Olympische Spiele 2020 Tokio - andere Sportarten

[JSCH]

Auch wenn ich das nicht ganz so extrem sehe, aber grundsätzlich ist das natürlich richtig. Aber hier jetzt ein Fass aufzumachen und diese Spiele exemplarisch dafür zu nehmen halte ich nicht für richtig. Natürlich kann man darüber diskutieren ob die Durchführung richtig war wegen Corona. Aber insbesondere bei diesen Spielen gab es für mich keinen übertriebenen Hype bzw. Nicht-Anerkennung erbrachter Leistung, oder etwas Aussergewöhnliches der vorher genannten Punkte. Natürlich haben auch die Hygienemassnahmen vieles im Keim erstickt. Auch die Berichterstattung in den Medien, insbesondere ARD/ZDF, fand ich generell akzeptabel. Am Ende auch irgendwo alles Geschmacksacke, man sollte aber auch nicht übertreiben.

[mithardemb]

Zitat von alba

Die Kommerzialisierung führt zwangsläufig zu Entwicklungen, die dem Sport nicht guttun. Am Ende interessiert nur noch das Spektakel.

Ich sehe keinen Weg, wie jemand Sport ohne Kommerzialisierung als Beruf ausüben kann. Viele Sportarten klagen über zu geringe Mittel. Olympia ist für sie die Plattform schlechthin sich zu präsentieren. Wer schaut sich schon eine Weltmeisterschaft im Ringen, im Rudern oder auch im Tischtennis an.

[Noppenzar]

Zitat von Kalla79

Ergänzend hierzu ist eigentlich auch bekannt, dass Corona eine absolut willkommene Situation war, weil eben diese Kontrollen in der Olympia-Vorbereitung nahezu unmöglich waren.

Schau dir den Italiener über 100m an. Trainer mit langer Dopingexpertise, Sportler um die 2 Zehntel verbessert. Ich denke auch, dass viele "Mißerfolge" Deutschlands in Sportarten wie Rudern etc auch den strengeren Kontrollmaßnahmen geschuldet sind.

Und ja, bei Corona ist schon manches auffällig. Ich als Bayernfan war mehr als überrascht über die regelrechte Metamorphose einiger Bayernakteure im ersten Lockdown. Auffällig ist es oft auch in NBA, NHL oder NFL. Die jungen Spieler kommen vom Draft und nach einem Jahr haben sie auf einmal 8, 10 oder 12 KG draufgepackt. Oder manche Leichtathletin oder Triathlet, die zum Oregon Project oder in andere ferne Länder zum Training gehen und einen unfassbaren Sprung machen.

Zur Kommerzialisierung:

Männer: ein "Typ" (kann auch polarisieren) UND Leistung
Frauen: Aussehen UND Leistung, bei extrem hübschen Damen auch zum Teil nur Aussehen (Alica Schmidt/Kournikova).

Das ist die Formel. "Normal" will halt keiner sehen. Ist ja im eigentlichen Showgeschäft nicht anders. Stefan Raab hat es mal gesagt (würde heute sofort einen Shitstorm auslösen), als er zu Helene Fischer meinte, dass sie als "fette, hässliche Kröte" keine Platten verkaufen würde. Oder vergleiche mal den Hype um Neuner mit der nicht minder erfolgreichen Dahlmeier.

Und passend zum Thema. Die bekannteste TT-Spielerin Deutschlands dürfte seit gestern Lisa Straube sein.

[jimih1981]

Die größte Unfaireness gegenüber den Erhlichen gibt es dadurch dass das Doping verboten ist. Aber jeder weiß dass es keinen Spitzensport ohne Doping gibt. Es wird aber von vielen so getan als wäre es anders. Man sollte einfach mal ganz klar machen dass höher, schneller, weiter nicht ohne Doping geht. Wer das sehn will soll die Fresse halten und akzeptieren wie es ist. Diese Heuchler sind die Schlimmsten. Man muss grundsätzlich darüber nachdenken ob man dass den braucht. Es ist ja im Endeffekt der eine Teil von Brot und Spiele und nur deshalb fließen soviel Gelder in den Sport.

[Zigeuner]

Eigentlich ein sehr schönes und spannendes Thema zum Diskutieren, allerdings trüben die meisten von uns da einfach im Dunkeln, was auch ok ist, schließlich haben die wenigsten selbst damit zu tun (nein, ne Testokur in der Vergangenheit macht einen nicht zum Experten Noppe ).

Was allerdings nervt sind immer Sätze wie "es sind eh alle gedopt" oder wenn gute Leistungen pauschal mit unlauteren Mitteln in Verbindung gebracht werden, weil das undifferenzierter Pumpitz ist.
Ich kann das jetzt nur aufs harmlose TT beziehen, aber da hat man sich auch manchmal gefragt, wie kann ein bestimmter Spieler solche Bälle spielen, das gibts doch gar nicht. Hab mir zB einmal auch den Schläger geben lassen, wo ich sicher war, das kann nicht mit rechten Dingen zugehen, so kann keiner einfach Bälle ausm Handgelenk schütteln. Als ich damit spielen durfte hab ich gemerkt, ok das Holz ist heftig schnell, damit hätte ich kaum Kontrolle, aber ansonsten wars ein normaler Schläger, der Kollege hat halt einfach nur viel mehr Ballgefühl als ich.
Lange Rede, kurzer Sinn, Topleistungen sind nicht zwangsläufig Beschiss, manche Leute sind einfach wirklich TOP.

Ich denke, wer im Testpool der NADA ist, der muss schon extrem viel Aufwand betreiben, um sich erfolgreich zu dopen und gleichzeitig langfristig damit durchzukommen.
Ganz locker das System austricksen, das gabs früher mal, aber jetzt gehört da schon viel Risiko zu, was, darüber brauchen wir uns auch nicht streiten, trotzdem noch genug versuchen.

Beim Italiener glaube ich auch an Doping, so jemand läuft nicht plötzlich ne 9,80sec, aber solange nichts bewiesen ist...
Bei anderen Sportlern wiederum sieht man über Jahre Leistungen im höchsten Bereich und ja da bin ich dann so naiv und glaube, dass derjenige gut trainiert hat die Bahn vlt besonders schnell war etc.

[Ex-Leichtathlet]

Zitat von Noppenzar

Oder manche Leichtathletin oder Triathlet, die zum Oregon Project oder in andere ferne Länder zum Training gehen und einen unfassbaren Sprung machen.

Ein bisschen muss ich Dich da bremsen.
Vor Jahren hatte ich mal einen Bericht über das Oregon Project gelesen. Die waren einfach unfassbar gut ausgestattet. Auch in Sachen Regeneration und Verletzungsprävention, die ja bekanntlich ebenfalls sehr wichtig sind. Für mich und viele andere Leichtathleten war klar, dass KoKo (Konstanze Klosterhalfen) einen großen Sprung machen würde, wenn sie unter optimalen Bedingungen trainieren würde. Gerade bei Mittel- und Langstrecklern macht auch eine gute Trainingsgrupppe viel aus. Wenn Du immer alleine Deine Runden drehen musst (oder mit Schwächeren), dann gehst Du nicht an dein Limit.
Bzgl. Salazar (Chef-Trainer des Projektes) gibt es natürlich keine Diskussionen; der war nicht sauber. M. W. hat er sogar Dopingmittel gekauft und an sich selber die Wirkung getestet. KoKos Trainer war allerdings Pete Julian, der bisher nicht negativ in Erscheinung getreten ist.
Aber wer weiß; vielleicht bin ich da etwas zu "optimistisch" .......

[jimih1981]

Manche sind schon leicht naiv oder?
Das was es ausmacht im spitzenbereich wenn man leistungssteigernde Mittel benutzt ist enorm. Es kommt aber auf die Disziplin drauf an inwiefern da etwas sinnvoll ist. Die Regeneration zu beschleunigen ist aber in jeder Sporart sinnvoll. Die Wahrscheinlichkeit dass man im Spitzensport ohne Doping gewinnt ist enorm gering, das ist schlicht die Wahrheit auch wenn das manche nicht hören wollen. Auch das Wunder von Bern war nicht nur den Schraubstollen war Adi Dassler zu verdanken

[Trillian]

Zitat von Zigeuner

Eigentlich ein sehr schönes und spannendes Thema zum Diskutieren, allerdings trüben die meisten von uns da einfach im Dunkeln, was auch ok ist, schließlich haben die wenigsten selbst damit zu tun (nein, ne Testokur in der Vergangenheit macht einen nicht zum Experten Noppe ).

Schöne Kombination zweier Sprichwörter (im Dunkeln tappen, im Trüben fischen)

[Zigeuner]

Zitat von Trillian

Schöne Kombination zweier Sprichwörter (im Dunkeln tappen, im Trüben fischen)

Ich wusste da passt irgendwas nicht . Direkt mal Patent angemeldet auf den Spruch .

[Zigeuner]

Zitat von jimih1981

Manche sind schon leicht naiv oder?
Das was es ausmacht im spitzenbereich wenn man leistungssteigernde Mittel benutzt ist enorm. Es kommt aber auf die Disziplin drauf an inwiefern da etwas sinnvoll ist. Die Regeneration zu beschleunigen ist aber in jeder Sporart sinnvoll. Die Wahrscheinlichkeit dass man im Spitzensport ohne Doping gewinnt ist enorm gering, das ist schlicht die Wahrheit auch wenn das manche nicht hören wollen. Auch das Wunder von Bern war nicht nur den Schraubstollen war Adi Dassler zu verdanken

Ja es gibt aber Sportarten, wo man den Unterschied sogar sehen kann an der Optik der Leute, dass da jetzt nicht mehr so gedopt wird wie früher, zB in der UFC (MMA) ist die USADA seit ca 2014 mit dabei und seitdem sind manche Kämpfer komplett eingegangen. Trotzdem gibts da natürlich immer Lücken, so hatte sich der ehemalige Champion im Bantamgewicht TJ Dillashaw wahrscheinlich jahrelang mit EPO gedopt, weil er wusste, dass sie das warum auch immer gar nicht auf dem Schirm hatten als Substanz.
Erst 2019 wurde er erwischt, vermutlich weil da einige ehemalige Teamkollegen Andeutungen gemacht hatten und sich die USADA dachte, dann gucken wir wohl auch mal nach EPO.