Tischtennis tötet sich selbst - Probleme im Tischtennis

[Mulder]

Es geht mehr um die kleineren. Da gibts regelmässige Familiennachmittage mi TT-bezogenen Aktivitäten, bei denen auch die Eltern "betreut" werden, mit Infos, Kaffe und Kuchen, Gesprächen, Unternehmungen etc. Medienpräsenz spielt für die Mitgliedergewinnung keine Rolle, es geht nur über den persönlichen Kontakt.

[Candamir]

Zitat von Mulder

Es geht mehr um die kleineren. Da gibts regelmässige Familiennachmittage mi TT-bezogenen Aktivitäten, bei denen auch die Eltern "betreut" werden, mit Infos, Kaffe und Kuchen, Gesprächen, Unternehmungen etc. Medienpräsenz spielt für die Mitgliedergewinnung keine Rolle, es geht nur über den persönlichen Kontakt.

Solche Veranstaltungen sind leider äußerst selten. Wir richten immer sog. Mini-Meisterschaften aus, wo die kleinen teilnehmen können und von einem regionalen/örtlichen Sponsor ein kleines Präsent gewinnen können, Pokale gibt`s natürlich auch. Das Interesse und die Teilnehmerzahl ist enorm, aber es gibt zu wenig, die dauerhaft bleiben.

[sneakyball]

Für mich müssten die Tischtennisleute, d.h. die Profis selbst Werbung für Ihren Sport machen.
Also so ne Art Deutschlandtour und nicht unbedingt nur in Hallen, sondern bei echt guten Wetter mal in so ne Fußgängerzone und so ne Art Flashmob.

Meiner Meinung nach muss auch die Rotation irgendwie erkenntlich gemacht werden mit schönen Pfeilen am Touchboard wie das beim Fußball ist. (schöne Farben und animiert)

Klar muss auch an der Basis gearbeitet werden, aber selbst im Profibereich erscheint mir alles eher unprofessionell.

[Deichchaot]

Zitat von Candamir

Solche Veranstaltungen sind leider äußerst selten. Wir richten immer sog. Mini-Meisterschaften aus, wo die kleinen teilnehmen können und von einem regionalen/örtlichen Sponsor ein kleines Präsent gewinnen können, Pokale gibt`s natürlich auch. Das Interesse und die Teilnehmerzahl ist enorm, aber es gibt zu wenig, die dauerhaft bleiben.

Richtig. Mini-Meisterschaften .... das Wort Meisterschaften sagt vieles aus - nur nicht, das es eigentlich eine Aktion zur Mitgliedergewinnung und eine für Anfänger ist. Einige schreckt es ab, weil viele glauben das Kind muß schon was können. Wenn man es den Kindern in der Schule direkt nicht erklärt, das man keine Vorkenntnisse braucht, dann kommt kaum ein Kind in die Halle.
Wir setzen seid diesem Jahr auf selbst gefertigt Schnupperpässe, die wir in der Schule verteilen. Über diese Aktion haben wir immerhin eine 4er-Mannschaft dazu bekommen. Jetzt läuft grade Ferienspass, haben jetzt acht Kids im Alter von 7 bis 9 Jahren dabei.
Egeal was man macht, wenn man den Kids nicht was bietet, dann kann man mit Handball oder Fußball nicht mithalten

[Oldpa]

"Schnupperspass" und "Ferienspass" sind klasse. Noch modernere Wortschöpfungen mit Anglizismen könnte man evtl. auch kreieren. So a la Speed-Ferien.
Wohl dem aber der sowas überhaupt anbieten kann. Ich hab jetzt sechs Vereine in vierzig Jahren durch. Fünf davon hatten in den Sommerferien weitgehend die Halle zu ! Aber nicht nur da. Auch in den Oster- den Pfingst- und den Weihnachtsferien das gleiche Bild. Halle dicht. TT- Training entfällt.
Wann bitte haben die Kids denn so richtig Zeit sich auszutoben? Wann sind die Eltern besonders froh wenn der Nachwuchs nicht nur vor PC's und Glotze hockt sondern sich bewegt und betreut wird? Wo schicke ich die Kids dann hin? Notfalls auf den nächsten Bolzplatz, Basketballfeld oder eben zum Tennis. Wundern wir uns dass die dann auch zahlreich dort bleiben?
Wir brauchen Ferienaktivitaeten, drinnen und draußen. Ernsthaftes Training und den Party- Rundlauf mit Miniwuerstchen Grill Spaß unter freiem Himmel. Das spricht sich dann auch bei den Eltern rum, die dann vielleicht auch mal zuschauen und merken dass TT tatsächlich was mit Sport zu tun hat.

[Fastest115]

Alles gute Ideen,

aber wie du selber schreibst:

Die meisten Vereine haben garnicht die Voraussetzungen.

Halle zur Verfügung
Jemand der Zeit hat die Kids dazu betreuen
Gelder mit denen man erstmal in Vorleistung treten muss ohne zu wissen ob mittelfristig das ganze sich rechnet

usw

Und auch dann ist das ganze mit Jugendförderung nur ein Aspekt von vielen und alleine betrachtet bringt er Garnichts

Beispiel: Der verein wo ich jetztspiele und Training gebe wurde 1998 gegründet (Zusammenschluss)
In der Zeitwurden viele Aktivitäten gemacht. 3 mal Training die Woche mit 1 bis 2 ausgebildeten Trainern . Mehrtägige Jugendfahrten, Sommerfeste Weihnachtsfeiern, Schnupperkurse, Ags an Schulen uvm

Man hat in der Zeit ca 70000 Euro in die Jugendarbeit gesteckt!!!Dazu natürlich auch viel Zeit der ehrenamtlichen. Nerven auch noch ...

Man hatte zwischenzeitlich mal bis zu 50 Jugendliche. Aktuell sind es 19 Jungen und Mädchen von 9-17 Jahren

Dazu noch ca 5-7 Spieler und Spielerinnen im Erwachsenenbereich die aus der eigenen Jugend kommen. Wobei die besten zwischenzeitlich woanders waren und gefördertwurden und höher gespielt haben und irgendwann zurück kamen...

[Taktikfuchs]

Das bedeutet, für die Spieler, die jetzt im Erwachsenenbereich spielen, wurden neben Nerven und ehrenamtlicher Tätigkeit im Schnitt 10000 Euro investiert? Wenn man sich so was mal vor Augen führt, fragt man sich echt, ob sich Jugendarbeit überhaupt noch "lohnt". Vor allem, wenn man an die vielen Spieler denkt, die nach jahrerlanger, intensiver Förderung nach vielleicht höchstens ein oder zwei Jahren im Herrenbereich sagen: "So das wars. Ich hab keinen Bock mehr."

[mithardemb]

Zitat von Taktikfuchs

Das bedeutet, für die Spieler, die jetzt im Erwachsenenbereich spielen, wurden neben Nerven und ehrenamtlicher Tätigkeit im Schnitt 10000 Euro investiert?

Man kann das jetzt aber nicht unbedingt für jeden Verein verallgemeinern. Ansonsten wären in die aktuell 400000 erwachsenen TT Spieler in der Vergangenheit schlappe 4 Mrd Euro investiert worden.

Zitat von Taktikfuchs

Wenn man sich so was mal vor Augen führt, fragt man sich echt, ob sich Jugendarbeit überhaupt noch "lohnt".

Kommt darauf an wie man das bemisst. Wenn man auf einen begrenzten Zeitraum eine möglichst erfolgreich spielende erste Mannschaft haben möchte, dann ist es wohl besser das Geld in die Abwerbung der besten Spieler anderer Vereine zu investieren.

Möchte man einen Verein haben der langfristig mit möglichst vielen Mannschaften am Spielbetrieb teilnimmt, dann ist gute Jugendarbeit unabdingbar.

Für die meisten Vereine dürfte es also weitaus wichtiger sein einen Nachwuchs hervorzubringen der sich im Verein engagiert als einen möglichst spielstarken.

[Taktikfuchs]

Vorausgesetzt, dass eben diese Jugendlichen dann auch weiterhin TT spielen. Bei dem Verein von Fastest sind in 16 Jahren gerade einmal 5-7 Spieler übrig geblieben. Es kommt also im Schnitt alle zwei bis drei Jahre ein Spieler dazu. Das ist einfach erschreckend wenig!

[mithardemb]

Zitat von Taktikfuchs

Vorausgesetzt, dass eben diese Jugendlichen dann auch weiterhin TT spielen. Bei dem Verein von Fastest sind in 16 Jahren gerade einmal 5-7 Spieler übrig geblieben. Es kommt also im Schnitt alle zwei bis drei Jahre ein Spieler dazu. Das ist einfach erschreckend wenig!

Ich habe mir gerade noch mal den Post von Fastest durchgelesen und bin mir nicht so sicher, ob er jetzt damit aussagen will, dass nur 5-7 Spieler aus der Jugend in den Aktivenbereich gewechselt haben. "Dazu noch 5-7 Spieler aus der eigenen Jugend kommend" klingt so, als wären würde er diese irgenwo bei den vorherigen 19 Spielern mit dazurechnen.

Abgesehen von diesem konkreten Fall kann man sicher sagen, dass allgemein der größte Teil der Jugendlichen nicht längerfirstig bei den Aktiven mitspielen wird. Viele werden berufs- oder studienbedingt den Wohnort welchseln müssen. Viele werden Arbeitszeiten haben, die mit dem Sport kollidieren. Auch das Privatleben (Frau / Freundin, Kinder, Hausbau, Wochenendaktivitäten) kollidiert ganz gerne mal mit dem Sport.

Vielleicht muss man sich bei den Vereinen zusätzlich zur Jugendarbeit stärker Gedanken machen ehemalige TT-Spieler zurück an die Platte zu bekommen.