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Themen-Optionen |
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#1511
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
Lt. einer Meldung der "Süddeutschen" von heute wurde bei einer - freiwilligen - Untersuchung des Urins von mehr oder wenig zufällig ausgewählten Rückreisenden aus China eine überdurchschnittliche Clenbuterol-Belastung festgestellt. Es sei nicht auszuschließen, dass Clenbuterol in China als gängige "Futter-Beimischung" verwendet wird.
Allerdings stellt sich natürlich die Frage, ob das den Verantwortlichen bei DTTB, NADA etc. bekannt war, als sie die Ermittlungen gegen Ovtcharov einschlafen ließen. Insofern kann ich Setz-It durchaus beipflichten: |
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#1512
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
Ui, da liegen wir dann doch sehr weit voneinander entfernt... Wenn Du meinst, dass die NADA hätte anders handeln müssen: OK (wenngleich selbst die WADA das offenbar so sieht wie die NADA), den DTTB sehe ich eher auch auf der sicheren Seite, da dieser quasi Rücksprache mit der NADA gehalten hat und was Ovtcharov selbst dann mit den Verfahrensfragen zu tun hat, verstehe ich nicht. Dass es Menschen geben wird, die ihm nicht glauben, ist sehr schade, aber damit wird er leider leben müssen, denn mehr kann er aus meiner Sicht nicht tun, um seine Unschuld zu beweisen.
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#1513
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
Allen Beteiligten war klar, dass es zu einem Verfahren kommen muss. Der DTTB hätte den Vorgang frühzeitig an eine unabhängige Instanz abgeben müssen und nicht den Bruch der NADA-Vorgaben forcieren dürfen. Die NADA hätte sich auf die Umgehung der eigenen Richtlinien nicht einlassen und sich nicht vom DTTB beeinflussen lassen dürfen. Die Verteidigung Ovtcharovs und er selbst hätten nicht gegen die NADA-Richtlinie den Verzicht auf das Verfahren fordern dürfen - damit wird ja nach dem positiven Befund gleich der nächste Verstoß gegen die Dopingrichtlinien begangen. Man kann natürlich argumentieren, dass die Entscheidung hierüber nicht bei Anwalt und Ovtcharov gelegen hat. Dann ist es meinetwegen nur unmoralisch gewesen. Finde ich trotzdem nicht gut. Ich meinte nicht Vertrauen in bezug aufs Doping selbst sondern in bezug auf die Einhaltung der Dopingregularien. Da gibt es natürlich Überschneidungen. Der eine dopt und hält die Regularien nicht ein, der nächste dopt vielleicht nicht und hält die Regularien trotzdem nicht ein. Der erste Fall wiegt sicher schwerer, trotzdem halte ich den zweiten für kein Kavaliersdelikt, erst recht nicht bei positivem Befund.
Geändert von Setz-It (18.02.2011 um 13:20 Uhr) |
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#1514
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
Aber das Verfahren vor dem DTTB war doch ein Verfahren mit enger Einbindung der NADA.
Was für ein Verfahren ist denn ansonsten vorgesehen, das das so nen großen Unterschied gemacht hätte. Das lief doch bei Contador genauso, das zunächst der spanische Radfahrverband am Zug war und jetzt auf unschuldig plädiert, und jetzt kommt die WADA. Und wenn ich das richtig erinnere war das auch bei Pechstein so. Das der DTTB parteiisch und die NADA unfähig sind ist dem dem Sinne kein Argument, da die WADA den Vorgang ja geprüft und abgenickt hat. Und die reinen Fakten sind ja alle geklärt. Wenn die Wada das schon im November abgenickt hätte könnte man dir ja sogar noch zustimmen, aber die haben das 3 Monate geprüft und keine Mängel gefunden. Und selbst wenn da formaljuristisch was dran sein sollte ändert das doch nichts am Sachverhalt der kontaminiertes Fleisch als Ursache wahrscheinlich macht. |
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#1515
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
ES GAB KEIN DISZIPLINARVERFAHREN! Die Entscheidung ist in formlosen "beratenden Gesprächen" mit parteiischen Teilnehmern getroffen worden. Die WADA ist nicht verpflichtet, so etwas "auf Verdacht" zu verfolgen, und wenn sie auf einen optionalen erneuten Einspruch verzichtet, wird der Vorgang dadurch trotzdem nicht korrekt.
Geändert von Setz-It (18.02.2011 um 15:07 Uhr) |
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#1516
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
Zitat:
![]() Hääääh. Das ist nicht nur dem DTTB und der Nada bekannt - das wissen sogar manch interessierte Zeitungsleser. Das Clenbuterol in China bei der Viehzucht keine Besonderheit ist, ist doch nichts neues.
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Das ist der ganze Jammer: Die Dummen sind so sicher und die Gescheiten so voller Zweifel. Bertrand Russell |
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#1517
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
naja, clenbuterol für viehzucht, ist auch in china verboten.
wenn es denn so gängig wäre: dann muss es doch bekannt sein!? und: demi hätte mind. wg. fahrlässigkeit gesperrt werden müssen. zudem: auch andere sportler, die in china verweilt haben, sind nicht auf clenbuterol positiv getestet worden, auch chinesische sportler nicht. |
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#1518
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
Zitat:
"Castaño plädierte dafür, dass die WADA - ebenso wie im Fall Ovtcharov - nun auch gegen den Freispruch Contadors keinen Einspruch erhebt. «Ovtcharov hat in China verunreinigtes Fleisch gegessen, obwohl man weiß, dass dort das Fleisch häufig verseucht ist. Man kann ihm daher eine mangelnde Sorgfalt zur Last legen. Dennoch ließ die WADA den Freispruch des Deutschen nicht anfechten.»" http://newsticker.sueddeutsche.de/list/id/1112968 |
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#1519
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
Mich würde mal interessieren, wenn der spanische Verband eine "Expertenkommission" einsetzt, die zu dem Schluss kommt, dass das Fleisch, das Contador in Spanien gegessen hat genauso belastet gewesen sein kann wie das Fleisch, das Ovtcharov in China gegessen hat und ihm dann bescheinigen, dass er unschuldig ist und die WADA anschließend ein Verfahren einleitet - wäre es überhaupt denkbar, dass ein ordentliches Gericht dieses Vorgehen billigt? Im Prinzip wäre dann die Ausgangsposition nahezu identisch und die weitere Vorgehensweise eine komplett andere. Ich frage mich, ob - unabhängig vom Urteil - bei so stark vergleichbaren Fällen überhaupt so unterschiedlich vorgegangen werden darf.
Für mich vollkommen unverständlich, wieso die WADA auf ein Verfahren verzichtet hat. War ihnen etwa nicht klar, dass man damit die Büchse der Pandora geöffnet hat? Einen Freispruch hätte man komplett unbeschadet und mit einer weißen Weste überstanden aber offenbar schießt man sich lieber in beide Knie und Schläfen gleichzeitig. Hätte man nicht besser ein paar Euro investiert, ein Verfahren regulär durchlaufen und mit einem Freispruch beendet statt die eigene Position derart zu schwächen und die Sportart Tischtennis als Vorreiter der Dopingverschleierung da stehen zu lassen? Getoppt wird das Ganze eigentlich nur noch dadurch, dass die positiven Haarproben anderer Teammitglieder je nach Lust und Laune mal als belastend und mal als entlastend bewerten werden. Allein schon die Tatsache, dass es ausschließlich Indizien gibt, die darauf hindeuten, dass Ovtcharov unschuldig sein könnte aber keinen einzigen Beweis, dass er es wirklich ist, hätten für mein Rechtsverständnis schon zwingend einen ordentlichen Prozess nach sich ziehen müssen. Ich hoffe, die WADA schätzt sich glücklich, dass sie ein paar Euros für ein solches Verfahren gespart hat, damit Tischtennis zum Sündenbock und pontenziellen Freifahrschein für alle viele tatsächliche Dopingsünder gemacht und sich selbst ihr eigenes Grab geschaufelt hat. Fazit: ein Freispruch für Ovtcharov und eine Verurteilung für Contador erscheinen mir zu 90% eine korrekte Entscheidung. Die Art und Weise wie die WADA in beiden Fällen vorgeht, ist hingegen für 95% der Bevölkerung mit einem halbwegs gesunden Verständnis der Funktionsweise eines Rechtsstaatssystems zu 100% falsch. |
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#1520
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AW: Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov
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| doping, nada, wada |
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