Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Max]

Zitat von Danielson

Mensch Max, das ist ja jetzt schon ein paar Jahre her. Es gibt aktuell keinen Grünen-Politiker, der sich nicht von den einstigen Strömungen der Partei aufrichtig distanziert.

Die Geschichte ist natürlich beschämend - hat aber nichts mit der aktuellen Politik der Grünen zu tun.

Wenn es die eigene Mannschaft trifft, dann sind wir nicht so streng, oder was? Die Missbrauchsfaelle in der katholischen Kirche waren teilweise auch Jahrzehnte alt. Trotzdem wurde ein Fass aufgemacht und zwar zurecht! Auch die Kirche hat sich distanziert. Bloss Distanzieren ist einfach, ist schnell gemacht und den Opfern hilft es nicht viel. Wenn etwas so systematisch in einer Partei zu finden war/ist, dann muss auch systematisch Aufarbeitung geleistet werden und dagegen wehren sich die Gruenen bis heute, eben weil sie Dogmatiker sind und sich keiner Schuld bewusst sind. Hoffen wir, dass es nicht die aktuelle Politik der Gruenen ist, aber ins Bild passt es doch allemal. Siehe Kriegsintervention, da schreien die Gruenen auch immer am lautesten, obwohl sie doch so friedlich sind.

[Danielson]

Zitat von Max

Wenn es die eigene Mannschaft trifft, dann sind wir nicht so streng, oder was?

Ich bin SPD-Stammwähler, trotz Sigmar Gabriel.

Zitat von Max

Wenn etwas so systematisch in einer Partei zu finden war/ist, dann muss auch systematisch Aufarbeitung geleistet werden und dagegen wehren sich die Gruenen bis heute, eben weil sie Dogmatiker sind und sich keiner Schuld bewusst sind.

Nenne mir eine Quelle, die Deine Aussage bestätigt, dass die Grünen sich keiner Schuld bewusst sind und sie sich gegen eine Aufarbeitung ihrer Geschichte wehren.

[Chris Kratzenstein]

Danielson eventuell kann man die Salamitaktik beim Zugeben so deuten. Das wird den Politikern der anderen Parteien auch immer vorgeworfen.

[Max]

http://www.fnp.de/nachrichten/politi...;art673,608926


Urspruengliches Interview mit Trittin in der Welt:



http://www.welt.de/politik/deutschla...-im-Stall.html


Dass es die Gruenen nicht mit der Aufarbeitung haben, erkennt man daran, dass es sie nicht gibt. Es ist schwer Quellen fuer die Nichtexistenz einer Sache zu finden.

Mir faellt leider kein besserer Vergleich ein, aber bloss weil es die Nazis in der Form vor 70 Jahren nicht mehr gibt und man sie mehr oder minder ausgemerzt hat, heisst doch noch nicht, dass man das Thema ad acta legen kann. Genauso muss es auch eine Aufarbeitung von den Gruenen geben, eben weil man damals noch so nahe am alternativen Milieu war.

[mithardemb]

Zitat von Max

Wenn es die eigene Mannschaft trifft, dann sind wir nicht so streng, oder was? Die Missbrauchsfaelle in der katholischen Kirche waren teilweise auch Jahrzehnte alt. Trotzdem wurde ein Fass aufgemacht und zwar zurecht! Auch die Kirche hat sich distanziert. Bloss Distanzieren ist einfach, ist schnell gemacht und den Opfern hilft es nicht viel. Wenn etwas so systematisch in einer Partei zu finden war/ist, dann muss auch systematisch Aufarbeitung geleistet werden und dagegen wehren sich die Gruenen bis heute, eben weil sie Dogmatiker sind und sich keiner Schuld bewusst sind. Hoffen wir, dass es nicht die aktuelle Politik der Gruenen ist, aber ins Bild passt es doch allemal. Siehe Kriegsintervention, da schreien die Gruenen auch immer am lautesten, obwohl sie doch so friedlich sind.

Ich denke du solltest in beiden Fällen (also beim Glauben als auch beim Wählen) das ganze davon abhängig machen wofür die Institutionen heute stehen. Ich bin nun wirklich sehr weit davon entfernt die Grünen zu wählen, aber wenn man den gleichen Maßstab bei den anderen Parteien anlegen würde, dürfte man wohl nicht wählen gehen.

Opfer des grünen Programs der 80er Jahre gab es so weit ich weiß Gott sei Dank keine.

[Chris Kratzenstein]

Opfer gab es. Sie haben sich nur nicht gemeldet. Gäbe es keine Opfer hätte es auch keinen Kindesmißbrauch gegeben und der ist ja recht eindeutig.

Problematisch ist nur wenn man auf der einen Seite klare Aufklärung fordert und auf der anderen Seite die Aufklärung versucht zu vermeiden. Ich bin dagegen die Grünen zu verdammen (wobei was in Göttingen passiert ist für mich ein Nogo ist und dies Leute müssten aus der Partei fliegen) aber ich möchte nicht wissen wie laut der Aufschrei wäre wenn in der CDU der 70er so etwas gewesen wäre und das wäre jetzt rausgekommen ...

Allerdings gebe ich Dir recht. Das hat nichts mit der eigentlichen Wahl der Partei zu tun. Allerdings eventuell mit einer Wahl beim Direktmandat wie sich der jeweilige Kandidat zu dem Thema verhält. Macht aber bei den Grünen wohl in den meisten Fällen keinen entscheidenden Unterschied, da diese kaum viele Direktmandate gewinnen werden.

[Danielson]

Zitat von Max

http://www.fnp.de/nachrichten/politi...;art673,608926




http://www.welt.de/politik/deutschla...-im-Stall.html

Das sind ja starke Quellen. Die Welt hat in den letzten Tagen versucht, Steinbrück als einen potentiellen Stasi-Mitarbeiter hinzustellen. Und dieses depperte Interview mit Trittin führt nur zu Tage, dass Trittin Anfang und Mitte der 80er Jahre selbst nicht genau gewusst hat, was genau welches Parteimitglied wann und wo gesagt oder gemacht hat (was ihm abzukaufen ist). Eine Aufarbeitung findet aber statt und ist auch notwendig. Abseits davon, was reflexartig an Kampagnen in der Springer-Presse laufen.

Was ist in der "taz" in den letzten Tagen passiert ist, habe ich in der "FAZ" in den letzten Tagen ziemlich genau verfolgt. Darauf bezieht sich ja Deine andere Quelle hauptsächlich. Den Grünen-kritischen Artikel, dessen Veröffentlichung in der "taz" verhindert worden ist, kann jeder bei Stefan Niggemeier einsehen.

http://www.stefan-niggemeier.de/blog...d-paedophilie/

Allerdings: Was hat dies mit der Tagespolitik der Grünen zu tun? Das ist eher ein Problem der "taz".

[mithardemb]

Zitat von Chris Kratzenstein

Opfer gab es. Sie haben sich nur nicht gemeldet. Gäbe es keine Opfer hätte es auch keinen Kindesmißbrauch gegeben und der ist ja recht eindeutig.

Sorry wenn ich das nicht deutlich gemacht habe. Ich sprach oben natürlich von den Grünen und nicht von der katholischen Kirche. Ich werde das auch gleich oben noch mit reinschreiben.

[Chris Kratzenstein]

Ich habe durchaus auch von den Grünen geredet.

[Max]

Zitat von mithardemb

Ich denke du solltest in beiden Fällen (also beim Glauben als auch beim Wählen) das ganze davon abhängig machen wofür die Institutionen heute stehen. Ich bin nun wirklich sehr weit davon entfernt die Grünen zu wählen, aber wenn man den gleichen Maßstab bei den anderen Parteien anlegen würde, dürfte man wohl nicht wählen gehen.

Opfer gab es so weit ich weiß Gott sei Dank keine.

Dass es diverse Leichen in den Kellern anderer Parteien gibt, das ist sicherlich richtig. Aber erstens entschuldigt das nicht das Versagen der Gruenen in dieser Frage, zweitens gibt es einen Unterschied zwischen Leiche und Leichenberg. Wieso darf ein Spinner wie Cohn-Bendit immer noch bei den Gruenen ein und ausgehen, obwohl es nun wirklich nicht allzu abwegig ist, anzunehmen, dass er bei solchen Sachen partizipiert hat, obwohl er das ja heute als Fiktion beschreibt, was er in seinem Buch damals beschrieben hat.

Opfer gab es sehr wohl. Diverse Paederasten in der gruenen Anhaengerschaft sind doch verknackt worden, deshalb sind sie doch nicht mehr so prominent vertreten. Ausserdem unterstelle ich doch nicht Leuten wie Trittin Kinder zu ficken, aber wer jahrelang solche Leute in seinem Dunstkreis geduldet hat, hat sich zu erklaeren und zwar gruendlich.


Selbst wenn es so gewesen ist, dass es keine Opfer gegeben hat, wir wuerden doch auch von der CDU erwarten, dass sie sich von parteinahen Gruppierungen distanziert, die z.B. rechtes Gedankengut leben wollen. Bei den Gruenen gab es die SchwuPs - Schwule und Paederasten (schlechte PR fuer Schwule) - die dafuer eintraten, Kinderpornographie und Kindesmissbrauch zu legalisieren und sie waren prominent in der Partei vertreten. Das ist sehr wohl ein Grund da mal genauer hinzuschauen. Und man muss sich durchaus Fragen wofuer eine Partei heute steht, wenn sie es nicht wagt mal mit der Vergangenheit aufzuraeumen. Die derzeitige Fuehrung der Gruenen hat doch schliesslich noch Leute wie die SchwuPs auf ihren Parteitagen geduldet. Obwohl mich persoenlich Steuerhinterziehung direkter trifft als sexueller Missbrauch dessen ich nie Opfer geworden bin, so sitze ich doch lieber neben einem, der Steuerhinterzieher hofiert als neben einem, der Kinderschaender duldet.