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Umfrageergebnis anzeigen: Wie würdet Ihr Euer politisches Interesse einschätzen?
ich bin politisch interessiert 193 57,10%
ich bin teilweise politisch interessiert 97 28,70%
ich interessiere mich nicht für Politik 19 5,62%
ich verweigere die Aussage 29 8,58%
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  #14591  
Alt 14.11.2012, 15:25
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Zitat:
Zitat von Janus Beitrag anzeigen
Ernsthaft, unter einer rot/grünen Regierung wären wir zugegeben beliebter in Europa. Beliebter aber auch nur aufgrund der Tatasache, dass man sich freigiebiger im Ausfüllen von Überweisungen und Schecks ohne Auflagen zeigt.
Kannst du diese These irgendwie untermauern

Ich gehe mal davon aus, dass sich diesbezüglich unter rot/grün nicht wesentlich was ändern würde
  #14592  
Alt 14.11.2012, 15:44
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Ein Buch, das in Peters BILD-Sammlung nicht fehlen darf!!!

Soll wir zusammenschmeißen und es ihm zu Weihnachten schenken?
  #14593  
Alt 14.11.2012, 15:55
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Zitat:
Zitat von Brett13 Beitrag anzeigen
Kannst du diese These irgendwie untermauern

Ich gehe mal davon aus, dass sich diesbezüglich unter rot/grün nicht wesentlich was ändern würde
Zb hat Gabriel erst im Sommer erklärt, er wolle Griechenland mehr Zeit geben, Reformen durchzusetzen (kurze Google Suche lieferte dies).

Ich denke schon, dass eine linke Bundesregierung in Europa jeden Eindruck einer deutschen Hegemonie unbedingt unterbinden will. Dazu gehören auch Forderungen in Richtung Staatssanierung. Auch persönlich schwebt bei einigen Damen und Herren der Opposition die Sehnsucht nach Wiedergutmachung für die Zeit vor 1945 wie ein Damoklesschwert über ihnen, sodass ich nicht von einer Politik der wirtschaftlichen Vernuft ausgehe.

Denn der Weg zurück nach 10 Jahren Super-Konsum durch den Euro und hohen Löhnen ist steinig für Griechenland, Portugal & Co und geht nicht ohne harte Anpassungen. Zwangläufig geht damit Arbeitslosigkeit, Rentenkürzungen und Sozialabbau einher. Da will man ausgerechnet als Sozialdemokratie doch nicht Bote des Schreckens sein.

Merkel/Schäuble werden im Wahljahr zwar auch leisere Töne von sich geben (und tun dies schon jetzt bereits), jedoch empfinde ich sie als weniger nachgiebig und "kleineres Übel".
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  #14594  
Alt 14.11.2012, 16:33
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Zitat:
Zitat von Janus Beitrag anzeigen
Zb hat Gabriel erst im Sommer erklärt, er wolle Griechenland mehr Zeit geben, Reformen durchzusetzen
...
sodass ich nicht von einer Politik der wirtschaftlichen Vernuft ausgehe.
Wirtschaftliche Vernunft heißt für Dich also einen Sparkurs zu fahren, der nicht nur die Menschen in Armut und Arbeitslosigkeit stürzt, sondern auch jegliche Konjunktur komplett abwürgt, so dass dieses Land erst Recht keine Chance mehr hat, seine Probleme jemals in den Griff zu bekommen.

Ist es gleichzeitig vernünftig, diejenigen, die massgeblich daran beteiligt waren, bzw. das Ganze verursacht haben, nämlich die Finanzjongleure sämtlicher Länder, weiterhin ungeschoren zu lassen ?

Ob Steinbrück und die SPD es tatsächlich tun würden, weiß ich auch nicht, aber zumindest haben sie es angekündigt, die Daumenschrauben bei den Banken ein klein wenig fester zu ziehen. Und das ist m.E. die wichtigste Aufgabe der Zukunft - einen minimalen Rest an Handlungsfähigkeit der Politik gegen die mächtigen Dagobert Ducks zu verteidigen. Wenn das nicht gelingt oder gar nicht - wie bei Mutti - versucht wird, ist m.M. n. der Zusammenbruch der Staaten nur noch eine Frage der Reihenfolge.
  #14595  
Alt 14.11.2012, 16:39
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Zitat:
Zitat von Jaskula Beitrag anzeigen
Wirtschaftliche Vernunft heißt für Dich also einen Sparkurs zu fahren, der nicht nur die Menschen in Armut und Arbeitslosigkeit stürzt, sondern auch jegliche Konjunktur komplett abwürgt, so dass dieses Land erst Recht keine Chance mehr hat, seine Probleme jemals in den Griff zu bekommen.
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Willst Du ernsthaft behaupten, dass Verschuldung eine richtige und Entschuldung eine falsche Maßnahme ist? Wer profitiert denn von der Verschuldung?
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  #14596  
Alt 14.11.2012, 16:48
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Zitat:
Zitat von Janus Beitrag anzeigen
Zb hat Gabriel erst im Sommer erklärt, er wolle Griechenland mehr Zeit geben, Reformen durchzusetzen (kurze Google Suche lieferte dies).
Nun ja, zum Teil recht markige Worte eines Oppositionellen

In wie weit diese von einem Kanzler Steinbrück umgesetzt werden würden, bleibt abzuwarten. Ich zumindest glaube nicht daran.

Gefallen hat mir an Gabriels Statement das hier:

"Der SPD-Chef sprach sich auch dafür aus, griechische Vermögen auf europäischen Bankkonten einzufrieren – und zwar "solange, bis diese Herrschaften nachgewiesen haben, dass sie zu Hause Steuern bezahlt haben"."

...aber auf sowas wird man in der Realität lange warten können

Zitat:
Zitat von Janus Beitrag anzeigen
Ich denke schon, dass eine linke Bundesregierung in Europa jeden Eindruck einer deutschen Hegemonie unbedingt unterbinden will.
Eine rot/grüne Bundesregierung unter Steinbrück als linke Bundesregierung zu bezeichnen halte ich allerdings für sehr gewagt, wenn nicht sogar für utopisches Wunschdenken

Zitat:
Zitat von Janus Beitrag anzeigen
Dazu gehören auch Forderungen in Richtung Staatssanierung. Auch persönlich schwebt bei einigen Damen und Herren der Opposition die Sehnsucht nach Wiedergutmachung für die Zeit vor 1945 wie ein Damoklesschwert über ihnen, sodass ich nicht von einer Politik der wirtschaftlichen Vernuft ausgehe.
Hm, wen meinste denn da genau


Zitat:
Zitat von Janus Beitrag anzeigen
Denn der Weg zurück nach 10 Jahren Super-Konsum durch den Euro und hohen Löhnen ist steinig für Griechenland, Portugal & Co und geht nicht ohne harte Anpassungen. Zwangläufig geht damit Arbeitslosigkeit, Rentenkürzungen und Sozialabbau einher. Da will man ausgerechnet als Sozialdemokratie doch nicht Bote des Schreckens sein.
Allerdings wird sich jede Bundesregierung nun mal mit Realitäten auseinandersetzen müssen. Von der Oppositionsbank aus ist nun mal schon sehr vieles beklagt und eingefordert worden, was dann bei einem Wechsel in die Regierungsverantwortung ganz schnell vergessen worden ist...

Das Gespenst der Arbeitslosigkeit gerade in den schwachen europäischen Staaten ist nun mal nicht mit einem einfachen Patentrezept in den Griff zu kriegen. Auch nicht damit, dass man einfach Staatsschulden erlässt oder dringend nötige Staatssanierungen auf die möglichst lange Bank schiebt. Das werden auch SPD und Grünenpolitiker wissen. Das Problem kann auch nicht im Euroraum allein gelöst werden. Um die Arbeitslosigkeit in diesen Ländern eindämmen zu können bedarf es der Konkurrenzfähigkeit auf dem Weltmarkt. Bei den augenblicklichen Hungerlöhnen im asiatischen Raum ist das nun mal nicht ganz einfach hier konkurrenzfähige Produktionsstätten zu etablieren. Aus ganz Europa eine Dienstleistungsgesellschaft zu machen, die sich selbst trägt scheint zumindest mir utopisch zu sein. Auf politischem Weg nicht europäische Produkte künstlich teuerer zu machen, ist nun mal auch keine Lösung mehr.

Nun ja, ich will nicht weiter rumschafeln... Jedenfalls gehe ich davon aus, dass sich in der Wirtschafts- und Außenpolitik auch nach der Wahl 2013 - egal wer da nun an die Hebel der Macht kommt - nicht großartig was ändern wird. Allerdings würde mir es reichen, wenn in den anderen Resorts deutlich andere Signale durch eine rot/grüne Bundesregierung erfolgen würden

Zitat:
Zitat von Janus Beitrag anzeigen
Merkel/Schäuble werden im Wahljahr zwar auch leisere Töne von sich geben (und tun dies schon jetzt bereits), jedoch empfinde ich sie als weniger nachgiebig und "kleineres Übel".
Merkel und Schäuble gehörten nach meinen Beobachtungen eigentlich nie zu denen, die Griechenland in eine Pleite treiben wollten. Die irrsinnigen Stimmen kamen aus der CSU und FDP-Ecke.

Weiß jetzt nicht mehr wer es war, Fozzi oder Nacki - egal - jedenfalls hat einer der beiden vor kurzem auf die extrem niedrigen Zinsen, die durch die sogenannten Pleitestaaten verursacht wurden hingewiesen. Das allein zeigt auf, dass es für Staaten denen es nicht so schlecht geht -z.B. Deutschland - augenblicklich leicht ist Kredite zu bedienen. Nicht unwesentlich. Staatssschuldenabbau wird dardurch leichter und Neuverschuldungen nicht so teuer. Das Interesse daran den Euroraum möglichst lanfe unter diesem Zinsstatus zusammenzuhalten dürfte somit nicht gerade klein sein. Lässt man Griechenland über die Klinge springen, könnte das der Anfang vom Ende werden. Leichter wird es ohne den Euro für ein Exportland wie Deutschland sicher nicht werden. Selbst wenn die eigene Währung dann stabil ist. Das Zinsniveau würde wieder steigen und die "Kundschaft" aus dem dann ehemaligen Euroraum mit dann wohl "Schrottwährungen" könnten sich deutsche Produkte nicht mehr leisten. Da könnte fatale Folgen haben.
  #14597  
Alt 14.11.2012, 16:56
Jaskula Jaskula ist offline
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Zitat:
Zitat von Fozzi Beitrag anzeigen
Willst Du ernsthaft behaupten, dass Verschuldung eine richtige und Entschuldung eine falsche Maßnahme ist? Wer profitiert denn von der Verschuldung?
Was ich nicht verstehe, ist diese seltsame Mischung aus ruhiger Hand und hopplahopp.

Einerseits soll Griechenland in kürzester Zeit Milliarden einsparen und Schulden abbauen, was natürlich nur auf dem Rücken der kleinen Leute geht, andererseits lässt man sich endlos Zeit, wenn schnelles Handeln erforderlich wäre.

Als das Desaster erstmals offenbar wurde, hätte man schnell handeln müssen
- um zu vermeiden, dass große vermögen ins Ausland verschoben werden
- um zu vermeiden, dass menschenverachtende Kreaturen mit dieser Misere in hohem Maße Profite erzielen.

Man hätte klar zum Ausdruck bringen müssen, dass man nicht gewillt ist Wetten auf einen Bankrott Griechenlands und gegen den Euro einfach so hinzunehmen.
Ein nicht unerheblicher Teil der Probleme in Europa resultiert aus massiv überhöhten Zinsen für neue Kredite und aus den Folgen von Bankenspekulationen. In beiden Fällen stehen die Staaten und damit die Menschen für das Versagen der Märkte gerade. Diese verlangen hohe Zinsen um das angeblich ach so hohe Risiko abzudecken, wenn dann aber tatsächlich einmal ein Ausfall droht, wird dieses zuvor über Zinsen bereits bezahlte Risiko dann bei den Bürgern abgeladen. Mit der Folge der Verschuldung der Staaten, was deren Bonität beeinflusst, die Zinsen weiter nach oben treibt ...

Sozialabbau war noch nie die Lösung von politisch verursachten Problemen, sondern lediglich deren Verstärker.

Geändert von Jaskula (14.11.2012 um 17:03 Uhr)
  #14598  
Alt 14.11.2012, 16:59
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AW: DER Thread für politisch Interessierte

Griechenland den EU-Austritt zu offerieren, wie das einige von Muttis Regierung mit markigen Worten getan haben, hat keinem geholfen, sondern nur geschadet. Wenn man Europa will, geht das nicht. Ich möchte die EU - und nicht wieder zurück zu alten Zeiten (die sicherlich nicht besser waren!).

So eine schlechte Figur in der Europapolitik wie Merkel hat noch kein deutscher Kanzler abgegeben.
  #14599  
Alt 14.11.2012, 17:10
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Zitat:
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...
Du hast von der Thematik eine sehr romantische Vorstellung.

Für die Griechen, Portugiesen und andere war der Euro ein einmaliges Geschenk. Eine Dekade lang konnten sie sich enormem Konsum und hohe Löhne gönnen, ohne sie sich volkswirtschaftlich verdient zu haben. In ihrer Struktur sind die Südeuropäer immer noch genauso rückständig und unproduktiv wie zur Zeit der Drachme und des Escudo. Der Euro bot ihnen auch die Chance, sich eine industrielle Basis und nachhaltige Struktur aufzubauen, die jedoch nicht wahrgenommen wurde.

Die "Finanzjongleure" hat es schon immer gegeben und wird es immer geben. Das ist der falsche Ansatz. Auch wenn Steinbrück die Banken zähmen will, fehlen ihm hierzu die Zähne. An eine europaweite, gar weltweite, Lösung der Bankenregulierung glaubst du doch nicht ernsthaft??
Als internationaler Finanzplatz ist Deutschland weniger bedeutend, richte deinen Blick mal auf die Insel, nach Frankreich, Belgien oder um den Globus. Wir haben eine Bank in den Top 20 der Welt, der Steinbrück jetzt noch Zügel anlegen will!
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  #14600  
Alt 14.11.2012, 17:20
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Was ich nicht verstehe, ist diese seltsame Mischung aus ruhiger hand und hopplahopp.
...
Selbst wenn das alles stimmen würde, was Du sagst, stellt sich doch im ersten Schritt erst einmal eine ganz andere Frage. Mal abgesehen von der Vergangenheit stellt sich die Frage, ob ein Volkswirtschaftliches Konzept "Spanien", "Griechenland", "Italien", "Portugal" usw. tragfähig ist und wenn ja, wie.
Da stellt sich aus den Ländern heraus doch erst mal die Frage, "was haben wir?", "was können wir?" und "wo wollen wir hin?".

Ich bestreite gar keine externe Beteiligung an den Problemen, das ist sicher so. Aber die Frage sollte schon erlaubt sein, warum Schweden, Tschechien, Deutschland und GB gewisse Probleme weit weniger haben als Spanien oder Griechenland. Warum findest Du in Deutschland und Schweden weit mehr Menschen, die gut Englisch sprechen, als in Spanien?

Aus meiner sehr subjektiven Erlebniswelt kann ich da nur sagen, dass gewisse Probleme in den Gesellschaften begründet sind und so lange nicht gelöst werden, wie die Gesellschaft es trefflich versteht, die Schuld immer schön bei den anderen zu suchen.

Ich wage mal die Voraussage, dass uns genau aus diesem Grund das Thema Griechenland und Spanien noch lange beschäftigt - und Portugal nicht!
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