Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Waterhouse]

zum Thema:

mir ist es deutlich lieber, ein Sicherungsverwahrter fristet sein Dasein bis zum Lebensende auf diesen 20 qm als dass man ihn nach Verbüßung der Strafe entlässt, um ihn ggf. mit Millionenaufwand "in Freiheit" rund um die Uhr zu überwachen.
Was hat das mit den Opfern in diesem Kontext zu tun? Nix. Ist natürlich ein wichtiges Thema, aber hier ging's doch konkret um die komfortable Zelle für einen Sicherungsverwahrten (nicht für einen, der seine Strafe absitzt!).
Will man die Täter härter bestrafen, muss man unsere Gesetze ändern und die Strafmaße entsprechend ausdehnen. Stichwort "lebenslänglich" ist "lebenslänglich". Könnte ich mich bei bestimmten Delikten mit anfreunden.

[vogtländer]

Zitat von Waterhouse

zum Thema:

mir ist es deutlich lieber, ein Sicherungsverwahrter fristet sein Dasein bis zum Lebensende auf diesen 20 qm als dass man ihn nach Verbüßung der Strafe entlässt, um ihn ggf. mit Millionenaufwand "in Freiheit" rund um die Uhr zu überwachen.
Was hat das mit den Opfern in diesem Kontext zu tun? Nix. Ist natürlich ein wichtiges Thema, aber hier ging's doch konkret um die komfortable Zelle für einen Sicherungsverwahrten (nicht für einen, der seine Strafe absitzt!).
Will man die Täter härter bestrafen, muss man unsere Gesetze ändern und die Strafmaße entsprechend ausdehnen. Stichwort "lebenslänglich" ist "lebenslänglich". Könnte ich mich bei bestimmten Delikten mit anfreunden.

Wäre vielleicht ganz hilfreich, wenn du dir den Beitrag vom Titan (Nr.16753) vorher durchlesen würdest, auf dem ich dies schrieb!

[Abwehrtitan]

Zitat von Cisco

D.h. Dein Ansatz ist falsch. Wenn Dir die Strafen zu Milde sind, dann muss man eben 50 Jahre Knast, Todesstrafe oder "kopfüber an der Kette baumeln" einführen, aber bei derzeitiger Rechtslage ist es einfach nur korrekt, dass ein Sicherungsverwahrter gewisse Rechte hat.

Korinthenkackerei .... ich will nicht, ob nun jemand noch Strafe abbrummt oder im Nachgang versteckt wird, das so jemand "wohnt" ....

Nochmal ... das ist Steuergeld, warum denn so verblödeln die Kohle.

Im Übrigen hab ich nicht gefordert, dass hier jemand "kopfüber baumelt" (wobei es mich im Falle von Kapitalverbrechen wenig stören würde), sondern das wurde mir von einem anderen user untergeschoben.

[nevada]

[Wohlfühlbacher]

Etwas Mut an einem regnerischen Montag, wie diesem. Von Konstantin Wecker

"Liebe Freunde,
Einer der berühmtesten US-amerikanischen Richter in der Geschichte des Supreme Courts, Louis Brandeis, sagte einmal: “Wir müssen wählen. Wir können eine Demokratie haben, oder wir können eine Konzentration von Reichtümern in den Händen einiger Weniger haben, aber wir können nicht beides haben.“
Wie es aussieht, haben wir bereits gewählt. Wir haben uns wohl entschieden, lethargisch diese Konzentration von Reichtümern in den Händen einiger Weniger hinzunehmen. Wir haben uns, wie es aussieht, entschieden, nichts dagegen zu unternehmen. Uns nicht zu wehren. Es über uns ergehen zu lassen. Und damit haben wir uns mehr oder weniger dazu entschlossen, unsere demokratischen Rechte nicht mehr wahr zu nehmen.
Immer wieder werde ich gefragt, ob ich denn vielleicht nur neidisch sei auf die Superreichen, ob ich ihnen ihr hart erarbeitetes Geld nicht gönnen würde.
Von mir aus kann jeder gerne Millionär sein und eine Villa haben und wenn es sein muss auch so ein nutzloses Fahrzeug wie einen Ferrari. Aber wenn sich der Reichtum in den Händen weniger so ballt, dass wir nur noch zu Statisten des Weltgeschehens werden, dann schwillt mir der Kamm. Und das ist kein Neid, Freunde, sondern Angst. Angst vor der Art Faschismus, die nicht in Braunhemden durch die Straßen marschiert, sondern sich hinter der Maske Demokratie verbirgt. Vor den Diktatoren der Wall Street, die mit einem Achselzucken die Wirtschaft eines Landes in den Ruin treiben können, Angst vor den faschistoiden Zockern, deren Rassismus bedenkenlos ein Drittel der Menschheit über die Klinge springen lässt, wenn sie irgendwann nicht mal mehr als RTL2 gehirngewaschene Konsumenten taugen.
Es ist nicht nur die Wut über soziale Ungerechtigkeiten, die mich zittern lässt, sondern die tief in mir sitzende Furcht unserer Demokratie verlustig zu werden.
Die Familie Walton, der die Supermarktkette Walmart gehört, hat soviel Geld angehäuft, wie die 48 800 000 ärmsten Familien der USA zusammen besitzen.
Selbst wenn man bedenkt, dass die amerikanische politische Kultur eher auf Chancengleichheit, als auf Ergebnisgleichheit beruht, muss jedem halbwegs empathischen Menschen bei diesen Zahlen die Zornesröte ins Gesicht steigen.
Denn auch ein System, das auf Chancengleichheit beruht, ist doch nur so lange legitim, solange die Menschen glauben können, dass sie selbst und ihre Kinder gute Aussichten haben voranzukommen, wenn sie hart arbeiten und ihr Bestes geben, und wenn sie „gute Gründe haben, anzunehmen, dass die Reichen auf dem Weg zum Reichtum die Spielregeln eingehalten haben.“ Das ist kein linkes Pamphlet, das schrieb der extrem konservative Intellektuelle Francis Fukuyama.
Haben sie die Spielregeln eingehalten? Hat der von der Boulevardpresse umworbene Milliardär Carsten Maschmeyer irgendwelche Spielregeln eingehalten? Und der ist beileibe nur pars pro toto.
"Keine Staatsform bietet ein Bild hässlicherer Entartung, als wenn die Wohlhabendsten auch für die Besten gehalten werden“ (Cicero, 106 – 43 v. Chr.)
Wir sind an diesem Punkt hässlicher Entartung schon lange angelangt. Um das zu sehen, genügt ein Blick in unsere Medienwelt.
Serge Hamili, Editorial Director der „Le Monde diplomatique“, schreibt in seinem unbedingt lesenswerten Essay „der wahre Skandal“:
„Wahre Demokratie gibt sich eben nicht mit der Einhaltung der Form (wie freie und geheime Wahlen) zufrieden. Zur Demokratie gehört mehr als eine Stimmabgabe, die nichts verändert; zur Demokratie gehören auch Leidenschaft, politische Bildung, politische Kultur, das Recht, Rechenschaft zu verlangen, und das Recht, die Gewählten abzuberufen, wenn sie ihren Auftrag verraten.“
Wir dürfen nicht aufgeben und uns nicht hinter Zynismus verschanzen. Wir müssen uns vernetzen und jede und jeder auf seine Art, nach seinen Möglichkeiten und Vermögen am Ball bleiben. Empören wir uns, denn was wir geboten bekommen ist mehr als empörend. Lassen wir uns nicht von einer sogenannten Elite das Fell über die Ohren ziehen, beschweren wir uns bei unseren örtlich greifbaren Politikern, lasst uns wieder auf die Straße gehen, gründen wir Initiativen und versuchen wir dieses kostbarste politische Gut, das wir im Laufe unserer blutigen Menschheitsgeschichte erringen konnten, für das unzählige vor uns ihr Leben lassen mussten, die Demokratie, uns wieder anzueignen. Denn sie gehört uns und nicht einer kleinen Gruppe von Menschen, die glauben, uns als dummes Stimmvieh im Griff zu haben.
Ich bin dabei!"

[User 17544]

Zitat von Wohlfühlbacher

Etwas Mut an einem regnerischen Montag, wie diesem. Von Konstantin Wecker

[...]

Hier im Pott scheint heute morgen zwar die Sonne, aber das was von dir zitiert wurde sollte für alle Wetterlagen gelten - egal ob man sich nun links oder rechts der Mitte wähnt

...auch wenn's nicht so ganz zum Zitierten passt, sondern "nur" mit einem Grundpfeiler der Demokratie zu tun hat, ein Filmtipp den ich mir am völlig verregneten gestrigen Sonntag angeschaut habe:

Nichts als die Wahrheit

[Wohlfühlbacher]

Zitat von Brett13

ein Filmtipp...

Nichts als die Wahrheit

Liest sich gut, den schau ich mir an. Regnen wird´s, bis auf morgen, die ganze Woche, insofern...

[Peter Igel]

Zitat von Wohlfühlbacher

Etwas Mut an einem regnerischen Montag, wie diesem. Von Konstantin Wecker

...

was ' das denn für'n hohles Geblubber?
Hat der Wecker das unter Koks-Einfluss verfasst?
Zumindest war er dabei nicht ganz klar inner Birne; so viel steht fest.

Und diesen Sermon hier zu zitieren, das zeugt auch nicht eben von klarem Verstand.....

[Abwehrtitan]

Liebe Kinder,

der Konstantin hat selbstverständlich recht, der Onkel Peter hat das nur noch nicht vollständig durchdacht und erfasst, und er wird das auch nicht zugeben, selbst wenn er weiß das er nicht recht hat. Aber ihr kennt ihn ja, ansonsten is er ein ganz passabler Kerl, der auch mal dicke Geschenke mitbringt.

Wahrscheinlich war er heute morgen nur noch nicht auffm Klo, da kanns schon mal passieren, dass er etwas Stuhl aus dem Nordpol verliert.

Oder er is sauer das er als einziger am Brückentag ins Büro muss (von mir mal abgesehen), und hat das Gefühl die ganze Last liegt auf seinen zarten Schultern, während ihr Hartz-Bälger euch im trockenen und warmen Bett .... oooooh jetzt hab ich ein bißchen die Richtung verloren, dass würde nun dem Konstantin nicht sooo gut gefallen, ich bin jetzt ruhig ..... ab inne Maloche.

Gruß
Onkel Wolle

[Peter Igel]

ich ersetze Wecker durch Wolle und beziehe meinen vorherigen Beitrag auch auf Wolles post

ansonsten gibt's hier keinen Brückentag, weil nämlich gestern KEIN Feiertag war in Ostfriesland.

Ja, ne schreiende Ungerechtigkeit, dass ich die Hartzer und insbesondere "Susis" (Ihr erinnert) quer durch Niedersachsen mitfinanzieren und dafür früh aufstehen muss.

Blöder Wecker