Diese Regeländerungen könnten uns bevorstehen

[Rudi Endres]

Es läuft wie immer. Jeder Reformansatz wird zerredet. Eine Mehrheit für Änderungen hat es ohnehin noch nie gegeben. Bevor die ITTF mit der Überzeugungsarbeit beginnen kann, muss erst getestet werden. Dann kann man das Für und Wider abwägen. Wieso glauben wir immer schon im voraus zu wissen, wie sich Änderungen auswirken werden. Es gab vor Einführung der 11er Sätze in diesem Forum -zig Beiträge gegen die Regeländerung. Sind die Befürchtungen eingetreten? Nein! Man kann der ITTF nicht kopfloses Handeln vorwerfen und sich gleichzeitig gegen Tests aussprechen.

[henrypijames]

Zitat von Jaskula

Für einen Journalisten bist Du erstaunlich unpräzise.
Tischtennis mag eine Fenseh-Randsportart sein. Eine wirkliche Randsportart ist der fünftgrößte (?) Sportverband Deutschlands auf jeden Fall nicht.

Da hast du vollkommen recht. TT ist kein *wirklicher* Randsportart. Nur ist fuer unser Thema jetzt, naemlich die Popularitaet und Wachstum dieses Sports, vor allem die oeffentliche Darstellung wichtig, nicht die (unauffaellige) Teilnahme. Genau so sehen die Funktionaere. Wenn ich mit ihnen spreche, bin ich immer derjenige, der sie daran erinnern, dass TT an sich keine Randsportart ist. Aber aus ihre Sicht ist er doch, und ich kann verstehen, warum.

[henrypijames]

Zitat von Jaskula

Sprichst Du von Regeln oder vom Material ?
Die Form des Schlägers zeigt für mich nicht auf, daß die Regeln vergänglich sind, sorry.

Das Material - einschl. der Schlaeger - ist Teil des Regelwerks. Man benutzt heute kein TT-Schlaeger mit einem Saiten-Bespann mehr, weil das nicht mehr erlaubt ist.

[henrypijames]

Zitat von Jaskula

[...]
Motiv ist hier, Auswüchse / Fehlentwicklungen zu vermeiden.

[...]
Hier halte ich das Motiv der Änderungen für untragbar, solange nicht klar ist, daß
- die verfolgten Ziele von der Mehrheit der Aktiven gewünscht sind
- die Maßnahmen eine Chance haben, diese Ziele auch zu erreichen
- rechtzeitig über angestrebte Maßnahmen informiert wird, damit man sich damit auseinandersetzen kann / sich darauf einstellen kann

Diese Denkweise stimme ich ausdruecklich zu. Nun ist aber so, dass

1. Die Wuensche der "Mehrheit der Aktiven" nicht anders zu messen ist als per Abstimmung - stufenweise nach oben. Insofern kann muss man, falls die ITTF-Generalversammlung einen Beschluss fasst, von einem entsprechenden Wunsch der "Mehrheit der Aktiven" ausgehen, auch wenn es in einem konkreten Fall das subjektive Bild eher das Gegenteil spricht.

2. Ganz sicher kann niemand wissen, ob Reformen wirken. Es werden aber nachweislich Versuche und Diskussionen gefuehrt, wie eben das Gespraech hier zeigt. Die letztendliche Einschaetzung von Erfolgschancen kann wiederum von niemandem anderen besser gefuehrt werden als von den ITTF-Komiteen.

3. "Rechtzeitig" ein relativer und vager Begriff ist. Da aber die Experimente per ITTF-Komitee-Berichte oeffentlich sind, kann man schon davon sprechen, dass wir auf dem Laufenden sind.

Mit anderen Worten, ich sehe alle deine drei Punkte erfuellt bzw. so gut erfuellt, wie es moeglich ist (immer noch nicht gut genug, wuerde wahrscheinlich manche sagen, ich weiss).

[henrypijames]

Zitat von Volkmar

Daß Frischkleben zu einer Zunahme der Rotation beim Topspin führt, ist eine Tatsache, die durch zahlreichere Untersuchungen belegt ist.

Ja, aber nicht nur. Frischkleben erhoeht auch den Ballgeschwindigkeit.

Zitat von Volkmar

Daß ein größerer Ball bei gleichem Energieaufwand langsamer rotiert als ein kleinerer, ist eine physikalische Tatsache.

Im Idealfall ja. Aber kannst einen TT-Ball weiter werfen als einen Golfball? Wahrscheinlich. Warum? Wegen Luftwiederstand. Tatsache ist, dass die Topspin-Rotation (bei den Spitzenspieler) in den letzten Jahren zugenommen hat. Es aber sicherlich auch damit zu tun, dass die Technik sich weiterentwickelt hat. Dennoch bedeutet groesserer Ball nicht automatisch weniger Rotation.

Ich glaube, wir haben uns an einander vorbei geredet. Niemand suggestiert hier, dass TT sich "zurueckentwickeln" soll zu der Zeit, als es noch keine NI-Belag gab. Zu vieles hat sich geaendert. Selbst wenn NI-Belaege von heute auf morgen verbannt werden wuerden, wird das Spiel nicht dem aehnlich sein, wie es damals war.

[henrypijames]

Zitat von Rudi Endres

Man kann der ITTF nicht kopfloses Handeln vorwerfen und sich gleichzeitig gegen Tests aussprechen.

Bravo. Du bringst die Sache auf den Punkt.

[Fozzi]

Zitat von henrypijames

Da hast du vollkommen recht. TT ist kein *wirklicher* Randsportart. Nur ist fuer unser Thema jetzt, naemlich die Popularitaet und Wachstum dieses Sports, vor allem die oeffentliche Darstellung wichtig, nicht die (unauffaellige) Teilnahme. Genau so sehen die Funktionaere. Wenn ich mit ihnen spreche, bin ich immer derjenige, der sie daran erinnern, dass TT an sich keine Randsportart ist. Aber aus ihre Sicht ist er doch, und ich kann verstehen, warum.

Ich bin trotzdem der Meinung, dass der Ansatz nicht der Königsweg ist. OK, Medienpräsenz ist der eine Weg. Ein anderer ist aber sicherlich, Tischtennis als Breitensport auszubauen und in Schulen und öffentlichen Plätzen zu fördern.

Warum nicht als Verein aktive auf Schulen zugehen und etwas anbieten. Warum nicht auf Städte und Gemeinden zugehen und die Zusammenarbeit suchen. Tischtennis "kann" jeder spielen. Ich behaupte, dass die Präsenz in den Medien schnell steigt, wenn eine breitere Masse an Kindern und Jugendlichen in den Vereinen gebunden werden können. Vielleicht sollten die Verbände eher über Trainer- und Trainingsförderung in den Vereinen nachdenken als darüber, im DSF Sendezeit zu kaufen, die Röcke zu kürzen oder die Bälle aufzupumpen.

Mein Ansatz wäre folgender: man etabliert ein/mehrere Kompetenzteam, das sich darauf spezialisiert, wie Unternehmensberater das Jugendkonzept eines Vereines zu analysieren und ein Konzept zu erstellen. In diesem Konzept sind konkrete Akquisemaßnahmen wie Minimeisterschaften, usw. enthalten, die direkt konkret umgesetzt werden können, da sie auf Situation und Umfeld des Vereins zugeschnitten sind. Ebenso wird die Finanzsituation analysiert und Verbesserungsmaßnahmen aufgezeigt.
Dieses Kompetenzteam arbeitet für interessierte Vereine für wenig Geld das Konzept aus und unterstützt die ersten Schritte, da solche Konzepte ja im Interesse eines Gesamtverbandes und letztendlich auch im Interesse des Spitzensportes sind.

[[AG]]

Zitat von Fozzi

Mein Ansatz wäre folgender: man etabliert ein/mehrere Kompetenzteam, das sich darauf spezialisiert, wie Unternehmensberater das Jugendkonzept eines Vereines zu analysieren und ein Konzept zu erstellen. In diesem Konzept sind konkrete Akquisemaßnahmen wie Minimeisterschaften, usw. enthalten, die direkt konkret umgesetzt werden können, da sie auf Situation und Umfeld des Vereins zugeschnitten sind. Ebenso wird die Finanzsituation analysiert und Verbesserungsmaßnahmen aufgezeigt.
Dieses Kompetenzteam arbeitet für interessierte Vereine für wenig Geld das Konzept aus, da solche Konzepte ja im Interesse eines Gesamtverbandes und letztendlich auch im Interesse des Spitzensportes sind.

Super Idee! Ich denke auch, dass eine solche Strategie mehr bringen dürfte als alles andere!

[Fozzi]

Zitat von [AG]

Super Idee! Ich denke auch, dass eine solche Strategie mehr bringen dürfte als alles andere!

Das Konzept hat nur zwei Haken: Tische verkleinern, Netze erhöhen, Röcke kürzen, Beläge verbieten, Bälle aufpumpen usw. trägt nicht unwesentlich zum Bruttosozialprodukt bei - für gewisse Leute ist dieser Ansatz lukrativer als langwierige Investitionen in den Breitensport.
Zweites Problem: wir reden ja hier nicht über den Großraum Hamburg oder den DTTB, sondern den ITTF. Was für den deutschen "Markt" richtig und wichtig ist und sich als guter Ansatz erweisen könnte, ist in den USA oder China eventuell völlig abwegig. Also selbst wenn sich Deutschland für einen "neuen" Ansatz entscheiden sollte, dann bleibt es uns womöglich nicht erspart, dass wir demnächst mir Bräungscreme und Badehose Beachtabletennis oder gar BeachUltraFastReacting (oder natürlich ExtremeDruckSchupfing ) spielen müssen ...

[Todesnoppe]

Zitat von Fozzi

Mein Ansatz wäre folgender: man etabliert ein/mehrere Kompetenzteam, das sich darauf spezialisiert, wie Unternehmensberater das Jugendkonzept eines Vereines zu analysieren und ein Konzept zu erstellen. In diesem Konzept sind konkrete Akquisemaßnahmen wie Minimeisterschaften, usw. enthalten, die direkt konkret umgesetzt werden können, da sie auf Situation und Umfeld des Vereins zugeschnitten sind. Ebenso wird die Finanzsituation analysiert und Verbesserungsmaßnahmen aufgezeigt.
Dieses Kompetenzteam arbeitet für interessierte Vereine für wenig Geld das Konzept aus und unterstützt die ersten Schritte, da solche Konzepte ja im Interesse eines Gesamtverbandes und letztendlich auch im Interesse des Spitzensportes sind.

wer soll das bei der Anzahl der Vereine bezahlen?

es gibt ja einige Hilfestellungen vom Verband (Plakate, Minimeisterschaften, Broschüren usw.)
...aber viele Vereine nutzen die bestehenden Möglichkeiten durch zu wenig Ehrenamtliche Helfer bei weitem nicht aus.....
an Ende fehlt immer das Geld!!