Welcher Bezirk ist bei Jugendarbeit top?

[solar]

Hallo!
ich will Dir auf Deine Frage antworten.

Wir erleben fast in allen Sportarten einen Rückgang bei den Jugendlichen. Sich langfristig zu binden und leistungsorientiert an einer Sportart zu bleiben, ist wegen der Vielfalt schwierig.

Die TT-Vereine leiden unter dieser Entwicklung besonders. Kinder werden mühsam begeistert für den Sport, finden dann aber in kleineren Vereinen keine Möglichkeit der Weiterentwicklung entsprechend ihren Möglichkeiten vor.
Oft haben die Vereine Talente, die aber keine adäquate Mannschaft finden (es fehlen gleichwertige Spieler).

Das Problem muss über eine straffe Struktur im Kreis/Bezirk gelöst werden.
Es sollte ein Dreigliedriges Leistungzentrum aufgebaut werden. Die Vereine geben leistungswillige Kinder in das LZ. Dort werden Sie weiterentwickelt.
Beispiel: LZ 1 gibt die Besten in LZ2 und von dort in LZ3 ab. LZ3 bündelt Kinder, die das Niveau Bezirksrangliste/Hessenrangliste haben und ggf. für den Kader HTTV fortentwickelt werden können. Dieser Wettbewerb schafft Erfolge!

Wichtig sind gute Trainer, die Hand in Hand arbeiten. Wichtig ist, dass die Vereine das Konzept verstehen und nicht Sorge haben, dass Ihre leistungstarken Kinder zwangläufig den Verein wechseln.
Wichtig ist, dass ggf. Spielgemeinschaften gebildet werden können, in deren Mannschaften Gleichgute Kinder spielen. Der gemeinsame Erfolg beflügelt, auch wenn TT oft als Einzelsportart bezeichnet wird. Ich bin sicher, dass man über die Stärkung der Mannschaften und über das gemeinsame erfolgreiche abschneiden viel gewinnen kann (hier haben auch Kinder in einer Mannschaft, die vielleicht nicht Topleitungen abrufen können, ein tolles Erfolgserlebnis, was Ihnen den Mut gibt, weiter zu arbeiten.

Was hällst Du davon?

Gruß

[qnugerm]

Zitat von solar

Hier wären auf Kreisebene vereinsübergreifende Trainingsgruppen zu organisieren (Leistungszentren), wo Leistungswillige Kinder abgegeben und weiterentwickelt werden können.

In Gießen gibts das doch?!

[Cheftrainer]

Ich habe mal eine Meinung eines Spielers zu "seinem" KLZ in Gießen aufgeschnappt:

Zitat: "Wir spielen ca. eine Stunde Fussball, danach Aufbauen, Einspielen VH-Konter, RH-Konter, VH Topspin auf Block, VH Topspin gegen Topspin, danach meistens eine Übung und danach Wettkämpfe"

Ich weiss zwar nicht, ob es im KLZ Gießen wirklich so "traurig" aussieht. Ich habe zumindest den Stützpunkt von M. Reiter mal "live" gesehen, dort gab es eine normale Trainingseinheit mit einem Konditionspart und 4 Übungen die von Kontrolle bis wettkampfnah reichten. Das Niveau der Spieler war nur teilweise "Kreis- / Bezirksspitze" aber immerhin gab es dort ein ordentliches Training.

Die oben zitierte "Kritik" war von einem Teilnehmer eines anderen Kreisstützpunktes.

[Cheftrainer]

Zitat von solar

...Wichtig ist, dass die Vereine das Konzept verstehen und nicht Sorge haben, dass Ihre leistungstarken Kinder zwangläufig den Verein wechseln...

Wenn die Vereine kein eigenes vergleichbares Trainingsangebot haben, dann ist es aber oft die Folge, dass die guten Spieler wechseln.

Spätestens im KLZ treffen sie andere Kinder die von ihrem Vereinstraining erzählen. Sie lernen mal richtiges Training kennen, das es so in ihrem Verein nciht gibt. Man knüpft Kontakte usw.

Daher muss es nichtmal "böse" Absicht des KLZ-Trainers sein. In der Praxis wird ein Wechsel zumindest wahrscheinlicher. Zudem werden die Kids ja schneller besser und entfernen sich daher vom "Rest" ihrer Vereinstrainingsgruppe.

Als Verein muss man das eben akzeptieren. Jeder Verein wird mal Spieler haben, die sich entwickeln und den Verein verlassen müssen. Der entsprechende Verein wird davon auch trotzdem profitieren, da immer einige Spieler im "Fahrwasser" des "Ausnahmespielers" sein werden. Aber es gibt nicht viele "Vereinsvertreter" die so denken.

[sj]

Zitat von solar

Hallo!
ich will Dir auf Deine Frage antworten.

Wir erleben fast in allen Sportarten einen Rückgang bei den Jugendlichen. Sich langfristig zu binden und leistungsorientiert an einer Sportart zu bleiben, ist wegen der Vielfalt schwierig.

Die TT-Vereine leiden unter dieser Entwicklung besonders. Kinder werden mühsam begeistert für den Sport, finden dann aber in kleineren Vereinen keine Möglichkeit der Weiterentwicklung entsprechend ihren Möglichkeiten vor.
Oft haben die Vereine Talente, die aber keine adäquate Mannschaft finden (es fehlen gleichwertige Spieler).

Dieses Problem können in erster Linie nur die Vereine lösen. Bsp.: 2 Spieler mit BKL Jugend Niveau haben für nächste Saison keine Mannschaft. Durch Kontakte über das KLZ wollten sie mit 2 Spielern eines anderen Vereins eine "starke" Mannschaft bilden. Der Verein lehnt ab, da Spiele auf Bezirksebene zu stressig sind ...

Zitat von solar

Das Problem muss über eine straffe Struktur im Kreis/Bezirk gelöst werden.
Es sollte ein Dreigliedriges Leistungzentrum aufgebaut werden. Die Vereine geben leistungswillige Kinder in das LZ. Dort werden Sie weiterentwickelt.
Beispiel: LZ 1 gibt die Besten in LZ2 und von dort in LZ3 ab. LZ3 bündelt Kinder, die das Niveau Bezirksrangliste/Hessenrangliste haben und ggf. für den Kader HTTV fortentwickelt werden können. Dieser Wettbewerb schafft Erfolge!

Wichtig sind gute Trainer, die Hand in Hand arbeiten. Wichtig ist, dass die Vereine das Konzept verstehen und nicht Sorge haben, dass Ihre leistungstarken Kinder zwangläufig den Verein wechseln.
Wichtig ist, dass ggf. Spielgemeinschaften gebildet werden können, in deren Mannschaften Gleichgute Kinder spielen. Der gemeinsame Erfolg beflügelt, auch wenn TT oft als Einzelsportart bezeichnet wird. Ich bin sicher, dass man über die Stärkung der Mannschaften und über das gemeinsame erfolgreiche abschneiden viel gewinnen kann (hier haben auch Kinder in einer Mannschaft, die vielleicht nicht Topleitungen abrufen können, ein tolles Erfolgserlebnis, was Ihnen den Mut gibt, weiter zu arbeiten.

Diese Struktur wäre sehr gut, nur wie kann man diese installieren? Folgende Probleme wären meiner Meinung nach zu lösen:
- Der Verein muss motiviert werden, die Kinder abzugeben. Er darf keine Angst haben, deswegen seine Kinder zu verlieren. Durch transparentes Agieren sollte das Vertrauen dafür aber geschaffen werden können.
- Trainer: ohne Ansprüche zu stellen: Es ist schon schwierig, Trainer zu finden, ohne allzuviele qualitative Ansprüche zu stellen ... Ich glaube, dass hier ein grosser Knackpunkt vorhanden ist: Genügend Manpower finden! Und dafür sehe ich noch keine Lösung. Es müsste einen Organisator geben, der versucht eine solche Struktur aufzubauen, indem er in einem ertsen Schritt die KLZ an einen Tisch bringt und regelmäßige kooperative Trainingsmaßnahmen anbietet und in einem 2. Schritt weitere Leistungszentren (BLZ's) installiert. Dafür werden dann allerdings qualifizierte Trainer benötigt, und davon gibts nicht viele, die auch noch Zeit haben und geografisch günstig wohnen.

Meiner Meinung nach funktioniert eine starke Zentralisierung im Bezirk Mitte nicht, da die Anfahrtswege unter Umständen viel zu groß werden ... Deswegen würde ich eher eine Struktur bevorzugen, in der ein BLZ mehrere Stützpunkte besitzt (in denen wöchentlich regelmäßig trainiert wird) und dann zentrale Lehrgänge (z.B. 2-4x pro Jahr) anbietet, die die Stützpunkte vereinen.

Naja, der nächste Schritt von meiner Seite wird sein, soetwas im BJA den Kreisen schmackhaft zu machen ...

[Dragonspin]

Wie gesagt, der Westen hat auch kein BLZ. Dennoch läuft es eigentlich recht gut in der Jugend. Auch wenn hier immer noch viel Potential steckt.
Dabei sehe ich die Möglichkeit einer weiteren Verbesserung nicht in der Installation eines BLZ. Vielmehr muss ein weitergehendes Konzept, das z.b. auch die Trainergewinnung einschließt, umgesetzt werden.