Werner Schlager über neue Zählweise: "Der Sport geht kaputt!"

[Inkognitor]

Zitat von spinball

Zitat Inkognitor: Die Sätze bis 21 hatten einen viel interessanteren Spannungsbogen,vor allem für die Zuschauer.
Na, dann schlage ich gleich vor, nur einen Satz bis 51 zu spielen.
Das gibt vielleicht dann so einen Spannungsbogen, dass manche Zuschauer zerplatzen wie ein Luftballon ....

... das wäre doch wieder eine Regeländerung. Das widerstrebt doch uns Traditionalisten auch wieder...

[spinball]

Zitat von Inkognitor

... das wäre doch wieder eine Regeländerung. Das widerstrebt doch uns Traditionalisten auch wieder...

Was ist aber, wenn eine Regeländerung doch wirklich mal Sinn machen sollte???
Wird sie dann von "Traditionalisten" auch abgelehnt, nur um der puren und reinen Lehre willen?
(Habe den leisen Verdacht, bei manchen wirkt halt nicht nur die Trägheit der Masse, sondern noch stärker eine gewisse Trägheit des Geistes ...)

Schöne Grüße aus dem Grunewald!

[Inkognitor]

Sollten Regeländerungen Sinn machen, bin auch dafür. Mir kommt es aber so vor, dass viele Änderungen nur deshalb angeschoben werden, damit etwas geändert wird.

Haben die Sätze bis 11 ihre Begründungen gerechtfertigt? Ist Tischtennis interessanter geworden? Interessieren sich mehr Menschen für Tischtennis? Kommen mehr Zuschauer in die Hallen?

Viermal NEIN!

[w_W_]

Zitat von Rudi Endres

Da hast du Recht. Deswegen sollte es vor jeder Regeländerung Langzeittests geben. Zumal sich die Zuschauergewohnheiten nur sehr langsam ändern.

Hmmm....
Haben wir das nicht eh schon?
Langzeittest Aufschlagregeländerung... oder ist das schon abgeschlossen?
Langzeittest Spielmodus, besser Spielmodi... das wird wohl nie abgeschlossen werden.

[Rudi Endres]

Zitat von w_W_

Hmmm....
Haben wir das nicht eh schon?
Langzeittest Aufschlagregeländerung... oder ist das schon abgeschlossen?
Langzeittest Spielmodus, besser Spielmodi... das wird wohl nie abgeschlossen werden.

Wir machen es, wie die Softwarehersteller. Der Kunde ist das Versuchskaninchen. Und ab und zu gibt´s ein Update, pardon eine neue Aufschlagregel.

Aber mal im Ernst. Langzeittests hat es bisher noch nie gegeben. Solange es nicht um den Schutz der Spieler vor Gefährdungen gleich welcher Art geht, sollte sich die ITTF die Zeit nehmen.

[w_W_]

Zitat von Rudi Endres

Aber mal im Ernst. Langzeittests hat es bisher noch nie
gegeben. Solange es nicht um den Schutz der Spieler vor Gefährdungen gleich
welcher Art geht, sollte sich die ITTF die Zeit nehmen.

Ich würde das noch weiter einschränken:
Gerade wenn es um den Schutz der Spieler vor Gefährdungen gleich welcher
Art geht, gerade dann(!) sollte sich die ITTF und auch der DTTB die Zeit
nehmen und gedanklich die Folgen der Regelungen bis ins letzte Detail
durchspielen oder vorher zur Diskussion stellen
um Fehler wie in der letzten Zeit zu vermeiden.

[DerMitDemBallTanzt]

Schau an, ein uralter Thread ist wieder am Leben!

Ich finde es sehr sinnvoll, nach einigen Jahren Bilanz zu ziehen, um festzustellen, was denn eine Regelung, die uns allen aufgezwungen wurde, tatsächlich gebracht hat.

Unstrittig ist wohl, daß das primäre Ziel (so hatte ich das verstanden), mehr Zuschauer und speziell mehr Medieninteresse anzulocken, nicht erreicht wurde. Wenn wir öfter mal in den Genuss von TT-Übertragungen im Fernsehen kommen, dann ist das allein Timo Boll zu verdanken und keiner wie auch immer gearteten Regeländerung.

Persönlich habe ich mich mehr schlecht als recht an die Hektik gewöhnt (Doppel ist am schlimmsten, man rotiert ununterbrochen durcheinander und auf einmal ist Schluss). Ich bleibe aber bei meiner Ansicht, dass die Änderung unnötig war und deutlich mehr Verschlechterungen für das TT-Spiel selbst gebracht hat als Vorteile. Die Kommentare einiger Befürworter zeigen ja am deutlichsten, woran es bei ihnen hapert - man kann das auf viele Bereiche der Gesellschaft erweitern.

[Inkognitor]

Ich bin ganz dieser Meinung: Die Regeländerung brachte keine irgendwie geartete Verbesserung. Also:

Warum ändert man dann???

[gsiberger]

ich finde die zählweise auf 11 hat was gebracht.

und zwar den zuschauern und dem schwächeren gegner.

1. auf 21 ist es wesentlich schwerer einen satz zu gewinnen als auf 11.

2. zwar gewinnt nach wie vor der bessere spieler, aber ein 1:3 ist aus sicht der zuschauer und des verlierers interessanter als ein 0:2.

3. und die punktedifferenzen sind auch geringer, z.b. wer früher(0:2) 14:21 und 9:21 (23:42)verloren hatte, könnte heute durchaus (1:3) 2:11, 11:9, 3:11 und 9:11 (23:42)unterliegen.

4. ausserdem werden so seltener punkte verplempert und das niveau bleibt aufrecht.

insgesamt bevorzugt die zählweise die spielschwächeren aber konzentrationsstärken
beispiel wer früher 18:21 und 17:21 verloren hat, kann heute (3:1)2:11, 11:9, 11:8 und 11:9 gewinnen.

[Rudi Endres]

Der Mensch ist ein "Gewohnheitstier". Daher dürfte sich die Mehrheit der Spieler mit dem neuen System angefreundet haben. Schaut man sich die Bilanzen an, so hat die Zählweise keinen nennenwerten Einfluss auf die Ergebnisse.