Politik - der Thread für politisch Interessierte (bis Dezember 2021)

[Chris Kratzenstein]

Das Problem ist, dass die PKV in der Form auf Dauer nicht zu halten sein wird. Außerdem gräbt sie gerade ein Loch für ihr eigenes Grab. Und das nicht nur mit ner Schaufel sondern einem Bagger. Der Notlagentarif könnte klar machen, dass die Alterungsrückstellungen doch individuell sind und wenn man dann diese zu anderen Gesellschaften mitnehmen kann, dann sind auf einmal alle Kalkulationen falsch und die Beiträge für alle steigen werden. Außerdem ist damit zu rechnen, dass Gesellschaften die Preis-Leistungsmässig nicht mithalten können in Richtung pleite gehen, da die gesunden Kunden wechseln werden und die Kranken, Kosten verursachenden, zurückbleiben.
Ich bin mir da nicht ganz schlüssig ob die Vorschläge die da aktuell aus den Reihen CSU, FDP aber auch aus der Lobby selber kommen wirklich eine gute Idee sind.
Wobei ich nicht glaube, dass die Ideen der SPD, Grünen oder Linken sonderlich besser sind. Wir haben das Problem, dass unser System mit der heutigen Gesellschaft so nicht funktioniert. Ein Übergang zu einem anderen System aber daran scheitert, dass es 1. Einschränkungen bedeuten würde und 2. nicht alle unter einen Hut zu kriegen sind.
Man bräuchte eine große Gesundheitsreform. Aber große Reformen kann es solange nicht geben, solange die Politiker Angst davor haben dann erst einmal abgestraft zu werden. Wäre vielleicht einfacher wenn die Amtszeiten wie in Amerika begrenzt wären. Wobei dort klappt es auch nicht wirklich.

[User 17544]

Zitat von Peter Igel

natürlich ist Gesundheit ein "Geschäft".

Eines der Übelsten überhaupt - leider...

Zitat von Peter Igel

Wäre das nicht so, sänke unsere durchschnittliche Lebenserwartung ratzfatz um 10 Jahre.
Die FDP meint es gut mit uns.
Mit JEDEM von uns

Mit "jedem von uns" meinste doch sicher "mit jedem von uns FDPlern" - als ca 0,005 % der Bevölkerung. Der Rest der selten ehrenwerten Wählerschaft - also 4 % - sind halt Leute, die unter die Kategorie: "Jeden Tag stehen ein paar Leute auf, die man bescheißen kann" bzw "Genau meine Partei, denn die hilft mir dabei Abzocke zu legalisieren" fallen

Gut, die alle zusammen ratzfatz 10 Jahre weniger ertragen zu müssen - und das nur dadurch, in dem daraus ein weniger geschäftstüchtiges Modell gemacht wird - ist schon ein verlockender Gedanke

BTW: Der Bahr, der nicht an sich halten konnte, sein völlig unzureichend erläutertes Gesundheitsmodell Deutschlands Käseblatt Nr.1 mitzuteilen - gut, was seriöseres hat sich wohl auf die schnelle nicht dazu bereit erklärt bzw hätte dann Details erfragt, die sicher äußerst unangenehm sind - wäre genau mein Mann für die Marsmission 2023

[Chris Kratzenstein]

Da hätte ich Ullalla vor 10 Jahren schon gerne hingeschickt und den lauten Bach am liebsten gleich mit.
Befass Dich mal intensiv mit der Gesundheitspolitik. Das ist reine Lobbyarbeit und da ist der Gesundheitsexperte der SPD ganz weit vorne dabei. Letztendlich hat mich bisher kein Konzept wirklich überzeugt aber interessant finde ich, dass die FDP es jetzt zumindest zu einem Wahlkampfthema macht. Ist nämlich ein Punkt in dem sich die Parteien wirklich deutlich unterscheiden. Hatte eigentlich erwartet, dass hier von der SPD deutlich mehr zu dem Thema kommt. Bisher war es aber mehr als ruhig.

[User 17544]

Zitat von Peter Igel

vor allem wird jetzt das Geschrei wieder groß sein von wegen "Klientelpolitik" und solchem Quatsch.

Allerdings zurecht

Zitat von Peter Igel

Das ist natürlich Blödsinn.

Keineswegs

Zitat von Peter Igel

Irgendwer profitiert immer.

Mit einem "gesunden" Maß sicher das geringste Problem. Nur dass Patienten die sind, die am wenigsten profitieren, dass sollte in dem Milliardenspiel schleunigst abgeändert werden.

Gewinnorientierte PKV, die sich die Kohle nur in die eigene Tasche stecken braucht das gemeine Volk nun man so gar nicht, denn da geht der gesundheitliche Standard und damit einhergehend die Lebensqualität für die Allgemeinheit ratzfatz in den Keller

Politiker wie der Bahr, die gegen ihren abgelegten Amtseid verstoßen (...schaden vom Deutschen Volk "wenden"...) sollten geteert und geferdert werden dürfen - von mir aus auch erst nach einem entsprechenden Prozess - ich schlage Wolle als Richter dafür vor)

[User 17544]

Zitat von Chris Kratzenstein

Befass Dich mal intensiv mit der Gesundheitspolitik.

Noch mehr

...geht gar nicht

[User 17544]

Zitat von Brett13

Politiker wie der Bahr, die gegen ihren abgelegten Amtseid verstoßen (...schaden vom Deutschen Volk "wenden"...) sollten geteert und geferdert werden dürfen - von mir aus auch erst nach einem entsprechenden Prozess - ich schlage Wolle als Richter dafür vor)

STOPP

Ich nehme den Vorschlag zurück

Wolle ist mir dafür doch etwas zu martialisch und zu guter Letzt käme er noch auf die Idee das ganze Gesundheitssystem abzuschaffen und es wie die Eskimos (Inuit heißt das wohl jetzt, wenn man PC sein will) zu machen. Alte und Kranke, die nichts mehr für die Gemeinschaft leisten können, werden auf eine Eisscholle gesetzt..

[Chris Kratzenstein]

Dann google mal wo Hr. Lauterbach im Aufsichtsrat war (Rhön-Klinkum) und wie er für seine Klientel Politik macht und gemacht hat. Und das ebenfalls auf Kosten der Allgemeinheit. Die Klientelpolitik macht jeder und leider ist es fast allen egal ob dies dann zum Vorteil der Allgemeinheit ist. Bei Lauterbach kommt es mir aber sogar wie eine persönliche Vorteilsnahme vor (seinen Verdients dort kannst Du ja auch mal ergooglen und komisch, dass dies auf wikipedia nicht mal erwähnt wird, dass er dort als Aufsichtsrat tätig war). Wenn Du hoch genug in Deiner Partei bist kannst Du ja auch nicht rausfliegen bei den großen Parteien, da Dein Listenplatz Dich sichert. Manchmal frage ich mich ob die Leute dies bei "Nur"-Direktwahl auch so machen würden.

Und es geht nicht um gewinnorientierte PKV (da wäre ich vollkommen bei Dir die braucht es eigentlich nicht). Aber Ärzte arbeiten Gewinn orientiert und da ist das System der GKV auch nicht gerade hilfreich. Allerdings ist in Deutschland jeder der irgendwie versichert ist, gut versichert zumindest wenn es hart auf hart kommt. Da gibt es andere Systeme bei denen es deutlich schlechter aussieht.
AG's in der PKV sehe ich auch sehr kritisch. Sollten eigentlich alles Vv.a.G. sein. Wäre besser. Dann wäre man keinen Aktionären verpflichtet und müssten denen keinen Gewinn zukommen lassen sondern müsste den komplett im Unternehmen lassen. Dann wäre nur noch die Vorstandsgehälter ein Problem .
Das größte Problem an der Sache ist aber, dass in der Versicherung mehr auf kurzfristigen Umsatz als auf langfristigen Erfolg gesetzt wird. Und das gilt für alle Branchen. Nur in dem Bereich der KV kann dies katastrophale Auswirkungen haben.

Hatte das mit dem Rhön-Klinikum nicht schon jemand mal hier erwähnt?

[User 17544]

@Chris: Der Lauterbach ist in Ordnung und ein sehr guter und kompetenter Mann - dass das mal klar ist

...und ansonsten sollte dir aufgefallen sein, dass ich zum Thema Gesundheit Parteipolitisches rausgehalten habe - gut, auf die FDP kann man immer draufhauen, denn da triffste garantiert immer einen Richtigen

[User 17544]

...und nun muss ich Holzkohle kaufen und den Grill anschmeißen - ist zwar angeblich nicht gesund (zumindest so wie ich es gerne esse), aber mit 'nem Bier dazu gut fürs Gemüt. Was ja auch sehr wichtig ist

Ihr dürft aber auch ohne mich weitermachen - schön, dass hier mal wieder was los ist

[Chris Kratzenstein]

Wie du gemerkt hast habe ich zum Lauterbach da eine andere Meinung. Sowohl was Kompetenz betrifft als auch was seine Ehrlichkeit betrifft. Das was Du über die FDP sagst würde ich eher über die Grünen sagen seitdem Hr. Metzger dort nicht mehr dabei ist.