Dopingverdacht bei Dima Ovtcharov

[Joachim Voigt]

Das Problem ist doch ueberhaupt nicht Ovtcharov oder der DTTB sondern das System an sich. Es ist schlicht nicht funktionsfaehig - wie ja schon so unendlich viele Faelle zeigen. Es ist ein System das Sportler (vor allem die, die mit dem Sport nicht das grosse Geld verdienen) gaengelt nur um nach aussen sauber dazustehen aber am Ende ist es im Prinzip praktisch wirkungslos. Verfahrensfehler muessen ja Teil des Systems sein, sonst wuerde es voellig aus dem Ruder laufen. Uebers Messer springen im wesentlichen Sportler die entweder zu bloed sind, hereingelegt werden oder eben wirklich Opfer von Lebensmittel und sonstigen Problemen sind.

Erklaer mir mal schluessig wie Du mehr als 100 offensichtlich fehlerbehaftete Faelle in Verfahren abwickeln willst, die verschiedenste Desaster ausloesen wuerden (U17-Fussball-WM)?

Anmerkung: sicherlich sind die meisten der Doping-Faelle wirklich Doper und gehoeren zur Gruppe derer, die zu bloed waren, aber die Mehrheit der Doper wird eben nicht erwischt und auch die Quote derer, die zu Unrecht (weil eben nicht grob fahrlaessig oder wissentlich gedopt) verurteilt werden, duerfte groesser sein als viele vermuten.

[Setz-It]

Gebe ich dir völlig recht, gleichzeitig hat aber hier auch noch das mit dem Sauberdastehen überhaupt nicht geklappt.

[User 17544]

Zitat von Frank Schmidt

Wie man bereits jetzt an einigen Fällen erkennt, ist das sonst so unwichtige Tischtennis jetzt Vorreiter für andere Verbände, ihr Spieler ohne Verfahren mit Verweis auf den Fall Ovtcharov freisprechen zu wollen.

Das sind aber eben nicht die Konsequenzen, die dir so vorschwebten

Zitat von Frank Schmidt

Eine Lawine kann man auch mit einem kleinen Stein auslösen, dafür braucht man keinen riesigen Felsen.

Ach, das war oder ist nur ein Sturm im Wasserglas. Clenbuterol wird wohl kaum noch zu den bevorzugten Dopingmitteln gehören. Echte Doper lachen sich wohl schöckelig wenn sie von Kollegen erfahren die mit Clen im Urin erwischt worden sind

[User 17544]

Zitat von Joachim Voigt

Das Problem ist doch ueberhaupt nicht Ovtcharov oder der DTTB sondern das System an sich. Es ist schlicht nicht funktionsfaehig - wie ja schon so unendlich viele Faelle zeigen. Es ist ein System das Sportler (vor allem die, die mit dem Sport nicht das grosse Geld verdienen) gaengelt nur um nach aussen sauber dazustehen aber am Ende ist es im Prinzip praktisch wirkungslos

Das stimmt nicht so ganz. Auch so manche gut verdienende echte Sportgröße ist zumindest vorübergehend der Geldhahn mit einer Sperre abgedreht worden. Dieter Baumann, Claudia Pechstein und Ben Johnson um nur einige zu nennen waren keine Schlechtverdiener...

Im Prinzip hast du aber vollkommen recht. Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass auch die Dopingbekämpfer kein schlechtes Geld damit verdienen und da sollte man mal genauer hinterfragen wo das viele Geld, was dieser Windmühlenkampf kostet eigentlich herkommt...

[ert333]

Zitat von JanMove

Tja, neben dem Schlägerdoping gibt's im Tischtennis halt auch normales Doping. Von wegen fairer Sport ...!

Schlägeroptimierung, Belags-tuning wie auch immer würde ich nicht mit Doping vergleichen. Das finde ich sogar falsch..

In der Sportsoziologie sagt man, dass der Sport ein Abbild der Gesellschaft darstellt. Ich nehme an, auch wenn ichs mir vorallem für die Gesundheit der Sportler anders wünsche, dass TT da keine Ausnahme darstellt...

Lösung bringt daher langfristig nur Einstellungswandel, bis dahin muss besser getestet werden und das "sauber bleiben" attraktiver gemacht werden.

[JanMove]

Zitat von ert333

Schlägeroptimierung, Belags-tuning wie auch immer würde ich nicht mit Doping vergleichen. Das finde ich sogar falsch..

Und warum??
Doping bedeutet unerlaubte Manipulation am Körper und Schlägerdoping eben am Spielmaterial. Ich sehe da keinen prinzipiellen Unterschied. Daneben gibt es viele weitere Parallelen. Beide Arten des Dopings sind nach aussen hin verpönt. Dagegen anzukämpfen gleicht aber einem Kampf gegen Windmühlen. Beim Schlägerdoping kommt hinzu, dass die TT-Firmen dies noch ausdrücklich unterstützen und die Verbände die Augen davor verschliessen, d. h., das Problem wird geleugnet oder zumindest ignoriert. Ab und zu braucht und findet man dann ein Bauernopfer, an welchem man ein schönes Exempel statuieren kann. Deswegen ist mir auch inzwischen die Lust vergangen irgendwelchen Profisport insbesondere auch im Tischtennis anzuschauen. Das ist nur noch eine grosse Verare auf ganz hohem Niveau.

[Joachim Voigt]

Zitat von Brett13

Das stimmt nicht so ganz. Auch so manche gut verdienende echte Sportgröße ist zumindest vorübergehend der Geldhahn mit einer Sperre abgedreht worden. Dieter Baumann, Claudia Pechstein und Ben Johnson um nur einige zu nennen waren keine Schlechtverdiener...

Das widerspricht doch keineswegs meiner Aussage. Der entscheidende Unterschied ist aber, die Sportgroesse hat Geld und anderweitige Unterstuetzung um sich praeventiv zu schuetzen (Ovtcharov sagte er laesst alle Nahrungsergaenzungsmittel vorab untersuchen) und sich danach zu verteidigen (Pechstein hat viel - vielleicht ja zuviel - Geld in ihre Verteidigung investiert). Diese Moeglichkeiten haben andere Sportler, die nach denselben Massstaeben beurteilt werden aber erst gar nicht. Hier waere auch spannend zu wissen, was der DTTB getan haette waere der Dopingfall nicht Ovtcharov sondern Zoltan Fejer-Konnerth, Lars Hielscher, Torben Wosik, Philip Floritz oder gar ein Nachwuchsspieler gewesen. Wir werden es (hoffentlich) nie erfahren.

Zitat von Brett13

Im Prinzip hast du aber vollkommen recht. Man sollte dabei auch nicht vergessen, dass auch die Dopingbekämpfer kein schlechtes Geld damit verdienen und da sollte man mal genauer hinterfragen wo das viele Geld, was dieser Windmühlenkampf kostet eigentlich herkommt...

Es spielen viel zu viele Interessen mit rein. Wenn ich mich nicht taeusche wurde im Fernsehen mal berichtet, dass der Vorsitzende der Anti-Doping-Komission von Jamaika der Team-Arzt der Sprintermannschaft ist. Das ist natuerlich die optimale "Arbeitsteilung".

[Joachim Voigt]

Zitat von JanMove

Deswegen ist mir auch inzwischen die Lust vergangen irgendwelchen Profisport insbesondere auch im Tischtennis anzuschauen. Das ist nur noch eine grosse Verare auf ganz hohem Niveau.

Dann bleibt wenig Freizeitunterhaltung. Fernsehen ist ja dasselbe. Selber Sport treiben auch, da in unteren Klassen genauso betrogen wird. Kunstausstellung sind auch "verkommerzt". Theater, u.ae. ist doch auch das grosse Business.
Fazit: Daheimbleiben, Hallenhalma spielen.

[User 17544]

Zitat von Joachim Voigt

Das widerspricht doch keineswegs meiner Aussage.

Nein, natürlich nicht! Das wollte ich damit auch keineswegs gesagt haben!

Angehnem war es aber für diese Leute sicher auch nicht und es hat sie sicherlich auch verdammt viel Geld gekostet. Möglicherweise auch den einen oder anderen in den Ruin getrieben oder zumindest dafür gesorgt, dass sie mit dem Geld ihrer Sportlerkarriere nicht wie erhofft ausgesorgt haben.

Zitat von Joachim Voigt

Hier waere auch spannend zu wissen, was der DTTB getan haette waere der Dopingfall nicht Ovtcharov sondern Zoltan Fejer-Konnerth, Lars Hielscher, Torben Wosik, Philip Floritz oder gar ein Nachwuchsspieler gewesen. Wir werden es (hoffentlich) nie erfahren.

Dem ist nix hinzuzufügen

[sinnethcsiT]

düdümm...

http://www.sport1.de/de/radsport/artikel_515839.html