Olympische Spiele 2020 Tokio - andere Sportarten

[JSCH]

Zitat von jimih1981

Was ist denn so schlimm daran wenn man sich etwas erleichtert. Du nimmst ja auch nicht die flache Hand um nen Nagel in die Wand zu schlagen? Oder du trinkst z. B. nen schwarzen Tee oder nen Kaffee um wach zu werden. Oder mancher trinkt nach ner Nacht wo man wenig geschlafen hat nen Energydrink damit einem nicht die Augen zufallen etc.
Die Regeln sind schlicht menschenverachtend und nichts anderes ist das Problem. Das ist doch nichts anderes als Brot und Spiele, deswegen fließt auch soviel Geld in den Sport vorallem in den Fußball. Es würden auch zwei Tore und ne Wiese reichen um zu spielen, aber man veranstaltet ein Spektakel wie im alten Rom.

Ich kann nichts schlimmes beim Doping erkennen insofern sind es keine Anschuldigungen sondern schlicht Mitgefühl mit den Sportlern im Gegensatz zu den ganzen menschenverachtgenden Heuchlern die meinen Doping wäre ne Todsünde. Ich bin schlicht zu schlecht das es bei mir Sinn machen würde.

Momentan ist der Ehrliche oft der Dumme und das ist eigentlich ein unhaltbarer Zustand.

Ich bin dafür die Karten auf den Tisch zu legen und generell Doping zu erlauben. Dann wäre es nämlich fair und die Eltern und die Sportler wüssten von Anfang worauf sie sich da einlassen, denn gesund ist das nicht was einige da machen. Leistungssport ist weder mit Doping noch ohne Doping wirklich gesund. Es ist ein Spektakel für die Masse. Es ist nicht so dass es mir nicht gefallt aber die Art und Weise wie es stattfindet ist aus meiner Sicht nicht zwingend notwendig. Wer sich an höher schneller weiter aufgeilt soll Sportler nicht dafür kritsieren wenn sie sich das erleichtern dass sie den Erwartungen gerecht werden...

Ich hoffe du wirst mit deinen obskuren Ansichten niemals in eine Position kommen in der du Entscheidungen treffen musst. Bin mir nicht sicher ob du die Konsequenzen aus deinem Geschreibsel wirklich nicht kennst, oder ob dir das einfach scheiss egal ist. Ohne Worte.

[Peter Igel]

ich gebe zu bedenken, dass nicht alles falsch ist, was jimih schreibt

Dennoch kann man das so natürlich nicht unwidersprochen stehen lassen.

[jimih1981]

Die Konsequenz ist dass der Ehrliche nicht der Dumme ist und dass die Heuchlerei aufhört. Ich versuche nicht in menschenverachtender Weise die menschliche Natur zu unterdrücken und Menschen die Sport was erreichen wollen als Betrüger abzustempeln, wenn sie sich es etwas erleichtern wollen. Die Situation so wie sie jetzt ist, ist untragbar für die Sportler. Mich dann schlecht hinzustellen ist schon mehr als absurd.

[Peter Igel]

diese Sichtweise kommt aber einer Kapitulation gleich...

[alba]

Richtig. Wo hört es dann auf? Wird irgendwann noch eine zusätzlicher Eingang zur Lunge eingebaut? Ein Herzstimulator? Darf das Gehirm extern umprogrammiert werden, um alles außer den Sport auszublenden? Machbar wäre schon jetzt vieles.
Lässt man irgendwann Roboter antreten?

[JSCH]

Zitat von jimih1981

Die Konsequenz ist dass der Ehrliche nicht der Dumme ist und dass die Heuchlerei aufhört.

Genau, immer rein das EPO in die 14-jährige, die verantwortlichen Erwachsenen regeln das schon.
Zum Glück haben wir, zumindest in Deutschland, diese Zeit grundsätzlich hinter uns gelassen.

[JSCH]

Zitat von Peter Igel

ich gebe zu bedenken, dass nicht alles falsch ist, was jimih schreibt

Dennoch kann man das so natürlich nicht unwidersprochen stehen lassen.

Natürlich ist nicht alles falsch was er schreibt, aber die Ableitung daraus ist Unfug und verantwortungslos.
Irgendwie das gleiche Syndrom wie in einigen anderen Threads a la... Problem erkannt, aber irgendwann nicht gebannt...

[JanMove]

Aber in Punkto Naivität hat er vollkommen recht. Wie ich leider im falschen Thread (Schach) gepostet habe, "weiss" man abgeleitet aus anonymen Umfragen, dass vermutlich mehr als die Hälfte aller Athleten bei Olympia unerlaubte Substanzen zu sich nehmen. Da gibt's natürlich typische Sportarten, wo die Quote gegen die 100% geht und andere, wo es nicht viel bringt und die Quote sehr niedrig ist. Im Tischtennis bring's eher nicht so viel, da wird vorwiegend anders beschissen. Aber beim Schwimmen, Radfahren, in der Leicht- und Schwerathletik, ... gilt für mich die Unschuldsvermutung schon lange nicht mehr. Deswegen ist für mich der Profisport auch mehr oder weniger uninteressant geworden. Dreht sich halt einfach alles nur noch ums Geld.

[JSCH]

https://amp.tagesanzeiger.ch/viele-a...n-399456167065

Es gibt keine Umfrage in der alle Olympiateilnehmer mit den gleichen Fragen konfrontiert wurden. Und die Fragen auch wirklich verstanden wurden. Und anonym ist auch immer so eine Sache...
Sonst bitte Quelle.
Natürlich ist es naiv zu glauben das 'nicht', oder nur im ganz geringen Umfang, gedopt wird. Mir geht es hier um das Pauschalurteil und Generalverdacht, das ist mir einfach zu billig und hochgradig unfair den wirklich sauberen gegenüber. Auch ich habe alle Reportagen von dem Hajo Seppelt gesehen, teilweise wirklich schockierend, aber auch hier waren es am Ende immer die gleichen Sportarten und Länder. Deshalb alle anderen ebenfalls zu verteufeln ist mir einfach zu einfach.

[Noppenzar]

Zitat von alba

Jimih1981: Da gibt es viele Gegenargumente. Eine komplette Freigabe würde dazu führen, dass die Mengen gesteigert würden, bis in Bereiche, wo es lebensverkürzend wird. Will man das? Es gibt ja viele Arten von Doping, von psychisch bis hormonell etc. Will man, dass Frauen nur noch deshalb gewinnen, weil sie halbe Männer sind? Will man, dass Sportler partiell betäubt werden, um die natürliche Leistungsgrenze überschreiten zu können? Undsoweiter und so fort.

Wäre das wirklich so? Der Amateursport in den Fitnesstudios zeigt das genaue Gegenteil. Mit dem Anti-Doping-Gesetz hat man die ganze Geschichte von "befreundeten" Ärzten und Apotheken, Pharmamitarbeitern, die das aus der Fabrik geschmuggelt haben und Touristen, die aus der Türkei/Thailand/Polen kofferweise das Zeug mitbrachten hin zu Undergroundlaboren und organisierter Kriminalität geschoben. Nie vorher war soviel Dreck im Umlauf, alte Bodybuilder kennen die Worte Spritzenabszess und Streußelkuchen auf dem Rücken nicht, obwohl selbst geringe Mengen seit 2007 wie Kokainhandel bestraft werden. Die Gewinnmargen für die OK sind im Übrigen deutlich höher als beim Drogenhandel.

Und die Leidtragenden sind doch auch hier die zweite und dritte Garde. Die Spitzenathleten haben ihre Quellen für sauberes Zeug und machen in der Woche drei Blutbilder. Heute ist man leider soweit, dass der Araber das Zeug ungekühlt aus dem Kofferraum seines AMG vertickt und dem arglosen 16jährigen im McFit oder FitX die Spritze in den Hintern steckt.

Kann es das sein?

Dann lieber saubere Sachen mehr oder minder halblegal, wie es die DDR gemacht hat, wo es zwar auch ein paar Opfer gab, die das Ganze nicht vertragen haben, die Masse der Athleten aber halbwegs gesund aus der Nummer rausgekommen ist.

Und Jimih hat ja recht! Wo werden denn die Massen an Kokain konsumiert? Eindeutig im High Potential Bereich. Im Focus rühmt man sich dann, dass man ja mit 4 Stunden Schlaf auskäme und "immer im Dienst sei" und sowieso eine 100 Stunden Woche hätte. Dass sich ein Großteil dieser "Vorbilder" erst ne Line ballert und dann die Benzos reinknallt, um überhaupt schlafen zu können wird natürlich gekonnt verschwiegen. Akte fand ja die höchsten Werte bei Koks auf den Bundestagstoiletten...

Der Spruch "höher, schneller, weiter, BREITER" kommt ja nicht von ungefähr.

Sicher ein komplexes Thema, bei dem man geteilter Meinung sein kann und die Gesellschaft ist schizophren.

Es werden Medaillien oder 100 Stunden Wochen verlangt, wo jedem klar sein muss, dass das eigentlich nicht möglich ist. Versagt der Athlet/CEO/Investmentbanker ist er der Buhmann. Wird er erwischt ist er gesellschaftlich erledigt. Macht er es geschickt, ist er der Held dem alle zujubeln.

Wobei ich durchaus glaube, dass es bestimmte Ballsportarten oder Surfen/BMX gibt, wo kaum bis kein Doping stattfindet. Die Pferde nehme ich raus, da gab es genug Fälle. Nicht der Reiter, aber das Pferd. Genauso sehe ich klassische Familienunternehmen mit noch humanen Arbeitszeiten als deutlich weniger drogenverseucht an wie die Klassiker "Unternehmensberatung", "Großkanzlei", "Investmentbanking" oder "Großkonzern".

Das Problem ist gesellschaftlich größer denn je. Irgendwer muss die gewaltigen Mengen die ins Land kommen (wenn sie 1 Tonne finden gehen 10 durch) ja konsumieren. Und egal ob Doping oder Kokain, es sind entweder ambitionierte Sportler oder diejenigen die es sich leisten können zu koksen.

Bedenklich finde ich auch den Ritalintrend bei Studenten. Überfordert man sie nach der Studiumsreform?