Politik - der Thread für politisch Interessierte (ab Dezember 2021)

[Matousek]

Zitat von mithardemb

Mit anderen Worten: Du meinst also allen Ernstes dass das BSW zu wenig Menschen hätte um mögliche Ministerämter im Westen zu besetzen, aber genügend um Koalitionspartner zu werden?

Da habe ich jetzt ein ganz kleines wenig Zweifel, dass diese Annahme realistisch ist.

Du willst mir jetzt aber nicht das Wort im Mund umdrehen wollen?
Meinst du die BSW würde in einer Koalition dann auf Ministerposten verzichten wollen?
Wenn die Parteienlandschaft weiter anwächst, wo dann die Parteien entsprechenden Stimmenanteil bekommen um ins Parlament einzuziehen. wird es immer mehr darauf hinauslaufen, dass für einen Regierungsmehrheit immer mehr Parteien braucht. Das spricht nicht unbedingt dafür, dass mehr Regierungsfähige Politiker "auf dem Markt" sind. Letztendlich werden daraus immer mehr wachsweiche Kompromisse entstehen.
Siehe Weimarer Republik. M.E. das Grundübel bei der Entstehung der Nazidiktatur.

[Matousek]

Zitat von mithardemb

Verkehr durch Automobil- oder Bahnlobbyisten?

Das war z.B. der Tod der Deutschen Bundesbahn, nicht Deutsche Bahn gemeint. In früheren Jahren hatte man da tatsächlich das Gefühl, dass da im Ministerium bzw im Vorstand der Bahn nur Lobbyisten am Ruder waren. Sie haben sich, so hatte ich, nicht nur ich, das Gefühl, dass sie sich die Sahneschnitten aus dem Konzern (Bundesbehörde) geholt hatten.

[mithardemb]

Zitat von Matousek

Du willst mir jetzt aber nicht das Wort im Mund umdrehen wollen?
Meinst du die BSW würde in einer Koalition dann auf Ministerposten verzichten wollen?
Wenn die Parteienlandschaft weiter anwächst, wo dann die Parteien entsprechenden Stimmenanteil bekommen um ins Parlament einzuziehen. wird es immer mehr darauf hinauslaufen, dass für einen Regierungsmehrheit immer mehr Parteien braucht. Das spricht nicht unbedingt dafür, dass mehr Regierungsfähige Politiker "auf dem Markt" sind. Letztendlich werden daraus immer mehr wachsweiche Kompromisse entstehen.
Siehe Weimarer Republik. M.E. das Grundübel bei der Entstehung der Nazidiktatur.

Die BSW wird evtl. Schwierigkeiten haben Verwaltungsämter zu besetzen, aber ganz sicher wird eine Partei es nicht schaffen in einen Landtag einzuziehen und Koalitionspartner zu werden, wenn sie nicht genügend Personal hätte überhaupt die Spitzenämter besetzen kann. Das schließt sich schon rein rechnerisch aus.

Was das mit den nicht regierungsfähigen Politikern angeht, so sehe ich da aktuell eine sehr große Menge davon. Sogar in den Ministersesseln finden sich eine erschreckend große Anzahl davon wieder.

Das mit der Aufspaltung in immer mehrere Parteien ist ein Problem. Du findest es aber nicht nur bei der Weimarer Republik, sondern aktuell in sehr vielen unserer europäischen Nachbarländern. Eigentlich müsste man die 5% erhöhen um gegenzusteuern, aber der politische Willen geht eher in die andere Richtung. Bei Europawahlen ist die Sperrklausel in den Mitgliedsländern im Mittel niedriger (zwischen 2% und 5%).

[mithardemb]

Zitat von Matousek

Das war z.B. der Tod der Deutschen Bundesbahn, nicht Deutsche Bahn gemeint. In früheren Jahren hatte man da tatsächlich das Gefühl, dass da im Ministerium bzw im Vorstand der Bahn nur Lobbyisten am Ruder waren. Sie haben sich, so hatte ich, nicht nur ich, das Gefühl, dass sie sich die Sahneschnitten aus dem Konzern (Bundesbehörde) geholt hatten.

War der Börsengang der deutschen Bahn nicht ein Prestigeprojekt von Gerhard Schröder?

[jimih1981]

Zitat von Levinhero

Um was geht es denn? Auch wenn ich hier und da den Historiker recht geben muss und er soziokulturell mehr über den Osten weiß als ich, stilisiert er die politische Entscheidungen die die Wähler jetzt getroffen haben ein Weltuntergangsszenario in der der Russe schon Berlin eingenommen und die Nazis in Nürnberg die Hauptstadt neu bauen würden.
BSW wird nicht gewählt weil die Linke Leninistin in dicken West autos eine gute Figur macht sondern weil Sie ganz klar sagt, dass wir uns an Ukraine Krieg nicht beteiligen sollten. Das mag Naiv sein, aber die Menschen haben Angst, dass der Krieg uns erreichen kann und kein wirkliches Vertrauen in Amerika. Und warum AFD gewählt wird weiß auch jeder, und das ist nicht sicherlich der Wunsch eines Deutschlandes alla Victor Orban.
Kaum ein Wort darüber warum es soweit gekommen ist, nur Jornalisten haben eine Mitschuld die die dumme Bevölkerung nicht das richtige eintrichtert...

Ich versuche das mal zu erklären.
Deutschland wünscht sich mehr und mehr Autoritäten in der Politik. Menschen die Sicherheit, Kompetenz Durchsetzungsvermögen vermitteln. Das hat auch Joachim Gauck festgestellt und es als Herdensyndrom abgetan.
Die eigentliche Erklärung ist, dass es in Deutschland immer mehr Politiker gibt, die komplett das Gegenteil vermittel. Wir sehen eine Bearboeck die eine Aura einer zickigen Teenagerin vermittelt und Sie sitzt da mit Biden, Xi Jinpin, Putin s Außenministern und soll unsere Interessen vertreten...Das kann die arme doch gar nicht, das ist nicht ihr naturell, warum sitzt sie da???

Ein Scholz der fast unsichbar ist und Kühnert, Lang, Eskens, Stolla...usw. die man bei Lanz sieht und nur noch entsetzt ist, dass diese Menschen im Lande was zu sagen haben. Das Wahlergebnis ist eine einfache Gegenreation auf den Zustand.

Das gleiche mit der AFD. AFD ist das Ergebnis der Entscheidenen Politiker bei der noch kaum einer ein Arbeiterkind ist, kaum einer mal ein normales Leben vor der Karriere als Politiker hatte. Und noch noch mit Ignoranz gegenüber den wüschen der Bürger begegnet.

Das ist aktuell Sicherheit auf den Straßen. Sicherheit vor den Kriegen um uns herum. Wirtschaftliche Stabilität, für die gesamtwirtschaft und das Einkommen. Die Politik macht aber das Gegenteil.
SPD ist verkommen von einer Arbeiterpartei zu einer Partei der Nichtarbeitenden, die dafür sorgt, dass der lebenstandart eines Bürgergeldempfängers mit einem Fabrikarbeiter gleich ist. Die Grünen, da habe ich echt keine Worte mehr. Glaube manchmal die fressen ganzen Tag Pilze. FDP... ich weiß nichtmal was die machen...wozu die da sind...?

Darauf geht der Typ nicht ein, stilisiert den Ostdeutschen als Wut und Hassbürger, nein es sind wenn dann Angstbürger. Stilisiert die Wahl der AFD und BSW als Wunsch nach einem autoritärem Regime. Nö, einige der Passagen im Wahlprogramm gefällt den einen oder anderen, und diese Passagen sind dem Bürger gerade wichtig, deswegen wählt er die bis der Alten Berufsphrasenschwinger mal ausgetauscht werden. Das nennt man übrigens Demokratie einer immer noch mündigen Gesellschaft.

Volle Zustimmung.

[Glücksball]

Zitat von mithardemb

Du hast in #14645 geschrieben, dass für dich nur ein Text Sinn ergibt. Wenn also der Ursprungstext damit bekannt ist, brauche ich mir um die Hashfunktion keine Gedanken zu machen.

Habe ich nicht.

Zitat von mithardemb Beitrag anzeigen
Die hatte ich so lange, dass ich mal etwas neues wollte. Wer weiß von welchem Text das der Hash Code ist.

Zitat von Glücksball

Du meinst, von welchen von vielen möglichen Texten (von denen allerdings vielleicht nur einer einen Sinn ergibt).

Sehr viele Texte ergeben, wenn man sie durch die Hash-Funktion jagt, Deinen Hash-Code. Wenn Du einen konkreten und sinnergebenden Text so behandelt hast, gibt es also mindestens einen solchen sinnvollen Text. Die allermeisten anderen Texte, die in diesem Hash-Code resultieren, werden aber keinen Sinn ergeben. Die Kollisionen sind praktisch "zufällig" (nicht wirklich) über das Spektrum aller möglichen Zeichenfolgen verteilt. Da sind nun mal die, die keinen Sinn ergeben, numerisch weit im Vorteil.

[JanMove]

@ mithardemb

Beim Kanzler und Aussenminister gebe ich Dir recht. Da braucht es in erster Linie gute Diplomaten. Mit Baerbock hat man da natürlich einen Volltreffer gelandet. Die lässt auf internationalem Parkett kein Fettnäpchen aus. Scholz ist diesbzgl. international zwar etwas besonnener unterwegs, aber auf nationaler Ebene völlig unsichtbar insbesondere auch was die Führung der Ampel betrifft.
Bei allen anderen Ämtern sollte man auf jeden Fall offen sein für Alternativen. Wurde nicht gerade bei Lauterbach gejubelt, dass das endlich mal einer vom Fach sei (im Gegensatz zu Spahn), und er quasi dadurch in das Ministeramt gehievt wurde?! An und für sich wäre das ja auch eine gute Wahl, auch wenn er in dem Sinne kein Quereinsteiger sondern schon zuvor Berufspolitiker und Pharmalobbyist war. Das Hauptproblem bei ihm ist aber, dass er einfach eine charakterliche Niete mit notorischer Neigung zur Lüge ist.

[Glücksball]

Das Problem ist doch, dass ein Minister einfach auf jeden Fall auch ein erfahrener Politiker sein muss. Sonst bekommt er gar nichts durch, weder im eigenen Ministerium, noch in der eigenen Fraktion und schon gar nicht bei allen Regierungsfraktionen.

Hinzu kommt das Problem, dass Quereinsteiger mit Expertenwissen keineswegs in irgendeinem Sinn neutral oder besonders um das Gemeinwohl bemüht sein müssen. Die können genauso nach ganz eigenen Vorstellungen, die von der übrigen Fachwelt nicht geteilt werden, oder auch nach egoistischen Motiven handeln. Die Politikverdrossenheit sollte nicht dazu führen, dass man Nicht-Politiker überschätzt.

[mithardemb]

Zitat von Glücksball

Habe ich nicht.
Sehr viele Texte ergeben, wenn man sie durch die Hash-Funktion jagt, Deinen Hash-Code. Wenn Du einen konkreten und sinnergebenden Text so behandelt hast, gibt es also mindestens einen solchen sinnvollen Text. Die allermeisten anderen Texte, die in diesem Hash-Code resultieren, werden aber keinen Sinn ergeben. Die Kollisionen sind praktisch "zufällig" (nicht wirklich) über das Spektrum aller möglichen Zeichenfolgen verteilt. Da sind nun mal die, die keinen Sinn ergeben, numerisch weit im Vorteil.

Sorry, da habe ich falsch verstanden auf was du dich bezogen hast.

[mithardemb]

Zitat von JanMove

Bei allen anderen Ämtern sollte man auf jeden Fall offen sein für Alternativen. Wurde nicht gerade bei Lauterbach gejubelt, dass das endlich mal einer vom Fach sei (im Gegensatz zu Spahn), und er quasi dadurch in das Ministeramt gehievt wurde?!

Ich glaube es ist ein offenes Geheimnis, dass Lauterbach wegen seiner permanenten Fernsehauftritten zum Thema Corona in das Amt gekommen ist. In der SPD ist er nicht sonderlich beliebt, wie man z.B. auch am Listenplatz für die Bundestagswahl deutlich sehen konnte. Vermutlich hatte Scholz Angst, dass Lauterbach dann weiterhin alles und jeden hinsichtlich der Pandemie kritisiert und damit der eigenen Partei Schaden zufügen würde.

Eigentlich hätte er für den Job - bei dem es ja unterm Strich hauptsächlich um das Aufrechterhalten einer medizinischen Versorgung bei größtmöglicher Kostendämpfung geht - sehr qualifiziert. Im Gegensatz zum Thema Infektionskrankheiten war das ja sein Fachgebiet. Unterm Strich war es leider dann doch ein weiterer Tiefpunkt in der ministerialen Kakophonie.