umfassend und nicht so informativ. In den Datenblättern ist sicher der Punkt 3 und 11 am interessantesten.

Red · #**137** 02.11.2002, 15:16

Hat schon mal jemand Kleister (Zellulosekleister) zum Kleben ausprobiert?

trendyandy · #**138** 02.11.2002, 15:38

Hm, teilweise klingt das schon recht interessant, was da drinsteht, auch wenn ich manches nicht wirklich verstehe

Aber bei allem Ernst muss ich doch eine lustige Bemerkung loswerden: Die Symptome sind ja ganz toll, da steht (je nach Menge) Kopschmerzen, Rausch, Bewusstlosigkeit, Tod. Also ganz ehrlich finde ich das irgendwie etwas amüsierend, dass Tod ein Symptom ist zumal man dafür wahrscheinlich das zeug schon trinken muss.

WirbelWind · #**139** 02.11.2002, 18:42

Manche Bestandteile sind wirklich gefährlich. Aber bei n-Heptan habe ich da so meine Zweifel. Wie hoch ist die kritische Konzentration? Es wundert mich, weil n-Oktan Benzin ist und das ist ja größtenteils ungefährlich (außer man trinkt es). Außer man nutzt es zum Anbrennen.

Freddie · #**140** 02.11.2002, 20:51

n-Heptan war in der Analyse mit ca. 12,5% Anteil angegeben. Die kritischen Werte für Personen findet man im Punkt 8 der Sicherheitsdatenblätter. (MAK = Maximale Arbeitsplatzkonzentration)

Messen kann man die Konzentration am Arbeitsplatz (Klebeplatz) nur mit Analysestreifen/-röhrchen. Die gibts beim Drägerwerk. Ich kenne leider keine Ergebnisse, falls überhaupt jemand mal gemessen hat. Meine Erfahrungen aus dem Berufsleben sind die, dass die MAK oft sehr überschritten war, wenn man es stark riechen konnte.