Zurück   TT-NEWS Tischtennis Forum > Sonstiges & Service > TT-NEWS Serviceforen > "Die Kneipe" > Stammtisch
Registrieren Hilfe Kalender

Stammtisch Hier könnt Ihr über "Gott und die Welt", Politik, Fernsehen, Bücher, Musik und alles was Euch sonst interessiert diskutieren. Plaudern in lockerer Atmosphäre ;-)

Antwort
 
Themen-Optionen
  #15291  
Alt 20.10.2021, 16:44
Benutzerbild von radeberger
radeberger radeberger ist gerade online
BOFH
Foren-Urgestein - Master of discussion *
 
Registriert seit: 26.09.2013
Alter: 51
Beiträge: 5.140
radeberger trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

Zitat:
Zitat von Vanilla Thunder Beitrag anzeigen
Man kannte Trump schon sehr viele Jahre zuvor, bevor er überhaupt politisch aktiv geworden ist.
Und selbst bei den Simpsons wurde schon Jahre vorher prophezeit, daß er einmal US Präsident wird.
__________________
"Mit einem Troll zu argumentieren, ist wie Schlammcatchen mit einem Schwein, beide werden dreckig und dem Schwein macht es Spaß."
Mit Zitat antworten
  #15292  
Alt 20.10.2021, 16:46
Benutzerbild von radeberger
radeberger radeberger ist gerade online
BOFH
Foren-Urgestein - Master of discussion *
 
Registriert seit: 26.09.2013
Alter: 51
Beiträge: 5.140
radeberger trifft öfters den Nagel auf den Kopf (Renommeepunkte mindestens +100)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

Zitat:
Zitat von Petar Beitrag anzeigen
@radeberger
Stell Dir mal vor, der wäre als freier Kandidat der Himmelspartei aufgestellt.
Dafür hat er uns doch Erzengel Jens geschickt, der wird es schon richten , wie man hier lesen kann.

https://m.bild.de/politik/inland/pol...ildMobile.html
__________________
"Mit einem Troll zu argumentieren, ist wie Schlammcatchen mit einem Schwein, beide werden dreckig und dem Schwein macht es Spaß."

Geändert von radeberger (20.10.2021 um 19:12 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #15293  
Alt 20.10.2021, 18:28
Benutzerbild von crycorner
crycorner crycorner ist offline
Spitzenfreilos
Foren-Urgestein - Master of discussion *
 
Registriert seit: 13.07.2009
Alter: 51
Beiträge: 6.847
crycorner ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

Zitat:
Zitat von Zigeuner Beitrag anzeigen
Dabei würde dein Beitrag tatsächlich auch Anlass zu sachlicher Kritik geben.
.

Sachliche Diskussion immer gerne, Zigeuner.
__________________
SL Tiger 1.8 / Andro TemperTech ALL+ / Armstrong Hikari SR7 55° 2.1
"If you open your mind too much, your brain will fall out" (Tim Minchin)
Mit Zitat antworten
  #15294  
Alt 20.10.2021, 19:17
Zigeuner Zigeuner ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 4000
 
Registriert seit: 04.10.2008
Beiträge: 4.454
Zigeuner ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Zigeuner ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Zigeuner ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Zigeuner ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Zigeuner ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Zigeuner ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Zigeuner ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)Zigeuner ist ein absoluter Lichtblick (Renommeepunkte mindestens +750)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

Zitat:
Zitat von crycorner Beitrag anzeigen
Sachliche Diskussion immer gerne, Zigeuner.
Aber Vorsicht, dünnes Eis bei mir. Hält aber andere auch nicht davon ab sich zu äußern...

Für mich geht der Hinweis auf Bergamo und mögliche Triage bei uns etwas zu stark in die "Angst-Schiene", auch wenn inhaltlich richtig.

Auch die Aussagen bei der Talkshow (das Video kann man leider wirklich nicht einbetten) von der Ärztin und Karl Lauterbach mit "jeder Kranke ist einer zu viel" gehen in diese Richtung und das hat Jan Josef Liefers dann auch aufgegriffen in seinem Statement am Ende der Sendung, dass es nicht ausreicht, die Fragestellungen nur unter medizinischen Gesichtspunkten zu treffen und man da die Gesellschaft fragen muss "wie wollen wir eigentlich generell leben", also auch mit welchen Risiken.
Mit Zitat antworten
  #15295  
Alt 20.10.2021, 20:34
Kyuss Kyuss ist gerade online
registrierter Besucher
Foren-Urgestein - Master of discussion ****
 
Registriert seit: 24.02.2011
Alter: 54
Beiträge: 14.462
Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)Kyuss genießt höchstes Ansehen (Renommeepunkte mindestens +1000)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

https://www.spiegel.de/panorama/uebe...2-a42af1509042

https://www.spiegel.de/panorama/schw...8-359cb38a1a18

Gross Angst machen muss man ja nicht, aber bei den Fakten sollte man schon bleiebn, Liefers war da wie soviele andere auf eine dubiose Masche reingefallen, sein Besuch auf der Intensivstation hat ihn ja auch etwas zurückrudern lassen.

https://www.spiegel.de/panorama/bild...2-dae6082f33b9
__________________
Ej im-ta fey de-ja ee
Mit Zitat antworten
  #15296  
Alt 21.10.2021, 04:46
Snape Snape ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 4000
 
Registriert seit: 16.12.2008
Beiträge: 4.544
Snape kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

Eigentlich hast Du wie immer keine Antwort verdient, aber ich plädierte ja für Positivität.

Zitat:
Zitat von Vanilla Thunder Beitrag anzeigen
Abgesehen davon dass man von Trump halten mag was man will, aber einen Trump als ein Nichts zu bezeichnen, und man ihn ohne seine Wähler nicht kennen würde, das ist an Lächerlichkeit nicht zu überbieten.
Richtig lesen bitte, Wähler und Unterstützer hatte ich geschrieben. Damit beziehe ich mich mitnichten ausschließlich auf seine Wähler und die Wahl.
Ohne Unterstützer ist jeder ein Nichts.

Zitat:
Zitat von Vanilla Thunder Beitrag anzeigen
Aber für dich sind wahrscheinlich alle Trump-Wähler Idioten, Arschlöcher, etc. (so entnehme ich es zumindest der Aussage "... war ein Trump nicht das Problem, sondern seine Wähler und Unterstützer") genauso wie wahrscheinlich für dich AFD-Wähler alles Nazis, Rassisten, etc. sind.
Im Raten und Unterstellen bist auch Du sehr einfach gestrickt. Oder plump provokant.
Mit Zitat antworten
  #15297  
Alt 21.10.2021, 04:56
Snape Snape ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 4000
 
Registriert seit: 16.12.2008
Beiträge: 4.544
Snape kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

Zitat:
Zitat von BlindesHuhn Beitrag anzeigen
War zu verwegen, Dein Vorschlag; hat - wie leider so oder ähnlich zu erwarten war - gerade mal 15 Minuten überlebt ... ...
Ja, die bombardierenden Protagonisten waren zu erwarten. Manche scheinen nicht glücklich zu sein, wenn sie nicht meckern können.

Zitat:
Zitat von BlindesHuhn Beitrag anzeigen
Um dennoch Deiner Intention gemäß etwas Positives zu schreiben (wenn auch unsortiert und leicht zusammenhanglos), kann ich für mein näheres Umfeld festhalten, dass - unabhängig davon, ob nun 'trotz' oder 'wegen' Corona - viele Bekannte im Handwerk vor Aufträgen nicht ein noch aus wissen, dass das Verhältnis zu Freunden enger und zu Nichtfreunden weiter geworden ist und dass die Familie der Fixpunkt einer sich teils irrsinnig schnell drehenden Welt war, ist und immer sein wird ... ...

Ähnliche Beobachtungen mache ich auch.
Und viele Unternehmen haben festgestellt, dass Homeoffice doch nicht den Untergang des Abendlandes bedeutet.

Zitat:
Zitat von Petar Beitrag anzeigen
Bevor Thread für eine Woche ohne Beiträge bleibt, würde ich gerne den (positiven) Anfang machen.
...
Das sind nur ein paar positiven Sachen, die mir so spontan eingefallen sind.
Damit wollte ich "die Woche, der positiven Beiträge" eröffnen.
Dann sage ich es Dir direkt:
Diesen sarkastischen Beitrag kannst Du Dir dahin stecken, wo die Sonne nicht hin scheint. Leider kannst Du wie befürchtet nicht über Deinen Schatten springen. Traurig, dass es Menschen gibt, die ständig meckern müssen. Was für ein bemitleidenswertes Leben das sein muss.

Um auch hier positiv zu sein: Für solche Fälle gibt es professionelle Hilfe.

Zitat:
Zitat von BlindesHuhn Beitrag anzeigen
Die Kenntnis über viele absurde Dinge, die es in den USA gibt, lässt mich über sowas nicht wundern.
Mit Zitat antworten
  #15298  
Alt 21.10.2021, 07:53
Benutzerbild von crycorner
crycorner crycorner ist offline
Spitzenfreilos
Foren-Urgestein - Master of discussion *
 
Registriert seit: 13.07.2009
Alter: 51
Beiträge: 6.847
crycorner ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

Zitat:
Zitat von Zigeuner Beitrag anzeigen
Für mich geht der Hinweis auf Bergamo und mögliche Triage bei uns etwas zu stark in die "Angst-Schiene", auch wenn inhaltlich richtig.

Auch die Aussagen bei der Talkshow (das Video kann man leider wirklich nicht einbetten) von der Ärztin und Karl Lauterbach mit "jeder Kranke ist einer zu viel" gehen in diese Richtung und das hat Jan Josef Liefers dann auch aufgegriffen in seinem Statement am Ende der Sendung, dass es nicht ausreicht, die Fragestellungen nur unter medizinischen Gesichtspunkten zu treffen und man da die Gesellschaft fragen muss "wie wollen wir eigentlich generell leben", also auch mit welchen Risiken.
Ja, die Angst-Schiene habe ich absichtlich gewählt, weil mich diese Spitzfindigkeiten in den Diskussionen mittlerweile nerven. Man bekommt als Normalsterblicher hier in Deutschland halt kaum was von der Krankheit selbst mit. Nur von den Maßnahmen, die einen einschränken. Dadurch findet im Kopf so eine Verschiebung statt und man diskutiert als Laie über eingeschränkte Grundrechte und juristische Grundlagen der Pandemie, ohne dabei im Blick zu haben, warum das alles denn überhaupt gemacht wird. Wenn man beruflich oder privat nicht gerade in der Krankenhausbubble ist, verliert man das Gefühl dafür. Deshalb zum Wachrütteln nochmals Bergamo. Denn genau das ist die Alternative, wenn man zu früh mit den Maßnahmen aufhört. Obwohl, wahrscheinlich jetzt schon nicht mehr in dem Maße, dafür sind wir wiederum zu weit mit der Impfung.

Aber wir können da auch auf die nahe Zukunft schauen und mal bei den Briten zusehen. Die setzen ja gerade offensichtlich auf Durchseuchung. Mit inzwischen wieder 1000 Hospitalisierungen pro Tag.

Die Frage von Liefers ist ja durchaus berechtigt, aber als Antwort stehen da viele Modellrechnungen bereit und viele Wissenschaftler haben die begründete Befürchtung, dass wir jetzt in eine 4. Welle geraten, die ohne Maßnahmen zu groß wäre, um sie als Gesellschaft gut zu bewältigen. Und da ist dann natürlich die Regierung in der Verantwortung, nicht zu früh zu lockern.

Denn es geht immer noch darum, das Gesundheitssystem nicht mit zu vielen Hospitalisierungen zu überlasten. Es geht immer noch darum, Bergamo als Worst Case zu vermeiden.

Aber ab Frühling 2022 sind wir wahrscheinlich dann endlich aus der Pandemie raus. Und müssen dann als Gesellschaft unsere Wunden lecken. Und da gibt es viele. Die Pandemiemaßnahmen haben auch eine Menge Kollateralschäden verursacht, die man teilweise in Kauf genommen hat und teilweise einfach nicht hat kommen sehen.
__________________
SL Tiger 1.8 / Andro TemperTech ALL+ / Armstrong Hikari SR7 55° 2.1
"If you open your mind too much, your brain will fall out" (Tim Minchin)
Mit Zitat antworten
  #15299  
Alt 21.10.2021, 08:21
Snape Snape ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 4000
 
Registriert seit: 16.12.2008
Beiträge: 4.544
Snape kommt allgemein ganz gut an (Renommeepunkte mindestens +60)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

So ist es.

Zum Beispiel

"Rabiat: Jugend für'n Arsch": Jugendliche in der Corona-Krise (Video verfügbar bis 25.10.2021 ∙ 19:52 Uhr)
Mit Zitat antworten
  #15300  
Alt 21.10.2021, 09:38
Petar Petar ist offline
registrierter Besucher
Foren-Stammgast 3000
 
Registriert seit: 25.06.2003
Beiträge: 3.789
Petar ist zur Zeit noch ein unbeschriebenes Blatt (Renommeepunkte ungefähr beim Startwert +20)
AW: Coronavirus allgemein (Covid-19, Virologen, Politik, aktuelle Lage, Impfung usw.)

Sehr guter Text und ganz einfache Erklärung für alle, die nicht nur lesen, sondern es auch verstehen können.
Also habt keine Angst vor Angst! Sie ist tief in euch drin.

Angst und Politik in der Pandemie

Das Damoklesschwert der Inzidenzzahlen und die Fallstricke der Lockdown-Politik
Die Corona-Krise hat ein gesellschaftliches Klima der Angst geschaffen, wie seit Kriegszeiten nicht mehr. Angst ist hochgradig wirksam, wenn es darum geht, bei ernsthaften Gefahren für die Gesellschaft Normenkonformität in der Bevölkerung zu erzielen und einschneidende Verhaltensänderungen zu bewirken. In der unübersichtlichen Lage zu Beginn der Pandemie gab es wohl keine Alternative dazu, saß doch auch den Regierenden der Schreck nach dem plötzlichen Auftreten des neuen Virus * und den Fernsehbildern aus Italien * in den Knochen. Mittlerweile sind die sozialen und politischen Verwerfungen einer pandemischen Angstpolitik allerdings mit Händen zu greifen. Deshalb ist es überfällig, über Alternativen zum *Regieren durch Angst* nachzudenken. Denn Angst ist ein zweischneidiges Schwert: Sie kann sich leicht eigendynamisch verstärken und ungewollt verselbständigen. In der Sphäre der Politik wird die Angst zudem gerne als Ressource für Machtspiele aufgerufen. Die soziale Eigengesetzlichkeit der Angst zusammen mit ihrer politischen Indienstnahme kann schließlich in einem sozio-politischen Systemwechsel münden, der die Demokratie beschädigen und die politische Moral untergraben könnte.

Angst und Compliance
Furcht und Angst entstehen durch die Wahrnehmung einer realen oder fiktiven Gefahr, die die Sicherheit oder das Wohlergehen der Individuen oder eines Kollektivs bedroht. Diffuse, entfesselte, irrationale Angst ist seit jeher eine unverzichtbare Quelle von Macht und Herrschaft. Sie ist für politische, vor allem staatliche Zwecke bestens einsetzbar, weil sie als eines der stärksten Motive der Fügsamkeit wirkt. Wer Angst hat, sucht Schutz bei Stärkeren und unterwirft sich deren Autorität. Furcht vor wirtschaftlicher Ausbeutung, Armut oder Einkommenseinbußen ließ politische Assoziationen, wie Gewerkschaften und sozialistische Parteien entstehen. Ängste vor sozialem Abstieg und Prestigeverlust, typischerweise des Mittelstandes, gaben nationalistische Bewegungen, wie dem Nationalsozialismus mächtigen Auftrieb. Ängste vor kollektivem Identitäts- und Prestigeverlust, vor Verletzung des Nationalstolzes und Geltungsverlust des eigenen Staates, leisten vielfach einem Aufstieg von antisemitischen, chauvinistischen und fremdenfeindlichen Bewegungen Vorschub. Hinzu kommen *Überfremdungsängste*, Angst vor Strafe, Angst vor Not und Sinnverlust, Angst vor Konkurrenz * solche Bedrohungsszenarien lassen sich bestens für die politische Machtbildung und Verhaltenssteuerung ausnutzen.
In der Corona-Krise erweisen sich die Erzeugung und Aufrechterhaltung eines relativ hohen gesellschaftlichen Gefahren- und Angstniveaus von Anfang als zentrale Steuerungselemente der Pandemiepolitik. Die Furcht vor Gesundheitsgefahren wurde durch ein dramatisierendes und angsterzeugendes Regierungshandeln wenn nicht verursacht, so doch mindestens verstärkt. Mit dem Schutz von Leben und Gesundheit der Bevölkerung als zentraler Leitidee der Pandemiepolitik wurde eine biologisch-existenzielle Grundbedingtheit menschlicher Existenz als letztentscheidendes Kriterium politischen Handelns definiert. Das mündet in eine verhängnisvolle Paradoxie: Ein prinzipiell apolitisches Element der human condition, über das, wenn überhaupt, nur in ethischen Kategorien befunden werden kann, erfährt eine verhängnisvolle Politisierung, indem es zum Fluchtpunkt staatlichen Regierungshandelns gemacht wird. Damit bürdet sich die Exekutive eine Entscheidungslast in einer ethischen Kardinalfrage auf, die sie angesichts der funktionalen Komplexität und sich vielfach kreuzender Wertbeziehungen spätmoderner Gesellschaften überfordern muss. Soll dann politische Führungskraft bewiesen werden, muss im Zweifelsfalle die öffentliche Debatte unterbrochen und die Angst vor dem Tod als Hintergrundsmelodie angestimmt werden. An die Stelle von Meinungsaustausch, Interessenvermittlung und Kompromissfindung, den Grundmechanismen liberalen Demokratien, tritt dann das Postulat der fundamentalen Alternativlosigkeit, was die von Regierungsseite getroffenen Entscheidungen betrifft, sowie massiver Konformitätsdruck. Damit ist der Weg in einen autoritären Politikstil vorgezeichnet, und an die Stelle rationaler Diskurse tritt die irrationale Angst als zentrales Steuerungsmedium der Politik.
Dabei stand am Anfang der Pandemie nicht einmal die Furcht der Leute vor einer Ansteckung mit dem neuen Virus im Zentrum. Zur Verbreitung der Angst trugen unter anderem Virologen und vermutlich sachlich überforderte, aber machtpolitisch agile Politiker, wesentlich bei. Das belegt ein Strategiepapier des Bundesinnenministeriums vom April 2020, in dem ganz unverblümt das Erzielen einer *Schockwirkung* in der Bevölkerung angestrebt wurde. Dabei sollten unter anderem *Urängste*, wie die Angst vor dem Erstickungstod und vor der Ohnmacht der Angehörigen, geweckt werden. Das Gefahren- und Angstlevel in der Gesellschaft wird seitdem durch alarmierende Fernsehansprachen der Bundeskanzlerin, Verlautbarungen des RKI sowie apokalyptische Visionen nicht scheuende Talkshow-Experten auf einem hohen Niveau gehalten. Das funktioniert selbst dann, wenn in den Krankenhäusern nachweisbar mehr als die Hälfte der verfügbaren Intensivbetten nicht belegt und die Zahl der *an und mit* Corona Verstorbenen deutlich rückläufig ist (Von den samt Notfallreserve in Deutschland verfügbaren ca. 40.000 Intensivbetten waren selbst am Gipfel der zweiten Pandemiewelle zu keinem Zeitpunkt mehr als 20.000 Betten belegt, unabhängig von den behandelten COVID-19-Patienten).
Mag die Furcht vor einer Erkrankung in der Bevölkerung sich auch allmählich abschwächen, weil immer deutlicher wird, dass das Erkrankungs- und Sterberisiko hauptsächlich auf die Hochbetagten begrenzt bleibt, ist längst bei vielen ein weiteres Schreckensszenario hinzugetreten: der Lockdown und die damit verbundenen weiteren Verschärfungen der Maßnahmen. Kita- und Schulkinder, Eltern, Alleinerziehende, Einzelhändler, Gastronomen, Kulturschaffende so gut wie aller Sparten, Studierende und viele gesellschaftliche Gruppen mehr erleben die Lockdownzyklen mittlerweile als einen nicht enden wollenden Albtraum.

Angstpolitik als Biopolitik
Angst ist eines der probatesten Mittel zur individuellen sowie kollektiven Affektmodellierung und Verhaltenssteuerung. Wer Angst hat, unterwirft sich dem sozialen Druck und passt sich den geforderten sozialen Normen und Verhaltensstandards leichter an. Angst fördert die Internalisierung von gesellschaftlichen Normen, mithin deren Verankerung im individuellen Gewissen. Aus den Forschungen zum Zivilisationsprozess von Norbert Elias ist bekannt, dass einmal verfestigte Affekt- und Verhaltensstandards eine lange Halbwertzeit haben, die oft mehrere Generationen lang strukturprägend für die Gesellschaft bleiben. Daher eignet sich Angst besonders für das manipulative Regieren von Bevölkerungsmassen, für *Biopolitik*, wie Michel Foucault es nannte. Das Besondere an der Biopolitik ist, dass sie sich elementarer Mechanismen der human condition zunutze macht, wie eben die Angst vor Krankheit und Tod, Schuldgefühle, die Furcht vor Strafe und Kränkung sowie von Panikreaktionen. Das bevorzugte Objekt von Biopolitik ist zudem der physische Körper des Menschen. Sie manifestiert sich daher in einer Politisierung, Kategorisierung und Bürokratisierung der biologisch-medizinischen Dimension des menschlichen Lebens. Nicht zufällig stehen an den historischen Anfängen der Biopolitik im 19. Jahrhundert Hygieneregeln und die Krankheitsstatistik. Einen Schub erfuhr die Biopolitik aber vor allem nach der Spanischen Grippe in den 1920er Jahren dadurch, dass in vielen Ländern erstmals die Funktion des Gesundheitsministers mit Sitz und Stimme in den Kabinetten geschaffen wurde. Damit wurde die öffentliche Gesundheit, um die sich zuvor meist Privatleute, Kirchen und karitative Organisationen gekümmert hatten, zu einer Angelegenheit des Staates. Gesundheitspolitik wurde dadurch politisiert, womit sie Chancen für staatliche Instanzen eröffnet, ihren Einfluss auf die Bevölkerung weiter auszudehnen.
Ein weiterer Aspekt von säkularer Angstpolitik ist das Hervorrufen von Schuldgefühlen. In der aktuellen Pandemie sind öffentliche Schuldzuweisungen gang und gäbe. Sie haben sich in die Alltagsrituale eingeschrieben. Wer sich nicht an die Abstandsvorschriften, die Maskenpflicht, Test- oder Quarantäneauflagen hält, soll sich schuldig fühlen. Die Verletzung der Regeln könnte Mitmenschen in Lebensgefahr bringen und die Gesundheit des Volkes bedrohen. Die Maske schützt aber nicht nur vor Infektionen, sie ist darüber hinaus zum unübersehbaren Symbol der pandemischen Angstpolitik geworden. Sie zeigt nicht nur den erreichten gesamtgesellschaftlichen Durchdringungsgrad des angstbesetzten Selbstzwanges in der Bevölkerung an.

Das Damoklesschwert Inzidenzzahlen
Als mit Abstand wirkungsvollstes Instrument der gesamtgesellschaftlichen Angststeuerung erweist sich in der Corona-Krise aber die tägliche Veröffentlichung der Inzidenzzahlen, des Anteils der Positivgetesteten pro 100.000 Einwohner. Gehen sie hoch, steigt der Angstpegel in der Gesellschaft merklich; gehen sie runter bleibt die Furcht vor einer Rücknahme der *Lockerungen*. Die jeweils nächste Welle wirkt als ständige Drohkulisse. Mit einer anhaltenden Entspannung der emotionalen Gesamtlage in der Bevölkerung wird deshalb in absehbarer Zeit nicht zu rechnen sein.
Die gesellschaftliche Affektsteuerung mittels der Inzidenzstatistik hat zudem die sich selbst verstärkende Angst vor der Angst zu einem effizienten Medium der politischen Machtakkumulation werden lassen. Der Schein der wissenschaftlich-virologischen Rationalität und Unanfechtbarkeit täuscht allerdings: Die Inzidenzzahl, an sich schon ein unterkomplexer Indikator für das Infektionsgeschehen, da sie nicht das tatsächliche klinische Erkrankungs-. Therapie- und Belastungsbild wiedergibt, ist längst zu einem Politikum geworden. Das zeigt schon der Kompromisscharakter der in den Ministerpräsidenten¬konferenzen festgelegten jeweiligen Höchstzahlen für das Auslösen des *Notbremsen*-Mechanismus, der für die Rücknahme von *Lockerungen* beschlossen wurde, aber auch die Sonderregelungen und Alleingänge einzelner Bundesländer. Es liegt auf der Hand, dass hier Wahltaktik entscheidend mit im Spiel ist. Unglücklicherweise stehen in diesem Jahr in Deutschland noch zahlreiche Landtagswahlen und die Bundestagswahl an. Längst überlagern Parteienkämpfe und Machtkalküle daher die Pandemiebekämpfung. Eine herausgehobene Rolle spielt dabei die große Masse der Wählerinnen. Der Emanzipationsstand der Frauen in Beschäftigungsverhältnissen droht durch Kita- und Schulschließungen, Homeschooling und Homeoffice um Jahrzehnte zurückgeworfen zu werden. Ein Kapitel für sich ist die allgemeine Pandemiemüdigkeit in der Bevölkerung, die die Zustimmungsraten für die Politiker, die einen härteren Kurs vertreten, deutlich sinken lässt. Umfragewerte zu den psycho-sozialen Belastungen der Bevölkerung fließen so immer wieder in die Festlegung der Inzidenzhöchstzahlen, die als Richtwerte für das Öffnungs-Schließungs-Wechselbad immer mit ein. Eine Festlegung von Richtwerten nach politischen Stimmungen und Verhandlungen untergräbt jedoch die Evidenz- und Orientierungsfunktion von wissenschaftlichen Fakten. Die Exaktheit der Mess- und Zielkriterien degeneriert so zum Mythos, zum suggestiven Symbol der Manipulation des Gefährdungs- und Angstniveaus in der Corona-Gesellschaft

Gibt es Alternativen zur Angstpolitik?
Gibt es in einer Pandemie wie der gegenwärtigen Alternativen zu einer Politik der Angst? Gewiss! Das zeigt im Grunde schon der der bisher übliche Umgang der Gesellschaft mit den vielfältigen Risiken, die etwa mit der Kernenergie, den Verkehrssystemen, dem Terrorismus, den Krankenhauskeimen oder den vielen lebensstilbedingten Erkrankungen (Alkoholsucht, Rauchen, Fettleibigkeit usw.) verbunden sind. So wie diese tagtäglich weitgehend lautlos von der Gesellschaft verarbeitet und absorbiert werden, müsste auch in einer Pandemie verfahren werden können: pragmatisch, unaufgeregt und durch den Ausbau oder die Entwicklung von spezialisierten Funktionssystemen, die einer effektiven Einhegung des Infektionsgeschehens und einer optimalen Versorgung der Erkrankten dienen. Dabei ginge es zum einen darum, die praktische Pandemiebekämpfung primär der Ärzteschaft und den Kliniken zu überlassen. Das sollte mit einem massiven und beschleunigten Not- und Ausbauprogramm im Gesundheitswesen verbunden werden, d.h. (Nach-) Qualifizierung von Personal, Erweiterung der (Intensiv-)Bettenkapazitäten und Ausrüstung in den Krankenhäusern. In diese Richtung weisen auch die Empfehlungen zur allgemeinen Vorbereitung auf Pandemien, die die amerikanische National Academy of Medicine bereits im Jahre 2016 erlassen hat. Als absolut kontraproduktiv erweist es sich, in dieser Situation in den deutschen Krankenhäusern aus Wirtschaftlichkeitsgründen weiter einen Abbau des *Bettenberges* zu betreiben (Tatsächlich findet seit August 2020 eine kontinuierliche Reduktion der Intensivbetten an Krankenhäusern in Deutschland statt und damit deren Verknappung.) Eine adäquate Ausrüstung der Alten- und Pflegeheime sowie eine deutliche Verbesserung der Einkommensverhältnisse und Arbeitsbedingungen im Pflegebereich müsste freilich hinzukommen. Dass dies bisher in der Pandemie nicht erfolgte, könnte mit bestehenden Monopolstrukturen bei den Krankenhausträgern zu tun haben, die es aufzubrechen gilt, wenn man eine erfolgreiche Pandemiebekämpfung erreichen will. Außerdem wäre die Krankenhausökonomie vom Wirtschaftlichkeitsdruck schrittweise zu entlasten, um die Häuser wieder ausschließlich in den Dienst einer optimalen Patientenversorgung zu stellen. In dieser Hinsicht könnten die Bundeswehrkrankenhäuser Vorbilder sein. Zum anderen wäre eine flächendeckende Aufklärungskampagne zu starten, mit der die Bevölkerung in einem ruhigen und sachlichen Ton umfassend und differenziert, mit aussagekräftigen Statistiken sowie praktikablen Verhaltensempfehlungen über die Pandemielage, die tatsächlichen Risiken und Erfolge informiert wird. Ziel müsste es auf jeden Fall sein, den diffusen und irrationalen Ängsten in der Bevölkerung entgegenzuwirken und für freiwillige Vorsicht und Solidarität zu werben. Die Einschränkung der Grundrechte ist dem ebenso abträglich wie die Gefährdung der Existenz zahlreicher Berufsgruppen und Unternehmer.
Ist die Angst als zentrales Medium der Politik aber erst einmal dominierend geworden, dann wird sie sich nicht mehr so leicht aus der Welt schaffen lassen. Dann ist ein fataler Teufelskreis von Anpassungszwängen, Radikalisierung, Depressionen und staatlichem Autoritarismus in Gang gekommen, der sich nur schwer wieder stoppen lässt. Angesichts des Impfdesasters und der laufenden Virusmutationen ist dagegen zu erwarten, dass die gesellschaftliche Toxizität der Angstpolitik wachsen und nebenbei den Weg in den autoritär-paternalistischen Fürsorgestaat ebnen wird. Dieser wird dann nicht mehr durch demokratische Verfahren legitimiert sein, sondern vor allem durch die beständigen Schwingungen des Damoklesschwertes der Inzidenzzahlen. Eine ins Existentielle gehobene Krise verführt geradezu zum Primat eines TINA-artigen Regierungshandelns, der zum idealen Sprungbrett für autoritäre Demokratien in Europa werden könnte. Schließlich gilt der neue politische Imperativ: *Es gibt keine Alternative zum Lockdown in Zeiten einer Pandemie.* Was für ein Trugschluss!

(Maurizio Bach Prof. Dr. Maurizio Bach ist Senior-Professor für Soziologie an der Europa Universität Flensburg und Professor Emeritus der Universität Passau)
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

« Vorheriges Thema | Nächstes Thema »

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Japans Lage - Auswirkungen auf TT Croudy allgemeines Tischtennis-Forum 77 24.04.2011 20:35
H3 factory tuned - wie lage hält der effekt ? jakemessi Noppen innen 6 28.05.2009 13:06


Alle Zeitangaben in WEZ +1. Es ist jetzt 07:42 Uhr.


Powered by vBulletin® Version 3.8.11 (Deutsch)
Copyright ©1999 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
www.TT-NEWS.de - ein Angebot der Firma ML SPORTING - Ust-IdNr. DE 190 59 22 77