Fußball Bundesliga, Saison 2021/2022

[Matousek]

Hat Kruse etwa was verzockt?

[Matousek]

Zitat von Turboblock

Auf der anderen seite nehmen die zwerge allmählich überhand und große traditionsclubs sind in der 2.liga versunken die bundesliga hat somit halt auch ein Problem damit sie an Attraktivität eingebüßt hat.

Vllt sollte man die Abstiegsfrage dahin gehend klären, ob ein sog. Traditionsverein o. ein sog Zwergverein. Der Zwergverein steigt dann ab. Auf wieviele Jahre kann ein Verein zurück blicken, um ein Traditionsverein zu sein? Ist der FC Bayern gegenüber Schalke u. Glubb, überhaupt ein Traditionsverein?

[Turboblock]

Polemik hilft nie weiter......es wurde doch schon unzählige male gesagt dass der Verfall der traditionsclubs und die Verzwergung der liga einen maßgeblichen Anteil daran hat dass die Vermarktung der bundesliga eklatant eingebüßt hat!

Natürlich kannst du das nicht ändern es obliegt den großen Clubs eben weniger Fehler zu machen. Dass einige kleine gut arbeiten und es sich verdient haben ist auch unbestritten.

Aber die bundesliga ist halt eines der größten Schaufenster der Welt und von daher ist es sehr wichtig dass sich das wieder ändert. Mit Zuschauern erst recht aber auch eingeschränkt bzw ohne über die Reichweite bzw tv Erlöse.

Und was kruse angeht verzockt hat er sich sicher nicht und es ist auch ein teil des geschäfts aber eben auch wieder ein negativer.

Wie das menschliche die Verzwergung die mickrigen tv Einnahmen fehlende Stars festhalten an überholten konzepten geringe Erfolge in europa und eine nicht mehr vorhandene Spannung im meisterschaftskampf.

der Markt ist erhitzter und globaler denn je da kannst du dir derart viele baustellen einfach nicht mehr erlauben...

[Kalla79]

Zitat von Schrecken der Nation

..und in diesem Punkt gehe ich komplett mit dir.

Ich möchte nur nochmal darauf aufmerksam machen, das psychische Probleme natürlich nicht mit einem Kreuzbandriss zu vergleichen sind und manchmal auch nicht, welcher prominente Arzt die Behandlung übernimmt.

Es ist eben oft nicht damit behandelt, mal 3 Monate an den Strand zu fahren, die Seele baumeln zu lassen und an keine Geldsorgen denken zu müssen.
Wer das denkt, hat den Kern der psychischen Erkrankungen nicht verstanden.

Das trifft es auf den Punkt. Von außen heißt es dann oft "ja aber mit dem Geld kannste dir alles gönnen". Ja, mag sein. Allerdings empfindest Du das bei einer psychischen Erkrankung null komma null so und deshalb hilft Dir das genau gar nichts in dem Moment. Da ist völlig egal ob Du Geld hast oder nicht. "Frag mal" einen Robert Enke, der hatte auch Millionen auf dem Konto.

Leider ist das Thema jetzt vielleicht gut für 1-2 Wochen Pressesolidarität dann wird wieder gejagt. Und es wird sich genau nichts ändern.

Im Club selber kannst Du das eventuell auffangen indem Du diesen Posten auf vielleicht 2-3 Schultern verteilst und so den Druck von einer Person nimmst. Mehr aber auch nicht. Der Rest wird weiterhin nur ums Thema Geld gehen und das produziert Druck. Immer und immer weiter.

Themenwechsel zu Kruse:

Er macht es doch seit Jahren richtig. Und jeder weiss das. Wenn Du ihn verpflichtest, kennst Du das Risiko sowie die Vorteile. Der Wechsel wird auch nicht ganz ohne Vorwarnung gekommen sein. Jeder kennt die Vertragssituation und Gespräche gehen immer auch über den Verein.
Er lebt genau das, worauf er Bock hat. Genau richtig so (und dazu gibt er ja auch in jedem Club immer alles)!

[Noppenzar]

Ich denke, dass man bei Eberl und Enke doch noch einen gravierenden Unterschied machen muss. Enke war schwerst depressiv erkrankt, hätte mehr oder minder zum Selbstschutz in die Psychatrie gehört. Das ist tatsächlich völlig unabhängig vom sozialen Status und eine lebensgefährliche Erkrankung.

Das ist bei Eberl augenscheinlich nicht der Fall. Neudeutsch nennt man das, was er hat ja "Burn-Out". Eberl wird sich relativ schnell regenerieren.

Zu Kruse: der ist einfach nur ehrlich. Und im Grunde eine Win-Win Situation. Der Vertrag wäre sowieso im.Sommer ausgelaufen. Und auch Ruhnert weiß, dass die Chance in die CL zu kommen, ob mit oder ohne ihn, verschwindend gering ist. Das holt Leipzig noch auf. Und er konnte gleich Michel eintüten von dem Geld, hatte also schon Ersatz an der Angel.

[Turboblock]

Ich sehe das differenzierter natürlich hilft eberl das große Geld darüber hinweg Enke war da ein ausnahmefall wenn auch einer zu viel.

Man muss das schon auch realistisch sehen wenn er finanziell aus dem letzten Loch pfeiffen würde und es um die Existenz gehen würde könnte er auch in in einer notsituation nicht einfach kurzerhand hinwerfen.

Mit Millionen geht das natürlich leicht da brauchst du nie wieder was anzufangen. Das heißt aber wiederum nicht dass der Schritt nicht nachvollziehbar gewesen wäre eberls Arbeit wurde einfach nicht ausreichend anerkannt man hat ihm zuletzt zu viele Knüppel in den Weg geworfen.

sachliche Kritik musst du abkönnen aber da ist im Hintergrund zu viel gegen ihn gelaufen. Königs Aussagen zeigen auch wie extrem das gewesen ist das geht natürlich gar nicht dass er dann ausschert ist absolut zu verstehen.

Eberl wird schon wieder auf die Beine kommen da er aber ein Perfektionist war und extrem viel Energie in gladbach gelassen hat könnte das schon eine längere zeit dauern da sollte man sich auch nichts vormachen.

Und was kruse angeht was soll man denn an Stelle von Union Berlin sagen wenn er unmittelbar vor dem ende des Transferfenster den wechselwunsch geäußert hat?

Briefmarke drauf und weg? Wechselwünsche sind zwar legitim aber man sollte auch fair mit seinem Arbeitgeber umgehen union konnte derart kurzfristig nicht mehr entscheidend reagieren.

Sie haben dem Transfer auch nur deshalb zugestimmt weil Sie wissen dass kruse ein sehr eigenwilliger Charakter ist und krach vorprogrammiert gewesen wäre wenn sie es ihm den wechsel verwehrt hätten.

Sie wussten auch dass er seine Schäfchen längst im trockenen hat er in einem höheren Sportleralter ist und sich dann nicht mehr aufopfern würde.

da sitzen sie dann halt am kürzeren hebel und das hat kruse kaltblütig ausgenützt. sie waren schon wahnsinnig enttäuscht ich mag ihnen das auch nicht verdenken.

[Turboblock]

Was man bei eberl halt auch wissen muss ist dass er über viele viele jahre über dem maximum gearbeitet hat.

Es brauch doch keiner glauben dass er die vielen guten transfers bei denen er unzählige Male finanziell besser ausgestattete vereine ausgestochen hatte einfach so hat bewerkstelligen können.

Wenn dir das in dem ausmaß gelingt musst du extrem gute und nachhaltige überzeugungsarbeit auf ganzer Linie leisten und brauchst sehr viel Energie.

Mit dick Kohle kannst du das ohne großen aufwand leicht abwickeln nicht aber mit überschaubarer.

Bei der ersten Krise gab es dann gleich zu viele störfeuer dass das bei der überragenden Arbeit die er über eine so lange zeit geleistet hat nicht angehen kann versteht sich von selbst.

Wenn du derart viel Energie aufwendest brauchst du den nahezu uneingeschränkten rückhalt im vorstand und im kader ansonsten brennst du natürlich aus von daher war die Notbremse auch unausweichlich!

[Noppenzar]

Unterscheidet er sich da großartig vom gesellschaftlichen Trend "die Zitrone" bis zum Ende auszupressen? Man kann die beiden Extreme "Pflege" und "Fussball" anführen, aber auch dazwischen ist die Eistellung von Königs weit verbreitet. Und sein dummes Gesäusel vonwegen "war ja nicht so geneint"...

Natürlich war es so gemeint wie gesagt und da weiss dann jeder was in seiner Firma abgeht. Vom Leiharbeiter bis zum Abteilungsleiter. Und das sind dann eben die, die nicht mal eben gehen können. Das hat auch Königs so geschockt, da kommt er nicht drauf klar, dass einer mal sagt "du kannst mich mal, ich gehe".

Und da hat auch ein Königs den Unterschied zwischen normalem Leben und da zähle ich auch seine Geschäftsführer zu, die weit unterhalb von Eberl verdienen und sicher nicht ausgesorgt haben, nicht kapiert. Für ihn anscheinend eine völlig neue Erfahrung, dass ein Arbeitnehmer letztendlich am längeren Hebel sitzt. Den er nicht mal eben "drehen" kann, sprich unter Druck setzen oder einfach nen Tausender oder Zwei im Monat drauflegen.

Im Fussballbiz ist Empathie, Umgang mit Menschen gar nicht sooo unwichtig wie man denkt. Da die AN, sprich Spieler und Manager, im Gegensatz zu "normalen" Angestellten in der Regel finanziell unabhängig sind.

Mich erinnert das an den ehemaligen Lidl Chef, der mit Mitte 40 einfach aufgehört hat, mit den Worten "ich wollte immer schon bis 50 in Rente gehen". Sie konnten ihm nicht drehen, die Geschichte stand sogar im Manager Magazin.

Da liegt einfach der ganz Große Unterschied zwischen Eberl und einem "Normalo" und da rechne ich bei den Normalos durchaus auch die Kategorie GF Mittelstand/Chefarzt/Partner in einer Großkanzlei ein.

Und nur mal zur Verdeutlichung: es gibt in Deutschland eine niedrige 5stellige Zahl an Einkommensmillionären, von denen auch noch der geringere Anteil Angestellte sind. Dazu noch ein paar Erben. Für Königs vielleicht mal ganz heilsam, dass er mal auf so jemanden trifft.

[Fozzi]

Zitat von Matousek

... Auf wieviele Jahre kann ein Verein zurück blicken, um ein Traditionsverein zu sein? Ist der FC Bayern gegenüber Schalke u. Glubb, überhaupt ein Traditionsverein?

Du hast natürlich recht, dass man das so diskutieren kann! Im Kern geht es denjenigen, die diese Diskussion in die Öffentlichkeit bringen, aber um etwas anderes. Es geht um Reichweite. Mit einem Spiel zwischen dem HSV und Bremen erreicht man genauso Massen, wie mit Nürnberg gegen Schalke. In der Bundesliga. Diese Duelle verkaufen Trikots, Auswärtskarten, Bier in der Skybar, Bezahlfernsehabos, usw. Sogar im Ausland.
Mit Wolfsburg gegen Bielefeld und Fürth gegen Leverkusen verkaufst Du vielleicht Kopfschmerztabletten. Ich finde es toll, wenn der Außenseiter aufsteigt. Wirklich. Aber das Spiel am Sonntag zwischen Wolfsburg und Fürth wird ziemlich sicher wieder (annähernd) ein Nullzuschauerspiel. Und das ist natürlich schlecht, wenn in der Bundesliga immer mehr Spiele stattfinden, die nicht Mal mehr die härtesten der Harten schauen.

[Noppenzar]

Wäre es dann nicht besser dass Traditionsvereine in Investorenhand die Massen mobilisieren anstatt an einem System festzuhalten, wo es ja auch 4 Investorenvereine gibt, wobei nur einer davon wirklich Marketing betreibt und durchaus Fans gewinnt. Ich meine RedBull...

Die drei anderen könnten ja, für VW und Bayer wären Messi und Ronaldo Taschengeld und Hopp hat in etwa soviel Kohle wie Abramowitsch. Und wenn bei WOB die erste Reihe Neymar-Haaland-Mbappe hieße und dahinter deBruyne spielt dann hast du die Quote.

Und dass Investoren nur kurzfristig denken widerlegen doch gerade die Engländer und auch im US-Sport gehören die Franchises oft schon über Generationen denselben Ownern. Siehe Kansas City und Familie Clark.

Oder das Investment von Mario Lemieux bei den Pittsburgh Penguins.

Diese Ligen wachsen, wie die PL. Und warum sollte nicht Fürth oder RWE durchstarten? Lass mal Kissinger einen seiner Kumpels aus der Hochfinanz Fürth übernehmen oder einen Scheich auf RWE aufmerksam werden.

Wo waren denn City, PSG, Aston Villa oder Liverpool über Jahre bis Jahrzehnte. Oder Chelsea? Und ich glaube nicht dass ein Newcastlefan traurig über die Übernahme ist.

Bei den Investoren führt man immer Malaga oder Monaco an. Aber auch da kann man wie in den USA ein Board schaffen, die solche Übernahmen überwachen. Wird in der PL auch gemacht.

Und die Ultras sind nunmal keine Mehrheit, nur besonders laut. Der gemeine Fussballfan lechzt hier nach Stars. Deshalb werden Bayern und Dortmund in Deutschland immer größer. Leipzig wächst auch stetig. Auch dank sehr guter Spieler. Der Rest stagniert, schrumpft sogar. Wer heute in Hamburg aufwächst wird nicht mehr automatisch HSVer. Und im Ausland siehst du aus Deutschland nur Bayern und Dortmund. Andere Vereine kennen die da gar nicht.

Willst du also Quote, dann muss die Show stimmen. Und die Show sind Stars.